Muss " sich auskotzen" wirklich sein?

Aber ist es nicht besser wenn ich mein Frust los werde 🤔den wenn ich gefrustet bin reagiere ich doch auch mein Hund gegenüber genervt und der kann doch nichts dafür?der versteht es doch nicht?Dann ist es doch besser einmal Dampf abzulassen??

Das hat es wieder auf dem Punkt gebracht 😉. Impulskontrolle😅. Stimme zu. Vor allem habe ich den Eindruck dass es mit eigenen Unzufriedenheit was zu tun hat. Und auch mit ,,Eier zu haben,,. Die meisten beschweren sich über unerträglichen Passanten, der sie geschimpft hat, wenn die Mehrheit dann sagt dass er Recht hatte dann ist die Hölle los. Wenn man dem Hunden alle Freiheiten lässt und der dann beißt, ist natürlich auch immer der andere Schuld. Komische Weise traut sich niemand seinen Chef zu Sau machen oder draußen direkt sein. Nein, man macht ein Thread auf wo man sich die Bestätigung holt und über alle schimpft. Ich hab immer alles offen gesagt und musste niemanden beleidigen. Man sollte immer vor Augen haben dass heute das letzte Tag sein kann und was hilft mir ein Ärger? Ich wurde mit meinem Hund von Rotti attackiert und gebissen.......ich hab es mit dem Hundehalter besprochen und bin nach Hause gegangen. Ich hab keinen Thread darüber aufgemacht wie Rottis gefährlich sind oder Hundehalter bescheuert sind. Ich war froh dass wir beide leben. Ich musste am Silvester ins Wasser springen um meinen Hund rauszuholen da ihm starke Strömung genommen hat.Es haben mehrere Menschen zugeschaut und niemand geholfen. Ich hab Hund rausgefischt uns ins Handtücher eingewickelt und bin nach Hause gefahren. Ich habe die Menschen angesprochen. Und ich war froh dass wir beide leben. Vor ein paar Monaten sind mir ein paar Männer abends bei Gassi nachgegangen. Ich hab Hund abgeleint, damit er bessere Chancen wegzurennen hat. Am Ecke standen paar Jungs die ich angesprochen habe, sie haben mich bis zu Wohnungstür begleitet. Ich konnte hunderte Beispiele nennen. Eine ehrliche Kommunikation ist das wichtigste. Die ist hier leider nicht gewünscht. Es erinnert mich oft an kleine Kinder, die können auch keine Kritik ertragen. Das müssen sie erst lernen. Bei vielen Erwachsenen sehe ich leider, dass sie es nicht gelernt haben. Selbstspiegelung ist auch ein Thema.

Nein, weil die Leute sich dann so bestärkt fűhlen, dass sie dann auch im realen Leben sehr pampig werden. Diese Art von Bestärkung ist generell Gift. Das űberträgt sich doch. Wenn mich was nervt, dann direkt zurűck an den, der mich tatsächlich genervt hat.. Nicht an 3. Stelle ausheulen. Was grassiert durch social media und die Verstärkung von oft abstrusen Theorien mittlerweile auch in der realen Welt fűr eine aggressive Stimmung..

Das finde ich zb gar nicht. Leute die mir dumm kommen bekommen auch zu 98% einen dummen Spruch zurück. Ich bin da wirklich nicht auf den Mund gefallen. Trotzdem ärgert man sich manchmal noch über die Situation und es hilft wenn man mal drüber spricht. Ärger immer nur in sich reinfressen ist bekanntlich auch nicht gut.

Tatsächlich ist es aber so, dass sich schlechte Stimmung überträgt, ob wir es merken oder nicht. Und das auch in der medialen Welt. Stress ist im wahrsten Sinne des Wortes ansteckend, genauso wie gute Laune. Das ist Evolutionsbedingt und hängt mit den Spiegelneuronen zusammen. Lesen wir also ständig Beiträge in denen sich aufgeregt wird, wird auch bei einem selbst das Stresshormon Kortisol ausgeschüttet und wir sind auch mies drauf. Deshalb bin ich kein Fan von öffentlichem auskotzen. Allerdings sollte man doch unterscheiden können, ob es sich um eine deutlich gesagte Meinung, sachliche Kritik oder einfach nur sinnloses Herumpöbeln handelt. Jedoch führt meist das eine zum anderen, leider!

Es kommt finde ich natürlich ein bisschen auf das Thema an. Geht es darum einen Rat einholen zu wollen, oder will man einfach nur seinen Frust abladen, und sich nur Bestätigung holen, dass man selbst frei von Fehlern ist? Es gibt auch Themen, da wird dann kollektiv nur geschimpft, anstatt sich zu überlegen wie man sich selbst anders hätte verhalten, oder zumindest die Situation entschärfen könnte. Bestes Beispiel sind die unzähligen "Auskotz threads" über unangeleinte Hunde die nicht rechtzeitig zurück gerufen werden, wenn der eigenen an der Leine ist. Klar kann das unglaublich nervig sein, aber man merkt oft, wie manche sich da schon dermassen hineingesteigert haben, dass ihnen ein normaler Umgang mit der Situation gar nicht mehr möglich ist. Ich fahre damit deutlich besser einfach zu akzeptieren, dass ich andere Menschen nicht ändern kann, und mit einem innerlichen Augenrollen einfach versuche entspannt zu bleiben. Meinem Seelenheil und vor allem meinen Hunden zuliebe. Es gibt durchaus eine Menge anderer Möglichkeiten seinen Frust abzubauen, als den 10.000 thread darüber zu eröffnen und sich gegenseitig weiter hochzupushen. Macht doch einfach etwas schönes um euch abzulenken, es kann so einfach sein.