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Ilana
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zuletzt 3. März

Trotzreaktion?

Hi, ich vermute mein Hund pinkelt an Gegenstände, Wände, Möbel etc Als Trotzreaktion. Er kommt aus dem Tierschutz, ist jetzt 3 Jahre alt und ich habe ihn seit letztem Juli. Es fiel mir erst auf als ich durch Zufall eingetrocknete Stellen fand. OK dachte ich, kann ja mal passieren in der Eingewöhnungszeit. Mittlerweile ist mir jedoch aufgefallen dass die Seen immer dann passieren wenn ihm etwas nicht passt. Beispielsweise als Dauerregen war, wollte er schon gar nicht mehr raus gehen. Da haben wir eben im Hausflur Ball gespielt damit er Bewegung hatte. Das hat ihm so großen Spaß gemacht dass er das jeden Abend wollte. Manchmal hatten wir etwas anderes zu tun und hinterher habe ich dann irgendwo eine Pfütze entdeckt. Ich will das unterbinden doch weiß nicht wie. Es kann doch nicht immer nach seinem Willen gehen. Wir gehen 4-5 x am Tag mit ihm raus. Es kann also nicht daran liegen dass er dringend raus muss. Wie kann ich ihm das abgewöhnen ohne rabiat zu werden. Das will ich auf gar keinen Fall. Er ist ein Zwergspitz Mix und hat anscheinend schon einiges hinter sich. Seinen Reaktionen nach in manchen Situationen auch Gewalt. Hat Jemand einen Tipp?
 
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Kerstin
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3. März 05:49
Das, was Tom mit dem Bestimmen meint, muss sich nicht nur auf das Spielen beziehen. Wie sieht es allgemein mit Regeln und Grenzen aus? Hat er immer Futter und Spielzeug zur Verfügung? Darf er schlafen wo er möchte? Geht er beim Gassi voraus? Also im Prinzip: Wann kann er selbst entscheiden was er tut/tun möchte? Wie ist der allgemeine Grundgehorsam? Wann hat er damit angefangen? Was macht ihr auf den Gassigängen? Lauft ihr nur oder bietet ihr im da Action? Wie labg lauft ihr? Was macht ihr zur geistigen Auslastung? Die Pfützen klingen auch nicht nach Trotz-Reaktion. Hunde sind einfach gestrickt. Wenn das aus Trotz wäre, würde er das vermutlich dann machen, unmittelbar nach dem ihm etwas verboten wurde und während du anwesend bist. Die gehen dann nicht erst in ein anderes Zimmer und machen sowas heimlich. Das klingt für mich eher nach allgemein fehlenden Grenzen. Der Hund denkt er ist der „Boss“ und markiert entsprechend fröhlich in der Wohnung. Spitze brauchen extrem klare Grenzen und Regeln, sonst tanzen die die auf der Nase rum. Gesundheitliche Gründe wie bspw. ne Blasenentzündung können ausgeschlossen werden?
 
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Jörg
2. März 23:26
Hi,Ilana! Das hört sich danach an, daß er bestimmen kann , was wann,wo,wie passiert. Da ist es immer gut, wenn jemand sich live die Situation anschaut. Man merkt das selber oft nicht,wo man vom Hund manipuliert und geführt wird.
 
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Ilana
2. März 23:30
Das vermute ich ja auch nur macht er das so versteckt und heimlich h dass ich das ja erst immer später entdecke. Dann ist meine Reaktion zu spät. Ich versuche zu bestimmen wann gespielt wird, nur in der Zeit während er auf mich warten muss, macht er heimlich irgendwo seinen See. Wir haben es schon mit Gitter, Tür zu etc. versucht. Also seinen Bewegungsfreiraum einzuschränken doch sobald alles wieder offen ist geht es wieder los.
 
