Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Unangeleinte Tut-Nixe und Hallo-Sager..

Verfasser-Bild
Mia
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 476
zuletzt 17. Okt.

Unangeleinte Tut-Nixe und Hallo-Sager..

Da gefühlt zehn mal pro Tag ein Beitrag zu diesem Thema eröffnet wird- hier mal ein schöner Artikel ganz nach meinem Gusto von Herrn Rückert… 👌 https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=21386&fbclid=IwAR0BUHMEfXXSJLjBLopgSWayDauxg8Q05xhED4JQ_K6g0iBv0ofymA8GtrQ Wie seht ihr das? Wir sind eure persönlichen Erfahrungen? Ich freue mich auf eine freundliche Diskussion:)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Juli 16:35
Das stimmt auch- trotzdem glaube ich, dass sich wirklich viele nicht die Mühe machen, es (dauerhaft) zu trainieren. Ist ja auch ein monatelanges Projekt und ein lebenslanges Thema bei jagenden Hunden. Aber die Vorstellung, dass es Hunde gibt, die nie richtig Gas geben dürfen und so schnell rennen dürfen, wie sie können, finde ich sehr traurig. Am Schönsten ist es, wenn sie so Seite an Seite galoppieren..:-)) Und nach 35 Jahren Hundehaltung kann ich bestätigen, dass es immer mehr von den beschriebenen Hunden gibt, die nicht verträglich mit anderen sind, ich wage sogar zu behaupten, dass zu 90% die Halter dafür verantwortlich sind, aus den hier bereits diskutierten Gründen. Die wenigsten Hunde wären „hoffnungslose Fälle“ (nur meine Meinung).
@Andreas C, hier wäre so eine Vorverurteilung. ›Hund an der Leine? Klar, es gibt Ausnahmen, aber die meisten geben sich einfach keine Mühe, deshalb muss Wauz an der Leine bleiben. Traurig.‹ Und da wären wir wieder beim Social Media Peer Pressure, Rechtfertigungsdruck und Teilung der Hundewelt in ›Wir‹ und ›Die‹. Bin da ganz bei Jennifer: Es versaut der Mensch, der meint andere Menschen und Hunde ohne Hintergrund zu kennen zu verurteilen und bewerten zu müssen.

Sorry, dass ich den Beitrag jetzt explizit so überspitzt habe, aber sowas ist der Grund, warum ich hier einfach kaum noch online bin und es regt mich nur noch auf.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Annette
18. Juli 16:44
Da es jetzt schon mehrmals aufkam - wieso sollten Lockdown Hunde Monate ohne Sozialkontakte gehabt haben? Gassi gehen war doch jederzeit möglich, wieso hätte man da keinen Kontakt haben sollen? Die dazugehörigen Menschen können doch trotzdem zueinander Abstand halten. Gerade in Lockdownzeiten waren dir Menschen doch öfter und länger Gassi, weil es sonst nicht viel zu tun gab. Da gab es doch genug Gelegenheiten seinen Welpen mit anderen Hunden zu sozialisieren. Oder wie ist das gemeint?
Ich lese nun schon einige Tage hier mit.... Ich denke was ganz wichtig ist, dass man niemals von sich und seinen Gegebenheiten und seinen Einstellungen auf andere schließen kann.
Bei uns auf dem Land war im lockdown selten ein Hundekontakt möglich, ganz einfach weil niemand zu dem Zeitpunkt dort spazieren ging wo ich unterwegs war. In unserer kleinen Stadt waren die Straßen menschenleer.
Auch aktuell ist es so, dass ich auf meinen gewohnten Gassirunden, nicht immer Hundekontakte habe. Es gibt manchmal Tage, da treffen wir immer wieder auf dieselben oder wir treffen plötzlich jemanden den wir noch nie getroffen haben. Aber diese treffen kann man je Runde großzügig an einer Hand zählen. Oftmals treffen wir auch tatsächlich niemanden. Die gewohnten Routen bei uns sind abwechslungsreich und es gibt hier genug Hundebesitzer aber es ist für uns tatsächlich täglich eine neue Überraschung wenn wir diesmal auf unserer Runde treffen.
So viel zu meinen Gegebenheiten.
Dann lese ich hier, dass andere hier sogenannte Hundestriche haben, im Wald auf 15 Kontakte oder mehr kommen. Das führt natürlich zu mehr Turbulenzen und womöglich auch zu Konflikten. Jeder Mensch ist anders, hat ein anderes empfinden. Hunde ebenso.
Den Tenor dieses threads und dem beitrag entnehme ich, dass niemand einen freifahrtschein haben sollte, aber dass man respektvoll und verständnisvoll miteinander umgeht und nicht sofort das schlimmste von dem anderen denkt oder ihn indirekt hier in einem Beitrag niedermacht, weil mal etwas nicht so gelaufen ist wie es hätte eigentlich sein können. Und da reden alle hier von gewöhnlichen Situationen. Niemand will hier glaub ich Situationen beschönigen, in denen Hunde nicht erzogen sind und der Hundebesitzer sich sogar womöglich ignorant verhält oder schlimmer.
Ich werde jedenfalls weiterhin offen und freundlich für jeden Hund und Hundebesitzer sein der mir entgegen kommt auf unseren Runden und kleine Aussetzer seitens eines Hundes oder Besitzers mit einem Lächeln annehmen denn auch mir kann durchaus aus welchen Gründen auch immer mal ein Missgeschick passieren und eine Hundebegegnung beeinflussen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
18. Juli 16:51
Puhhh, jetzt habe ich mich durch gekämpft 😱 ... alles gelesen. Ich habe keine Pfötchen verteilt... das hätte mich definitiv überfordert 😢

