Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Panikattacken

Verfasser-Bild
Le Na
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 126
zuletzt 24. März

Panikattacken

Wir haben unseren knapp 4 Jahre alten Rüden vor einem knappen Jahr aus Rumänien aus dem Tierschutz geholt. Gestern waren wir mit ihm zum ersten Mal bei einem Hundeauslauf mit vielen Hunden. Mit fremden Hunden hatte er nie ein Problem, nicht beim Gassi gehen oder auch beim Hunde Training nicht. Plötzlich fing er an panisch umher zu laufen, zu jaulen und sich in Büschen zu verkriechen. Wir haben es kaum geschafft ihn aus der Situation heraus und an die Leine zu bekommen. Seit dem wir zuhause sind, möchte er die Wohnung nicht mehr verlassen, isst kaum etwas und liegt nur noch. Mittlerweile hat er zwei weitere Panikattaken durch laute Geräusche gehabt. Dabei ist er auch auf der Suche nach einem Versteck panisch und jaulend herum gelaufen. Er hat sich jedes Mal eingepinkelt. Wir können nicht an ihn heran, weil er so verängstigt ist. Wir wissen nicht was wir machen sollen bzw wo das auf einmal herkommt. An wen wendet man sich bei so einer plötzlichen und starken Panikattaken?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Marion
21. März 06:42
Wir haben heute Abend erst einen Termin mit der Vermittlung aus dem Tierschutz. Leider gar nicht, er sitzt immer noch auf seiner Decke mit Kot und Urin von der Nacht und will nicht da weg 😢 Wir versuchen ihn da weg zu locken und irgendwie in den Maulkorb zu bekommen...
Habt ihr den Raum schon mal komplett verlassen? Bewegt er sich dann ?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Frauke
21. März 07:02
Für alle beteiligten eine schreckliche Situation. Bitte halte uns doch auf dem laufenden, wie es weitergeht. Alles gute 🙏🏼
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Marion
21. März 07:04
Habt ihr den Raum schon mal komplett verlassen? Bewegt er sich dann ?
Auf jeden Fall halte ich überhaupt nichts davon mit Gewalt dem Hund den Maulkorb aufzusetzen. Was immer der Auslöser für diesen jetzigen Zustand ist, wird man hoffentlich raus finden. Ich glaube nicht das euer Hund dominant und aggressiv ist. Wir hatten eine ähnliche Situation mit unserem Hund. Nicht so massiv wie bei euch. Unsere kommt aus Rumänien und war und ist sehr ängstlich. Auslöser war damals eine kleine Feier und ein Mann der einen Regenschirm aufspannte in Richtung Fine. Sie geriet in Panik und ab diesen Moment hat sie sich Stundenlang unter dem Bett versteckt. Ich konnte sie nach vielen Stunden als einzige dann dazu bewegen langsam aus ihrem Versteck hervor zu kommen und ihr das Gefühl geben, das ich für sie da bin.
Sie kann bis heute Männer und Regenschirme in Kombination nicht ab. Das wird Euch wohl gerade nicht helfen, dennoch möchte ich nur sagen, das man für diese Hunde viel Geduld braucht, wenn sie in alte Muster zurück fallen. Oder es sind tatsächlich Schmerzen. Ich hoffe für Euch das Ihr bald wieder viel Freude habt mit der Fellnase.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 07:11
Nimmt er noch Wasser auf? Vielleicht hat der TA etwas zur Beruhigung in Tropfenform, dass man in eine geringe Menge Flüssigkeit ( Wurstwasser) auflösen könnte und ihm anbieten (hinstellen ohne Druck/ Raum verlassen )könnte 🤔. So haben wir unserer Hündin in Absprache mit der Tierärztin einmal Schmerzmittel verabreicht. Bei ihr waren es starke Schmerzen als Reaktion auf eine Impfung und das Medikament sorgte für Linderung und sie wurde wieder ansprechbar
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
21. März 07:36
Jetzt muss ich kurz von meinem Problempflegehund erzählen. Unberechenbar, dominant und bissig. So wurde er von seinen Adoptanten beschrieben (von der Orga nett und unkompliziert) Dieser Hund hat sich von jetzt auf nachher das Geschirr nicht mehr ausziehen lassen. Es hing schräg über dem Hund, dieser verviel in aggressive Panik und biss nur noch um sich. Ich war bereits mit denen in Kontakt nichts half, weil die Leute viel zu vorsichtig und ängstlich waren. Glück war der Wohnort, Berlin! Nach 5 Stunden war der mobile Tierazt da. Ein herzhafter Griff, den wütenden Hund im Kragen geschnappt, das Geschirr vom Helfer aufgeschnitten, auf den Boden gesetzt und alles war gut. Der Hund war nicht nett, hat ihm was nicht gepasst, hat er auch bei mir richtig zugebissen. Aber auch das wurde besser, weil ich keine Angst hatte. Ich will damit sagen, ihr braucht jemand der einfach hingeht und zu packt. 🤷🏼‍♀️ Frage, was sagt die Orga dazu?
