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Grit
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zuletzt 27. März

Plötzliche Verhaltensänderung

Heute war ich mit Nala eine große Morgenrunde. Sie ist etwa 7 oder 8 Jahre alt, aus dem Tierschutz und seit 4.November bei uns und auch ein wirklich toller Hund. Wir waren im Wald und ich leinte sie ab... wie immer. Wir machten Futtersuchspiele und Abrufübungen. Es klappte alles super...bis ich sie anleinen wollte. Plötzlich riss sie vor mir aus, Schwanz eingeklemmt...kam nicht ran, selbst mit Futter nicht. Es war, als wüsste sie nicht, wer ich bin. Ich war schon fast verzweifelt. Ich konnte sie nicht anleinen. Immer wieder rannte sie mit eingeklemmten Schwanz weg. Ich bin dann gegangen, stellte fest, sie folgt mir...aber immer mit einem Abstand von 20m. So habe ich versucht, sie auf relativ sicheren Wegen nach Hause zu lotsen. Das war kein leichtes Unterfangen, da wir an einer vielbefahrenen Straße wohnen. Aber es ging gut. Irgendwann hatte ich sie sicher im Hof. Hier war sie wieder ganz normal. Hat gefressen, kam auf mich zu, sollte sie streicheln. Ich kann mir dieses plötzliche seltsame Verhalten nicht erklären...Schlaganfall, Demenz, mich einfach nur ärgern wollen, Diabetes? Was könnte das gewesen sein?
 
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Jutta
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26. März 09:12
Retraumatisierung würde ich vermuten. Ausgelöst durch ein Geräusch, einen Geruch, eine bestimmte Bewegung oder Körperhaltung, Lichtreflexe… Ausreichend verarbeitet, um nicht komplett panisch zu werden und kopflos zu flüchten. Im sicheren Umfeld wieder Entspannung. Nur eine Idee, da bei mehreren Tierschutzhunden ähnlich erlebt.
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 08:55
Also ob es was gesundheitliches ist kann dir hier per Ferndiagnose natürlich niemand sagen. Da müsstest du sie bei deinem Tierarzt durchchecken lassen. Ich kenne das Verhalten aber auch von meinem Rudi. Er macht das wenn er einfach noch kein bock hat wieder heim zu gehen. Ich setze mich dann einfach irgendwohin und beachte ihn nicht. Dann kommt er meistens nach paar Minuten an und lässt sich ohne Probleme anleinen. Würde das nicht riskieren den hund ohne Leine an einer viel befahrenen Straße heimzulotsen. Sie brauch sich nur erschrecken ode so und dann kommt es zu einem Unglück. Nicht nur für den hund, sondern im schlimmsten fall auch noch für einen menschen. Vielleicht dann erstmal in nächster Zeit lieber mit schleppleine gehen und sie nicht abmachen. Und schauen wie es damit klappt paar Wochen lang.
 
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Jutta
26. März 09:12
Retraumatisierung würde ich vermuten. Ausgelöst durch ein Geräusch, einen Geruch, eine bestimmte Bewegung oder Körperhaltung, Lichtreflexe… Ausreichend verarbeitet, um nicht komplett panisch zu werden und kopflos zu flüchten. Im sicheren Umfeld wieder Entspannung. Nur eine Idee, da bei mehreren Tierschutzhunden ähnlich erlebt.
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 09:35
Moin Grit, du hast Nala aus dem Tierschutz und weißt nicht, welche Trigger sie eventuell hat. Unsere Danny hat z. B. einen einzigen Trigger: Kraniche. Da muss man aber erstmal drauf kommen, was in unserem Fall nicht einfach war. Das erste Mal ist sie einfach nur abgehauen und ich wusste nicht, warum, welcher Auslöser war. Nach längerer Zeit und genauem Beobachten hatten wir die Lösung, absolute Panik vor Kranichen und deren Geräuschen. Andere Vögel egal. Auch ne Horde Gänse, die ihr direkt über den Kopf fliegt. Vielleicht hat eure Nala ja auch so einen Trigger, ein bestimmtes Geräusch, eine Sichtung.... Auch, wenn du nichts Außergewöhnliches bemerkt hast. Beim nächsten Mal kann alles wieder normal sein, musst du beobachten. Du könntest auch für dein besseres Gefühl ein paar Tage ne Schleppleine dran.
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 09:40
Retraumatisierung würde ich vermuten. Ausgelöst durch ein Geräusch, einen Geruch, eine bestimmte Bewegung oder Körperhaltung, Lichtreflexe… Ausreichend verarbeitet, um nicht komplett panisch zu werden und kopflos zu flüchten. Im sicheren Umfeld wieder Entspannung. Nur eine Idee, da bei mehreren Tierschutzhunden ähnlich erlebt.
Haben parallel geschrieben 😁 Genau das. Die Kraniche rauszukriegen war keine leichte Nummer. Dachte erst, es sind ALLE fliegenden Formationen, aber dem war nicht so. Nur Kraniche. Ob sie in Griechenland mal von einem attackiert worden ist, keine Ahnung. Inzwischen ist es nicht mehr ganz so schlimm, trotzdem beobachte ich im Frühjahr oder Herbst ihre Körpersprache sehr genau, sie hört die Viecher ja bevor ich sie sehe.
 
