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Tina
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zuletzt 12. Jan.

Verhalten nach Weidezaunkontakt

Hallo zusammen, gleich mal vorab, sorry für den langen Text, aber ich habe derzeit ein Problem und ich weiß gerade nicht mehr weiter. Bruno (Ciobănesc Românesc Corb Straßenhund aus Rumänien), seit Februar bei uns, ein absoluter Traumhund (mit ein paar "Baustellen" z. B. komplett taub, ABSOLUT VERFRESSEN!!!! 2 kaputte Hüften - eine davon im Juli "saniert", die zweite soll im Frühjahr erfolgen, wenn er etwas Muskeln aufgebaut hat). Die erste OP hat er super verkraftet und ist richtig aufgeblüht, man hat es bei jeder Gassirunde gemerkt, wie er mehr und mehr Spaß dran hat. Jetzt kam letzte Woche der Supergau und er hatte "Feindkontakt" mit der Schnauze am Weidezaun, bei der abendlichen Runde. Und jetzt mag er nicht mehr Gassi gehen, er geht genau bis an unsere Grundstücksgrenze (passiert ist es ca 2km von zuhause weg, also nicht zuhause) und kein Meter weiter. Mit Leckerlis krieg ich ihn vielleicht noch 5 Meter weiter, aber das möchte ich nicht einreißen lassen. Hatte das Problem schon mal jemand? Unsere Labbidame hatte sich auch schon des öfteren eine eingefangen am Weidezaun (Drama war verständlicherweise groß, aber ohne so gravierende Nachwirkungen). Habe allerdings auch schon gehört, dass Herdenschutzhunde eher auf Ihrem "Grundstück" bleiben wollen.🤔 Ich weiß jetzt nicht, ob es an dem Zaun lag, oder ob er vielleicht denkt: wieso bewegen, fressen gibt's ja so auch 🤣 Gestern z. B. haben wir beide Hunde ins Auto verfrachtet, Auto stehen lassen und mit beiden heim marschiert, da hatte er wieder Spaß an allem und es war wieder normal, aber von zuhause aus, geht halt gaaar nix 🙄. Brauch er Zeit, um festzustellen: alles halb so wild und Fraule passt beim nächsten Mal besser auf mich auf, oder Wird er faul? Ich kann ihn halt leider weder zeitlich, noch körperlich (ja, er wiegt ungefähr genau so viel wie ich 🤣) zig x täglich ins Auto hieven und woanders Gassi gehen, zumal wir hier wunderbar ländlich wohnen und die schönsten Routen direkt vor der Haustür haben. Aber so wird das nix mit Muskelaufbau. Hat evtl jemand einen Tipp für ein völlig verzweifeltes Frauchen?
 
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Dogorama-Mitglied
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8. Nov. 22:03
Naja aber wenn man ihn versucht mitzuziehen, dann nimmst du ihm die Entscheidung ja ab und zwingst ihm dazu. Führt eher nicht zum Ziel würde ich behaupten 😅
Du entscheidest, nicht der Hund, der Hund hat keinen Grund Angst zu haben wenn du ihn führst aber wenn du dich auf seine Angst einlässt warum sollte er sie ablegen, es zeigt ihm ja keiner das nichts passiert, man würde nur versuchen vom Problem wegzurennen oder drum herum zu arbeiten.
 