Ich habe keine Ahnung, was heutzutage so in Hundeschulen gelehrt wird ... ich habe noch gelernt, kommt mir ein angeleinter Hund entgegen, wird meiner ebenfalls an die Leine genommen. Ohne Aufregung, ohne Gebrülle "der tut nix" ... auch wenn das stimmt, dass meiner nix tut ... den anderen kenne ich nicht. Wird schon einen Grund haben, warum der an der Leine ist ... muss ich auch gar nicht wissen.

Wenn sich alle an diese einfache Regel halten würden, gäbe es tausende Auseinandersetzungen gar nicht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andreas
18. Juli 16:52
@Andreas C, hier wäre so eine Vorverurteilung. ›Hund an der Leine? Klar, es gibt Ausnahmen, aber die meisten geben sich einfach keine Mühe, deshalb muss Wauz an der Leine bleiben. Traurig.‹ Und da wären wir wieder beim Social Media Peer Pressure, Rechtfertigungsdruck und Teilung der Hundewelt in ›Wir‹ und ›Die‹. Bin da ganz bei Jennifer: Es versaut der Mensch, der meint andere Menschen und Hunde ohne Hintergrund zu kennen zu verurteilen und bewerten zu müssen. Sorry, dass ich den Beitrag jetzt explizit so überspitzt habe, aber sowas ist der Grund, warum ich hier einfach kaum noch online bin und es regt mich nur noch auf.
Danke Dir.. ich verstehe jetzt etwas besser was Du meinst.
..habe die Aussage allerdings eher dahingehend verstanden, dass Zitat: "Viele" etwas zu bequem sind und die Hunde darunter zu leiden haben.
Letztendlich ist es schon so, dass wir Hundehalter die Hauptverantwortung für unsere Hunde haben.

Das sehe ich auch so und habe daher den Beitrag zwar als Kritik aber nicht als Vorverurteilung empfunden.

