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Jacqueline
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zuletzt 5. Feb.

Tipps bei Panikhund

Hat jemand noch Tipps wie ich mit einem panischen Hund umgehe? Raya ist aus dem Tierschutz wir kennen nichts über ihre Vorgeschichte. Haben schon einiges versucht sich mit Trainer die Panik ist allerdings nach wie vor ziemlich heftig. Uns ist sie als zutraulich angepriesen worden aber sie ist natürlich alles andere als das. Ich habe schon viele ängstliche Hunde gesehen aber diese krasse Panik ist mir neu. Sobald es auf den Rückweg beim spazieren zugeht oder viele Menschen einen entgegen kommen ist der Schwanz komplett eingezogen und sie sprintet panisch umher. Auch leckerlies etc bringen in diesen Panik Situationen gar nichts. Auch bei Freunden die zu uns kommen bellt und knurrt sie dies bekommen wir aber langsam zumindest etwas in den Griff ( man sieht eine Verbesserung) Die Panik draußen scheint jedoch so ausgeprägt das da zunächst mal nichts zu helfen scheint :( Für hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
 
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Cornelia
24. Apr. 10:51
Du musst dem Hund vi Zeit geben. Mein Filou ist ein ehemaliger Angsthund, den ich mit 2 Jahren aus dem Tierschutz bekommen habe. Die Hunde kennen nichts wenn sie zu uns kommen. Stelle keine Erwartungen an deinen Hund sondern gib ihr die Zeit, die sie braucht. Gehe vielleicht an Zeiten mit ihr raus, wenn weniger Menschen unterwegs sind.
 
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Claudia
26. Apr. 09:12
Wir haben auch eine Hündin aus dem Tierschutz. Sie kam mit 11 Monaten sehr verängstigt zu uns. Ausser einem Zwinger mit 20 Hunden in einem grossen Tierheim kannte sie nichts. Nun ist sie schon 1 Jahr bei uns und hat inzwischen die meisten Ängste abgebaut. Es braucht eben so seine Zeit und vor allem Geduld und Ruhe. Wir hatten eine Hundetrainerin und -psycholgin als Hilfe zur Seite. Die erste Anschaffung war eine Hundebox als geschützten Rückzugsort. Dort verbrachte unser Hundemädchen viel Zeit, bevor sie sich nach Wochen mal selbstständig raustraute, um die Umgebung zu erkunden. Ein Halstuch mit Adaptil besprüht hat den Stressabbau unterstützt. Die ersten Wochen gab es nur sehr kurze Pipirunden, immer auf derselben Strecke. Wichtig ist, auch wenn es schwer fällt, dem Hund die Zeit zu geben, die er braucht. Grosse Runden gehen ist im Moment für den Hund nicht wichtig. Wichtig sind Ruhe und Schlaf um den Stress abzubauen. Hilfreich waren auch Tellington Touch Massagen. Empfehlen kann ich auch das Buch " Leben will gelernt sein" von Wibke Hagemann und Birgit Laser. Dort gibt es sehr hilfreiche Tipps und Trainingsvorschläge speziell für Tierschutzhunde. Nach 3 Monaten begannen wir mit ihr in die Hundeschule zu gehen. Dort lernte sie in geschützter Umgebung den sozialen Umgang mit anderen Hunden.
Am Anfang sagte man uns, das es ein halbes bis ganzes Jahr dauern kann bis sich eine Tierschutzhund eingelebt hat. Wir wollten es nicht glauben. Aber 1 Jahr Arbeit mit ihr hat sich ausgezahlt. Sie ist jetzt das liebste, dankbarste und zauberhafteste Wesen, was es gibt. Wir gehen viel zusammen wandern und haben Spaß. Seit 1 Monat können wir auch ohne Leine gehen...
Also glaube an Deinen Hund und gib ihm die Zeit, die er braucht, dann werdet ihr bald ein Superteam......
 
