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Cassandra
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Anzahl der Antworten 45
zuletzt 1. März

Unruhe & Ungeduld vor der Fütterungszeit

Mein Zwergspitz erwartet nach jeder gassirunde sein Futter. Er bekommt Futter gegen 12 und 19Uhr. Ich halte mich nicht strickt an die Zeit und befinde mich mal drüber und darunter. Bemerkt er dass wir in die Küche gehen, zu gegebener Zeit, wird er Starr, zittert, winselt und ist mega gestresst. Er beruhigt sich auch nicht. Hat jemand Erfahrungen? Soll ich das Futter einfach mal zu Hauf den ganzen Tag stehen lassen ? Er bekommt über den Tag viele Leckerlis da wir viel unterwegs sind, auch Pansen, Lunge usw gibt es zwischendurch mal…. Ich bin am verzweifeln. Es ist sehr nervenaufreibend . Ich freue mich sehr über eure Hilfe . Liebe Grüße Cassandra
 
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Patrick
25. Feb. 20:30
Hast du schon mal probiert ihm auf dem Platz was zu kauen zu geben. Oder das Futter in einen Kong zu packen das er eben arbeiten muss. Letztendlich ist es aber auch nichts schlimmes, weil es gut ist wenn er so bock auf fressen hat. Man müsste nen Video sehen wie sehr gestresst er wirklich ist. Andere Ansatz könnte auch sein das du ihn einfach mal mit nimmst und das alles super unaufgeregt alles machst und sein aufgeregtes Verhalten ignorierst.
 
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Karin
25. Feb. 20:43
Klingt wie unsere Labbis. 100%ig. Wir füttern morgens und abends nach der Gassirunde. Sie wissen, was kommt, daher springen sie sofort auf, wenn es in Richtung Futter geht. Auf ihren Platz schicken funktioniert, aber sie sprinten auf den Platz und sitzen dort angespannt. Abwarten führt zu nichts, weil sie sich gar nicht entspannen zwischendurch. Abends gibt es immer noch Gemüse zum Nachtisch. Das bereite ich schon morgens oder mittags zu, dann reicht die verstreichende Zeit, es zu vergessen. Was bei uns ein bisschen hilft: Wenn sie gerade entspannt sind, starte ich das Futterritual mit einem fröhlichen "Auf gehts!". Dann laufen die Hunde in den Nebenraum, wo es das Futter gibt, allerdings ohne mich zu überholen, da achte ich drauf. Während ich mich ruhig an die Seite stelle, sucht jeder seinen Platz auf und legt oder setzt sich dort hin. Ich warte ab, bis alle ruhig sitzen oder liegen. Dann fülle ich die Näpfe (mit Trockenfutter, das geht sehr schnell), und wenn keiner zappelt wird sofort die Freigabe erteilt. Wichtig ist das Signal zur Einleitung des Rituals, weil sie dann vorher ruhiger / entspannter sind. Außerdem, dass ich ganz entspannt bin und gar nicht viel sage. Ist einer zu zappelig, wird er mit dem Körper geblockt, bis er sich auf seinen Platz gelegt hat. Und dass keine Wartezeit entsteht, wenn das Futterritual begonnen hat. Bei Tricks hilft es, wo es als Belohnung akzeptiert wird, Spielzeug statt Leckerli zu benutzen. Und wenn Leckerli verwendet werden, diese nicht vorher zu zeigen. Stattdessen Klickern, dann kann man in Ruhe nach dem Leckerli kramen. Je aufgedrehter der Hund, desto ruhiger musst Du sein. Spult er sei Programm ab, einfach abwarten. Wenn er gar nicht mehr weiß, was er machen soll, und sich dadurch noch mehr aufregt, kannst Du ihn mit beiden Händen locker festhalten, und ihm damit zeigen, dass Du Ruhe von ihm erwartest. Sobald ein Moment Ruhe ist, muss gelobt werden, mit beruhigender sanfter Stimme. Sonst aber nicht reden. Es dauert, den Hund bei solchen Übungen ruhig zu bekommen, aber es wird allmählich besser. Bei unseren Labbis führen Übungen zur Impulskontrolle manchmal zu noch mehr Aufregung. Probier aus, was am besten funktioniert.
Ja Labbies 🤣, man muß sie einfach lieben. 👋
 
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Melanie
25. Feb. 20:51
Wie reagierst du denn selbst, wenn der kleine Fratz so aufdreht? Lässt du dich auf die Hetze ein? Bleibst du selbst ruhig, innerlich wie äußerlich?
 