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Jana
26. März 09:49
Morgen Grit! Bei Amy (Tierheime Hündin und seit 2 Jahren bei mir) ist es der Mader. Kann genau sagen - Aufgrund der panischen Körpersprache - wo der Mader war. Ich versuche mit anraten der Trainerin, sehr souverän, ruhig in solchen Situationen zu sein. Positiv bestärken, Dinge benennen ("Fußgänge", ...), Leckerlis und je nach Intensität nochmals üben oder einfach durch. Amy hilft es auch, wenn ich die Gegenstände (Baum, Zaun, Auto) anfassen, damit sie merkt das ist kein Monster. Wirkt für Fremde sicher lächerlich bei einem Hund mit 30 kg.
 
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Dogorama-Mitglied
26. März 10:10
Für mich klingt es nach Demenz. Eine Hündin die ich Jahre lang mit genommen habe hat im hohen Alter sowas öfters gemacht. Ich hab sie von der Leine los gemacht bin ein paar Schritte gegangen und sie mich an und sie ist mit einem eil Tempo in die andere Richtung gerannt. Als hätte sie Angst vor mir. Aber wo ich dann ihren Namen rief ist sie sofort gekommen und hat sich so sehr gefreut als hätten wir uns Jahre nicht mehr gesehen. Kann aber natürlich bei deiner Hündin was anders sein.
 
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Anja
26. März 11:26
Da ich auch eine Hündin aus dem Tierschutz habe und das Phänomen kenne, denke ich, das es sich tatsächlich um eine Art Trauma handelt. Ausgelöst durch irgendetwas, was du vielleicht gar nicht wahrgenommen hast. Wir wissen nunmal nicht was die Hunde erlebt haben. So lange ist sie noch nicht bei euch, und meiner Erfahrung nach wird das immer seltener auftreten. Bleib ruhig, bring sie sicher Nachhause. Bei Haley war das manchmal der Fall wenn man etwas in die Hand nahm... Die Hand hob, eine andere Jacke trug, eine Mütze oder gar eine OP Maske. Ich vermute mal du bist in die Knie gegangen zum anleinen...von der Seite. Von oben nach ihr greifen ging bei Haley erst nach einigen Monaten. Und auch nur bei mir. Solange sie das macht würde ich statt dem Ableinen über eine Schleppleine nachdenken. Die du fallen lässt, oder erstmal an dir befestigst bis du dir sicher bist. Wo du eher mal drauftreten kannst, falls du nicht mehr an sie ran kommst. Ist sicherer, glaub mir du willst deinen Hund nicht ängstlich am Horizont verschwinden sehen. Und dann Zuhause vor der Tür vorfinden
 
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Grit
26. März 13:08
Also ob es was gesundheitliches ist kann dir hier per Ferndiagnose natürlich niemand sagen. Da müsstest du sie bei deinem Tierarzt durchchecken lassen. Ich kenne das Verhalten aber auch von meinem Rudi. Er macht das wenn er einfach noch kein bock hat wieder heim zu gehen. Ich setze mich dann einfach irgendwohin und beachte ihn nicht. Dann kommt er meistens nach paar Minuten an und lässt sich ohne Probleme anleinen. Würde das nicht riskieren den hund ohne Leine an einer viel befahrenen Straße heimzulotsen. Sie brauch sich nur erschrecken ode so und dann kommt es zu einem Unglück. Nicht nur für den hund, sondern im schlimmsten fall auch noch für einen menschen. Vielleicht dann erstmal in nächster Zeit lieber mit schleppleine gehen und sie nicht abmachen. Und schauen wie es damit klappt paar Wochen lang.
Das glaube ich eher nicht. Die Straße bin ich umgangen...waren dann nur noch ca 5 m und zum Glück am Morgen.
 
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Elisabeth
26. März 14:01
Ich habe gesehen, dass es bei solchen Hunden sehr hilfreich sein kann, IMMER unterwegs eine 20 Meter Schleppleine (Biotan weil die sich nicht in Ästen und Bäumen verheddert) dranzuhaben, dann kann man an den Hund kommen wenn er auch auf Abstand bleibt.
 
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Grit
26. März 14:53
Moin Grit, du hast Nala aus dem Tierschutz und weißt nicht, welche Trigger sie eventuell hat. Unsere Danny hat z. B. einen einzigen Trigger: Kraniche. Da muss man aber erstmal drauf kommen, was in unserem Fall nicht einfach war. Das erste Mal ist sie einfach nur abgehauen und ich wusste nicht, warum, welcher Auslöser war. Nach längerer Zeit und genauem Beobachten hatten wir die Lösung, absolute Panik vor Kranichen und deren Geräuschen. Andere Vögel egal. Auch ne Horde Gänse, die ihr direkt über den Kopf fliegt. Vielleicht hat eure Nala ja auch so einen Trigger, ein bestimmtes Geräusch, eine Sichtung.... Auch, wenn du nichts Außergewöhnliches bemerkt hast. Beim nächsten Mal kann alles wieder normal sein, musst du beobachten. Du könntest auch für dein besseres Gefühl ein paar Tage ne Schleppleine dran.
Bislang ist mir da nie was aufgefallen, aber ich werde Augen und Ohren aufsperren.