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Lisa
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Anzahl der Antworten 23
zuletzt 24. Juni

Stress/Nervosität beim Spaziergang - Hund aus dem Ausland

Hallo ihr Lieben :) Wir haben eine 1,5 Jahre alte Mittelspitzhündin aus dem russischen Tierschutz. Mika kam Ende Februar zu uns. Laut der Tierschutzorga lebte sie bei einem russischen Züchter nur im Haus, wurde bei der ersten Läufigkeit gedeckt, kümmerte sich dann logischerweise nicht gut um ihre Welpen und musste daher weg. Sie landete in nem Tierheim, wurde dort von ner Tierschützerin relativ schnell rausgeholt, kastriert, geimpft usw. Das war Ende des Jahres. Seit Ende Februar ist sie jetzt eben bei uns. Grundsätzlich ist sie eine total liebe und lernwillige Hündin, versteht sich auch super mit unserem Ersthund. Zuhause haben wir schon sehr viele Erfolge erzielt. Sie bellt nicht mehr wenn es klingelt sondern geht wie trainiert ins Wohnzimmer und wartet, bis sie dazugerufen wird. Sie springt keine Besucher mehr an sondern setzt sich, wie trainiert ins Wohnzimmer und wartet, bis sie begrüßt wird. Im Garten ist sie ein Traumhund, total lernwillig. Sie lernt Kommandos und Tricks innerhalb einer bis zwei kurzen Trainingssequenzen. Ist aufmerksam und ruhig. Kann mittlerweile auch zuhause und im Garten super entspannen. "Eindringlinge" die die Grundstücksgrenze übertreten werden mit 1-2 bellern bei mir angekündigt - das ist ok für uns 😀. Alleine bleiben war ein rießen Thema, sie hat mich auf Schritt und Tritt verfolgt, gebellt, gejault usw. Wir haben ganz viel ganz kleinschrittig trainiert und sind jetzt bei 3 Std entspannten allein bleiben. Radio an und sie legt sich auf die Couch oder auf ihren Platz und schläft. Hab auch mehrere Videos, mit denen ich das ganze immer mal wieder überprüfe. Jetzt zum Problem: Sobald es raus geht, ist diese Hündin wie ausgewechselt. Mika ist mega gestresst sobald es raus geht. Hechelt, winselt, jammert, weit hinter gezogene Leften, lecken über die Nase usw. Volles Programm. Sie ist kaum mehr ansprechbar. Ziehen an der Leine haben wir in den Griff bekommen. Je nach Erregungslevel werden andere Menschen und Hunde angebellt. Menschen eigentlich kaum mehr, Hunde fast immer. Ich versuche, erst los zu gehen, wenn sie einigermaßen ruhig ist. Draußen bleibe ich immer mal wieder stehen und warte, bis Sie sich etwas beruhigt. Wir gehen nur 2 verschiedene Runden. Ich habe aber das Gefühl, es wird einfach nicht besser. Trainerin ist mit an Board. Konnten schon viel insgesamt erreichen (mittlerweile klappt es, dass sie soweit auf mich achtet, dass sie stehen bleibt wenn ich stehe, sitz an Straßen ausführt..., aber Spazieren gehen ist immer wieder aufs neue totaler Stress für sie. Geht man eine lange Runde und es passiert null aufregendes (Hundebegegnungen oder Gebell usw) beruhigt sie sich manchmal irgendwann ( dauert locker 30-45 min) und ist dann auch ansprechbar, entspannt, führt Kommandos aus, spielt, ist abrufbar usw. Vielleicht hat ja der ein oder andere noch Tipps für uns oder möchte von seinen eigenen Erfahrungen berichten. Liebe Grüße Lisa und Mika
 
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Peter
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24. Juni 08:49
Hallo Lisa, Deiner Beschreibung nach, macht ihr ja schon verdammt viel richtig! 👍 Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, denn Mika ist ja erst 4 Monate bei euch und dazu noch jung. Zuhause ist ihr safe-place und da läuft alles. Draussen ist alles reizvoll, zumal ihre Sozialisation quasi kaum stattgefunden hat. Daher ist alles mega spannend bis gruselig. Also müsst ihr draußen noch enger zusammen wachsen als Team und Mika muß sich voll an dir orientieren. Klick für Blick würde ich aufbauen, jede Aufmerksamkeit auf dich wird belohnt. Gestaltet euren Spaziergang ruhig und gelassen, lass sie andere Hunde in Ruhe beobachten und bewerten – setzt euch zb auf ne Parkbank. Situationen nicht vermeiden oder ablenken, sondern aushalten lernen. Social walks mit ruhigen anderen Hunden machen. Wenn sie frei laufen kann, Spielrunden mit anderen organisieren. Sie soll lernen, dass die Welt da draußen Spaß bedeutet und nicht unheimlich ist. Und dass du die Situationen für sie managed. Der Rückweg dürfte dann entspannter ablaufen, als der Hinweg. Gemeinsam Abenteuer bestehen, macht sie selbstbewusster, auch gemeinsamer Sport ist hilfreich.
 