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Cassandra
25. Feb. 21:12
Ich ignoriere ihn . Worte beeindrucken ihn nur sehr kurzzeitig oder es pusht ihn noch mehr . Mittlerweile ignoriere ich ihn, als würde ich ihn nicht sehen oder hören. Erst wenn er mal mindestens 10 Sekunden ruhig war 🙈 Ich schreite nur ein, wenn er sich eigenständig vom Platz zur futterstelle auf macht .
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 21:18
Das hört sich für mich nicht nach einem Problem, sondern nach der perfekten Chance an, den Rückruf bombensicher zu trainieren 😅
 
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Melanie
25. Feb. 21:43
Ich ignoriere ihn . Worte beeindrucken ihn nur sehr kurzzeitig oder es pusht ihn noch mehr . Mittlerweile ignoriere ich ihn, als würde ich ihn nicht sehen oder hören. Erst wenn er mal mindestens 10 Sekunden ruhig war 🙈 Ich schreite nur ein, wenn er sich eigenständig vom Platz zur futterstelle auf macht .
Ok. Da würde ich für die Mahlzeiten, wenn möglich, eine so große Zeitspanne wie möglich einrichten. Grund ist, Hunde haben eine unfassbar gute innere Uhr. Diese Gewohnheiten fordern sie auch ein. Je weniger durchschaubar du handelst, desto einfacher wird es dem kleinen Terrorzwerg (absolut liebevoll gemeint) fallen, sich in Geduld zu üben, einfach weil er nicht weiß, wann es wirklich was zu essen gibt. Geh vollkommen selbstverständlich in die Küche, hol dir was zu trinken und handle dabei so, als wäre wirklich kein Hund in deinem Leben. Wenn du sein Futter richtest, darf er ja gerne zusehen und sich drauf freuen, kein Problem. Den Napf sollte er dir allerdings nicht aus den Händen schlagen. ;) Wichtig für euch ist im Moment, dass ihr diese Erwartungshaltung "nach dem Gassi gibt es Essen" durchbrechen könnt.
 