Sowas ähnliches hatte ich auch schonmal erlebt als ich in einem TH arbeite. So brutal und hart es klingt aber in gewissen Fällen kann ein Lebewesen (egal ob Mensch oder Tier) nur durch einen weiteren "Schock" aus einem "Schock/Panik zustand" geholt werden. Das kann beim Menschen zum Beispiel eine "Ohrfeige" sein oder beim Tier wie erzählt ein "herzhafter Griff" .... Natürlich sollte das jemand tun der das Lebewesen/Zustand einschätzen kann also jemanden der schon Erfahrungen mit solchen Fällen hatte; wie z.b. ein Guter TA oder halt jemand der Beruflich mit solchen Ausnahmen zu tun hat. Eigene Unsicherheit/Ratlosigkeit, ja selbst "zu viel Mitgefühl" kann das ganze ja noch verschlimmern.....denn das was wir empfinden wird oder auf andere unbewusst übertragen....🤗
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 07:53
Hauptsache er hat nichts aus den Büschen gefressen. Mein 1. Hund ist mit 14 jämmerlich verblutet, hat Hühnerknochen aufgelesen.
Wenn er nicht blutet aus After und Maul, kann man auch schon mal froh sein. Aber wie auch immer, da müssen Profis ran!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
21. März 08:39
Bitte kein Sedalin! Sedalin wirkt nur sedierend, aber nicht angstlösend. Sprich der Hund hat noch genausoviel Angst, er kann sie nur nicht mehr ausdrücken.
Es soll ja auch nur beruhigend sein, damit er zum Tierarzt gebracht werden kann. Wir werden in dem Zustand nichts finden, was ihm die Angst nimmt und es ist ja schon wichtig, dass er schnell aus der Situation raus kommt und der Tierarzt übernimmt. Dafür ist Sedalin völlig in Ordnung. Man darf es nur nicht in einen zu hohen Erregungszustand hinein geben, aber da der Hund jetzt schon so lange da sitzt, wird das nicht gegeben sein.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 10:15
Hast Du das schon mal so praktizieren müssen? Vielleicht kommt man ja mal selbst in so eine Situation. Wäre schon beruhigend zu wissen, ob das funktioniert.
Ich habe einen Angsthund gerade hier zur Pflege und davor auch schon mehrere zur Pflege gehabt :)
Ja das funktioniert wenn man Hunde lesen kann und sich entsprechend der Situation anpasst
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 10:19
Auf jeden Fall halte ich überhaupt nichts davon mit Gewalt dem Hund den Maulkorb aufzusetzen. Was immer der Auslöser für diesen jetzigen Zustand ist, wird man hoffentlich raus finden. Ich glaube nicht das euer Hund dominant und aggressiv ist. Wir hatten eine ähnliche Situation mit unserem Hund. Nicht so massiv wie bei euch. Unsere kommt aus Rumänien und war und ist sehr ängstlich. Auslöser war damals eine kleine Feier und ein Mann der einen Regenschirm aufspannte in Richtung Fine. Sie geriet in Panik und ab diesen Moment hat sie sich Stundenlang unter dem Bett versteckt. Ich konnte sie nach vielen Stunden als einzige dann dazu bewegen langsam aus ihrem Versteck hervor zu kommen und ihr das Gefühl geben, das ich für sie da bin. Sie kann bis heute Männer und Regenschirme in Kombination nicht ab. Das wird Euch wohl gerade nicht helfen, dennoch möchte ich nur sagen, das man für diese Hunde viel Geduld braucht, wenn sie in alte Muster zurück fallen. Oder es sind tatsächlich Schmerzen. Ich hoffe für Euch das Ihr bald wieder viel Freude habt mit der Fellnase.
Wenn der Hund beißt dann muss der Maulkorb rauf!
Da muss man dann auch mal drüber stehen.
Oder soll der Hund Halter, TA, TAhelfer beißen, weil es dem Hund gerade nicht so gefällt, das Ding aufzusetzen
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
21. März 10:28
Es soll ja auch nur beruhigend sein, damit er zum Tierarzt gebracht werden kann. Wir werden in dem Zustand nichts finden, was ihm die Angst nimmt und es ist ja schon wichtig, dass er schnell aus der Situation raus kommt und der Tierarzt übernimmt. Dafür ist Sedalin völlig in Ordnung. Man darf es nur nicht in einen zu hohen Erregungszustand hinein geben, aber da der Hund jetzt schon so lange da sitzt, wird das nicht gegeben sein.
Eigentlich ist die Diskussion ja hinfällig, weil die TE sich nicht an ihren Hund traut und entsprechend auch kein Medikament verabreichen kann. Aber wenn ich einen panischen Hund sedieren will, würde ich persönlich lieber ein Medikament wählen, dass sedierend UND angstlösend wirkt und damit gleichzeitig mein Leben erleichtert, weil ich den Hund besser handeln kann aber die Situation auch für den Hund erträglicher macht. Alprazolam wäre vermutlich eine Möglichkeit.