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Juana
8. Nov. 21:39
Ohje der arme Kerl 😥 Ich hatte es mit meinem leider auch.. nur nicht so drastisch. Er wollte einfach nicht mehr diese eine Straße entlang... Das dauerte seine Zeit und mit etwas Training und Belohnung geht auch das wieder 🤗 wir haben ungefähr mit vielen Pausen und Training zwischendurch ungefähr ein halbes Jahr gebraucht 🥴 Aber nun zu euch: Ich hab die Vermutung, dass Bruno schon Erfahrungen mit Strom gemacht hat, da er so eine extreme Verhaltensstörung aufzeigt. Aber selbst wenn er keine Erfahrungen gemacht hat mit Strom, ist das eigentlich Recht normal in Maßen. Das braucht nur seine Zeit und die musst du dir jetzt nehmen um mit ihm zu trainieren. Ich würde es so angehen: Such irgendetwas, was Bruno sehr sehr mag. Ein Spielzeug, ein Futter-Dummy oder ein Kauartikel. Versuch ihm den Spaziergang jetzt von Anfang an super spaßig zu gestalten, aber fang dabei langsam an. Das heißt wenn du nach 2 Metern merkst, er geht nicht mehr weiter.. gehst du einen Schritt zurück und machst etwas tolles mit ihm. Lauf ein Stück, Roll einen Ball oder wirf ein Spielzeug. Wenn er lockerer wird gehst du weiter und wiederholst den Teil, wenn er wieder stehen bleibt. Vermeide aber erst den direkten Weg zu diesem Zaun, er kennt den Weg genau... Das glauben wir nur nicht. Je nachdem wie weit du kommst mit dem Training gehe kurze aber andere Gassi Runden. Gestalte es aber weiterhin sehr spannend! Mit einem gehörlosen Hund ist das leider noch etwas schwieriger 😥 Da es bei mir nur die eine Straße hoch zum Wald war, konnte ich dort zielgerichtet üben. Ich habe mir eine längere Leine genommen (da er immer so weit auf dem Feld ausweichen wollte wie es nur ging) und habe ihn laufen lassen. Ich auf der Straße und er am anderen Ende der Leine auf dem Feld... Aber wir sind die Straße hoch gekommen. Wenn er sich doch Mal komplett geweigert hat, hab ich ihn dort sitzen lassen.. bin weiter gegangen mit der Leine in der Hand und hab mich dann dort auf den Boden gesetzt wo die Leine zu Ende war. Er konnte dort sitzen bleiben, aber nicht mehr weiter weg, sondern nur noch eben in meine Richtung. Dann hab ich einfach gewartet und nebenbei ihn etwas gelockt. Als er dann irgendwann bei mir war hab ich das ganze wiederholt. Ihn dort am neuen Punkt sitzen lassen und bin weiter weg gegangen. Hab mich wieder hingesetzt und gewartet. Ganz wichtig ist eben nie mit Zwang zu arbeiten, damit kannst du seine Angst verstärken und arbeitest gegen das gewünschte Verhalten. Lass ihn entscheiden ob er zu dir kommt, wenn du sitzt und wartest. Wenn es längere Zeit nicht klappt, geh näher hin und versuch ihn vielleicht nur einen Schritt weiter zu bekommen. Falls er diesen Schritt geht, belohn ihn und beende das Training positiv! Immer jeden Fortschritt belohnen, egal wie klein er ist und falls es Mal nicht weiter geht, beende da Training IMMER positiv und Versuch es ein andern Mal 🤗 Gib nicht auf! Naja vielleicht könnt ihr den ein oder anderen Punkt umsetzen.... Du brauchst du sehr sehr viel Zeit und vor allem Geduld... Er wird diesen Moment sehr lange in Erinnerung behalten 😥 Viel Glück dir und alles alles Liebe an Bruno! 🐾❣️
 
