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Mia
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zuletzt 17. Okt.

Unangeleinte Tut-Nixe und Hallo-Sager..

Da gefühlt zehn mal pro Tag ein Beitrag zu diesem Thema eröffnet wird- hier mal ein schöner Artikel ganz nach meinem Gusto von Herrn Rückert… 👌 https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21386&fbclid=IwAR0BUHMEfXXSJLjBLopgSWayDauxg8Q05xhED4JQ_K6g0iBv0ofymA8GtrQ Wie seht ihr das? Wir sind eure persönlichen Erfahrungen? Ich freue mich auf eine freundliche Diskussion:)
 
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Ari
15. Juli 17:52
„Nicht der permanent angeleinte, sondern der (kontrolliert) frei laufende und mit Artgenossen interagierende Hund wird als Problem gesehen.“

Ich finde nicht dass der „kontrolliert“ freilaufende Hund das häufig angesprochene Problem ist.

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„Früher oder später kommt der Punkt, an dem man sein Herz in die Hand nehmen, dem Hund Vertrauen schenken und Enttäuschungen riskieren muss“

Oder einen überfahrenen oder erschossenen Hund riskieren … aber was soll’s… 🙄

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„Oder wenn wir in einem anderen Fall lesen, dass eine empörte Hundehalterin mit ihrem "Rudel" von 5 (FÜNF!) Großhunden an der Leine es nicht geregelt bekommt, wenn plötzlich eine unangeleinte und winzige "Fußhupe" auftaucht und Stimmung macht: Wer hat (und ist) da das eigentliche Problem? In meinen Augen ja wohl diejenige, die überhaupt mit fünf großen Hunden gleichzeitig Gassi geht!“

Stimmt einerseits, aber nur weil der eine sich mit seinen Hunden übernimmt ist es nicht automatisch voll okay wenn ein freilaufender Hund außer Kontrolle „Stimmung macht“. Beide Seiten sind das Problem.
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Ich finde den Text einseitig formuliert mit viel Schubladen-Denken und einigen wirren Mutmaßungen.

Auch gesicherter Freilauf (eingezäunt) und überlegter anstatt wahlloser Artgenossen-Kontakt wird außer Acht gelassen.

Stellenweise versucht er zwar zu differenzieren aber es will nicht wirklich gelingen.

Ich stimme ihm aber trotzdem zu dass man nicht einfach aus Prinzip und ohne guten Grund in dieses Extrem verfallen sollte. Ich kann mir auch vorstellen dass es grundsätzlich so gemeint war weil er zum Schluss ein paar Ausnahmen nennt. Aber es gibt viele Stellen im Text die verallgemeinernd sind.

Zur persönlichen Situation: Mein Hund hat Leinenpflicht im Ortsgebiet und die Umgebung mit Autoverkehr, Wäldern und Schienen ist nicht für Freilauf geeignet. Wo es geht läuft er an der 20m Schleppleine zu seinem eigenen Schutz. Meistens könnte ich zum Schluss sagen dass die Runde problemlos ohne gegangen wäre.

Mit Hunden hat er trotzdem kein Problem, Raufereien gab es dennoch und das finde ich auch völlig normal und nicht tragisch. Ich weiß dass er keinen Knacks hat und ein normales Sozialverhalten an den Tag legt. Aber von vielen Besitzern kann ich das nicht behaupten und deshalb kommt auch nicht jeder Kontakt in Frage (es mag normal sein dass manche Hunde aufreiten oder mobben und provozieren - aber es ist nicht nötig dem Verhalten freien Lauf zu lassen)
 
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Dogorama-Mitglied
15. Juli 18:01
Ich müsste nochmal scrollen, aber von spielen lassen hat Katrin doch gar nicht gesprochen, sondern lediglich vom verkrampften Abhalten jeglicher Kontaktaufnahme.

Solange keine ansteckende Krankheit vorliegt, finde ich Kontakt im Wartezimmer völlig undramatisch.

