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Marie
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Anzahl der Antworten 16
zuletzt 5. Apr.

Territorialverhalten in der Umgebung des Hauses

Hallo, unsere Luna, 2 Jahre alt, Zwergspitz ist nun 5 Monate bei uns. Bis vor kurzem hat sie sich immer vorbildlich gegenüber Nachbarn und anderen Hunden gezeigt. Recht schnell hat sie allerdings angefangen, im Garten den Schäferhund von nebenan anzubellen. Der zeigt sich meistens cool und reagiert nicht. Seitdem lassen wir Luna nur selten in den Garten und wenn dann gehen wir zuerst und spielen dann direkt mit ihr, damit sie nicht auf die Idee kommt zu bellen. Allerdings hat sich dieses Verhalten nun auf die gesamte Nachbarschaft ausgebreitet. Die Nachbarn werden angebellt, wenn wir uns treffen. Luna kennt sie eigentlich und sie streicheln sie von Anfang an auch zwischendurch. Unser Weg zur Straße führt an deren Haustür vorbei. In der gesamten Umgebung werden alle Hunde, die wir treffen erstmal von Luna "angepöbelt". Auch der Jack Russel, mit dem sie ab und zu spielt und ein großer alter Mischling, mit dem wir schon gemeinsam gassi waren. Wenn sie näher kommt, hört sie dann auf und begrüßt sie freundlich. Ich habe schon versucht sie abzulenken. (Komanndo Sitz und wenn ich ihre Aufmerksamkeit habe Leckerchen) Das funktioniert aber entweder nur kurz oder gar nicht. Habt ihr Tipps für mich, wie ich dieses Verhalten abtrainieren kann? Danke und liebe Grüße Marie
 
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Heike
22. Feb. 19:00
Wie verhält sie sich denn, wenn Besuch in die Wohnung kommt? Meine letzte Spitzmix Hündin zeigte ähnliches Verhalten, sie wollte alles aus dem Umfeld von ihrem sicheren Zuhause vertreiben, woanders war sie ruhig, nur im und am Haus wurde Alarm geblasen wenn jemand zu vertreiben war. Dieses Verhalten war sehr hartnäckig, sie hat gelernt, auf ihren Platz zu gehen, wenn Besuch kam, war aber immer „auf dem Sprung“, sobald man kein Auge mehr auf sie hatte versuchte sie wieder loszulegen. Du siehst, eine wirkliche Lösung habe ich nicht, man muss sehr konsequent sein, damit sie versteht, dass du regelst und dass das nicht ihre Aufgabe ist.
 
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Marie
22. Feb. 19:11
Die Frage ist ja, warum bellt sie ? Ist sie aufgeregt, frustriert, unsicher, geht sie präsent nach vorne, ist es sozialmotiviert ... ? Wie groß ist dein Anteil ? Was, wenn du gar nix machst und die Richtung wechselst ? Wie gut orientiert sie sich an dir ? Wie kontrollierend ist sie ? Ohne das Verhalten zu sehen sind Tipps schwer. Probleme fangen meist zuhause an. Kannst du sie, wenn sie am Zaun bellt, rein rufen, unterbrechen ?
Ja, wenn sie am Zaun bellt kann ich sie rein rufen und sie hört dann auch auf. Sie geht präsent nach vorne. Wenn ich nichts mache und die Richtung wechsle dreht sie sich im mit laufen immer mal wieder um und bellt, bis wir außer Sichtweite sind. Sie ist generell kein unsicherer Hund. In fremder Umgebung zieht sie sofort los um alles zu erkunden. Bleibt aber in Sichtweite. In fremden Wohnungen sieht sie sich sofort um. Wenn Besuch klingelt bellt sie auch. Ich gehe zur Haustür, schicke sie ins Wohnzimmer, gebe das Kommando Sitz, schließe die Tür und öffne dann die Haustür. Sobald sie ins Wohnzimmer geschickt wird gibt sie Ruhe. Wenn ich die Tür öffne läuft sie sofort auf den Besuch zu und wedelt mit dem Schwanz.
 
