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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 5. Feb.

Mein Hund laesst sich von anderen Hunden alles gefallen

Liebe Hundeleute, ich arbeite zur Zeit an mehreren kleinen Stellschrauben am Leben meines Yorkie Rüden. Er ist fünf Jahre alt, als ich ihn bekam, war er 8 Monate alt und schlecht sozialisiert. Menschen fand er schon immer super, er würde zu jedem hingehen. An den Stadtverkehr und andere Herausforderungen in der Stadt hat er sich innerhalb von zwei Wochen gewöhnt. Er liebt Geschäfte, Menschenansammlungen und Teppiche. Das Problem waren von Anfang an andere Hunde. Innerhalb der Jahre haben wir es trotz diverser traumatischer Erlebnisse geschafft, dass er recht oft Hunde Kontakte hat und vor denen, die wir kennen, keine Angst mehr hat. Auch kommt ab und zu Besuch mit Hund. Alles kein Problem mehr, die mühevolle Kleinarbeit hat sich ausgezahlt. Aber die Hunde, die wir im Freundes und Familienkreis haben, tolerieren ihn zwar, aber haben sonst kein Interesse an ihm. Und jetzt komm ich zum eigentlichen Problem: Er ist halt immer noch unsicher, bzw er lässt sich von jedem anderen Hund die Butter vom Brot nehmen und wehrt sich nie! Und daher kommt es nie zu einem Spiel. Er hat in der ganzen Zeit ein einziges Mal gespielt mit einer Hündin!! Das ist drei Jahre her. Jetzt könnte man denken, na gut, es gibt halt Hunde, die nicht so Interesse an anderen Hunden haben. Aber er hat nix übrig für Spielzeug, apportieren findet er langweilig, aber andere Hunde findet er immer interessant (außer sie sind seeeehr beängstigende wilde). Er ist einfach mega neugierig und sozial. Selbst wenn ein Hund ihn immer wieder blöd behandelt und er eigentlich bisschen Schiss hat, bleibt er trotzdem immer wieder vor dem Gartentor dieses Hundes stehen und will rein. Was ich mir wünsche: dass er halt auch mal Aggression zeigt und ne Ansage macht. Zb. hatten wir mal jemanden mit einem wilden Welpen zu Besuch und sind spazieren. Silas, mein Hund, fand ihn sehr doof und hat es aber nur einmal geschafft, dem eine kleine Ansage zu machen, so a la hau ab und das allein hat schon ausgereicht, der Welpe hat sofort verstanden. Aber so ein Verhalten zeigt Silas halt sonst nicht, würde aber in seinen Begegnungen so viel bringen. Entweder er friert ein, oder Flucht reflex. Er hat noch niiiiiie einen anderen Hund angeknurrt. An eine Hunde Wiese gehe ich schon lang nicht mehr, er ist das typische Mobbing Opfer und hat dabei leider nix lernen können. Die letzten Jahre habe ich die Begegnungen immer sehr kontrolliert und damit auch erreicht, dass er zumindest keine Phobie mehr hat vor anderen Hunden. Aber ich möchte, dass er jetzt mehr Erfahrungen macht, damit wenigstens mal die Chance auf einen Spielpartner besteht. Unterwerfen tut er sich aber auch nicht bei anderen Hunden. Er lässt sich nicht beschnueffeln, will aber selbst unbedingt beim anderen schueffeln. Um sein Selbstbewusstsein zu stärken, lobe ich ihn sehr viel, mache Tricks mit ihm und das liebt er auch. Jetzt übe ich wieder Rückruf an der Schlepp Leine. Freilauf war wegen Phobie vor anrennenden Hunden nicht mehr möglich. So, was kann ich machen? Tipps? Hundeschulen sind bei uns grad überlaufen. Was ist eure Meinung?
 
