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Selina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 77
zuletzt 16. Dez.

Spontane Mehrhundehaltung

Vorsicht - langer Text! Hallo Ihr Lieben, ich bräuchte einmal euer Schwarmwissen zur Mehrhundehaltung. Meine Schwester wird wahrscheinlich in den nächsten paar Tagen aufgrund eines Wasserschadens in Ihrer Wohnung für die nächste Zeit mit Ihren Kindern und dem Hund bei uns einziehen. Davon habe ich gerade ganz spontan erfahren. Alles gut und schön - hätten wir nicht beide Hunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mein Hund (unkastriert) wird im Januar erst 2, ist somit noch wild und testet Grenzen, aber er ist verdammt nett mit anderen Hunden und hat so gut wie kein Aggressionspotenzial. Der Hund (kastriert) meiner Schwester ist 8 Jahre, etwas ruhiger, aber erziehungstechnisch wurde nicht wirklich viel gemacht und dazu hatte er sehr wenig Kontakt zu anderen Hunden in den letzten Jahren (er kann z. B. nicht einmal Sitz). Kommen wir zum Problem und auch meiner Angst; der Hund meiner Schwester hat ein verdammt großes Problem, was Ressourcenverteidigung angeht und würde seine Ressource auch mit den Zähnen verteidigen. Ich weiß, dass Ressourcenverteidigung ein normales hündisches Verhalten ist. Meine Schwester darf jedoch nicht einmal in die Nähe seiner Ressource kommen ohne das er anfängt zu knurren. Ich muss auch zugeben, dass meine Schwester sich überhaupt keine Gedanken macht, was die Hunde angeht und Sie auch nicht wirklich viel Wissen über Hunde hat. Als Baileys ein paar Monate war, war meine Schwester mit Ihrem Hund mal bei uns und Baileys ist dann zu SEINEM Wassernapf gelaufen, hat getrunken und plötzlich kam der Hund meiner Schwester dazu und hat ebenfalls aus dem Wassernapf getrunken. Baileys war jedoch noch nicht fertig mit trinken und wollte weitertrinken, aber der Hund meiner Schwester hat das nicht zugelassen und fing an zu knurren, hat die Leftzen gehoben und Baileys hat sich aufgrunddessen zurückgezogen. Mir hat das überhaupt nicht gefallen und meine Schwester meinte daraufhin nur, dass Ihr Hund halt älter sei, er deswegen über Baileys stehe und Baileys Ihm somit Respekt gezollt hat. Naja, sollten Sie wirklich bei uns einziehen, dann bleibt es ja nicht nur beim Wasser trinken, sondern es kommt die Familie meiner Schwester (insbesondere die Kinder), Fressen, Leckerlies und die Schlafplätze als Ressource dazu. Ich würde behaupten, dass der Hund meiner Schwester auch Beschädigungsabsicht zeigen würden, falls man Ihm seine Ressource wegnimmt. War jemand von euch schon einmal in der Situation einer spontanen Mehrhundehaltung oder habt Ihr generell Tipps, was man unbedingt als Regeln, Grenzen und Management betreiben sollte? Ich würde ja am liebsten, dass der Hund meiner Schwester bei uns nur mit dem Maulkorb herumläuft (den er natürlich nicht besitzt), damit die Situation erst gar nicht mit einer Beschädigung endet, aber ich weiß jetzt schon, dass meine Schwester sich weigern würde. Bitte bleibt bei der Diskussion sachlich und fair.
 
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Lisa-Eileen
Beliebteste Antwort
23. Nov. 16:29
Hatte sowas noch nicht, aber ganz ehrlich, ohne Maulkorb würd der mir nicht reinkommen. Und mit so jemandem würd ich auch nicht zu tun haben wollen.😅 Wenn du es nicht verweigern kannst das sie zu euch kommen kannst du ja vielleicht eben sagen das der Hund eben nur mit Mauli kommen darf. Geht ja schließlich um die Sicherheit von allen. Außerdem deine Wohnung/ Haus und da gelten deine Regeln.🤷🏼‍♀️
 
