Oppositionsreflex

Guck doch mal nach nem Verein, da kannst du gut mit anderen üben, ich hab da jetzt auch angefangen und dort gibts bei mir Einzeltraining (da sind auch andere Hunde auf dem Platz) und dann später auch Gruppenunterordnung, das ist genau das was ich mit Rocket brauche, da er lernen muss andere Menschen und vorallem Hunde aushalten zu können und sich auf mich zu fokussieren statt mich zu hüten und abzuschirmen. Vielleicht hilfts dir ja auch und da gibts ja auch noch andere Sachen wie Sport und so. Dort gibts auch Trainer und da kann man zusammen dran arbeiten.

Er will immer diese zwei Meter voll ausnutzen wenn ich seine Aufmerksamkeit nicht einfordere und das kann schon echt anstrengend sein momentan vörder ich den freiwilligen Blick Kontakt mit viel Lob und Leckerchin. Aber sobald ich aufhöre ist er wieder mit der Nase auf dem Boden und die zwei Meter werden wider voll ausgenutzt.

Das liegt dann aber eher an noch nicht richtig gelernter Leinenführigkeit.

Das ist schwierig bei einem Hund der nur im heimischen Garten Freilauf hat und dort sein Geschäft leider nicht macht. Wenn es so wäre könnte ich Leinen Führung eher durchsetzen aber so, Ist das echt eine Herausforderung. Ich kann ihm ja schlecht verbieten sein Geschäft zu machen und dabei etwas Abstand zu mir zu nehmen.

In welchem Verein bist du denn?

Ein Stück weit kannst Du schon steuern, wann und wo Dein Hund sein Geschäft verrichtet. Dass er nur 2m Radius hat, muss er lernen. Kannst Du mit ihm Fahrrad fahren, zum Auspowern? Das würde die Einschränkungen etwas Kompensieren. Beim Fahrrad fahren gebe ich auch vor, wann gelaufen wird. Es gibt Schnüffelpausen, wo der Hund sich lösen kann. Ich sehe es ihm an, wenn es dringender wird und lege dann einen Stopp ein, aber von mir bestimmt. Dann nutzt er die Zeit meistens sofort, sich zu lösen. Genauso könntest Du es mit Joggen machen. Und auch beim Spaziergang kannst Du bestimmen, wann leinenführig gegangen und wann geschnüffelt / sich gelöst wird.

Das hat doch mit der Leinenführigkeit nichts zu tun🙈. Dort wo der Hund sich lösen darf erhält er die Freigabe und volle Leinenlänge, dort wo er gehen soll kommt er ins Fuß. Ist der Hund zu sehr im Außenfokus =bei Fuß, geschnüffelt wird nach Freigabe, beim neben einem gehen bleibt die Nase oben. Orientierung sollte man nicht ständig einfordern müssen denn die ist die Grundlage um sich außerhalb des eigenen Grundstückes bewegen zu können. Dazu musst du die Führung übernehmen,klar und verlässlich sein. Auch für die Runde muss es Regeln geben. Auch ein Hund der mal muß kann sich bis zur Lösestelle zusammenreißen außer er hat Durchfall oder kommt zu spät raus.

Ich mach Agility abends alle drei Tage mit ihm im Garten bei unseren Spaziergang versuche ich so viel Ruhe wie möglich rein zu bringen. Joggen und Fahrrad fahren habe ich versucht da kommt er allerdings eher in den Jagd Modus sprich wenn er dann etwas rennen sieht will er hinterher. Wenn ich mit ihm in der Stadt unterwegs bin muss er auch neben mir laufen und da gibt es auch kein schnüffeln oder Haufen setzen im Stadtpark liegt das Hauptproblem.

Ich kenne das Problem. Meine früheren Hunde haben angefangen zu ziehen, sobald sie Gras unter den Füßen hatten. Das lag leider daran, dass ich sie dann immer habe laufen und schnüffeln lassen. Verlang im Stadtpark genau dasselbe von ihr wie in der Stadt. Nur eben mit häufigeren Schnüffelzeiten. Beginn die Schnüffelzeit immer nur, wenn sie vorher ordentlich gegangen ist. Gegen den Jagdmodus musst Du sie auf Dich fokussieren. Gerade beim Joggen kannst Du Stopps und Wendungen einbauen, so dass sie konzentriert bleiben muss. Biete ihr einen Anreiz, das mitzumachen, ein Spielzeug oder Futterbeutel. Das bekommt sie, soll es eine Zeit tragen, dann nimmst Du es wieder. Probier aus, was sie bei Laune hält, sei kreativ. Wenn Du Dich auf sie konzentrierst, wird sie auch mitmachen.

Ich hab jetzt mit körperlicher Begrenzung da angefangen zu arbeiten, da Rocket mir im Freizeitmodus auch gerne in die Leine läuft, oft pusht er sich dann auch in der Erregung hoch, draußen ist eh stressig für ihn und dann kommt er gern ins ziehen. Egal ob ein Leinenendesignal oder stehen bleiben oder Richtungswechsel, es hat alles nix gebracht. Nun schicke ich ihn körpersprachlich hinter. Ich gehe leicht vor ihn und geh in nem Halbkreis vor ihn, den Leinenarm strecke ich dabei nach schräg hinten, zeige ihm quasi wo er hinsoll und schiebe ihn mit meinem Körper wieder weiter nach hinten. Ich guck nun immer das er nicht einfach vorläuft weil er mich dann auch nicht gut im Blick behalten kann, sondern maximal immer nur leicht vor mir läuft oder etwa auf meiner Höhe. Seit ich das jetzt so mache schaut er auch viel mehr nach mir, achtet mehr auf mich und achtet auch selbst mehr auf die Grenze und ist auch viel ruhiger und entspannter und dackelt nicht immer wie so n gestresstes Hinkel hin und her, es ist echt viel angenehmer und gechillter jetzt. Wenn er schön läuft und die Leine locker lässt lobe ich ihn immer oder auch wenn er selbst merkt das die Grenze bald erreicht ist und dann zu mir guckt oder sich korrigiert. Vielleicht hilft dir das ja auch. Falls du es dir nicht gut vorstellen kannst wie ich es meine kann ich auch nochmal ein Video machen.