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Judith
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5. Feb. 16:45
Ich glaube, du hast mit einem Hund, der einen blöden Start wie aus dem Lehrbuch hat, wirklich viel erreicht und kannst echt stolz auf dich sein. Die Beschreibung klingt nach unglaublich viel Vertrauen von Silas in dich. Wenn er lieber mit Menschen spielt, dann ist das so. Im übrigen muss kein Hund zum "Rudelführer" werden wollen. Manche sind völlig glücklich damit, sich zurück zu lehnen und es zu genießen, Verantwortung abgeben zu können. Die meisten Hunde, die glauben Verantwortung zu haben, wollen das gar nicht und viele haben einen unglaublichen Stress damit. Wenn Silas selbst schnüffeln will, sich aber nicht beschnüffeln lassen möchte, ist das ein Zeichen von Unsicherheit. Das ist aber kein Drama. Ich würde ihn eben nur zu coolen Hunden lassen. Ich kriege immer eine Gänsehaut, wenn ich sehe, wie 2 unsichere Hunde (am besten noch beide angeleint) umeinander rumtippeln und beide den anderen beschnüffeln wollen, ohne selbst abgechekt zu werden. Meistens endet das in einer Keiferei, die ich völlig unnötig finde. Behalte deinen Hund weiter im Blick und greife für ihn ein, wenn er Stress kriegt, weil er eine Situation nicht (mehr) regeln kann. Ich glaube nicht daran, dass ein Hund völlig entspannt stehen bleibt, während ein anderer in der Stimmung ist, die Population an Artgenossen zu reduzieren. Manchmal passiert es auch aus Sorge, dass man Aktionen überbewertet, die dem eigenen Hund aber nichts ausmachen. In Watte packen ist nicht die Lösung, sondern die Quadratur des Kreises. Ich glaube, das machst du auch schon sehr vernünftig und verantwortungsvoll. Im Endeffekt ist es doch auch gut, wenn du eher einen Pazifisten hast. Unsichere Hunde, die nicht sehr nuanciert kommunizieren können, haben es doch viel schwerer. Meine Hündin ist da relativ gelassen. Ich muss sie da zwar etwas zügeln, weil sie immer die Hoffnung zu haben scheint, dass auch ein unsicherer Hund beim Toben schon auftaut und viele sich dann natürlich erschrecken, wenn sie plötzlich rumhüpft. Da muss sie manchmal etwas gebremst werden. Aber wenn sie weiß, dass Toben grad nicht angesagt ist, dann lässt sie sich auch ausgiebig beschnüffeln. Ich lasse das gerne zu, weil ich die Hoffnung habe, den Hunden helfen zu können. Allerdings ist es dabei einmal passiert, dass ein kleiner Hund an Fina geschnüffelt hat, während sie den Kopf langsam drehte, um nur zu schauen. Da schoss der Kleine los und hackte Fina in die Nase. Nachdem sie sogar extra für ihn hinten alles präsentierte, weil sie seine Unsicherheit bemerkte, fand ich das schon echt frech. Der Halter meinte nur dazu, dass das normales Hundeverhalten sei. Der hatte ganz schönes Glück, dass Fina den Knirps für keine 2 Cent für voll nahm. Sie hätte ihm sonst ordentlich eine gepflastert. Also bevor so etwas passiert, wäre mir ein zurückhaltender, für den ich mitdenken muss, echt lieber.
 
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Tina
5. Feb. 10:48
Hi Susanne, weißt du etwas über seine Vergangenheit? Ich finde es sehr verantwortungsbewusst, dass du stets für kontrollierte Hundebegegnungen gesorgt hast. In all den Jahren hast du schon unglaublich viel erreicht :) Vielleicht würden deinem Hund Social Walks helfen. Ich denke deine Maus braucht Hunde, die ihm charakterlich ähnlich sind bzw. top sozialisierte, die fein kommunizieren. Laut Udo Gansloßer können junge Hunde knurren, bellen, beschwichtigen usw. sie müssen allerdings als Welpen/Junghund und in der Pubertät mit Artgenossen auf Augenhöhe im ähnlichen Alter lernen wann und welche Intensitäten an obigen Verhaltensweisen gezeigt werden/ angebracht sind. Und das ganze 2 bis 3 mal pro Woche. Diese Erfahrungen fehlen deinem Hund anscheinend bzw. waren nicht ausreichend. Ich denke deinem Hund geht es bei dir sehr gut und er hat großes Glück so eine umsichtige Halterin gefunden zu haben und dass ihm nichts fehlt :) Wenn er nicht knurrt, ist das ja auch Zeichen, dass er sich auf dich verlässt und zeugt von einer schönen Bindung. Mach weiter wie bisher ❤️ vielleicht findet ihr ein paar sensible Hundekumpels.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Feb. 11:05
Hi Susanne, weißt du etwas über seine Vergangenheit? Ich finde es sehr verantwortungsbewusst, dass du stets für kontrollierte Hundebegegnungen gesorgt hast. In all den Jahren hast du schon unglaublich viel erreicht :) Vielleicht würden deinem Hund Social Walks helfen. Ich denke deine Maus braucht Hunde, die ihm charakterlich ähnlich sind bzw. top sozialisierte, die fein kommunizieren. Laut Udo Gansloßer können junge Hunde knurren, bellen, beschwichtigen usw. sie müssen allerdings als Welpen/Junghund und in der Pubertät mit Artgenossen auf Augenhöhe im ähnlichen Alter lernen wann und welche Intensitäten an obigen Verhaltensweisen gezeigt werden/ angebracht sind. Und das ganze 2 bis 3 mal pro Woche. Diese Erfahrungen fehlen deinem Hund anscheinend bzw. waren nicht ausreichend. Ich denke deinem Hund geht es bei dir sehr gut und er hat großes Glück so eine umsichtige Halterin gefunden zu haben und dass ihm nichts fehlt :) Wenn er nicht knurrt, ist das ja auch Zeichen, dass er sich auf dich verlässt und zeugt von einer schönen Bindung. Mach weiter wie bisher ❤️ vielleicht findet ihr ein paar sensible Hundekumpels.
Vielen Dank für die lieben Worte!! Aus seiner Vergangenheit weiß ich: es war ein ungeplanter Wurf eines Hobby Züchters, der damals recht im Stress war. Es waren sechs erwachsene Hunde im Rudel und Silas hatte noch zwei Brüder. Also auf Menschen war er gut sozialisiert, aber da das AIF dem Lande war und der Besitzer so im Stress war, glaub ich nicht, dass Silas jemals einen fremden Hund zu Gesicht bekam. Social walks bin ich tatsächlich grad am schauen und organisieren. Mal sehen, jetzt sind die Leute ja wieder offener, in den corona Hochzeiten war das echt furchtbar. :)
 