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Peter
24. Juni 08:49
Hallo Lisa, Deiner Beschreibung nach, macht ihr ja schon verdammt viel richtig! 👍 Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit, denn Mika ist ja erst 4 Monate bei euch und dazu noch jung. Zuhause ist ihr safe-place und da läuft alles. Draussen ist alles reizvoll, zumal ihre Sozialisation quasi kaum stattgefunden hat. Daher ist alles mega spannend bis gruselig. Also müsst ihr draußen noch enger zusammen wachsen als Team und Mika muß sich voll an dir orientieren. Klick für Blick würde ich aufbauen, jede Aufmerksamkeit auf dich wird belohnt. Gestaltet euren Spaziergang ruhig und gelassen, lass sie andere Hunde in Ruhe beobachten und bewerten – setzt euch zb auf ne Parkbank. Situationen nicht vermeiden oder ablenken, sondern aushalten lernen. Social walks mit ruhigen anderen Hunden machen. Wenn sie frei laufen kann, Spielrunden mit anderen organisieren. Sie soll lernen, dass die Welt da draußen Spaß bedeutet und nicht unheimlich ist. Und dass du die Situationen für sie managed. Der Rückweg dürfte dann entspannter ablaufen, als der Hinweg. Gemeinsam Abenteuer bestehen, macht sie selbstbewusster, auch gemeinsamer Sport ist hilfreich.
 
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Lisa
24. Juni 08:53
Danke für deine Tipps :) Den Klicker bauen wir aktuell auf :) Ja, Rückweg ist in der Tat entspannter als wenn es los geht. Andere Hunde gehen leider aktuell noch gar nicht (außer unser Ersthund und die Hunde meiner Freunde). Sobald sie unterwegs einen Hund sieht oder hört startet ein rießen Bellkonzert. Sie ist dann null ansprechbar. Da versuchen wir aktuell auf weite Distanz das ganze zu Trainieren. Nur sehr schwierig, da sie eben allgemein draußen kaum ansprechbar ist
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 10:37
Hallo Lisa, ich habe einen Samojeden als Pflegi, also Spitz in groß.. 🙂 Das sind schlaue und lernwillige Tiere. Aber sie brauchen auch Bewegung um Energie abzulassen. Warst du mit deiner Hűndin schon mal auf dem Hundeplatz?
 
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Lisa
24. Juni 10:38
Auf dem Hundeplatz waren wir noch nicht. Zu welchem Zweck meinst du denn?
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 10:40
Dann wűrdest du auch gleichzeitig sehen, wie sie mit anderen Hunden ist. Am besten du nimmst dazu auch deine Trainerin mit, sodass ihr euch austauschen könnt.🙂 Bewegung baut Stress ab. Und das Toben mit anderen Hunden tut den Tieren in der Regel gut.
 
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Lisa
24. Juni 10:41
Bzgl anderen Hunden ist sie sehr unsicher, würde am liebsten weg. Geht das nicht geht sie nach vorne. Hat sie Zeit den jeweiligen anderen Hund kennenzulernen, klappen spaziergänge usw. Alles schon im Beisein der Trainerin getestet. Das wird, da sind wir am arbeiten. Nur den Stress sobald man spazieren geht, bekomm ich leider nicht weg bzw weniger...
 
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Lisa
24. Juni 10:42
Man könnte aktuell vor Aufregung dort auch nicht mit ihr arbeiten :/
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 10:45
Bzgl anderen Hunden ist sie sehr unsicher, würde am liebsten weg. Geht das nicht geht sie nach vorne. Hat sie Zeit den jeweiligen anderen Hund kennenzulernen, klappen spaziergänge usw. Alles schon im Beisein der Trainerin getestet. Das wird, da sind wir am arbeiten. Nur den Stress sobald man spazieren geht, bekomm ich leider nicht weg bzw weniger...
Das ist das Verhalten an der Leine. Da hängst du mit dran.. 😉 Es wäre interessant zu sehen, wie sich der Hund verhält ohne Leineneinfluss. Als ich Teddy vor acht Wochen aus Serbien bekam, ging anfangs nix ohne Bauchgurt an dem ich ihn gesichert hab, weil er andere Hunde laut ankläffte.. So sieht das dagegen auf dem Hundeplatz aus..
 
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Lisa
24. Juni 10:47
Das ist das Verhalten an der Leine. Da hängst du mit dran.. 😉 Es wäre interessant zu sehen, wie sich der Hund verhält ohne Leineneinfluss. Als ich Teddy vor acht Wochen aus Serbien bekam, ging anfangs nix ohne Bauchgurt an dem ich ihn gesichert hab, weil er andere Hunde laut ankläffte.. So sieht das dagegen auf dem Hundeplatz aus..
Auch ohne Leine wurde es getestet. Zwar nicht aufm Hundeplatz aber im gesicherten Garten der Trainerin.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Juni 10:49
Auch ohne Leine wurde es getestet. Zwar nicht aufm Hundeplatz aber im gesicherten Garten der Trainerin.
Wie sah das genau aus?