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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. Feb.

"Raumverwaltung", ein Mythos?!

Ihr Lieben, ich lese im Forum immer wieder davon, dass Hunde "Raum einnehmen" und Menschen "Raum verwalten". Das ist für mich (insbesondere hinsichtlich der Hunde) derart abstrakt und fern jeglicher neutraler Beobachtung, dass ich versucht habe nachvollziehbare Forschungen zu dem Thema zu finden. Ich bin nicht fündig geworden und dachte mir, ich frage mal bei denen, die dies praktizieren und als nachvollziehbar empfinden. Was mir auffällt ist, dass drohenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum beanspruchen", dass liegenden Hunden unterstellt wird, sie würden "Raum" oder gar "Besitz beanspruchen" und dass Hunden, die z.B. vor jemanden laufen oder stehen bleiben ebenso unterstellt wird, sie würden "Raum einnehmen". So gut wie nie ist dieser "Raum" definiert und all dies ist negativ besetzt. Bei Menschen fällt mir auf, dass sie körperlich und bedrohlich handeln, um ihren "Raum zu beanspruchen", dass sie mit Strafen arbeiten und dass sie regelrecht nervös zu werden scheinen, wenn ihr Hund ihren "Raum" betreten oder streitig machen könnte. Bei meiner Suche bin ich auf diese Blogartikel gestoßen: https://forsthaus-metzelthin.de/mit-hunden-leben/verwalten-hunde-raeume/ Irgendwie gibt er meine Verwirrung gut wieder und mein Glaube an diese ominöse "Raumverwaltung" schwindet nun dahin. Aber vielleicht hat ja doch jemand eine vertrauenswürdige und nachvollziehbare Quelle parat, die mich dieses "Raumdings" verstehen lässt ^^
 
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Sonja
9. Feb. 12:27
Ich denke mal das Gesetz des Lernens, also die vier Lernquadranten zb und Verhaltenswisseschaft beim Hund, Kynologie. Kaum ein Haustier ist so gut erforscht wie unser Haushund ( oder der Hund allgemein die letzten Jahrzehnte). 😊
Warum schreibst Du nichts Konkretes?
Ich kann auch behaupten, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass man einem Hund schadet, wenn man ihm Tricks beibringt. Solange ich das nicht konkretisiere, kann man mir weder zustimmen noch mich widerlegen.
 
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Iris
9. Feb. 12:55
Warum schreibst Du nichts Konkretes? Ich kann auch behaupten, es sei wissenschaftlich erwiesen, dass man einem Hund schadet, wenn man ihm Tricks beibringt. Solange ich das nicht konkretisiere, kann man mir weder zustimmen noch mich widerlegen.
Also da wäre der bekannte Iwan Pawlow der klassische Konditionierung ( Assoziationslernen bzw. Lernen durch Verknüpfung). Es gibt auch eine operante Konditionierung, was gut von Thorndikes „Law of Effect“ beschrieben wird. Verhaltensforschung wäre bei caniden zu nennen Erik Zimen, Ute Blascke-Berthold
 
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Iris
9. Feb. 13:01
Also da wäre der bekannte Iwan Pawlow der klassische Konditionierung ( Assoziationslernen bzw. Lernen durch Verknüpfung). Es gibt auch eine operante Konditionierung, was gut von Thorndikes „Law of Effect“ beschrieben wird. Verhaltensforschung wäre bei caniden zu nennen Erik Zimen, Ute Blascke-Berthold
Muss dazu noch sagen/schreiben. Ich widerlege nicht das „Raumverwaltung“ nicht funktioniert, wenn dem so wäre, würde es ja keiner anwenden. Meine genannten Dinge zielen eher darauf ab, dass sich Hundehalter dafür bewusster werden das es eben doof für den Hund ist (aber funktioniert) es aber auch viel netter geht ( und ebenso funktioniert)
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 13:07
Muss dazu noch sagen/schreiben. Ich widerlege nicht das „Raumverwaltung“ nicht funktioniert, wenn dem so wäre, würde es ja keiner anwenden. Meine genannten Dinge zielen eher darauf ab, dass sich Hundehalter dafür bewusster werden das es eben doof für den Hund ist (aber funktioniert) es aber auch viel netter geht ( und ebenso funktioniert)
Mir ist immernoch nicht klar, was „deine genannten Dinge“ sind, was „doof“ für den Hund ist, und was das ist, was „viel netter“ geht?
Lass uns alle doch mal an deinen „netten“ Methoden ganz konkret an deinen Beispielen teilhaben, ohne das theoretische Gedöns. Was hast du bei einer konkreten Problemstellung nicht in Raumverwaltung sondern auf die nette Art angewandt?
 
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Iris
9. Feb. 13:18
Mir ist immernoch nicht klar, was „deine genannten Dinge“ sind, was „doof“ für den Hund ist, und was das ist, was „viel netter“ geht? Lass uns alle doch mal an deinen „netten“ Methoden ganz konkret an deinen Beispielen teilhaben, ohne das theoretische Gedöns. Was hast du bei einer konkreten Problemstellung nicht in Raumverwaltung sondern auf die nette Art angewandt?
Meine genannten Dinge dürfen gerne gegoogelt werden. Lernen ist ja erforscht worden, zB von den genannten Personen. Hilft also etwas besser zu verstehen.

