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Vanessa
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Anzahl der Antworten 48
zuletzt 7. Juli

Plötzliches Angstverhalten auf Stammweg

Hey zusammen, ich bräuchte mal euren Rat zu meinem Hund Oskar! Wir gehen seit über zwei Jahren regelmäßig denselben Weg spazieren – mindestens zweimal die Woche. Oskar kennt den Weg also wirklich gut und ist dort normalerweise entspannt und fröhlich. In letzter Zeit zeigt er aber immer wieder plötzlich ein stark ängstliches Verhalten: Er wirkt sehr unsicher, zieht den Schwanz ein, läuft geduckt, möchte am liebsten weg und lässt sich weder durch Ansprechen noch durch Leckerlis ablenken. Er scheint wie blockiert. An anderen Tagen ist er auf genau demselben Weg total entspannt und läuft fröhlich, als wäre nie etwas gewesen. Ich kann keinen konkreten Auslöser erkennen. Zwar kommen uns auf dem Weg manchmal Fahrräder oder Menschen mit Kindern entgegen – aber er kennt Fahrräder und Kinder eigentlich, wir fahren selbst oft mit dem Rad und waren auch schon mit Freunden samt Kinderwagen unterwegs. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ihn manchmal genau das triggert. Bisher ist auf diesem Weg nie etwas passiert, was ihn nachhaltig hätte erschrecken können, und wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Habt ihr sowas schon mal bei euren Hunden erlebt? Kennt ihr Gründe, warum ein Hund plötzlich Angst auf einem sonst vertrauten Weg zeigt? Und habt ihr Tipps, wie ich ihm in solchen Situationen am besten helfen kann oder worauf ich achten sollte, um ihm mehr Sicherheit zu geben? Anbei mal 2 Videos zum Vergleich: ohne Regenmantel gestern, mit heute und beides auf dem gleichen Weg. Vielen lieben Dank schon mal für eure Erfahrungen und eure Hilfe! 🙏🐶 Liebe Grüße, Vanessa & Oskar
 
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Andreas
7. Juli 06:54
Hier nochmal ein Video von heute Morgen zum vergleichen, diesmal mit möglichen Triggern. Alles bei der selben Strecke (direkt an der Straße). Beim ersten Mal kommt ein Auto von oben nach unten an uns vorbei. Als zweites ein Fahrrad von hinten -> das findet er etwas suspekt meiner Meinung nach. Und als letztes kommt noch ein Auto von hinten. Wer mag darf nochmal analysieren 🙈😅
..also.. für mich läuft das schön 👍
Der einzige Unterschied, der mir zu Rocky und mir auffällt ist, dass Du Recht viel den Namen und auch das "Klicken" wiederholst.
Das ist wohl eine persönliche Sache, die ich nicht bewerten will. Oder wird das heute von Trainern so vermittelt?

Ich bin bei Rocky mehr der ruhige, auf den er achten muss und der ggf plötzlich einmalig Rocky sagt oder schnalst oder direkt ein Kommando gibt.

Das führt dann zu sofortigem Stoppen, Umdrehen und ggf auf ein Kommando oder ein Lob warten.
Wie gesagt.. keine Bewertung.. . nur für mich auffällig.
 
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Claudia
7. Juli 07:09
Mir stellt sich auch die Frage, warum du ihn dauernd rufst, mehrmals, und dann aber nichts von ihm möchtest. Oder ist der Name das Aufmerksamkeitswort?
Vor allem dann, wenn was „passiert“.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juli 07:24
Als Tip: belohne ihn nicht, während er Angst zeigt, bringe ihn raus aus der Situation, z. B. Mal die Straßenseite wechseln oder halte sie auch mal aus,also mal stehen bleiben und durchatmen. Das musst du dann individuell entscheiden.
Warum nicht belohnen, während er Angst zeigt?
 
