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Rebecca
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Anzahl der Antworten 55
zuletzt 15. Okt.

Vergesellschaftung von vermeintlich bissigem Hund.

Hallo zusammen, ich habe eine etwas komplexe Frage und würde mich sehr über Anregungen freuen, wie ich an das Thema herangehen kann. Ich habe einen kleinen Dackelmix Rüden vom Tierschutz. Keinen Jagdtrieb, verträglich mit allen Hunden, macht aber ne Ansage wenn Hunde versuchen auf den Rücken zu steigen oder Welpen aufdringlich sind. Wir kommen prima klar, ohne Leine zwischen zig Hunden, jederzeit abrufbar. Top. Nun habe ich einen tollen Mann kennengelernt welcher einen Rodasian Ridgeback Opi und eine AmStaff Hündin mittleren Alters hat. Mit beiden hat er viel Hundetraining gemacht und ruft den Gehorsam regelmäßig ab. Der Rüde war/ist schon immer unauffällig, hat sich ein paar Mal gerangelt, dabei kleine Löcher abbekommen und auch verteilt. Nie eine ernste Beisserei. Die AmStaff Hündin war Jahre lang unauffällig und hat dann angefangen "überzureagieren". Dabei hat sie andere Hunde gebissen und nicht los gelassen. Darunter auch einen Dackel, den sie jahrelang kannte und der ihr eine Ansage machen wollte sein Frauchen in Ruhe zu lassen (Eifersucht). Sie geht dabei nicht auf Kehle oder Bauch, sondern Nacken, Oberschenkel oder Lefze (keine Tötungsabsicht scheinbar). Der Dackel hatte ein kleines Loch im Nacken, aber hat dabei sich den Rücken verrengt. War aber nichts Schlimmes und allen Hunden geht es gut. Losgelassen hat sie durch Unterbrechung der Luftzufuhr mit dem Halsband (Lederhalsband umgedreht). Nach dem ersten Biss, gab es Maulkorb-Training und den trägt sie auch heute, wenn wir zusammen spazieren gehen und viele Hunde da sind. Sie zeigt keinerlei Aggression und ist abrufbar (mit ausreichend Abstand). Nach ein paar gemeinsamen Gassigängen, wurde der Maulkorb abgenommen und es gab keine Probleme, sondern leichte, gegenseitige Spielaufforderungen. Leider hat sie vor kurzem ein Zwergschaf aus seinem Garten gerissen. Richtig zielstrebig und schnell erlegt. Das verunsichert mich noch mehr, weil ich nicht einschätzen kann, ob das was ändert in einem Hundewesen und ob sie zwischen Schaf und kleinem Hund auf Dauer unterscheidet. Nun ist es natürlich langfristig das Ziel, dass ich meinen Kleinen auch mal mit zu ihm nehmen kann. Das soll natürlich möglichst ohne großes Gefahrenpotenzial stattfinden. Ich liebe meinen Hund sehr, es ist für mich absolut grauenhaft, wenn er gebissen (und ernsthaft verletzt) werden könnte! Daher möchte ich alles richtig machen. Wie würdet ihr das angehen? Habt ihr Erfahrungen, vielleicht sogar im AmStaff Bereich? Ich würde grundsätzlich alles in Erwägung ziehen, von gezieltem Training, Hundeschule, Trainer/Psychologe... Vielen Dank für eure Ideen/Ratschläge/Anregungen/Meinungen ❤️
 
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Ari
10. Okt. 17:20
Auch ohne Tötungsabsicht kann wegen des Größen und Kräfteverhältnisses alles von leichten über schwere Verletzungen und Tod drin sein. Theoretisch auch mit Maulkorb aber das ist trotzdem eine andere Ausgangslage weil reagiert und getrennt werden kann ohne dass der Hund im Maul steckt.
 
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Regina
10. Okt. 18:15
??? DAS ist doch positiv... versteh deine Bemerkung nicht... Was genau wolltest du sagen?
Hallo Marina 🙋 Wahrscheinlich wegen den vermehrten Beissvorfällen.... und dass er nicht abließ auf Befehl. Dann in seinem Zuhause einen fremden Hund mitzunehmen.....ich hätte da kein gutes Gefühl
 
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Patrick
10. Okt. 18:17
hm prinzipiell sind staffs dafür bekannt das das klarkommen mit andern Hunden manchmal etwas schwierig ist auch ein Maulkorb bringt dir nichts wenn sie zu packen will weil alleine die Wucht und stoß mit dem Maulkorb kann der Dackel schwer verletzt werden! Ich würde da professionelle Hilfe zu holen und schauen wie es geht. Kann sein das sie auch ein fehlgeleitetes beutefangverhalten hat. Oder einfach so mal durchchecken lassen villeicht liegt auch eine Erkrankung vor warum sie sie aggressiv reagiert hat.
 