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Aileen
26. Apr. 14:35
Das klingt nach einem Ansatz. Wie trainierst du das hinter genau? Normal sitzen kann sie ja bereits. Ich dachte es wäre ein schlechter Ansatz das die ganze Zeit beim spazieren zu machen mit dem stehen bleiben weil ich sie damit vllt überfordere. Auf Spiel reagiert sie nicht holt auch in der Wohnung keinen Ball etc. Fange gerade an die an den futterbeutel zu gewöhnen und hoffe das das etwas förderlich ist.
Hey Jaqueline:) ich dachte ich stoße einmal dazu.. ich denke das die Ansätze auch total auf deine Persönlichkeit zutreffen sollten. Ich denke aber auch, dass Raya draußen eine Reizüberflutung hat und auf die Ablenkungen noch hektischer reagiert, weil sie in diesem Moment alles aufeinmal wahrnehmen möchte/muss. Mit dem stehenbleiben überforderst du sie nicht, sondern zeigst ihr eine Lösung, als Beobachterin nicht "flüchten" zu müssen sondern die potentielle Gefahr zu analysieren und folglich als "ok" oder "normal" abzusegnen. Hier haben manche auch geschrieben das es wichtig ist einfach dran vorbei zu gehen..da musst du genau schauen, ob sie sich drauf einlassen kann.. wenn sie unkontrolliert damit beschäftigt ist sich loszuzärgeln denke ich es ist wichtig stehen zu bleiben.. aber das kommt auch immer auf einen selber an.. ich bin damit sehr gut gefahren..das muss jemand anderes aber nicht..hektisches Ablenken könnte sie zusätzlich verunsichern/überfordern..ABER das ist nur meine Meinung..da geht jeder anders mit um.. ich finde es spitze, dass du alles ausprobierst und eifrig dabei bist. Ihr werdet definitiv einen Weg zusammen finden. Wie auch andere schon geschrieben haben, ist das ein Akt der Zeit..
 
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Jacqueline
26. Apr. 15:04
Wir haben auch eine Hündin aus dem Tierschutz. Sie kam mit 11 Monaten sehr verängstigt zu uns. Ausser einem Zwinger mit 20 Hunden in einem grossen Tierheim kannte sie nichts. Nun ist sie schon 1 Jahr bei uns und hat inzwischen die meisten Ängste abgebaut. Es braucht eben so seine Zeit und vor allem Geduld und Ruhe. Wir hatten eine Hundetrainerin und -psycholgin als Hilfe zur Seite. Die erste Anschaffung war eine Hundebox als geschützten Rückzugsort. Dort verbrachte unser Hundemädchen viel Zeit, bevor sie sich nach Wochen mal selbstständig raustraute, um die Umgebung zu erkunden. Ein Halstuch mit Adaptil besprüht hat den Stressabbau unterstützt. Die ersten Wochen gab es nur sehr kurze Pipirunden, immer auf derselben Strecke. Wichtig ist, auch wenn es schwer fällt, dem Hund die Zeit zu geben, die er braucht. Grosse Runden gehen ist im Moment für den Hund nicht wichtig. Wichtig sind Ruhe und Schlaf um den Stress abzubauen. Hilfreich waren auch Tellington Touch Massagen. Empfehlen kann ich auch das Buch " Leben will gelernt sein" von Wibke Hagemann und Birgit Laser. Dort gibt es sehr hilfreiche Tipps und Trainingsvorschläge speziell für Tierschutzhunde. Nach 3 Monaten begannen wir mit ihr in die Hundeschule zu gehen. Dort lernte sie in geschützter Umgebung den sozialen Umgang mit anderen Hunden. Am Anfang sagte man uns, das es ein halbes bis ganzes Jahr dauern kann bis sich eine Tierschutzhund eingelebt hat. Wir wollten es nicht glauben. Aber 1 Jahr Arbeit mit ihr hat sich ausgezahlt. Sie ist jetzt das liebste, dankbarste und zauberhafteste Wesen, was es gibt. Wir gehen viel zusammen wandern und haben Spaß. Seit 1 Monat können wir auch ohne Leine gehen... Also glaube an Deinen Hund und gib ihm die Zeit, die er braucht, dann werdet ihr bald ein Superteam......
Das Gibt Hoffnung.
Ein paar kleine Fortschritte konnten wir natürlich auch bereits sehen und vieles was hier erwähnt wurde machen wir auch bereits.
Eine Trainerin und Box haben wir natürlich auch.

Wie du schon sagtest hat auch bei uns adaptil jetzt wahre Wunder bewirkt die kleine trägt es seit 2 Tagen und ist beim gassi gehen nicht wieder erkennen 70-80 Prozent weniger Panik Attacken wir konnten es nicht glauben.
Habt ihr das adaptil durchgehen verwendet bzw. Verwendet ihr es immer noch oder kann der Hund irgendwann so sicher werden, dass es nicht mehr benötigt wird? Wie ist es bei euch?
 
