Ich persönlich würde:
- versuchen, die verbale Kommunikation deutlich zurückzufahren und Sichtzeichen zu etablieren.
Bringt ev mehr Ruhe rein und kann der Aufmerksamkeit zwischen Hund und Menschen sehr zuträglich sein.
- versuchen, wieder die Schleppleine aufzubauen, sodass Samu beim normalen Spaziergang einen grösseren Bewegungsradius und die Möglichkeit zum Antraben, zum etwas vorlaufen und zurückfallen hat.
- den Freizeitmodus auf einen Großteil des Spazierganges ausdehnen und den Hund da weitgehend tun lassen, worauf er Lust hat.
Gerne in der Zeit kooperativ gemeinsam erkunden, Spuren folgen und so, aber dabei auch und vor allem dem Hund die Führung überlassen (in Anlehnung an Natural Dogmanship oder Ullihunde)
Aber auch einfach mal nur zurücknehmen, daneben stehen, in die Gegend gucken und den Hund ungestört sein Ding machen lassen.
- ich würd wahrscheinlich auch versuchen, Gegenden und Zeiten zu finden, wo keine anderen Menschen unterwegs sind, und den Hund trotzdem (mit Maulkorb?) von der Leine machen.
Im hintersten Waldeck um 4 Uhr morgens im strömenden Regen...?
Oder vielleicht gibt's grössere, abgezäunte Privatgründe, wo man gegen Bezahlung ab und zu Zugang aushandeln kann?
Baumschulen zB haben sowas.
Oder manche Landwirte...?
Schrebergärtner, die sich über Rasenmähen oder Fallobst Sammeln freuen im Austausch für Gartennutzung...?
Je öfter ich die Videos anschaue, umso mehr entsteht für mich so ein verkrampfter, "helikopternder" Eindruck, wie bei diesen Eltern, die dauernd auf ihre Kinder einreden und die kaum eine Bewegung machen lassen ohne
Anleitung, Kommentar, Korrektur.
Das Wort "neurotisch" ist da vorhin in meinem Kopf aufgeploppt - AUSDRÜCKLICH nicht ernstgemeint im Sinne irgendeiner Diagnose, sondern im Sinner einer sehr subjektiven Assoziation zu dieser systemischen Dynamik.
Dieses Feedback gebe ich bewusst in dieser Form und trotz der Gefahr, dass sich wieder jemand darüber echauffiert, weil ich finde, dass solche Assoziationen tw recht hilfreich sein können beim entweder Erkennen oder Ausschließen von Problemfeldern.
Jedenfalls täte imho der ganze Sache mehr Lockerheit, (Bewegungs)Freiheit und Freude richtig gut...
Sehr gut auf den Punkt gebracht, so empfinde ich es auch.
Natürlich kann das jetzt auch einfach daran liegen, dass eben nur Videos gezeigt wurden, in denen es um das Miteinander, die Interaktion zwischen Mensch und Hund geht, und es im Alltag auch ganz anders aussieht.
Aber was hier als "Freizeitmodus" bezeichnet wurde, macht mich auch wirklich stutzig.
Oft ist ja eher das Problem, dass der Hund alle anderen Reize spannender findet, und es schwierig ist den Fokus zum Menschen herzustellen.
Hier ist es mal genau andersrum. Man das Gefühl, dass der Hund gar nicht weiss, wie er sich ohne Anleitung verhalten soll, er gar nicht gelernt hat, mal seinen eigenen Interessen nachzugehen, mal einfach "Hund zu sein"
Einfach weil dauernd irgendwie Einfluss auf ihn genommen wird, egal was er tut, wenn auch sicherlich gut gemeint
Er wirkt dann sofort hilflos, wenn er mal kurz keine Rückmeldung bekommt.
Ich fände es deshalb sehr wichtig, ihm auch eine gewisse Eigenständigkeit beizubringen.
Aber wie gesagt, das ist nur die Beurteilung der Videos hier, die wir kennen.