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Tina
8. Nov. 21:49
Ohje der arme Kerl 😥 Ich hatte es mit meinem leider auch.. nur nicht so drastisch. Er wollte einfach nicht mehr diese eine Straße entlang... Das dauerte seine Zeit und mit etwas Training und Belohnung geht auch das wieder 🤗 wir haben ungefähr mit vielen Pausen und Training zwischendurch ungefähr ein halbes Jahr gebraucht 🥴 Aber nun zu euch: Ich hab die Vermutung, dass Bruno schon Erfahrungen mit Strom gemacht hat, da er so eine extreme Verhaltensstörung aufzeigt. Aber selbst wenn er keine Erfahrungen gemacht hat mit Strom, ist das eigentlich Recht normal in Maßen. Das braucht nur seine Zeit und die musst du dir jetzt nehmen um mit ihm zu trainieren. Ich würde es so angehen: Such irgendetwas, was Bruno sehr sehr mag. Ein Spielzeug, ein Futter-Dummy oder ein Kauartikel. Versuch ihm den Spaziergang jetzt von Anfang an super spaßig zu gestalten, aber fang dabei langsam an. Das heißt wenn du nach 2 Metern merkst, er geht nicht mehr weiter.. gehst du einen Schritt zurück und machst etwas tolles mit ihm. Lauf ein Stück, Roll einen Ball oder wirf ein Spielzeug. Wenn er lockerer wird gehst du weiter und wiederholst den Teil, wenn er wieder stehen bleibt. Vermeide aber erst den direkten Weg zu diesem Zaun, er kennt den Weg genau... Das glauben wir nur nicht. Je nachdem wie weit du kommst mit dem Training gehe kurze aber andere Gassi Runden. Gestalte es aber weiterhin sehr spannend! Mit einem gehörlosen Hund ist das leider noch etwas schwieriger 😥 Da es bei mir nur die eine Straße hoch zum Wald war, konnte ich dort zielgerichtet üben. Ich habe mir eine längere Leine genommen (da er immer so weit auf dem Feld ausweichen wollte wie es nur ging) und habe ihn laufen lassen. Ich auf der Straße und er am anderen Ende der Leine auf dem Feld... Aber wir sind die Straße hoch gekommen. Wenn er sich doch Mal komplett geweigert hat, hab ich ihn dort sitzen lassen.. bin weiter gegangen mit der Leine in der Hand und hab mich dann dort auf den Boden gesetzt wo die Leine zu Ende war. Er konnte dort sitzen bleiben, aber nicht mehr weiter weg, sondern nur noch eben in meine Richtung. Dann hab ich einfach gewartet und nebenbei ihn etwas gelockt. Als er dann irgendwann bei mir war hab ich das ganze wiederholt. Ihn dort am neuen Punkt sitzen lassen und bin weiter weg gegangen. Hab mich wieder hingesetzt und gewartet. Ganz wichtig ist eben nie mit Zwang zu arbeiten, damit kannst du seine Angst verstärken und arbeitest gegen das gewünschte Verhalten. Lass ihn entscheiden ob er zu dir kommt, wenn du sitzt und wartest. Wenn es längere Zeit nicht klappt, geh näher hin und versuch ihn vielleicht nur einen Schritt weiter zu bekommen. Falls er diesen Schritt geht, belohn ihn und beende das Training positiv! Immer jeden Fortschritt belohnen, egal wie klein er ist und falls es Mal nicht weiter geht, beende da Training IMMER positiv und Versuch es ein andern Mal 🤗 Gib nicht auf! Naja vielleicht könnt ihr den ein oder anderen Punkt umsetzen.... Du brauchst du sehr sehr viel Zeit und vor allem Geduld... Er wird diesen Moment sehr lange in Erinnerung behalten 😥 Viel Glück dir und alles alles Liebe an Bruno! 🐾❣️
😘 Danke Dir, für die vielen hilfreichen Tipps, leider lässt er sich weder durch unsere Sissi (Labbidame) dazu animieren mitzugehen und sein einziges echtes Hobby ist fressen und essen klauen 🤣, ach ja und Eichhörnchen jagen 🙄. Er ist so atypisch Hund, daher haben wir uns so unglaublich gefreut nach der OP, da er wirklich angefangen hat, sich wie einer zu verhalten, und jetzt auf einmal alles weg 😩
 
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Dogorama-Mitglied
8. Nov. 21:57
Nunja, Wölfe/Hunde versuchen jeglichen Schmerz zu vermeiden. Der Zaun war für ihn eine Nummer zu heftig als für deinen anderen Hund, da hat jeder Hund eine andere Sensibilität. Dazu kommt das er überhaupt nicht weiß warum und woher dieser Schmerz kam und dadurch entsteht große Verwirrung und ein meideverhalten in der Hoffnung es passiert nicht wieder. Wenn du genug Kraft hast versuch ihn mitzuziehen und immer wenn er sich entscheidet paar schritte mit zu kommen mit Leckerchen belohnen... Du musst einfach irgendwie die schlechte Erfahrung mit etwas gutem überschreiben, das geht aber nur da wo es passiert ist bzw ab da wo er nicht weiter will.
 