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Julia
10. Okt. 22:00
Wenn du grundsätzlich alles in erwägung ziehst würde ich dir empfehlen, mindestens auf den Maulkorb zu bestehen. Bei so einem Größenunterschied kann sowas schnell tödlich enden. Und solange der Maulkorb gut sitzt kann der Hund damit leben. Oder ihr trennt die Hunde räumlich, wenn du bei ihm bist. Nicht die schönste Lösung, aber die sicherste. Alles weitere sollte wirklich nur jemand beantworten, der den Hund und den Haltet in echt gesehen und bewertet hat. Von deiner Beschreibung kann die Situation von unbedenklich bis gefährlich sein. Sucht euch am besten einen Hundepsychologen/Trainer, der das Studiert hat oder die mehrjährige Ausbildung hinter sich hat. Wurde der Hund Mal ausgiebigst vom TA untersucht? Plötzliche Verhaltensänderungen sind schon auffällig und sollten nicht so hingenommen werden.
 
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Cari
10. Okt. 23:16
Selbst mit deiner Beschreibung, die ich als eher beruhigend und sogar etwas verharmlosend empfinde, klingt diese Situation hochgefährlich. Dass die Hündin den anderen, ihr jahrelang (!) bekannten Dackel nur aus Atemnot losgelassen hat ist alarmierend. Was, wenn sie deinen Hund totschüttelt, bevor jemand reagieren kann? Das geht sehr, sehr schnell - es dauert vielleicht zwei oder drei Sekunden. Und um Beute durch schütteln zu töten, beißen Hunde natürlich in den Nacken. Ich mag Staffies generell, aber diese Hündin ist gefährlich. Schon die Situation draußen wäre mir viel zu riskant. Mit Maulkorb und Leine wäre ich skeptisch, aber freilaufend oder ohne Maulkorb? Niemals. Denk bitte daran, dass es für Hunde keine Krankenwagen gibt und ein kleiner Hund durch einen Biss leider auch schnell zu viel Blut verlieren kann. Er stirbt dann an Ort und Stelle oder auf dem Weg in die Tierklinik. Entschuldige, dass ich das so deutlich sage. Ich möchte dir keine Angst machen. Gleichzeitig spüre ich allerdings, dass dein Hund dir wirklich wichtig ist. In der Wohnung steigt die Gefahr drastisch an. Für mich käme definitiv nicht in Frage, die Hunde jemals im Haus zusammenzubringen. Wie Marina sagt, würde ich für eine längere Beziehung dann in Kauf nehmen, dass getrennte Wohnungen nötig sind. Unter Umständen auch nur, bis die Hündin deutlich schwächer und langsamer ist. Aber solange sie noch Schafe reißen kann? Niemals. Vielleicht solltest du dich auch fragen, wie deine Beziehung den Tod deines Hundes verkraften würde. Wahrscheinlich...nicht? Denn du scheinst ihn ja sehr zu lieben. Es tut mir leid, dass du in dieser schwierigen Situation steckst. Ich wünsche dir, dass dein Freund Verständnis hat und ihr das Problem zusammen kreativ lösen könnt.
 
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Katrin
10. Okt. 23:19
Ganz ehrlich, auch wenn ihr da jetzt mit einem top Trainer dran arbeitet wird ein erhöhtes Restrisiko bleiben. Manchmal liegt so ein Verhalten einfach auch dank der Gene zu tief verwurzelt im Hund. Ein Maximum an Sicherheitsvorkehrungen sollte immer getroffen werden.
 
