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Mia
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Anzahl der Antworten 476
zuletzt 17. Okt.

Unangeleinte Tut-Nixe und Hallo-Sager..

Da gefühlt zehn mal pro Tag ein Beitrag zu diesem Thema eröffnet wird- hier mal ein schöner Artikel ganz nach meinem Gusto von Herrn Rückert… 👌 https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21386&fbclid=IwAR0BUHMEfXXSJLjBLopgSWayDauxg8Q05xhED4JQ_K6g0iBv0ofymA8GtrQ Wie seht ihr das? Wir sind eure persönlichen Erfahrungen? Ich freue mich auf eine freundliche Diskussion:)
 
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Katrin
20. Juli 15:44
Ich gehe nun schon etliche Jahre Gassi. Entweder mit dem eigenen Hund oder mit Hunden auf die ich aufpasse bzw aufgepasst habe. Von Westie bis Deutsche Dogge war da größen und altersmäßig alles dabei. Es ist noch nie ein Hund in einen anderen rein oder drüber gelaufen. Das mal einer ankommt ja, aber Abrissbirne hat noch keiner gespielt.
 
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Jens
20. Juli 16:02
Stimme ich zu, darum ging es in dem Artikel jedoch nicht…. Was du beschreibst, betrifft die,,ignoranten“Halter:innen, die quasi laufen lassen- Hier äußerte sich nicht ein User so, als wäre es ihm egal, im Gegenteil! Nur der Wunsch nach Rücksicht auf beiden Seiten, weil wir alle nicht perfekt sind…
Richtig, dazu muss man den Artikel aber auch komplett lesen und sogar auch noch verstehen. Es gibt sie ja auch, die Rücksichtsvollen vernünftigen Hundebesitzer, die haben auch meist gut erzogene , gut sozialisierte, zu 99,9% abrufbare Hunde. Leider gibt es aber auch immer häufiger genau das Gegenteil, die werden den Artikel leider nicht ganz lesen und du verstehen.
Manchmal sind böse Begegnungen auch nur nicht aus Rücksichtslosigkeit sondern weil Menschen zu oft unbedacht handeln, und denen nicht bewusst ist, dass eben nicht jeder Hund immer nur mit jedem andren Hund spielen will. Unbestritten ist, das Hundekontakte untereinander durch nichts zu ersetzten sind. Je länger meiner keine Kontakte zu seinen wenigen Hundekumpels und Kumpelinnen hatte, desto mehr Stress hat er mit anderen fremden Hunden. Kommt nun ein fremder Hund ungefragt zu uns, kann es schnell eskalieren, allerdings kriege ich ihn da auch wieder raus. Allerdings ist dann beim nächsten bekannten Hund auch erstmal Vorsicht geboten. Legt sich seine Aufregung dann ist alles wieder gut.
 
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Veronika
20. Juli 16:08
Ich gehe nun schon etliche Jahre Gassi. Entweder mit dem eigenen Hund oder mit Hunden auf die ich aufpasse bzw aufgepasst habe. Von Westie bis Deutsche Dogge war da größen und altersmäßig alles dabei. Es ist noch nie ein Hund in einen anderen rein oder drüber gelaufen. Das mal einer ankommt ja, aber Abrissbirne hat noch keiner gespielt.
Ich bin auch zig Jahre spazieren gegangen. Meistens waren es meine Hunde oder Pflegehunde. Von Welpen bis zu Senioren. Es ist nie etwas passiert, es war nie einer aggressiv. Manche waren sehr fordernd ( meisten wenn meine Hündinnen läufig waren) aber Aggressionen habe ich noch nie erlebt. Bis auf letztes Jahr wo Charlie ca. 3- 4 Monate alt war. Bei Spaziergang ( ein Mann mit zwei Erwachsenen Rottweiler) hat sich ein Rotti von der Leine gerissen und ist auf uns losgerannt. Richtig aggressives Körperhaltung, Zähne etc. Es war in sekundenschnelle bei uns und ich hab Charlie hochgehoben und mich zu dem Roti mit Rücken gedreht (natürlich ein Fehler, es war aber irgendwie ein Impuls von mir). Der Roti ist mir von hinten aufs Nacken gesprungen und bis der Mann da war, hat er mir die ganze Jacke zerrissen. Es war kein schnappen sondern richtig beißen. Ich hab Glück gehabt dass ich dicke Winterjacke und Schal hatte. Bis jetzt weiß ich nicht, warum er so plötzlich reagiert hat, aber die Reaktion von dem Mann ließ darauf hindeuten dass die Erziehung nicht gerade das sozialste war. Der Mann hat den Roti auf dem Boden hingeschmissen und ist auf ihm gesprungen. Er gab ihm auch Schläge, mindestens sah es für mich so aus. Ich konnte die Situation nicht mal richtig einschätzen da ich leicht unter Schock stand.
Nach diesen Erfahrung war mein Hund sehr ängstlich und hat draußen einen Thundershirt getragen. Wir sind aber jeden Tag auf eine Hundewiese gegangen und haben sofort mit Hundekontakten geübt. Es hat sich nach ein paar Wochen wieder beruhigt.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 16:14
Ich gehe nun schon etliche Jahre Gassi. Entweder mit dem eigenen Hund oder mit Hunden auf die ich aufpasse bzw aufgepasst habe. Von Westie bis Deutsche Dogge war da größen und altersmäßig alles dabei. Es ist noch nie ein Hund in einen anderen rein oder drüber gelaufen. Das mal einer ankommt ja, aber Abrissbirne hat noch keiner gespielt.
Schon seltsam 🤔😎🤗
Den Ausdruck "reinbrettern" kannte ich im Zusammenhang mit Hunden vor Dogorama auch nicht.
 