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Karin
7. Juli 07:28
Bei meinem Lucky kommt das auch schon mal vor. Der täglich bekannte Rundweg läuft eigentlich ganz entspannt. Plötzlich fängt er zu rennen an und will nur noch weg.
Ich bin dahinter gekommen, dass er irgendwas "riecht"
das ihm nicht gefällt. Entweder wilde Tiere oder
vielleicht andere Gerüche.
Diese dunkle dann mal das oder auch nicht. Ein Muster kann da nicht festgestellt werden.
 
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Claudia
7. Juli 07:36
Warum nicht belohnen, während er Angst zeigt?
Weil man recht schnell falsch belohnt, z.b das Angstverhalten.
Besser ist es, ein Alternativverhalten zu etablieren, z.b schau (aber nicht, schau mich eine hundertstel Sekunde an und dann wieder zum Reiz) oder weiter und das dann zu belohnen, also die Aufgabe
 
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Vanessa
7. Juli 07:37
..also.. für mich läuft das schön 👍 Der einzige Unterschied, der mir zu Rocky und mir auffällt ist, dass Du Recht viel den Namen und auch das "Klicken" wiederholst. Das ist wohl eine persönliche Sache, die ich nicht bewerten will. Oder wird das heute von Trainern so vermittelt? Ich bin bei Rocky mehr der ruhige, auf den er achten muss und der ggf plötzlich einmalig Rocky sagt oder schnalst oder direkt ein Kommando gibt. Das führt dann zu sofortigem Stoppen, Umdrehen und ggf auf ein Kommando oder ein Lob warten. Wie gesagt.. keine Bewertung.. . nur für mich auffällig.
Wenn ich seinen Namen draußen rufe dann bedeutet das von ihm das er entweder bei schleppleine zu mir kommen soll oder bei der kurzen Leine mich anschauen soll -> also einfach unser Aufmerksamkeitswort
 
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Vanessa
7. Juli 07:38
Mir stellt sich auch die Frage, warum du ihn dauernd rufst, mehrmals, und dann aber nichts von ihm möchtest. Oder ist der Name das Aufmerksamkeitswort? Vor allem dann, wenn was „passiert“.
Genau das ist unser Aufmerksamkeitswort. Einfach das er mir einen Blick schenkt und wenn ich mit schleppleine unterwegs bin dann kommt er meist zu mir angerannt und kriegt was dafür
 
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Claudia
7. Juli 07:41
Genau das ist unser Aufmerksamkeitswort. Einfach das er mir einen Blick schenkt und wenn ich mit schleppleine unterwegs bin dann kommt er meist zu mir angerannt und kriegt was dafür
Warum „brauchst“ du das, während gerade etwas passiert. Möchtest du ihn vom Reiz ablenken?
Wenn ja, warum?

Sorry, wenn ich so doof frage, aber ich hab den Eindruck, dass du ihn beim Wahrnehmen störst und er das schon auch gut aushalten könnte.
 
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Dogorama-Mitglied
7. Juli 07:46
Weil man recht schnell falsch belohnt, z.b das Angstverhalten. Besser ist es, ein Alternativverhalten zu etablieren, z.b schau (aber nicht, schau mich eine hundertstel Sekunde an und dann wieder zum Reiz) oder weiter und das dann zu belohnen, also die Aufgabe
Diesen Ansatz verstehe ich in der Allgemeingültigkeit ehrlich gesagt nicht, vor allem weil der Hund hier ja kein ausgeprägtes Problemverhalten zeigt, dass es unbedingt zu vermeiden gälte.

Er guckt nur verunsichert und würde er bei etwaigen Triggern zB Leckerlies annehmen, könnte man das doch für eine Gegenkonditionierung nutzen...?
 
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Claudia
7. Juli 07:47
Diesen Ansatz verstehe ich in der Allgemeingültigkeit ehrlich gesagt nicht, vor allem weil der Hund hier ja kein ausgeprägtes Problemverhalten zeigt, dass es unbedingt zu vermeiden gälte. Er guckt nur verunsichert und würde er bei etwaigen Triggern zB Leckerlies annehmen, könnte man das doch für eine Gegenkonditionierung nutzen...?
Er nimmt ja aber keine Leckerlies, was dafür spricht, dass er zu gestresst ist.