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Dogorama-Mitglied
5. Feb. 11:08
Der weiße ist meiner, hier mit seinen bekanntesten Hunden
 
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Dogorama-Mitglied
5. Feb. 11:09
Hier liegen sie nur deshalb zusammen auf dem Sofa, weil wir sie gerufen haben und wir beiden Frauchen auch auf dem Sofa sitzen. Sonst würden sich die beiden im Leben nicht so nah beieinander hinlegen.
 
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Judith
5. Feb. 16:45
Ich glaube, du hast mit einem Hund, der einen blöden Start wie aus dem Lehrbuch hat, wirklich viel erreicht und kannst echt stolz auf dich sein. Die Beschreibung klingt nach unglaublich viel Vertrauen von Silas in dich. Wenn er lieber mit Menschen spielt, dann ist das so. Im übrigen muss kein Hund zum "Rudelführer" werden wollen. Manche sind völlig glücklich damit, sich zurück zu lehnen und es zu genießen, Verantwortung abgeben zu können. Die meisten Hunde, die glauben Verantwortung zu haben, wollen das gar nicht und viele haben einen unglaublichen Stress damit. Wenn Silas selbst schnüffeln will, sich aber nicht beschnüffeln lassen möchte, ist das ein Zeichen von Unsicherheit. Das ist aber kein Drama. Ich würde ihn eben nur zu coolen Hunden lassen. Ich kriege immer eine Gänsehaut, wenn ich sehe, wie 2 unsichere Hunde (am besten noch beide angeleint) umeinander rumtippeln und beide den anderen beschnüffeln wollen, ohne selbst abgechekt zu werden. Meistens endet das in einer Keiferei, die ich völlig unnötig finde. Behalte deinen Hund weiter im Blick und greife für ihn ein, wenn er Stress kriegt, weil er eine Situation nicht (mehr) regeln kann. Ich glaube nicht daran, dass ein Hund völlig entspannt stehen bleibt, während ein anderer in der Stimmung ist, die Population an Artgenossen zu reduzieren. Manchmal passiert es auch aus Sorge, dass man Aktionen überbewertet, die dem eigenen Hund aber nichts ausmachen. In Watte packen ist nicht die Lösung, sondern die Quadratur des Kreises. Ich glaube, das machst du auch schon sehr vernünftig und verantwortungsvoll. Im Endeffekt ist es doch auch gut, wenn du eher einen Pazifisten hast. Unsichere Hunde, die nicht sehr nuanciert kommunizieren können, haben es doch viel schwerer. Meine Hündin ist da relativ gelassen. Ich muss sie da zwar etwas zügeln, weil sie immer die Hoffnung zu haben scheint, dass auch ein unsicherer Hund beim Toben schon auftaut und viele sich dann natürlich erschrecken, wenn sie plötzlich rumhüpft. Da muss sie manchmal etwas gebremst werden. Aber wenn sie weiß, dass Toben grad nicht angesagt ist, dann lässt sie sich auch ausgiebig beschnüffeln. Ich lasse das gerne zu, weil ich die Hoffnung habe, den Hunden helfen zu können. Allerdings ist es dabei einmal passiert, dass ein kleiner Hund an Fina geschnüffelt hat, während sie den Kopf langsam drehte, um nur zu schauen. Da schoss der Kleine los und hackte Fina in die Nase. Nachdem sie sogar extra für ihn hinten alles präsentierte, weil sie seine Unsicherheit bemerkte, fand ich das schon echt frech. Der Halter meinte nur dazu, dass das normales Hundeverhalten sei. Der hatte ganz schönes Glück, dass Fina den Knirps für keine 2 Cent für voll nahm. Sie hätte ihm sonst ordentlich eine gepflastert. Also bevor so etwas passiert, wäre mir ein zurückhaltender, für den ich mitdenken muss, echt lieber.
 