Kannst aber gern jetzt auch die roll-eyes verwenden, mir macht das nix😜
 
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Dogorama-Mitglied
15. Juli 18:10
Kleine Erziehungshilfe😜🤣
 
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Katrin
15. Juli 18:16
Woher willst du wissen, dass die Hunde nicht krank waren? Meiner z.B. hatte letztens eine Verletzung an der Pfote, die man nicht auf Anhieb sah und die er sich nicht hat anmerken lassen. Dass ich ihn mit einer verletzten Pfote nicht mit anderen spielen lasse, darauf kannst du aber mal einen lassen. Und ob bei einem vollen Wartezimmer nicht doch einer dabei ist, der abklären lassen will, ob sein Hund was ansteckendes hat, das weißt du auch nicht. Außer du fragst die alle. Hunde sind beim warten auf den Arzt gestresst. Und unter Umständen sind auch noch andere Tiere, die ebenfalls gestresst sind, anwesend. Das ist definitiv nicht der Moment, um Sozialisierung zu üben. Das hast du bitte vorher schon gemacht. Und hinterher kannst du es auch wieder tun. Wer ist beim Tierarztbesuch unbedingt auf Hundekontakt angewiesen? Meinst du nicht, dass man in dieser doch hoffentlich Ausnahmesituation mal darauf verzichten kann? Nur weil die Halter gerade keinen Kontakt wünschen und gerade andere sorgen haben („wie krank ist mein Hund, armer pups“ oder schlechthin der Versuch, die Aufregung des Hundes auf ein Minimum zu senken) heißt es nicht, dass die Hunde nie Kontakt haben. Das ist eine Unterstellung deinerseits. Die übrigens dich zwar wütend macht, die sonst aber rein gar nicht weiter hilft. Es hilft, wenn man ab und zu mal ohne Emotionen Situationen aus verschiedenen Perspektiven durchdenkt. Dann muss man sich nicht unnötig über Dinge aufregen, die eigentlich nicht so schlimm sind. Wie etwa ein Wartezimmer, in dem Hunde mit ihren Haltern auf den Arzt warten.
Weil die drei zum Routinecheck da waren.
 
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Stefanie
15. Juli 18:18
Mindestens kann man auch im Auto warten, das ist auch schon gut. Wir haben den Tierarzt auch gezielt trainiert und sind jeden Tag zu bestimmten Zeiten hingegangen damit er sich dran gewöhnt. Er hat gebellt und gehechelt auch wenn wir dort alleine waren.
Mein erster Hund wurde von seinem Vorbesitzer augenscheinlich geschlagen und schließlich einfach an der Autobahn ausgesetzt. Wir haben uns dann im Tierheim gefunden. Ein absolut toller Hund, aber am Anfang Angstbeisser bei allen Hunden, die genauso gross oder größer waren als er. Das führte dazu, dass er mit und ohne Leine ständig auf Hunde los ging. Eine Mitarbeiterin des Tierheims in Münster gab mir schließlich den Rat, ich solle dem Hund den Hintern versohlen, wenn er es noch einmal macht. In meiner Verzweiflung habe ich das gemacht und habe ihn dabei angebrüllt, ab jetzt sei es mir egal, ob er sich totbeissen lässt (mein Hund, ein Mittelpudel!, hatte kurz zuvor einen Pittbull angegriffen und dieses arme Tier in die Nase gebissen, was glücklicherweise für beide Hunde gut ausgegangen ist). Mein Hund hat nach meiner Aktion nie wieder einen Hund angegriffen und ich hatte begriffen, wie sehr meine Haltung als "Rudelchefin" einen Hund beeinflusst. Ich bin im Umgang mit Hunden konsequent, aber entspannt und vertrauensvoll. Mein jetzige Hündin hat mit 11 Jahren innerhalb von 10 Monaten zweimal ihre Familie verloren und kam schließlich zu mir. Ihr Gebiss war völlig verrottet, sie muss wahnsinnige Schmerzen gehabt haben. Nach einer grossen ZahnOP ging es ihr deutlich besser und selbst ihr Herz, dass durch die Zahnkeime angegriffen war, hat sich wieder erholt. Sie ist jetzt 12,5 Jahre alt, spielt und rennt wie ein junger Hund und läuft, so oft es geht, ohne Leine. Hunde, die sie nicht mag, geht sie aus dem Weg, sonst spielt sie, egal welche Grösse der andere Hund hat. Ein Hund hat gute Instinkte. Menschen vernachlässigen oft ihre Instinkte und wir wissen in der Regel doch, wem wir besser aus dem Weg gehen, also vertraue ich ihrem Instinkt, egal welche Grösse oder Rasse der andere Hund hat. Zum Tierarzt geht sie ohne Leine, auch in den Behandlungsraum, und setzt sich, wenn wir im Warteraum sind, als erstes auf die Waage😂. Wie funktioniert das? Ich glaube, weil ich keine Angst vor dem Tierarztbesuch mit ihr habe und sie merkt, dass ihr dort geholfen wird. Klar zittert sie etwas, wenn sie auf dem Behandlungstisch steht, aber sie hat Vertrauen in mich als Rudelchefin.
Ob das mit allen Hunden geht, kann ich nicht sagen.
 