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Dogorama-Mitglied
20. Juli 16:28
Ich bin auch zig Jahre spazieren gegangen. Meistens waren es meine Hunde oder Pflegehunde. Von Welpen bis zu Senioren. Es ist nie etwas passiert, es war nie einer aggressiv. Manche waren sehr fordernd ( meisten wenn meine Hündinnen läufig waren) aber Aggressionen habe ich noch nie erlebt. Bis auf letztes Jahr wo Charlie ca. 3- 4 Monate alt war. Bei Spaziergang ( ein Mann mit zwei Erwachsenen Rottweiler) hat sich ein Rotti von der Leine gerissen und ist auf uns losgerannt. Richtig aggressives Körperhaltung, Zähne etc. Es war in sekundenschnelle bei uns und ich hab Charlie hochgehoben und mich zu dem Roti mit Rücken gedreht (natürlich ein Fehler, es war aber irgendwie ein Impuls von mir). Der Roti ist mir von hinten aufs Nacken gesprungen und bis der Mann da war, hat er mir die ganze Jacke zerrissen. Es war kein schnappen sondern richtig beißen. Ich hab Glück gehabt dass ich dicke Winterjacke und Schal hatte. Bis jetzt weiß ich nicht, warum er so plötzlich reagiert hat, aber die Reaktion von dem Mann ließ darauf hindeuten dass die Erziehung nicht gerade das sozialste war. Der Mann hat den Roti auf dem Boden hingeschmissen und ist auf ihm gesprungen. Er gab ihm auch Schläge, mindestens sah es für mich so aus. Ich konnte die Situation nicht mal richtig einschätzen da ich leicht unter Schock stand. Nach diesen Erfahrung war mein Hund sehr ängstlich und hat draußen einen Thundershirt getragen. Wir sind aber jeden Tag auf eine Hundewiese gegangen und haben sofort mit Hundekontakten geübt. Es hat sich nach ein paar Wochen wieder beruhigt.
Du hast die Angst bei Charlie nicht gefestigt, sondern bist sofort wieder mit ihm gegangen und hast Kontakte ermöglicht. 👍

Hätten viele nicht gemacht und schon ist der auf immer und ewig traumatisierte Hund fertig.

Solche Ausnahmen gibt es halt.

Mein früherer Hund (14Kg)wurde auch mal grundlos von einem Labbi "angefallen".

Hab den Labbi runtergepflückt, weil die Besitzer nix taten und bin mit meinem Hund normal weitergegangen.

Es war kein Blut geflossen und ich hab bei Willy keinen Aufriss gemacht.

Am nächsten Tag wollte er die Wiese nicht betreten.

Ich wusste aber, wenn ich gehe, kommt er.

Am übernächsten Tag war es dann auch vergessen.
 
