Ich persönlich halte wenig davon den Hund zu loben, wenn er beim zweiten, dritten oder vierten Mal rufen dann doch irgendwann kommt. Die sind ja nicht doof und ich traue meinem Hund durchaus zu, den Unterschied zwischen „ich komme direkt“ und „ich komme, aber erst nachdem ich mein Ding gemacht habe“ intellektuell hinzukriegen.
Oder andersrum, warum sollte der Hund direkt kommen, wenn es keine Konsequenzen hat, wenn er es nicht tut.
Bonnie muss beim Rückruf nicht im Vollsprint angerannt kommen, aber sie muss auf direktem Weg ohne Zwischenstopp zu mir kommen. Lässt sie sich unterwegs ablenken, kriegt sie eine Ansage. Wenn sie danach bei mir ist, kommt ein knappes „Mhm“ (wenn überhaupt) und wir gehen weiter. Kein Leckerli, kein Lob, nichts. Sie hat nichts fein gemacht, also warum sollte ich mich gekünstelt freuen.
Birgit hatte in einem anderen Thread mal geschrieben, dass es sich IMMER für den Hund lohnen muss, zu ihr zu kommen. Ich hatte gerade Rückruf-Probleme mit Nala, als ich das gelesen habe. Habe dann mein Verhalten reflektiert und geändert. Vorher habe ich es genau so gemacht, wie Du es beschreibst. Freude nur, wenn der Hund auf Anhieb kommt, sonst eher beiläufiges Gegrummel. Nachdem ich angefangen habe, mich bewusst ganz doll zu freuen, wenn sie bei mir ankommt, wobei es durchaus noch eine Steigerung gibt, wenn sie bereits auf das erste Rufen kommt, hat es nicht lange gedauert, und sie kam wieder freudig angerannt, fast immer auf Anhieb.
Danke, Birgit.