Trotzdem.. danke Dir.. ich verstehe Deine Anmerkungen jetzt besser.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Juli 17:03
Danke Dir.. ich verstehe jetzt etwas besser was Du meinst. ..habe die Aussage allerdings eher dahingehend verstanden, dass Zitat: "Viele" etwas zu bequem sind und die Hunde darunter zu leiden haben. Letztendlich ist es schon so, dass wir Hundehalter die Hauptverantwortung für unsere Hunde haben. Das sehe ich auch so und habe daher den Beitrag zwar als Kritik aber nicht als Vorverurteilung empfunden. Trotzdem.. danke Dir.. ich verstehe Deine Anmerkungen jetzt besser.
Natürlich hat der Halter die Hauptverantwortung, er ist aber nicht automatisch für jedes problematische Verhalten verantwortlich. Vor 30 Jahren gab es deutlich weniger Tötungsimporte, die Hunde sind teilweise eben verstört bis traumatisiert. Es gibt auch TS Hunde, die D nie verlassen haben aber bei Vorbesitzern misshandelt wurden, ob nun körperlich oder durch Verwarlosung und mangelnde Erziehung. (Erzähl ich dir nix Neues, ich weiß.) Solche Hunde zu fröhlichen, sozialen und freundlichen Wesen zu begleiten erfordert Zeit, Kraft und Arbeit. Und egal, ob der neue Übernehmer nun zwei Jahre braucht, bis der Hund Freilauf genießen kann, wie ich erst in ein gut überschaubares Gebiet oder einen eingezäunten Auslauf fahren muss oder es schlicht nie drin ist, weil es vom Halter nicht erreicht werden kann: Es ist allemal besser als Zwinger im Tierheim. Es wäre schön, wenn wir bei Fremden erstmal so offen und positiv eingestellt wären, wie wir es von unseren Tieren erwarten. Stattdessen werden halt oft die Vorurteile ausgepackt.
›Ja ja, vorher nicht informiert, was?‹
›Tja, kann einem ja keiner sagen, dass ein Hund Arbeit ist.‹
›Würdest du dir mehr Mühe geben/dich mehr durchsetzen/die Körpersprache besser lesen, könnte dein Hund längst viel glücklicher sein, ohne Leine.‹
Dass da evtl jemand seinen Hund an einer bestimmten Stelle evtl nie ableint, weil sein letzter Hund fünf Meter weiter von einem Zug totgefahren wurde, vermutet keiner, aber es geht auch erstmal niemanden was an. Hund oder Halter können es halt noch nicht. Entweder Hilfe anbieten oder Stillschweigen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andreas
18. Juli 17:09
Natürlich hat der Halter die Hauptverantwortung, er ist aber nicht automatisch für jedes problematische Verhalten verantwortlich. Vor 30 Jahren gab es deutlich weniger Tötungsimporte, die Hunde sind teilweise eben verstört bis traumatisiert. Es gibt auch TS Hunde, die D nie verlassen haben aber bei Vorbesitzern misshandelt wurden, ob nun körperlich oder durch Verwarlosung und mangelnde Erziehung. (Erzähl ich dir nix Neues, ich weiß.) Solche Hunde zu fröhlichen, sozialen und freundlichen Wesen zu begleiten erfordert Zeit, Kraft und Arbeit. Und egal, ob der neue Übernehmer nun zwei Jahre braucht, bis der Hund Freilauf genießen kann, wie ich erst in ein gut überschaubares Gebiet oder einen eingezäunten Auslauf fahren muss oder es schlicht nie drin ist, weil es vom Halter nicht erreicht werden kann: Es ist allemal besser als Zwinger im Tierheim. Es wäre schön, wenn wir bei Fremden erstmal so offen und positiv eingestellt wären, wie wir es von unseren Tieren erwarten. Stattdessen werden halt oft die Vorurteile ausgepackt. ›Ja ja, vorher nicht informiert, was?‹ ›Tja, kann einem ja keiner sagen, dass ein Hund Arbeit ist.‹ ›Würdest du dir mehr Mühe geben/dich mehr durchsetzen/die Körpersprache besser lesen, könnte dein Hund längst viel glücklicher sein, ohne Leine.‹ Dass da evtl jemand seinen Hund an einer bestimmten Stelle evtl nie ableint, weil sein letzter Hund fünf Meter weiter von einem Zug totgefahren wurde, vermutet keiner, aber es geht auch erstmal niemanden was an. Hund oder Halter können es halt noch nicht. Entweder Hilfe anbieten oder Stillschweigen.
Absolut 👍.. ich habe hier einmal in einem thread über das Leben mit Problemhunden gestöbert.
.. Diese Hundehalter haben meine größte Hochachtung!
.. Da merkte ich mal wieder, wie gut es mir geht und dass ich dankbar dafür sein kann und muss..
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Juli 17:13
Danke Dir.. ich verstehe jetzt etwas besser was Du meinst. ..habe die Aussage allerdings eher dahingehend verstanden, dass Zitat: "Viele" etwas zu bequem sind und die Hunde darunter zu leiden haben. Letztendlich ist es schon so, dass wir Hundehalter die Hauptverantwortung für unsere Hunde haben. Das sehe ich auch so und habe daher den Beitrag zwar als Kritik aber nicht als Vorverurteilung empfunden. Trotzdem.. danke Dir.. ich verstehe Deine Anmerkungen jetzt besser.
So ist es auch gemeint, keine Rede von „Vorverurteilung“…Allerdings passiert das hier öfter, dass Beiträge hier einfach mal „umgedeutet“ werden. 🤓
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
18. Juli 17:24
So ist es auch gemeint, keine Rede von „Vorverurteilung“…Allerdings passiert das hier öfter, dass Beiträge hier einfach mal „umgedeutet“ werden. 🤓
Wie ist denn die Annahme ›Viele machen sich nicht die Mühe, dauerhaft zu trainieren‹ nicht-verurteilend zu verstehen? 🤔 da wird doch davon ausgegangen, dass die Mehrheit schlicht faul oder doof ist.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
18. Juli 17:27
Natürlich hat der Halter die Hauptverantwortung, er ist aber nicht automatisch für jedes problematische Verhalten verantwortlich. Vor 30 Jahren gab es deutlich weniger Tötungsimporte, die Hunde sind teilweise eben verstört bis traumatisiert. Es gibt auch TS Hunde, die D nie verlassen haben aber bei Vorbesitzern misshandelt wurden, ob nun körperlich oder durch Verwarlosung und mangelnde Erziehung. (Erzähl ich dir nix Neues, ich weiß.) Solche Hunde zu fröhlichen, sozialen und freundlichen Wesen zu begleiten erfordert Zeit, Kraft und Arbeit. Und egal, ob der neue Übernehmer nun zwei Jahre braucht, bis der Hund Freilauf genießen kann, wie ich erst in ein gut überschaubares Gebiet oder einen eingezäunten Auslauf fahren muss oder es schlicht nie drin ist, weil es vom Halter nicht erreicht werden kann: Es ist allemal besser als Zwinger im Tierheim. Es wäre schön, wenn wir bei Fremden erstmal so offen und positiv eingestellt wären, wie wir es von unseren Tieren erwarten. Stattdessen werden halt oft die Vorurteile ausgepackt. ›Ja ja, vorher nicht informiert, was?‹ ›Tja, kann einem ja keiner sagen, dass ein Hund Arbeit ist.‹ ›Würdest du dir mehr Mühe geben/dich mehr durchsetzen/die Körpersprache besser lesen, könnte dein Hund längst viel glücklicher sein, ohne Leine.‹ Dass da evtl jemand seinen Hund an einer bestimmten Stelle evtl nie ableint, weil sein letzter Hund fünf Meter weiter von einem Zug totgefahren wurde, vermutet keiner, aber es geht auch erstmal niemanden was an. Hund oder Halter können es halt noch nicht. Entweder Hilfe anbieten oder Stillschweigen.
👏 danke Frederike,
du kannst das sehr anschaulich und gut erklären.