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A
15. Juli 18:22
Weil die drei zum Routinecheck da waren.
Und hast du die Halter auch mal gefragt, warum sie jeden Kontakt unterbinden? Vielleicht haben sie ja Rücksicht nehmen wollen? Vielleicht hatten sie jeweils Bedenken, dass einer der anderen krank ist? Vielleicht hatten sie reaktive Hunde und waren froh, wenn ihr Fifi mal ruhig da sitzt? Vielleicht wollten sie ja gerade das dem Hund beibringen?

Und warum eskalierst du emotional so sehr, nur weil Hunde mal eine halbe Stunde nebeneinander sitzen müssen ohne Kontakt zu haben?

Ich betone hier noch mal: das Verhalten im Wartezimmer bedeutet noch lange nicht, dass diesen Hunden generell soziale Kontakte verboten werden. Wenn das so wäre und du das zweifellos wüsstest hättest du ja bestimmt schon den Tierschutz hinzugezogen.
 
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Katrin
15. Juli 18:48
Und hast du die Halter auch mal gefragt, warum sie jeden Kontakt unterbinden? Vielleicht haben sie ja Rücksicht nehmen wollen? Vielleicht hatten sie jeweils Bedenken, dass einer der anderen krank ist? Vielleicht hatten sie reaktive Hunde und waren froh, wenn ihr Fifi mal ruhig da sitzt? Vielleicht wollten sie ja gerade das dem Hund beibringen? Und warum eskalierst du emotional so sehr, nur weil Hunde mal eine halbe Stunde nebeneinander sitzen müssen ohne Kontakt zu haben? Ich betone hier noch mal: das Verhalten im Wartezimmer bedeutet noch lange nicht, dass diesen Hunden generell soziale Kontakte verboten werden. Wenn das so wäre und du das zweifellos wüsstest hättest du ja bestimmt schon den Tierschutz hinzugezogen.
Stimmt es sollte machbar sein in einem Wartezimmer sitzen zu können. Was aber echt nicht machbar war. Die Hunde mussten sich mit dem Blick zum Halter ablegen. Nicht schauen, kein schnüffeln auf Entfernung nix. Warum? Das hat nix mehr mit Training zu tun. Das ist meiner Meinung nach ein komplettes abwürgen. Die Hunde konnten dem in dieser Situation auch nicht nachkommen. So schaukelte sich die Stimmung immer mehr hoch. So sehr das die Arzthelferin eingriff und die Anwesenden auf die Behandlungsräume verteilte (ja ich habe mich mit ihr darüber unterhalten) und mutmaße hier nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Juli 19:09
Seit wann sind roll-eyes Schimpfwörter?🤔
 