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Sonja
11. Okt. 01:38
Ganz einfach. Ein Hund der auffällig ist/war hat einen Maulkorb zu tragen wenn er weiterhin für andere (Tier und Mensch) eine potentielle Gefahr darstellt. Einfach gesagt ist der Hund nicht mit dem Besitzer alleine gehört ein Maulkorb drauf egal ob drinnen oder draußen....🤗...Ausserdem würde ich die Hündin komplett vom TA durchchecken lassen, inklusive "Kopf/Gehirn-CT" denn solche plötzliche Aggressiviät ist alles andere als "normal". Ein Hund reisst nicht "einfach so" ein Schaf.🙄... oftmals sind , bei Hunden Gehirntumore oder andere Neurologische Krankheiten die Ursache für Aggressivität und/oder Verhaltensauffaelligkeiten..🤗
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 08:37
Ganz einfach. Ein Hund der auffällig ist/war hat einen Maulkorb zu tragen wenn er weiterhin für andere (Tier und Mensch) eine potentielle Gefahr darstellt. Einfach gesagt ist der Hund nicht mit dem Besitzer alleine gehört ein Maulkorb drauf egal ob drinnen oder draußen....🤗...Ausserdem würde ich die Hündin komplett vom TA durchchecken lassen, inklusive "Kopf/Gehirn-CT" denn solche plötzliche Aggressiviät ist alles andere als "normal". Ein Hund reisst nicht "einfach so" ein Schaf.🙄... oftmals sind , bei Hunden Gehirntumore oder andere Neurologische Krankheiten die Ursache für Aggressivität und/oder Verhaltensauffaelligkeiten..🤗
na, das ist űbertrieben😂 Hunde reißen sehr wohl "einfach so" auch mal n Schaf, wenn sie ausreichend Jagdtrieb haben.. das geht auch völlig ohne Hirntumor😉 Aber nichtsdestotrotz: Ein Hund, der trotz Training letztendlich doch nicht unter Kontrolle ist, muss durch einen Maulkorb gesichert sein. Immer. Ohne wenn und aber🙂
 
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Sonja
11. Okt. 08:52
na, das ist űbertrieben😂 Hunde reißen sehr wohl "einfach so" auch mal n Schaf, wenn sie ausreichend Jagdtrieb haben.. das geht auch völlig ohne Hirntumor😉 Aber nichtsdestotrotz: Ein Hund, der trotz Training letztendlich doch nicht unter Kontrolle ist, muss durch einen Maulkorb gesichert sein. Immer. Ohne wenn und aber🙂
Dieser Hund ist aber wohl kaum auf das Schaf los "nur wegen starken Jagdtrieb" . Der geht ja öfter und auch auf Artgenossen los, und ich bezweifle das dies laut der Beschreibung des TE "ohne Tötungsabsicht passiert". Reiner Jagdtrieb, auch wenn er sehr stark ist, führt nunmal nicht zu solchen Verhalten... Aggressivität und Jagdtrieb ist nunmal nicht dasselbe. Hier geht es ja nicht um "das reißen von Tieren," sondern das der Hund nicht nur "nicht kontrollierbar" ist sondern allen Anschein nach "unberechenbar aggressiv"....🤗 Der Hund scheint ja ,extrem aggressiv zu sein, und das ist natürlich numal nicht "normal" (auch nicht für einen Staf). Bei solchem Verhalten wurde der Hund entweder so "gemacht" oder irgend etwas stimmt nicht mit ihm....🤗 Ich kannte Hunde die auch "extremen Jagdtrieb haben" (schon wild gerissen hatten)aber deswegen "stürzen" sie sich nicht einfach auf ein Schaf und töten es.......🤗
 
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Dogorama-Mitglied
11. Okt. 08:58
Dieser Hund ist aber wohl kaum auf das Schaf los "nur wegen starken Jagdtrieb" . Der geht ja öfter und auch auf Artgenossen los, und ich bezweifle das dies laut der Beschreibung des TE "ohne Tötungsabsicht passiert". Reiner Jagdtrieb, auch wenn er sehr stark ist, führt nunmal nicht zu solchen Verhalten... Aggressivität und Jagdtrieb ist nunmal nicht dasselbe. Hier geht es ja nicht um "das reißen von Tieren," sondern das der Hund nicht nur "nicht kontrollierbar" ist sondern allen Anschein nach "unberechenbar aggressiv"....🤗 Der Hund scheint ja ,extrem aggressiv zu sein, und das ist natürlich numal nicht "normal" (auch nicht für einen Staf). Bei solchem Verhalten wurde der Hund entweder so "gemacht" oder irgend etwas stimmt nicht mit ihm....🤗 Ich kannte Hunde die auch "extremen Jagdtrieb haben" (schon wild gerissen hatten)aber deswegen "stürzen" sie sich nicht einfach auf ein Schaf und töten es.......🤗
Sonja, ich finde, du űbertreibst.. 😉 Aber wir sind uns ja gar nicht so uneins... 🙂 Wir stehen nicht dabei, aber das Herrchen hat auch einen Ridgeback, der in Beissereien verwickelt ist. Da ist vielleicht etwas generell im Umgang mit den Hunden nicht astrein. Vielleicht hat auch nur das Verhalten des Ridge das Verhalten der Hűndin getriggert. Man weiß es nicht. Das sind alles Spekulationen. Wir haben nur die Darstellung der TE. Was wie abgelaufen ist, können wir gar nicht einschätzen. Aber ich finde es halt auffällig, dass es bei beiden Hunden zu Beissereien kam.