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Kerstin
3. März 05:49
Das, was Tom mit dem Bestimmen meint, muss sich nicht nur auf das Spielen beziehen. Wie sieht es allgemein mit Regeln und Grenzen aus? Hat er immer Futter und Spielzeug zur Verfügung? Darf er schlafen wo er möchte? Geht er beim Gassi voraus? Also im Prinzip: Wann kann er selbst entscheiden was er tut/tun möchte? Wie ist der allgemeine Grundgehorsam? Wann hat er damit angefangen? Was macht ihr auf den Gassigängen? Lauft ihr nur oder bietet ihr im da Action? Wie labg lauft ihr? Was macht ihr zur geistigen Auslastung? Die Pfützen klingen auch nicht nach Trotz-Reaktion. Hunde sind einfach gestrickt. Wenn das aus Trotz wäre, würde er das vermutlich dann machen, unmittelbar nach dem ihm etwas verboten wurde und während du anwesend bist. Die gehen dann nicht erst in ein anderes Zimmer und machen sowas heimlich. Das klingt für mich eher nach allgemein fehlenden Grenzen. Der Hund denkt er ist der „Boss“ und markiert entsprechend fröhlich in der Wohnung. Spitze brauchen extrem klare Grenzen und Regeln, sonst tanzen die die auf der Nase rum. Gesundheitliche Gründe wie bspw. ne Blasenentzündung können ausgeschlossen werden?
 
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Ilana
3. März 09:26
Das, was Tom mit dem Bestimmen meint, muss sich nicht nur auf das Spielen beziehen. Wie sieht es allgemein mit Regeln und Grenzen aus? Hat er immer Futter und Spielzeug zur Verfügung? Darf er schlafen wo er möchte? Geht er beim Gassi voraus? Also im Prinzip: Wann kann er selbst entscheiden was er tut/tun möchte? Wie ist der allgemeine Grundgehorsam? Wann hat er damit angefangen? Was macht ihr auf den Gassigängen? Lauft ihr nur oder bietet ihr im da Action? Wie labg lauft ihr? Was macht ihr zur geistigen Auslastung? Die Pfützen klingen auch nicht nach Trotz-Reaktion. Hunde sind einfach gestrickt. Wenn das aus Trotz wäre, würde er das vermutlich dann machen, unmittelbar nach dem ihm etwas verboten wurde und während du anwesend bist. Die gehen dann nicht erst in ein anderes Zimmer und machen sowas heimlich. Das klingt für mich eher nach allgemein fehlenden Grenzen. Der Hund denkt er ist der „Boss“ und markiert entsprechend fröhlich in der Wohnung. Spitze brauchen extrem klare Grenzen und Regeln, sonst tanzen die die auf der Nase rum. Gesundheitliche Gründe wie bspw. ne Blasenentzündung können ausgeschlossen werden?
Als ich ihn bekam hatte ich den Eindruck dass er überhaupt nichts kannte, bis auf ein paar Grundkommandos und Tricks. Da er natürlich fremdsprachig war musste ich erst herausfinden wie/welche/was Kommandos auslösen. Er kannte noch nicht mal Gras oder Wald. Von all diesen Dingen abgesehen kannte er auch keine Leine. Ich habe erstmal beobachtet und bei bestimmten Dingen die mir wichtig waren Grenzen gesetzt. Eines der wichtigsten Dinge war dass er nichts von der Straße aufnimmt. Aus diesem Grund bestehe ich darauf dass er immer vor mir geht damit ich sehe was er macht, ob an der Leine oder ohne. An Beschäftigung und unterwegs hat er, abgesehen vom Ballspielen, kein Interesse. Er hat vor den meisten anderen Hunden Angst ausser sie sind in seiner Größe und da ist er oft eher abgeneigt. Bei mir spielt er den Leinenrambo, bei meinem Partner nicht. Ich setze ihm Grenzen mein Partner nicht. Generell ist er gehorsam geht sehr gut ohne Leine besser als mit. Ob er ein gesundheitliches Problem hat werden wir bald erfahren. Mit dem versteckten Pinkeln da habe ich die Vermutung das liegt in seiner uns unbekannten Vergangenheit. Er hat mir gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er hat sich vom ersten Tag an sehr fest an mich gebunden und lässt mich nicht aus den Augen. Kann sein dass er seine Pfützen macht wenn ich mal weg muss und er mit meinem Partner allein ist. Wie schon gesagt, oft finde ich nur viel später die Hinterlassenschaften selten frisch.
 