Genau das habe ich, einen "Problemhund" aus dem deutschen Tierschutz und einen, der seit Welpe bei uns ist ... den einen muss ich anleinen, den anderen nicht.

Frei laufen kann der Große nur in weit übersichtlichem Gebiet. 2 Jahre hat es gedauert.

Auch heute werde ich noch gefragt, warum einer frei ist und der andere nicht ... an manchen Tagen habe ich einfach keine Lust, die Lebensgeschichte meines Hundes zu erklären... der ist an der Leine, weil ich es für richtig halte und meinen Hund einschätzen kann. Punkt Aus Ende ... da gibt's nichts zu diskutieren
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela
18. Juli 17:48
Puhhh, jetzt habe ich mich durch gekämpft 😱 ... alles gelesen. Ich habe keine Pfötchen verteilt... das hätte mich definitiv überfordert 😢 Ich habe keine Ahnung, was heutzutage so in Hundeschulen gelehrt wird ... ich habe noch gelernt, kommt mir ein angeleinter Hund entgegen, wird meiner ebenfalls an die Leine genommen. Ohne Aufregung, ohne Gebrülle "der tut nix" ... auch wenn das stimmt, dass meiner nix tut ... den anderen kenne ich nicht. Wird schon einen Grund haben, warum der an der Leine ist ... muss ich auch gar nicht wissen. Wenn sich alle an diese einfache Regel halten würden, gäbe es tausende Auseinandersetzungen gar nicht.
👏👏🙏🙏