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Frank
5. Feb. 17:29
Hier liegen sie nur deshalb zusammen auf dem Sofa, weil wir sie gerufen haben und wir beiden Frauchen auch auf dem Sofa sitzen. Sonst würden sich die beiden im Leben nicht so nah beieinander hinlegen.
...wenn die das nicht wollen würde ich das sein lassen und das Bedürfnis nach Abstand respektieren. Selbstsicherheit kannst du meines Wissens nur fördern indem du Ihn belohnst wenn er von sich aus anfängt sich zu positionieren. Außerdem sind manche Signale sehr subtil, es ist fraglich ob wir wirklich alle erkennen. Möglicherweise braucht er einfach mehr Zeit, ich schätze das ist eher der Punkt. Biete ihm weiter Möglichkeiten an und unterstütze ihn positiv. Evtl. gibt’s außer Hundeschule einen Verein in der Umgebung?
 
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Judith
5. Feb. 19:32
...wenn die das nicht wollen würde ich das sein lassen und das Bedürfnis nach Abstand respektieren. Selbstsicherheit kannst du meines Wissens nur fördern indem du Ihn belohnst wenn er von sich aus anfängt sich zu positionieren. Außerdem sind manche Signale sehr subtil, es ist fraglich ob wir wirklich alle erkennen. Möglicherweise braucht er einfach mehr Zeit, ich schätze das ist eher der Punkt. Biete ihm weiter Möglichkeiten an und unterstütze ihn positiv. Evtl. gibt’s außer Hundeschule einen Verein in der Umgebung?
Grundsätzlich hast du vollkommen recht. In diesem Fall ertragen beide Hunde das. Deswegen ist es kein Drama. Aber trotzdem würde ich auch die Hunde weiter auseinander parken, wenn es Streit geben könnte. Wenn man auf ner Mitarbeiterparty neben einem ungeliebten Kollegen sitzen muss, weil der Chef dabei ist und die Antipathie nicht mitkriegen soll, hält man das ja auch irgendwie durch. Trotzdem wäre es einem wohl lieber, sich ans andere Ende der Tafel zu setzen.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Feb. 19:32
Ich glaube, du hast mit einem Hund, der einen blöden Start wie aus dem Lehrbuch hat, wirklich viel erreicht und kannst echt stolz auf dich sein. Die Beschreibung klingt nach unglaublich viel Vertrauen von Silas in dich. Wenn er lieber mit Menschen spielt, dann ist das so. Im übrigen muss kein Hund zum "Rudelführer" werden wollen. Manche sind völlig glücklich damit, sich zurück zu lehnen und es zu genießen, Verantwortung abgeben zu können. Die meisten Hunde, die glauben Verantwortung zu haben, wollen das gar nicht und viele haben einen unglaublichen Stress damit. Wenn Silas selbst schnüffeln will, sich aber nicht beschnüffeln lassen möchte, ist das ein Zeichen von Unsicherheit. Das ist aber kein Drama. Ich würde ihn eben nur zu coolen Hunden lassen. Ich kriege immer eine Gänsehaut, wenn ich sehe, wie 2 unsichere Hunde (am besten noch beide angeleint) umeinander rumtippeln und beide den anderen beschnüffeln wollen, ohne selbst abgechekt zu werden. Meistens endet das in einer Keiferei, die ich völlig unnötig finde. Behalte deinen Hund weiter im Blick und greife für ihn ein, wenn er Stress kriegt, weil er eine Situation nicht (mehr) regeln kann. Ich glaube nicht daran, dass ein Hund völlig entspannt stehen bleibt, während ein anderer in der Stimmung ist, die Population an Artgenossen zu reduzieren. Manchmal passiert es auch aus Sorge, dass man Aktionen überbewertet, die dem eigenen Hund aber nichts ausmachen. In Watte packen ist nicht die Lösung, sondern die Quadratur des Kreises. Ich glaube, das machst du auch schon sehr vernünftig und verantwortungsvoll. Im Endeffekt ist es doch auch gut, wenn du eher einen Pazifisten hast. Unsichere