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Marie
22. Feb. 19:23
Wie verhält sie sich denn, wenn Besuch in die Wohnung kommt? Meine letzte Spitzmix Hündin zeigte ähnliches Verhalten, sie wollte alles aus dem Umfeld von ihrem sicheren Zuhause vertreiben, woanders war sie ruhig, nur im und am Haus wurde Alarm geblasen wenn jemand zu vertreiben war. Dieses Verhalten war sehr hartnäckig, sie hat gelernt, auf ihren Platz zu gehen, wenn Besuch kam, war aber immer „auf dem Sprung“, sobald man kein Auge mehr auf sie hatte versuchte sie wieder loszulegen. Du siehst, eine wirkliche Lösung habe ich nicht, man muss sehr konsequent sein, damit sie versteht, dass du regelst und dass das nicht ihre Aufgabe ist.
Also agressiv gegen Besuch ist sie keinesfalls. Sie will immer alle abschlecken und wirkt freudig aufgeregt, will immer mit allen spielen und Aufmerksamkeit. Wenn sie etwas runter gekommen ist sitzt sie gern beim Besuch auf dem Schoß oder neben ihnen und lässt sich streicheln. Wenn wir weiter weg spazieren gehen ignoriert sie Menschen, außer sie bücken sich runter zu ihr oder sprechen sie an "du bist ja süß!" Dann läuft sie sofort Schwanzwedelnd hin und wuselt auch so vor denen hin und her. Manchmal stellt sie sich auch auf die Hinterbeine.
 
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Elisa
23. Feb. 10:19
Ich würde vielleicht mal eine Einzelstunde beim Hundetrainer buchen. Wichtig ist vor allem deine Haltung, deine Körpersprache und ihre Signale rechtzeitig und richtig zu deuten. Helfen kann auch Management, sprich alles erstmal zurück fahren und sich Erziehungstechnisch komplett neu aufstellen. Lass sie nicht mehr anfassen, jede Situation dir sie nicht meistern kann übernimmst du(Straßenseite wechseln, Abstand halten, eventuell auch ablenken mit Leckerlis). Sie könnte das alles aus Unsicherheit heraus machen, weil sie gelernt hat das sie Situationen mit denen sie überfordert ist selbst regeln muss. Wenn dem so ist, sollte man genau da ansetzen. Sobald der Hund merkt, er muss nicht regeln sondern er kann sich auf dich verlassen, sollte es besser werden. Wir hatten mit der Vorgehensweise sehr gute Erfolge und es hilft einem unsicheren Hund ungemein, wenn er ein Backup hat. Was auch noch gut zu wissen ist, ein Hund kann nur dann ruhig sein, wenn auch sein Nervenkostüm ruhig ist. Je mehr über den Tag da strapaziert wird, desto mehr schaukelt es sich hoch. Also nicht immer tut man dem Hund einen Gefallen, wenn er mit anderen spielt z.b. Manche überfordert es einfach nur. Da mal genau drauf achten. Denn wenn der Stress zu groß wird, erreicht man den Hund nur noch schlecht.
 
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Marie
23. Feb. 15:54
Ich würde vielleicht mal eine Einzelstunde beim Hundetrainer buchen. Wichtig ist vor allem deine Haltung, deine Körpersprache und ihre Signale rechtzeitig und richtig zu deuten. Helfen kann auch Management, sprich alles erstmal zurück fahren und sich Erziehungstechnisch komplett neu aufstellen. Lass sie nicht mehr anfassen, jede Situation dir sie nicht meistern kann übernimmst du(Straßenseite wechseln, Abstand halten, eventuell auch ablenken mit Leckerlis). Sie könnte das alles aus Unsicherheit heraus machen, weil sie gelernt hat das sie Situationen mit denen sie überfordert ist selbst regeln muss. Wenn dem so ist, sollte man genau da ansetzen. Sobald der Hund merkt, er muss nicht regeln sondern er kann sich auf dich verlassen, sollte es besser werden. Wir hatten mit der Vorgehensweise sehr gute Erfolge und es hilft einem unsicheren Hund ungemein, wenn er ein Backup hat. Was auch noch gut zu wissen ist, ein Hund kann nur dann ruhig sein, wenn auch sein Nervenkostüm ruhig ist. Je mehr über den Tag da strapaziert wird, desto mehr schaukelt es sich hoch. Also nicht immer tut man dem Hund einen Gefallen, wenn er mit anderen spielt z.b. Manche überfordert es einfach nur. Da mal genau drauf achten. Denn wenn der Stress zu groß wird, erreicht man den Hund nur noch schlecht.
Vielen Dank. Deine Erklärungen klingen schlüssig. Eine Einzelstunde wäre sicherlich nicht schlecht.
 
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Marie
5. Apr. 14:35
Ich bin für Scheinmutterschaft, das ist die Phase nach der Scheinschwangerschaft. In dieser Zeit ist meine Hündin wesentlich territoraler als sonst(, sind ja auch Welpen Zuhause). Hormonschwankungen können schon durch n Tüddel bringen. Alles vorher geschriebene möchte ich aber nicht ausschließen.
Hi, Ich wollte mich noch einmal melden: Luna bellt die Nachbarschaft nicht mehr zusammen. Ich denke auch dass es Scheinmutterschaft war. Sie benimmt sich inzwischen wie vorher. Man lernt immer was dazu als neue Hundehalterin. 😅