Nicht gassi gehen Abends - Böller

Wir hatten für dieses Thema im Sommer einen Termin mit einer Trainerin, die selbst zwei Tierschutzhunde hat, die auch kein Bock auf Böller haben. Uns wurde mitgegeben, dass ignorieren nichts hilft, stattdessen sollen wir gegenkonditionieren. Dafür haben wir ein neues Signal aufgebaut ("Party", aber ist ja egal welches Wort), was einen kleinen Leckerliregen ankündigt. Angefangen haben wir erst mal mit dem Wort ohne jede Verknüpfung zum Knallern, einfach Party = Leckerlis werden geworfen, wie ein Markerwort/Clicker quasi. Als das saß haben wir angefangen, die Knallgeräusche mit einzubauen und da kommt es natürlich stark auf den Hund an. Unsere Hündin ist da noch aufnahmefähig, aber man fängt sowieso in der Distanz/Lautstärke an, dass es für den Hund erträglich ist und er nicht schon in Angst verfällt. Angefangen haben wir also mit knallenden Kotbeuteln, Luftballons und Knallerbsen. Ziel ist, dass der Hund bei einem Knall direkt das "Party" erwartet und dadurch die Angst eben nicht entsteht, weil eine positive Erwartungshaltung überwiegt. Wir sind jetzt auch soweit, dass wir das mit echten Knallern auf den Abendrunden machen. Da kommt es natürlich stark auf die Lautstärke an, aber ich würde schon sagen, dass wir mit einigen Knallern nun besser umgehen können als zuvor. Hina ist sicherlich noch etwas verunsichert und die Verknüpfung ist auch noch nicht da, das braucht echt viele Wiederholungen und eine Generalisierung auf jede Lautstärke/Knallart, aber zumindest hat mir das auch geholfen, indem ich jetzt weiß wie ich mit der Situation umgehen soll und wir können unsere Löserunde fortsetzen, solange die Knaller nicht zu laut sind. Das jetzt aufzubauen ist natürlich zu knapp, aber als Versuch fürs nächste Jahr wäre das vielleicht was.

Ehrlich gesagt, finde ich das den anderen Leuten mit Hunden, die ängstlich und panisch reagieren unmöglich, dass ihr auf euren Gassirunden jetzt auch noch anfängt, zu böllern...

Da hast du mich falsch verstanden und da fände ich die Kritik auch berechtigt, finde ich ja auch ganz schlimm. Hab mich da etwas falsch ausgedrückt :D Wir böllern nicht auf unseren Gassirunden, aber ja, wir haben mit Knallgeräuschen gearbeitet, aber darauf geachtet, dass kein Hund in der Nähe ist und unsere Geräusche zum Training waren sowieso so laut bzw. leise, dass man sie in 20 m kaum wahrgenommen hat. Die Knallerbsen haben wir z.B. in einem abgewandten Garten genutzt. Was ich meinte mit "echten Knallern" ist, dass wir uns jetzt die echten Knaller, die wir abends hören (von anderen Idioten verursacht) für dieses Party-Training zu nutze machen (solange sie auch noch eine aushaltbare Lautstärke/Distanz haben). Find das auch ganz schwierig eigentlich, hab da auch keine Lust meine Nachbarn mit Knallerbsen zu nerven (unabhängig von den sonstigen Tieren etc.), aber wüsste sonst nicht, wie man anfangen soll.

Hallo zusammen.... mein Hund Cookie hat auch extreme Angst, er zittert und hechelt immer so....... kennt jemand dieses Vollspecktrum CBD Öl ? ...... Vollspektrum-CBD-Öl kann bei Hunden eine beruhigende und angstlösende Wirkung haben, Entzündungen und Schmerzen lindern und bei Problemen wie Arthrose oder Angstzuständen unterstützen. Es kann auch bei der Reduzierung von Übelkeit und Erbrechen helfen und den Appetit anregen. Wichtig ist die tierärztliche Rücksprache, insbesondere bei Vorerkrankungen, und die Verwendung eines speziellen CBD-Öls für Hunde, da es kein THC enthalten darf. Das hab ich von Google ...

Also Polli war kurz vor ihrem ersten Silvester auch in solch einem Zustand: draußen zündeten ein paar Kids 100m weiter eine Batterie. Beim ersten Knall zuckte Polli, ab dem 2. war sie auf der Flucht und den Rest des Abends verbrachte sie als reines Nervenbündel in ihrem Körbchen und starrte angsterfüllt an die Decke. Silvester haben wir dann in der Einöde in Tschechien verbracht mit einer trotzdem zitternden Hundine, die sich dann nur von nem Löffelchen Eierlikör beruhigen ließ (ulkigerweise hat sie den genommen… nix anderes!). Wir haben dann konsequent Geräusche-Training gemacht: Zuhause immer wieder lautes Getöse, irgendwann auch am Schießplatz spazierengegangen. Erst weit weg und dann immer dichter… und natürlich immer ordentlich positive Ablenkung dabei! Die Sommerfeuerwerke führen beim Spazierengehen immer noch zu Irritationen, aber sie flüchtet nicht mehr, sondern hält sich einfach nur dichter bei uns auf. Silvester verbringen wir immer noch irgendwo in der Einöde (bei uns hier in Berlin geht die Böllerei non-stop über Tage!), aber die Zeit davor und danach mit gelegentlichem Knallen überleben wir jetzt auch gut in der Stadt!😀 Möchte damit allen Mut machen, doch ein Training anzufangen, auch wenn es zunächst ausweglos erscheint! Dann muss man noch kleiner/leiser/weiter weg anfangen! Der Schlüssel war bei uns der Einbau in den Alltag: das rumpelnde Postfahrrad, die Leerung der Altglastonne… Das alles hat Polli geholfen und inzwischen kriegt sie um Mitternacht eine Schleckmatte und ist glücklich!😀

Klar, wenn die Panik erstmal da ist, ist’s zu spät! Man braucht die Ebene davor, wo dem Hund zwar unwohl, aber er noch nicht im Tunnel ist! In der beschrieben Situation Haustür offenlassen und den Hund selbst entscheiden lassen, wann er rausgeht, ist doch nochmal nicht schlecht. Dann vielleicht mal irgendeine Aktion draußen (nicht weit weg von der sicheren Wohnung) starten, die der Hund normalerweise unwiderstehlich findet. Und ihn dann an der Tür stehen und überlegen lassen. Und darauf hoffen, dass er sich irgendwann doch überwindet, einen Schritt über die Schwelle zu setzen, obwohl es draußen knallt!😀 Zumindest funktioniert es bei Polli so: die muss sich selber aktiv für den ersten Schritt entscheiden! Bis dahin braucht man allerdings einen sehr langen Atem… aber wenn sie sich dann zum ersten Mal überwunden hat, wird sie etliche Zentimeter größer und richtiggehend ausgelassen!😀 Hund hinterherschleifen bringt gar nix. Der muss selber zu der Überzeugung kommen, dass das Geböllere nicht so schlimm ist. Irgendwer sagte hier „Selbstbewusstsein stärken“. Das halte ich generell für wichtig -> nur wer weiß, dass er was bewirken kann, auch in anderen Situationen, schafft es, auch bei großen Herausforderungen den ersten Schritt zu tun!

CBD Öl wird nicht alleine helfen man muss es auch zusätzlich mit Training verwenden und es kommt da auch wieder auf den Hund an. Es kommt halt auch darauf an was für ein Verhalten will man überhaupt ändern und passt das überhaupt. Und wie immer kommt es auch auf den Halter an in wie fern er seinen Hund überhaupt dabei unterstützen kann um Ängste zu verlieren.