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Lisa-Eileen
23. Nov. 16:29
Hatte sowas noch nicht, aber ganz ehrlich, ohne Maulkorb würd der mir nicht reinkommen. Und mit so jemandem würd ich auch nicht zu tun haben wollen.😅 Wenn du es nicht verweigern kannst das sie zu euch kommen kannst du ja vielleicht eben sagen das der Hund eben nur mit Mauli kommen darf. Geht ja schließlich um die Sicherheit von allen. Außerdem deine Wohnung/ Haus und da gelten deine Regeln.🤷🏼‍♀️
 
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Angelika
23. Nov. 16:37
Naja wahrscheinlich wird dann viel Management Arbeit auf dich zukommen und vielleicht, wenn möglich, die Hunde in getrennten Zimmern füttern. Grundsätzlich euer Haus Eure Regeln und die solltest du deiner Schwester mitteilen. ZB der Korb von deinem Hund ist Tabu, aber auch umgekehrt, gilt auch für die Kinder, mit den Kindern die Hunde nicht alleine lassen, falls die Hunde sich nicht so gut verstehen, nicht alleine lassen miteinander. Es ist halt natürlich auch für die Hunde eine Umstellung und selbst, wenn sie sich verstehen, ist es ein Unterschied, wenn sie auf einmal zusammen wohnen. Wir haben den Hund von meinem Vater eine Woche gehabt, nach einem Unfall von ihm, aber wir haben Glück gehabt, das unsere sich mit Kenny verträgt und auch kein Futterneid da ist untereinander.für Kenny habe ich seine Box mitgenommen, wo er Ruhe von unserer hatte. Und Gott sei Dank hat das alleine bleiben auch gleich funktioniert, er war das eigentlich nicht gewöhnt, da mein Vater ja schon in Pension ist.
 
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Ulrike
23. Nov. 16:45
Da würde ich erstmal ein ernstes Wort mit meiner Schwester reden. Knurren ist ja okay. Wenn dein Hund nachgibt ist es gut. Trotzdem würde ich die Spielzeuge, Näpfe und Liegeplätze wegräumen und dann jedem Hund Liegeplätze und Wassernapf zuteilen und wenn möglich jeden Streit vermeiden indem ich den falschen Napf und den falschen Liegeplatz verbiete. Füttern würde ich getrennt. Wenn Streichel und menschliche Zuwendung auch zu Problemen führt, dann wird das auch streng zugeteilt und die Hunde werden nur von ihren Menschen betütelt. Am besten einen Hundetrainer draufgucken lassen, um die Gefährlichkeit einschätzen zu lassen. Wenn es gar nicht geht, dann muss ein Hund in Pension. Das ist nervenschonender und wahrscheinlich preiswerter als der Tierarzt. Und wenn dann noch Kinder dazwischengeraten. Das Hunde knurren heißt nicht unbedingt, dass sie auch beschädigen. Das ist aber aus der Ferne nicht zu beurteilen. Maulkorb ist natürlich auch noch eine Option.
 
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Jochen
23. Nov. 16:50
Also dein Hund scheint ja kein Ressourcen-Verteidiger zu sein? Dann würde ich da kein Problem sehen. Pepe und W. sind die besten Kumpels aller Zeiten, die gehen immer total freundlich miteinander um. Im Haus „massieren“ sie sich gegenseitig und maulfechten. Auch Spielzeug ziehen sie mit Freude hin-und her. Das habe ich mal gefilmt. Und erst später beim Anschauen habe ich gesehen, dass Pepe am Ende das Spielzeug als Ressource verteidigt hat. Also Pfote drauf und steif geworden und wenn man nicht genau geschaut hat, dachte man, er hätte einfach keine Lust mehr zum Spielen. Als W. aber näher kam, konnte man auf dem Video ein leichtes Zucken der Lefze erkennen und dass W. das sofort verstanden hat und abgedreht ist (also hat er sofort erkannt, dass es nun kein Spiel mehr war, denn dabei gehen natürlich die Lefzen auch hoch und runter etc.) Ich schätze mal eure beiden Hunde kennen sich? Und wenn der Senior deinen Hüpfer mal maßregelt, sollte das auch nicht zum Nachteil für ihn sein. Als W. länger bei uns war, haben wir am Anfang auch immer streng darauf geachtet, dass jeder sein Bettchen hat, das konnten wir schnell aufgeben, lag der eine im einen ist der andere automatisch ins andere… Bei Ressourcen würde ich einfach managen, also getrennt füttern etc.
 