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Manuela
3. März 09:31
Ich bin totaler Laie, aber meine erste Idee war: Hund nicht aus den Augen lassen. Will sagen: Um herausfinden, wann/ warum das passiert, hält sich der Hund immer da auf, wo Du bist, damit Du mitbekommst, wann es passiert und eingreifen kannst.
 
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Ilana
3. März 09:40
Ich bin totaler Laie, aber meine erste Idee war: Hund nicht aus den Augen lassen. Will sagen: Um herausfinden, wann/ warum das passiert, hält sich der Hund immer da auf, wo Du bist, damit Du mitbekommst, wann es passiert und eingreifen kannst.
Ja, sehe ich auch so nur ist es nicht immer möglich, Termine, Toilette, Wäsche, viele Dinge die man während des Tages tun muss. Wenn ich Zuhause bin ist er IMMER bei mir. Im Moment liegt er auf meinem Fußhocker. Gehe ich ins Bad geht er mit. Ich vermute er hat starke Verlassensängste.
 
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Sophia
3. März 09:42
Als ich ihn bekam hatte ich den Eindruck dass er überhaupt nichts kannte, bis auf ein paar Grundkommandos und Tricks. Da er natürlich fremdsprachig war musste ich erst herausfinden wie/welche/was Kommandos auslösen. Er kannte noch nicht mal Gras oder Wald. Von all diesen Dingen abgesehen kannte er auch keine Leine. Ich habe erstmal beobachtet und bei bestimmten Dingen die mir wichtig waren Grenzen gesetzt. Eines der wichtigsten Dinge war dass er nichts von der Straße aufnimmt. Aus diesem Grund bestehe ich darauf dass er immer vor mir geht damit ich sehe was er macht, ob an der Leine oder ohne. An Beschäftigung und unterwegs hat er, abgesehen vom Ballspielen, kein Interesse. Er hat vor den meisten anderen Hunden Angst ausser sie sind in seiner Größe und da ist er oft eher abgeneigt. Bei mir spielt er den Leinenrambo, bei meinem Partner nicht. Ich setze ihm Grenzen mein Partner nicht. Generell ist er gehorsam geht sehr gut ohne Leine besser als mit. Ob er ein gesundheitliches Problem hat werden wir bald erfahren. Mit dem versteckten Pinkeln da habe ich die Vermutung das liegt in seiner uns unbekannten Vergangenheit. Er hat mir gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er hat sich vom ersten Tag an sehr fest an mich gebunden und lässt mich nicht aus den Augen. Kann sein dass er seine Pfützen macht wenn ich mal weg muss und er mit meinem Partner allein ist. Wie schon gesagt, oft finde ich nur viel später die Hinterlassenschaften selten frisch.
Ich würde "Trotz" umformulieren zu "Frust". Dein Hund will dir mit Sicherheit nichts "heimzahlen", sonder weiß eventuell nicht anders mit Frust umzugehen. Markieren kann da durchaus ein "Outlet" sein. Da du geschrieben hast, er hat dir gegenüber Beschützerallüren und lässt dich nicht aus den Augen - das könnte damit zu tun haben. Eventuell hat er mit dir eine ungesunde Beziehung aufgebaut. So was in die Richtung "sie gehört mir", "ich kann nicht ohne sie, deshalb kann sie nicht ohne mich". Da könnte auch der Leine Rambo herkommen aka "ich muss sie (und mich) beschützen". Mein Rat: Übe mit ihm Frust auszuhalten (gibt da viele Übungen) und lass dich zuhause nicht verfolgen (aka kontrollieren). Ein Trainer schadet bestimmt auch nicht, oft liegt es an Kleinigkeiten in unserer Körpersprache, die zu solchen Problemen führen. Ich wünsch euch ganz viel Erfolg!
 