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Sonja
25. Feb. 23:29
Vielleicht hilft Dir das auch noch weiter: Ich hatte wegen Nala mal eine ähnliche Fragestellung. https://dogorama.app/de-de/forum/Ernaehrung/Ruhe_gegen_Schlingen-FxrOmOEQ0aOcNlShmtlW/ Inzwischen ist sie schon viel ruhiger geworden. Bei ihr liegt dabei viel in ihrem Alter begründet, sie ist ja erst 11 Monate alt.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 07:03
Ich glaube Frustrations-& Impulskontrolle wären super ! Ich danke 🙏🏼 Er ist sonst ein suuuuuuuper Hund , nur sehr überschwänglich, was mich manchmal frustriert, wie es eben so ist wenn jemand nicht zuhört , dazwischenredet oder immer etwas ganz anderes macht als erwartet . Er ist sonst ein ganz toller mit keinen Marotten. Wenn das die einzige ist, dann ist das ok, ich möchte ihm in erster Linie den Stress ersparen , denn den hat er definitiv
Eigentlich ist das ganz schön hart was du schreibst 😢 Dann ist es die falsche Rasse für dich 🤔 Spitze, besonders die Kleinen sind wie Duracell, wie 1000 Volt. Natürlich können sie lernen "etwas" entspannter zu sein. Oft genug liegt aber der Ursprung in der Welpenzeit wo diese Hunde verdammt viel dürfen, verwöhnt werden Du machst um das füttern viel zu viel Drama, dir ist es wichtig, dass der Hund es ignoriert, dass er wartet,dass er ruhig ist. Warum der Aufwand. Mach Futter lass stehen, der Hund darf mit. Lauf ohne Futter wieder raus und werf wortlos ein Leckerchen ins Körbchen. Setz dich hin und mach was entspanntes ignoriere einfach. Wenn du aufstehst wirf wieder wortlos was ins Körbchen. Geh in die Küche und stell das Futter wortlos hin. Komplett raus aus dem Ritual das bei solchen Hunden überhaupt nichts nützt. Durch die eingeführten Rituale kontrollierst nicht du sondern der Spitz. Es gibt auf dogo irre Ideen für Impulskontrolle. Mach die durch. Beschäftige mit Spaß ohne Druck. Denn für den Hund übst du Druck aus und diesem wiedersetzt rr sich. Versuche leise und weich mit zu arbeiten, kein übertriebenes loben sondern ruhig. Das hilft Wunder bei dieser Art Hund. Meine Emmy ist übrigens auch so.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 08:02
Wir machen das alles schon in Etappen . Bereiten vor , warten laaaaange, bringen das Futter zur futterstelle & warten . Dann stellen wir uns in die Nähe , warten, doch da beruhigt er sich schon nicht mehr . Er sieht weder die Küche, noch die futterstelle und auch nicht mich, ob am Tisch oder auf der Couch . Sein Platz ist in einer ruhigen ecke die er super mag . Aktuell probiere ich es mit einer Leine die er trägt, wortlos. Bringe ihn auf seinen Platz und verlasse ihn dort , bereite alles zu , bringe es an die futterstelle , warte bis es rühriger wird (aber nie entspannt) nehme seine Leine führe ihn hin , er setzt sich von allein und dann bekommt er das ok. Beim üben von Tricks ist er auch immer vollkommen drüber . Immer in Verbindung mit Futter . Er überschlägt sich in seinen Handlungen und ist total überdreht . Wartet nicht ab was ich sage oder zeige mit der Hand , er macht alles auf einmal, springt vor und hat nur noch Futter im Kopf 🙈
Um ehrlich zu sein, finde ich eure Bemühungen um Impulskontrolle und Frustrationstoleranz etwas übers Ziel hinaus und ihr wärt im übrigen nicht die ersten die durch ihre Bemühungen das genaue Gegenteil erreichen. Hat er denn sonst in irgendwelchen Bereichen Probleme mit der Impulskontrolle und Frustrationstoleranz? (Dann würde ich aber auch an diesen konkreten Situation daran arbeiten und nicht übers Futter). Für mich klingt das nach einem hausgemachten Problem welches eigentlich nur verstärkt wird indem ihr immer mehr Theater ums Füttern macht (alles in Etappen machen und den Hund immer wieder warten lassen). Ich finde das auch dem Hund gegenüber unfair. Er hat Hunger und im Normalfall hat sein Verdauungstrakt schon damit begonnen sich auf den bevorstehenden Verdauungsprozess vorzubereiten und Magensaft zu produzieren. Wenn er dann ewig warten muss kann das übrigens zu echt unschönen Problemen führen. Ich würde überhaupt kein so großes Drama drum machen. Bettelei und Erwartungshaltung komplett ignorieren, zur Fütterungszeit den Napf füllen, hinstellen, fertig. Ihr habt euch die Situation immer mehr selbst verschärft weil der Hund immer mehr zwischendurch warten muss, nun wird das ganze schon in Etappen gemacht, das steigert seine Erwartungshaltung doch nun noch mehr. Und schlussendlich sollte man doch bitte bei all der Impulskontrolle und Erwartungshaltung nicht vergessen dass die Nahrungsaufnahme existenziell für jedes Lebewesen ist und ausgerechnet da Impulskontrolle usw zu üben finde ich etwas daneben. Dies alles gilt natürlich unter der Prämisse, dass der Hund keine ausgeprägte Futteragression oder Ressourcenverteidigung zeigt.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Feb. 09:28
Ich möchte noch nachtragen Je mehr ich denke "Emmy nervt" desto schlimmer wird sie. Fordern, kleben, kläffen, ständig Aufmerksamkeit einfordern. Sämtliche Dinge die sie kann, spult sie ab. Und das ist dann der Moment, wo sie mir sagt, ich bin nicht im Gleichgewicht. Ich lach in zwischen und sag dann zu ihr du verrücktes Vieh, hast mich wieder durchschaut Dann Lauf ich mit ihr. Ganz entspannt, kein spielen, kein Training, nur das was nötig ist bei Begegnungen. Das macht sie dann perfekt! Rückruf 100%, Fuß laufen 100%. Dabei blickt sie mich immer an. Ein Lächeln und ganz leise, braaav suuuper, machst du das und dann einfach jetzt Lauf wieder ... Auch das Loslassen muss gelernt werden. Damit erden wir unser Verhältnis. Und dann liebe ich diesen Hund, der so oft nervt und anstrengend und überheblich sein kann, über alles. Diese Hunde sind hochintelligent, leider sehr berechnend, haben einen enormen Wille zu arbeiten und alles richtig zu machen und stehen sich dann oft selbst im Weg. Und sie spüren jede negative Stimmung und reagieren sehr stark darauf. Wenn man das erkennt und auch akzeptieren kann, sind das Traumhunde. Sie binden sich ganz stark an ihre Menschen.