Was wäre denn ein konkretes Beispiel? Bellen am Zaun?

Ich würde immer raten als erstes ein Clicker/Markerwort einzuüben. Der Click/Markerwort sagt dem Hund „Das war richtig! Das will ich sehen von dir!“. Kennt man von Click for Blick und genau so ähnlich macht man das.

Der Hund tobt am Zaun oder rennt gerade hin,Click und Belohnung. Belohnung muss immer erfolgen!

(Belohnung kann Leckerlie oder spiel sein, wobei spiel oft weniger angebracht ist, weil es die Erregung steigert)

Super Video dazu gibt es von der Manuela Zaitz

https://youtu.be/p9EOXfOifNw?si=NsP3xUSVQEj_bSQX
 
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Kirsten
9. Feb. 13:42
Was ist die Grundlage Deines Wissens? Welcher Schaden wird angerichtet und wodurch? Welches Hundeverhalten wird falsch interpretiert, welche Bedürfnisse und Fähigkeiten außer acht gelassen?
Vielleicht könntest du nochmal genauer auf die Fragen von Sonja eingehen.
Mich würde das auch interessieren.
 
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Sonja
9. Feb. 14:02
Also da wäre der bekannte Iwan Pawlow der klassische Konditionierung ( Assoziationslernen bzw. Lernen durch Verknüpfung). Es gibt auch eine operante Konditionierung, was gut von Thorndikes „Law of Effect“ beschrieben wird. Verhaltensforschung wäre bei caniden zu nennen Erik Zimen, Ute Blascke-Berthold
Hä? Wir reden anscheinend aneinander vorbei.
Ich dachte Du hättest was Konkretes dazu, warum Raumverwaltung schädlich ist?
 
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Iris
9. Feb. 14:07
Hä? Wir reden anscheinend aneinander vorbei. Ich dachte Du hättest was Konkretes dazu, warum Raumverwaltung schädlich ist?
An welchen Beispiel der Raumverwaltung genau? Ich habe Quellen genannt, wenn sich etwas damit auseinandergesetzt wird, wäre diese Unterhaltung völlig überflüssig 😊

Raumverwaltung wird verhalten von Hund gemeint, wo er seine Individualdistanz einfordert, also verhalten zeigt um sich Raum zu verschaffen. Oder liege ich da falsch?

Beispiele wären zb Zaun, Leinenpöbeln oder richtige Orte, Ressourcen verteidigen. Oder?
 
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Sonja
9. Feb. 14:14
Meine genannten Dinge dürfen gerne gegoogelt werden. Lernen ist ja erforscht worden, zB von den genannten Personen. Hilft also etwas besser zu verstehen. Was wäre denn ein konkretes Beispiel? Bellen am Zaun? Ich würde immer raten als erstes ein Clicker/Markerwort einzuüben. Der Click/Markerwort sagt dem Hund „Das war richtig! Das will ich sehen von dir!“. Kennt man von Click for Blick und genau so ähnlich macht man das. Der Hund tobt am Zaun oder rennt gerade hin,Click und Belohnung. Belohnung muss immer erfolgen! (Belohnung kann Leckerlie oder spiel sein, wobei spiel oft weniger angebracht ist, weil es die Erregung steigert) Super Video dazu gibt es von der Manuela Zaitz https://youtu.be/p9EOXfOifNw?si=NsP3xUSVQEj_bSQX
Also konkret, Bellen am Zaun.
Zu Anfang lief das so ab:
Ich bringe mich zwischen den Zaun und die Hunde, da sie die Nachbarn in ihrem Garten nicht verbellen sollen. Mit Blick zu den Hunden, um ihnen zu sagen, das hier ist mein Gebiet, mein Raum. Die Hunde reagieren wie gewünscht auf meine Körpersprache, halten Abstand zu mir und dadurch noch mehr Abstand zum Zaun.
Dann drehe ich mich zu den Nachbarn / dem Zaun um, winke ein kurzes, freundliches Hallo. Währenddessen verstummen die Hunde und beobachten nur noch. Je nach territorialer Neigung drehen sie sich teilweise auch schon um und trollen sich.
Ich drehe mich wieder zu den Hunden um, und wir gehen alle zusammen Richtung Haus. Für 's Mitkommen werden sie begeistert gelobt.

Nach und nach ist die Zeit bis sie verstummen kürzer geworden.
Inzwischen kann ich sie vom Zaun wegrufen, wobei sie freudig angerannt kommen.

Was an meiner Vorgehensweise ist schädlich und wie äußert sich das?
 
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Dogorama-Mitglied
9. Feb. 14:30
An welchen Beispiel der Raumverwaltung genau? Ich habe Quellen genannt, wenn sich etwas damit auseinandergesetzt wird, wäre diese Unterhaltung völlig überflüssig 😊 Raumverwaltung wird verhalten von Hund gemeint, wo er seine Individualdistanz einfordert, also verhalten zeigt um sich Raum zu verschaffen. Oder liege ich da falsch? Beispiele wären zb Zaun, Leinenpöbeln oder richtige Orte, Ressourcen verteidigen. Oder?
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Behauptest du, dass etwas schlecht ist, dann wäre es tatsächlich schön, wenn mal konkret auf Gegenfragen nach dem warum eingegangen würde. Denn was Sonja schildert hört sich nun auch nicht gerade traumatisch für die Hunde an.