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Dogorama-Mitglied
15. Juli 19:59
Als fast noch frisch gebackener Hundehalter habe ich mal ein paar Anmerkungen. Fakten, wenn ihr so wollt, gegen die Polemik des feinen Arztes. Ich ging mit meinem Welpen spazieren. Kommt ein unerzogener Tut-nix um die Ecke und rennt bellend auf meinen Welpen, der sich vor Angst hinter mir versteckt. Und da waren sie, meine drei Probleme: 1) mein Hund macht hier gerade ein sch…erlebnis durch, 2) der Halter beschimpft mich, als ich mit meinem Bein eine Grenze ziehe, um beide auseinander zu halten. 3) mein Welpe hatte Giardien. Durch die Giardien konnte er nicht im Zeitplan geimpft werden. Und steckte sich mit Zwingerhusten an. In den 3 Monaten haben einige Hunde ohne Freigabe von mir oder dem eigentlichen Hundehalter mit meinem angeleinten aber nun mal überfreundlichen Welpen zu spielen begonnen. Und ich habe so einigen Hundehaltern erklärt, dass ihre Verantwortungslosigkeit sie dann halt einen Trip zum Arzt kostet. Manchmal hat die Leine auch einen Sinn. Die Leine ist im Spiel auch nicht ungefährlich. Und ich trainiere auf Rat eines erfahrenen Freundes, dass mein Hund mit angeleinten Hunden nicht spielen darf. So einfach. Derzeit ist mein Theo immer noch extrem reaktiv, wenn er Hunde sieht. Nein, das ist keine Aggression. Und er will tatsächlich nur spielen. Aber trotzdem muss es auch ohne pöbeln und hin rennen gehen, u.a. aus den eingangs genannten Gründen. Wenn ein fremder Hund an Theo rennt und er für sein pöbeln an der Leine belohnt wird, weil ihr eure Hunde nicht unter Kontrolle habt, stört es mein Training. Und das finde ich 💩. Ich erwarte dann eine Entschuldigung, und keine Ausrede. Fehler können passieren. Zu fehlen muss man aber dann auch stehen. Dumm ist, dass die meisten Hundehalter dieses Verhalten nicht als Fehler einstufen, sondern gut finden. All diesen verantwortungslosen Haltern wünsche ich, dass sie ebenfalls 3 Monate lang Sorgen und Arztrechnungen ertragen müssen.
Frage zum Verständnis: du gingst mit deinem Welpen mit Giardieninfektion und Zwingerhusten „spazieren“, also da, wo andere Hunde „um die Ecke gerannt kommen“ können, wo also viel los ist? Vielleicht ist das dann eher „verantwortungslos“? Was heißt bzw. warum„erwartest du eine Entschuldigung“ ?
Für welches schwere Fehlverhalten??Klingt für mich nach einer zu großen Portion Narzissmus.
Der Gipfel ist, wenn man mit einem so kranken Hund (Welpen!) auch noch trainieren will, anstatt einfach nur an einsame Stellen zu fahren, wo er sich bewegen und 💩kann.
Im Übrigen hat dein Hund kein schlechtes Erlebnis, nur weil ein anderer Hund auf ihn zurennt-gerade Welpen mögen schnelles und wildes Spiel. Anscheinend hältst du deinen davon ab zu lernen, dass es „wilde“ Hunde gibt, die trotzdem nix tun?
 
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Anna
15. Juli 20:04
Da das ganze langsam wieder etwas abschweift... 😅

Können wir uns hier alle darauf einigen, dass jedem mal Fehler passieren können, wir uns aber trotzdem alle um einen rücksichtsvoll Umgang miteinander bemühen?
Dass Hundekontakt zwar wichtig ist, bei Begegnungen aber sowohl Qualität als auch Quantität zählt?