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Ilana
3. März 09:49
Danke ich versuche es. Da wir bald umziehen werde ich erst dort ernsthaft damit anfangen. Mit dem Stress im Moment macht solch ein intensives Training nicht viel Sinn. Er spürt dass ich abgelenkt bin und klammert noch mehr.
 
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Syl
3. März 20:27
Würde es als Kontrollzwang einordnen. Er meint, dass du ohne ihn hilflos bist und regelt draußen alles allein. Das Pinkeln ist womöglich stressbedingt. Schätze, er benötigt klare Grenzen, sodass er zur Ruhe kommen kann und sich nicht selbst darum kümmern muss. Hier vielleicht ein hilfreicher Thread dazu: https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Hund_kommt_nicht_zur_Ruhe-t8TIRVmy2QQurL69v3AU/
 
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Judith
3. März 22:43
Als ich ihn bekam hatte ich den Eindruck dass er überhaupt nichts kannte, bis auf ein paar Grundkommandos und Tricks. Da er natürlich fremdsprachig war musste ich erst herausfinden wie/welche/was Kommandos auslösen. Er kannte noch nicht mal Gras oder Wald. Von all diesen Dingen abgesehen kannte er auch keine Leine. Ich habe erstmal beobachtet und bei bestimmten Dingen die mir wichtig waren Grenzen gesetzt. Eines der wichtigsten Dinge war dass er nichts von der Straße aufnimmt. Aus diesem Grund bestehe ich darauf dass er immer vor mir geht damit ich sehe was er macht, ob an der Leine oder ohne. An Beschäftigung und unterwegs hat er, abgesehen vom Ballspielen, kein Interesse. Er hat vor den meisten anderen Hunden Angst ausser sie sind in seiner Größe und da ist er oft eher abgeneigt. Bei mir spielt er den Leinenrambo, bei meinem Partner nicht. Ich setze ihm Grenzen mein Partner nicht. Generell ist er gehorsam geht sehr gut ohne Leine besser als mit. Ob er ein gesundheitliches Problem hat werden wir bald erfahren. Mit dem versteckten Pinkeln da habe ich die Vermutung das liegt in seiner uns unbekannten Vergangenheit. Er hat mir gegenüber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Er hat sich vom ersten Tag an sehr fest an mich gebunden und lässt mich nicht aus den Augen. Kann sein dass er seine Pfützen macht wenn ich mal weg muss und er mit meinem Partner allein ist. Wie schon gesagt, oft finde ich nur viel später die Hinterlassenschaften selten frisch.
Ich finde es spannend, dass der Hund bei euch beiden so anders ist. Das spricht definitiv für ein Beziehungsthema und weniger für eine medizinische Sache, die ich ggf. aber trotzdem abklären lassen würde. Du sagst, du setzt Grenzen, dein Partner nicht. Da lohnt sich mal ein genauer Blick, was ihr anders macht. Ist dein Partner dem Hund einfach nur egal? Oder ist es am Ende so, dass du Grenzen setzen willst, aber im Endeffekt nur mit dem Hund streitest? Das ist manchmal nicht leicht zu unterscheiden. Das Verfolgen in der Wohnung ist viel häufiger Kontrolle als Verlustangst. Wechsel im Alltag oft die Räume und lass dich nicht ständig verfolgen. Ich würde auch nicht immer zur gleichen Zeit mit ihm Spielen. Das wird nur sein Verhalten verstärken, dich an die nächsten Tätigkeiten zu erinnern. Rufe ihn stattdessen, wenn er nicht damit rechnet und wenn er dann kommt, gibt es ein Spiel. Solange mich ein Hund verfolgt oder nach dem Ruf ignorant weiter in der Ecke liegt, gibt es einiges - nur bestimmt keinen Sozialkontakt. Solange der Hund seine Geschäfte in der Wohnung verrichtet, kannst du es nur unterbinden, solange du es mitbekommst, ggf. mit Hilfe einer Leine. Im Zweifel suche dir lieber einen Trainer. Ich glaube, dass ihr irgendwo ein Missverständnis in eurer Kommunikation habt. Das muss gefunden werden, um an der Beziehung arbeiten zu können.