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Sandra
20. Juli 16:41
Grundsätzlich stimmt es, aber mit einem traumatisierten Hund mit Deprivationssyndrom, der auch komisch reagieren kann wenn andere Hunde einfach in uns reinrennen, ist es vielleicht doch nicht so einfach. Das sieht man aus der Ferne nicht. Bei kontrollierten Begegnungen entscheidet dann auch die Sympathie. Also bin ich schon der Meinung ungefragter Kontakt ist und bleibt unhöflich und unangebracht. Das kann nicht zu viel verlangt sein. Denn rennt der Hund ungefragt in meinen, kann es übel für ihn ausgehen, somit gefährdet der andere Halter durch sein Verhalten den eigenen Hund. Und ja wir sind in Therapie und Training und solche Begegnungen bedeuteten jedes einzelne Mal wieder einen Rückschritt.
Genau meine Meinung. Wir haben einen reaktiven Hund adoptiert. Wir trainieren kontrollierten Kontakt in der Therapie. Wenn uns dann Hunde ohne Leine hinterherlaufen flippt er aus.
 
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Veronika
20. Juli 16:51
Schon seltsam 🤔😎🤗 Den Ausdruck "reinbrettern" kannte ich im Zusammenhang mit Hunden vor Dogorama auch nicht.
😅 Ich auch. Mir bretten maximal die Fahrradfahrer rein😅
 
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Veronika
20. Juli 17:13
Du hast die Angst bei Charlie nicht gefestigt, sondern bist sofort wieder mit ihm gegangen und hast Kontakte ermöglicht. 👍 Hätten viele nicht gemacht und schon ist der auf immer und ewig traumatisierte Hund fertig. Solche Ausnahmen gibt es halt. Mein früherer Hund (14Kg)wurde auch mal grundlos von einem Labbi "angefallen". Hab den Labbi runtergepflückt, weil die Besitzer nix taten und bin mit meinem Hund normal weitergegangen. Es war kein Blut geflossen und ich hab bei Willy keinen Aufriss gemacht. Am nächsten Tag wollte er die Wiese nicht betreten. Ich wusste aber, wenn ich gehe, kommt er. Am übernächsten Tag war es dann auch vergessen.
Ich bin gleich nächster Tag auf eine Hundewiese gegangen. Thundershirt dran und los. Er wollte auch nicht rein, ist aber mit mir gegangen. Wir saßen mehrmals in der Woche auf der Hundewiese in der Mitte und er hat andere Hunde nur beobachtet. Wochenlang. Ich hab mich einfach hingesetzt und saß einfach ruhig neben ihm. Irgendwann ist er aufgestanden und zum einen Hund gelaufen und wieder zurück zu mir gelaufen. Da war das Eis wieder gebrochen und er hat auch mit anderen gespielt. Wenn wir heute auf der Hundewiese sind, dann sitze ich und er rennt rum und spielt. Kommen tut er nur wenn er nicht mal mag oder wenn es ihm zu viel wird.
Es war aber auch heftig mit dem Roti. Er hat natürlich in der Situation auch meinen Angst gespürt und ich hab verdammt Angst gehabt obwohl ich nie Angst vor einem Hund hatte und mit großen Hunden ausgewachsen bin. Ich hab auch am Rücken geblutet weil mich der Hund verkratzt hat. Auf einer Stelle ist er mit Krallen durch die kaputte Jacke gekommen. Charlie hat geschrien und hat sich vollgepisselt. Ich bin einfach gegangen und hab mich nicht mal umgedreht, irgendwie war ich total schockiert. Zu Hause habe ich Hund gewaschen und ihm etwas zu kauen gegeben. Abends wollte er schon bei anderen Hund nicht vorbei gehen. Das schlimmste ist dass sich es sehr schnell befestigt wenn man nicht gleich handelt. Ich hab aber auch danach kein Angst gespürt. Wenn man Hunde lesen kann dann weißt man wann die agressiv sind. Ich glaube dass dort auch der Grund für die Aufregung ist. Die meisten Hundehalter haben Angst von freilaufenden Hund und der eigene spürt es. Da kommt es natürlich zu komischen Stimmung.