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Jens
26. Apr. 15:13
Doch, es gibt mehrere Möglichkeiten.
Kommt sie zu Hause zur Ruhe und hat sie eine Möglichkeit sich zurückzuziehen?
 
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M
27. Apr. 08:11
Hi, ich habe noch eine unterstützende Ergänzung zu allen anderen- kein Allheilmittel, aber vielleicht eine kleine Ergänzung - meiner Hündin hat dies sehr geholfen. Sie kommt auch aus dem Tierschutz und ist nervöser als andere Hunde, kann kaum Verhalten bei Hunden lesen etc. Bzw. Inzwischen kann man sagen die war es...
sie ist nun noch immer kein grundentspannter Hund, aber es gab deutliche Verhaltensänderungen- Thema Ernährung: ich weiß, fast wie eine Religion bei Hundehaltern behandelt, möchte ich nicht bekehren nur hinweisen - es gibt inzwischen Studien, die den Zusammenhang von Proteinreicher Ernährung und Erregungszustände behandeln und die auch Aussagen dazu treffen, wie Kohlenhydrate in Verbindung mit Triptophan diese Zustände verringern (https://www.researchgate.net/publication/12366715_Effect_of_dietary_protein_content_and_tryptophan_supplementation_on_dominance_aggression_territorial_aggression_and_hyperactivity_in_dogs)
oder auch https://www.google.de/amp/hundemagazin.ch/brainfood-fuer-hunde-der-einfluss-der-ernaehrung-auf-das-verhalten-2/amp/
als Zusammenfassung - bei meiner Hündin hat die Umstellung große Auswirkungen gehabt, die ist deutlich konzentrierter bei der Nasenarbeit, sie ist weniger ängstlich und panisch ist sie gar nicht mehr. Das entbindet natürlich nicht vom Training mit Hund ... ist in meinen Augen aber eine sinnvolle Ergänzung zum Thema...
 
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Alex und
27. Apr. 08:16
Viel Geduld u Verständnis. Immer langsam und Stückweise die Entfernung erweitern. Vllt daheim mit nem Klicker trainieren, damit man ihn draußen besser aus der Situation holen kann.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 22:18
Das Gibt Hoffnung. Ein paar kleine Fortschritte konnten wir natürlich auch bereits sehen und vieles was hier erwähnt wurde machen wir auch bereits. Eine Trainerin und Box haben wir natürlich auch. Wie du schon sagtest hat auch bei uns adaptil jetzt wahre Wunder bewirkt die kleine trägt es seit 2 Tagen und ist beim gassi gehen nicht wieder erkennen 70-80 Prozent weniger Panik Attacken wir konnten es nicht glauben. Habt ihr das adaptil durchgehen verwendet bzw. Verwendet ihr es immer noch oder kann der Hund irgendwann so sicher werden, dass es nicht mehr benötigt wird? Wie ist es bei euch?
Adaptil kenne ich nicht. Evtl könnte es meiner Hündin auch helfen. Verstehe ich das richtig, dass es ähnlich wie Bachblüten wirkt? Also entspannend, beruhigend? Mit Bachblüten hatte ich keinen Erfolg😪
Erfahrungen diesbezüglich wären prima. Ich entschuldige mich im voraus, falls ich etwas überlesen haben sollte, was das Thema anbelangt🙈
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 22:30
Was ich auch unbedingt mal loswerden möchte...ich finde es total super, das hier so viel kommentiert wird, ohne andere in Frage zu stellen. Es gibt nunmal kein Patentrezept...jeder Hund/Mensch ist anders. Das gefällt mir sehr gut, dass jeder seine Erfahrungen teilt und andere sich evtl etwas abschauen können, ohne das gleich zickenterror herrscht 🥰
In diesem Sinne...
Schönen abend an alle
 
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Dogorama-Mitglied
27. Apr. 22:40
Hey.. ich habe auch einen Welpen aus Rumänien.. also die ersten zwei Wochen dachte ich es wird schwieriger . Bis ich einen Weg gefunden habe, wo Max 4 Leute mal entlanglaufen. Mittlerweile suche ich immer wieder nen anderen Weg.. es läuft prima. Also nicht alles auf einmal versuchen .. immer nach und nach und einfach Geduld .