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Juana
8. Nov. 21:59
😘 Danke Dir, für die vielen hilfreichen Tipps, leider lässt er sich weder durch unsere Sissi (Labbidame) dazu animieren mitzugehen und sein einziges echtes Hobby ist fressen und essen klauen 🤣, ach ja und Eichhörnchen jagen 🙄. Er ist so atypisch Hund, daher haben wir uns so unglaublich gefreut nach der OP, da er wirklich angefangen hat, sich wie einer zu verhalten, und jetzt auf einmal alles weg 😩
Gebt nicht auf! Er braucht jetzt seine Zeit wieder Vertrauen aufzubauen 🙈 vor allem was seine Umgebung angeht... Unterstütz ihn dabei sogut es geht und Versuch es immer und immer wieder ihn zu motivieren. Auch wenn es Wochen dauern sollte. Setzt ihn doch Mal ins Auto und fahr nur um die Ecke. Schau dann Mal wie er reagiert, wenn er sonst nach der Autofahrt an anderen Orten wieder seinen Spaß hat. Vielleicht kannst du ihn da etwas austricksen 😋
 
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Juana
8. Nov. 22:00
Nunja, Wölfe/Hunde versuchen jeglichen Schmerz zu vermeiden. Der Zaun war für ihn eine Nummer zu heftig als für deinen anderen Hund, da hat jeder Hund eine andere Sensibilität. Dazu kommt das er überhaupt nicht weiß warum und woher dieser Schmerz kam und dadurch entsteht große Verwirrung und ein meideverhalten in der Hoffnung es passiert nicht wieder. Wenn du genug Kraft hast versuch ihn mitzuziehen und immer wenn er sich entscheidet paar schritte mit zu kommen mit Leckerchen belohnen... Du musst einfach irgendwie die schlechte Erfahrung mit etwas gutem überschreiben, das geht aber nur da wo es passiert ist bzw ab da wo er nicht weiter will.
Naja aber wenn man ihn versucht mitzuziehen, dann nimmst du ihm die Entscheidung ja ab und zwingst ihm dazu. Führt eher nicht zum Ziel würde ich behaupten 😅
 
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Dogorama-Mitglied
8. Nov. 22:03
Naja aber wenn man ihn versucht mitzuziehen, dann nimmst du ihm die Entscheidung ja ab und zwingst ihm dazu. Führt eher nicht zum Ziel würde ich behaupten 😅
Du entscheidest, nicht der Hund, der Hund hat keinen Grund Angst zu haben wenn du ihn führst aber wenn du dich auf seine Angst einlässt warum sollte er sie ablegen, es zeigt ihm ja keiner das nichts passiert, man würde nur versuchen vom Problem wegzurennen oder drum herum zu arbeiten.
 
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Dimitri
8. Nov. 22:04
Naja aber wenn man ihn versucht mitzuziehen, dann nimmst du ihm die Entscheidung ja ab und zwingst ihm dazu. Führt eher nicht zum Ziel würde ich behaupten 😅
Manchmal brauchen sie nen kleinen schubser
 
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Tina
8. Nov. 22:07
Manchmal brauchen sie nen kleinen schubser
🤣 Schon klar, aber Bruno hat knappe 60 kg und noch mehr Sturheit als mein Steinbockgemüt🤔
 
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Juana
8. Nov. 22:13
Du entscheidest, nicht der Hund, der Hund hat keinen Grund Angst zu haben wenn du ihn führst aber wenn du dich auf seine Angst einlässt warum sollte er sie ablegen, es zeigt ihm ja keiner das nichts passiert, man würde nur versuchen vom Problem wegzurennen oder drum herum zu arbeiten.
Manchmal ist es eben besser mit Vertrauen zu arbeiten und nicht mit Zwang. Klappt eben nicht bei jedem Hund. Wenn ein 60kg Hund sitzen bleibt, dann bleibt der sitzen. Dann will ich dich Mal sehen wie du ihn ziehst
 
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Tina
8. Nov. 22:24
Gebt nicht auf! Er braucht jetzt seine Zeit wieder Vertrauen aufzubauen 🙈 vor allem was seine Umgebung angeht... Unterstütz ihn dabei sogut es geht und Versuch es immer und immer wieder ihn zu motivieren. Auch wenn es Wochen dauern sollte. Setzt ihn doch Mal ins Auto und fahr nur um die Ecke. Schau dann Mal wie er reagiert, wenn er sonst nach der Autofahrt an anderen Orten wieder seinen Spaß hat. Vielleicht kannst du ihn da etwas austricksen 😋
😘