Hier Charles und sein Thundershirt 😅
 
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Katrin
20. Juli 17:20
Ich bin auch zig Jahre spazieren gegangen. Meistens waren es meine Hunde oder Pflegehunde. Von Welpen bis zu Senioren. Es ist nie etwas passiert, es war nie einer aggressiv. Manche waren sehr fordernd ( meisten wenn meine Hündinnen läufig waren) aber Aggressionen habe ich noch nie erlebt. Bis auf letztes Jahr wo Charlie ca. 3- 4 Monate alt war. Bei Spaziergang ( ein Mann mit zwei Erwachsenen Rottweiler) hat sich ein Rotti von der Leine gerissen und ist auf uns losgerannt. Richtig aggressives Körperhaltung, Zähne etc. Es war in sekundenschnelle bei uns und ich hab Charlie hochgehoben und mich zu dem Roti mit Rücken gedreht (natürlich ein Fehler, es war aber irgendwie ein Impuls von mir). Der Roti ist mir von hinten aufs Nacken gesprungen und bis der Mann da war, hat er mir die ganze Jacke zerrissen. Es war kein schnappen sondern richtig beißen. Ich hab Glück gehabt dass ich dicke Winterjacke und Schal hatte. Bis jetzt weiß ich nicht, warum er so plötzlich reagiert hat, aber die Reaktion von dem Mann ließ darauf hindeuten dass die Erziehung nicht gerade das sozialste war. Der Mann hat den Roti auf dem Boden hingeschmissen und ist auf ihm gesprungen. Er gab ihm auch Schläge, mindestens sah es für mich so aus. Ich konnte die Situation nicht mal richtig einschätzen da ich leicht unter Schock stand. Nach diesen Erfahrung war mein Hund sehr ängstlich und hat draußen einen Thundershirt getragen. Wir sind aber jeden Tag auf eine Hundewiese gegangen und haben sofort mit Hundekontakten geübt. Es hat sich nach ein paar Wochen wieder beruhigt.
Sowas kann unter unglücklichen Umständen passieren. Unsere Familienhündin wurde auch mal von einem Hund angegriffen aber sogar der ist nicht sofort in sie rein gebrettert. Wir brauchten lange bis sie wieder unbeschwert an der Stelle unterwegs war und keine Panik mehr bei bestimmten Hunden hatte. Solche Situationen sind aber zum Glück eher Ausnahmen. Die meisten Hunde checken kurz ab, machen vielleicht einen auf Obermacker und ziehn dann wieder von dannen. Diese Hunde lassen sich meiner Erfahrung nach aber auch durchaus blocken, stoppen oder wegschicken bevor sie den eigenen Hund erreichen.
 
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Andreas
20. Juli 17:31
Ich bin gleich nächster Tag auf eine Hundewiese gegangen. Thundershirt dran und los. Er wollte auch nicht rein, ist aber mit mir gegangen. Wir saßen mehrmals in der Woche auf der Hundewiese in der Mitte und er hat andere Hunde nur beobachtet. Wochenlang. Ich hab mich einfach hingesetzt und saß einfach ruhig neben ihm. Irgendwann ist er aufgestanden und zum einen Hund gelaufen und wieder zurück zu mir gelaufen. Da war das Eis wieder gebrochen und er hat auch mit anderen gespielt. Wenn wir heute auf der Hundewiese sind, dann sitze ich und er rennt rum und spielt. Kommen tut er nur wenn er nicht mal mag oder wenn es ihm zu viel wird. Es war aber auch heftig mit dem Roti. Er hat natürlich in der Situation auch meinen Angst gespürt und ich hab verdammt Angst gehabt obwohl ich nie Angst vor einem Hund hatte und mit großen Hunden ausgewachsen bin. Ich hab auch am Rücken geblutet weil mich der Hund verkratzt hat. Auf einer Stelle ist er mit Krallen durch die kaputte Jacke gekommen. Charlie hat geschrien und hat sich vollgepisselt. Ich bin einfach gegangen und hab mich nicht mal umgedreht, irgendwie war ich total schockiert. Zu Hause habe ich Hund gewaschen und ihm etwas zu kauen gegeben. Abends wollte er schon bei anderen Hund nicht vorbei gehen. Das schlimmste ist dass sich es sehr schnell befestigt wenn man nicht gleich handelt. Ich hab aber auch danach kein Angst gespürt. Wenn man Hunde lesen kann dann weißt man wann die agressiv sind. Ich glaube dass dort auch der Grund für die Aufregung ist. Die meisten Hundehalter haben Angst von freilaufenden Hund und der eigene spürt es. Da kommt es natürlich zu komischen Stimmung. Hier Charles und sein Thundershirt 😅
Suse hat es, meiner Ansicht nach, auf den Punkt gebracht.

Ich glaube, dass nicht jeder, so konsequent und mutig, direkt nachgearbeitet hätte. (ohne bösen Willen)

Schließlich hat man ja auch eigene Ängste, die sich ebenfalls festigen können.

Respekt!! 💪