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Fee
23. Nov. 16:54
Beim Familienurlaub haben wir immer spontane Mehrhundehaltung, da sowohl Oma als auch Tante (Pflege)hunde haben. Wir achten sehr auf räumlich getrennte Futternäpfe, eigene Wassernäpfe, eigene, räumlich getrennte Schlafplätze mit geschlossenen Türen. Lilly ist eher ein ruhiger devoter Hund, aber die alten Minis meiner Oma versucht sie auch zu unterbuttern und verteidigt gegen diese Futter. Da ist gutes Management gefragt. Mit beiden Hunden mit eigenem Spielzeug zeitgleich spielen geht allerdings - zum Glück haben wir alle zwei Hände. 😅 Meine Oma hat(te) auch immer nicht (gut) erzogene Hunde und wir haben von Anfang an feste Regeln aufgestellt. Ohne geht es nicht.
 
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Alexa
23. Nov. 17:25
Maulkorb alles andere wäre meiner Meinung nach zu gefährlich. Mehr kann ich dir da nicht helfen. Ich würde so einen Hund ohne Maulkorb nicht in mein Rudel lassen. Ich glaube ich würde es noch nichtmal mit Maulkorb machen, will keine Unruhe in meinem Rudel auch noch auf ihrem Terrain. Zuviel Stress für meine Hunde.
 
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Claudia
23. Nov. 17:26
Nicht nur Maulkorb, ich würde ihn die erste Zeit auch eine Leine nehmen. Seid ihr öfter zusammen unterwegs? Kennen die beiden sich gut? Was würdest du dir wünschen?
 
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Kati
23. Nov. 17:27
Na das klingt aber irgendwie nach einer heißen Nummer. Der Hund deiner Schwester würde hier erstmal nur mit Maulkorb reinkommen. Better safe then sorry! Ressourcen weggeräumt, Wassernäpfe im Überfluss und jeder bekommt seinen Platz, wo er zu bleiben hat. Gegebenfalls auch mit Box. Füttern würde ich auch definitiv getrennt. Und definitiv die Hunde nicht zusammen alleine lassen. Ich habe null Thema damit, dass ein Hund einem anderen Grenzen setzt, aber die Wassernapfgeschichte sehe ich unentspannt. Wir reden hier von Wasser und noch nicht von einem Kausnack oder sonstigen "wichtigen" Ressourcen. Und auch das deine Schwester angeknurrt wird, wenn sie nur in die Nähe einer Ressource kommt. Wir hatten Bero mal mit zu einer Freundin mit Hunden, auch über Nacht. Ihre Hunde liegen eh immer auf ihrer Decke. Bero hatte seine Box mit und die Hunde waren nicht alleine. Ende vom Lied: beim Spielen kam es wegen einem blöden Ball doch zum Biss, was Bero 4 Wochen Verband brachte mit 4,5 Monaten. Und alle Hunde sind gut erzogen und haben ihren Menschen gegenüber keinerlei Ressourcenthema. Ich wünsche euch viel Erfolg und dass das alles deutlich entspannter abläuft, als ich mir das hier vorstelle. Aber das würde ich nur mit viel Management starten. Oder mit der Schwester reden, ob der Hund nicht besser woanders bleibt.
 
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Sven
23. Nov. 17:51
Kann zum Problem werden aber auch nicht ! Wichtig ist eine kennlernphase außerhalb der Wohnung. Danach erst in der Wohnung, wichtig hierbei ist den Hund der dort lebt nicht einzugrenzen bzw. Den anderen mehr aufmerksamkeit zu schenken, Futter zeitgleich mit räumlichen Abstand geben und zeitgleich auch wieder das Futter entfernen.
 
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Katrin
24. Nov. 00:49
Dein Haus deine Regeln. So simpel ist das. Ich würde da echt schauen das du zumindest die ersten Tage drauf bestehst das da ein Mauli drauf kommt um beiden Hunden erstmal gesicherten Kontakt zu ermöglichen. Keiner von euch weiß wie die Hunde auf diese Situation reagieren. Auch getrennte Ruhebereiche sind wichtig. Da musst du schauen wie das bei euch platzmäßig ist. Lässt deine Verwandtschaft sich nicht auf deine Regeln ein würde ich auch klar sagen das der Hund nicht bleiben kann.