Hunde, die nicht sehr nuanciert kommunizieren können, haben es doch viel schwerer. Meine Hündin ist da relativ gelassen. Ich muss sie da zwar etwas zügeln, weil sie immer die Hoffnung zu haben scheint, dass auch ein unsicherer Hund beim Toben schon auftaut und viele sich dann natürlich erschrecken, wenn sie plötzlich rumhüpft. Da muss sie manchmal etwas gebremst werden. Aber wenn sie weiß, dass Toben grad nicht angesagt ist, dann lässt sie sich auch ausgiebig beschnüffeln. Ich lasse das gerne zu, weil ich die Hoffnung habe, den Hunden helfen zu können. Allerdings ist es dabei einmal passiert, dass ein kleiner Hund an Fina geschnüffelt hat, während sie den Kopf langsam drehte, um nur zu schauen. Da schoss der Kleine los und hackte Fina in die Nase. Nachdem sie sogar extra für ihn hinten alles präsentierte, weil sie seine Unsicherheit bemerkte, fand ich das schon echt frech. Der Halter meinte nur dazu, dass das normales Hundeverhalten sei. Der hatte ganz schönes Glück, dass Fina den Knirps für keine 2 Cent für voll nahm. Sie hätte ihm sonst ordentlich eine gepflastert. Also bevor so etwas passiert, wäre mir ein zurückhaltender, für den ich mitdenken muss, echt lieber.
Vielen Dank für deine Antwort! Hab mir grad die Beschreibung zu deiner Hündin durch gelesen, sooo witzig, sie scheint das Gegenteil von meinem zu sein. Ja, das mache ich, dass ich nur Begegnungen mit coolen Hunden zulasse. Die anderen kommen ungefragt ohne Leine von allein, wenn ich mal wieder nicht schnell genug war. Also das passiert mittlerweile auch nur noch mit umgezogenen Minis. Heute waren wir wieder mal Hunde gucken trainieren und gleich nach Betreten des Parks passierte genau das: ein Junghund wollte mal schnell meinen um die Beine jagen. Aber Silas hats gleich wieder weg gesteckt, ein riesen Fortschritt zu früher. Dann haben wir uns noch von einer gewissen Entfernung eine dynamische Situation zwischen vier Hunden angeschaut (da hat er auch Angst) und er hat noch drei verschiedene nette Begegnungen gehabt. Nett sieht bei uns so aus: der andere Hund ist ruhig und interessiert und Silas ist interessiert. Beide Hunde schnüffeln vorne, Silas lässt sich wie gesagt, ja du hast recht aus Unsicherheit, nicht hinten beschuffeln, schafft es aber im Laufe der Minuten, dem Geruch des anderen näher zu kommen. Wenn die Leute dann weitergehen, möchte Silas am liebsten hinterher. Also bin ganz zufrieden mit dem "Training" heute.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Feb. 19:35
...wenn die das nicht wollen würde ich das sein lassen und das Bedürfnis nach Abstand respektieren. Selbstsicherheit kannst du meines Wissens nur fördern indem du Ihn belohnst wenn er von sich aus anfängt sich zu positionieren. Außerdem sind manche Signale sehr subtil, es ist fraglich ob wir wirklich alle erkennen. Möglicherweise braucht er einfach mehr Zeit, ich schätze das ist eher der Punkt. Biete ihm weiter Möglichkeiten an und unterstütze ihn positiv. Evtl. gibt’s außer Hundeschule einen Verein in der Umgebung?
Du hast recht, bestimmt gibt es Signale, die wir nicht mitbekommen. Geht halt alles immer sehr schnell und man muss sich sehr gut auskennen. Es gab hier mal einen Verein, der war aber nix für uns.
 
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John
5. Feb. 20:14
Du hast recht, bestimmt gibt es Signale, die wir nicht mitbekommen. Geht halt alles immer sehr schnell und man muss sich sehr gut auskennen. Es gab hier mal einen Verein, der war aber nix für uns.
Versuch Mal guten Hundepsychologen zu finden. Ich glaube mit viel Geduld, Liebe und Geld kann man daran arbeiten.