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Lilli
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zuletzt 24. Jan.

Mein Hund geht allen Artgenossen aus dem Weg

Hallo liebe Community, ich habe jetzt seit knapp 5 Jahren meine (mittlerweile) neunjährige Chihuahua Hündin, die ihre ersten 4 Lebensjahre in einem Rudel verbracht hat. Sie kennt Hundekontakt also eigentlich sehr gut, war auch scheinbar immer gut verträglich. Schon seit ich sie habe, war sie nie besonders verspielt und ist anderen Hunden gegenüber eher reserviert. Sie sucht sehr sehr selten Kontakt, geht meistens einen großen Bogen um Artgenossen, egal ob groß oder klein. Wir sind oft ohne Leine unterwegs, da sie super hört und nicht jagt, und ich habe sie (nach Absprache) oft ermutigt doch mal "Hallo" zu sagen. Sie wollte das aber fast nie, vielleicht mal kurz am anderen schnüffeln und dann schnell weiter. Ich habe manchmal ein schlechtes Gewissen, dass sie so gar nicht mit anderen Hunden umgehen will und frage mich, ob ich nicht doch ab und zu in einer Gruppe oder wenigstens zu zweit mit einem anderen Besitzer "socializen" sollte, weil ich besorgt bin, dass ihr das doch irgendwie fehlt. Allerdings... Wenn sie trotz dem "Ermöglichen" meinerseits kein Interesse daran hat, möchte ich sie auch nicht drängen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder möchte seine Meinung dazu teilen?
 
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Kirsten
22. Jan. 21:31
In diesem Fall würde ich den Hund auch einfach so lassen wie er ist und ihm den Abstand zu anderen Hunden gewähren. So scheint sie sich ja wohl zu fühlen. Zu den Anderen möchte ich anmerken, dass man Vieles halt nicht verallgemeinern sollte. Ich treffe fast jeden Tag auf erwachsene fremde Hunde, die durchaus miteinander spielen. Und selbst wenn nicht, dann gibt es ein Kennenlernen und ein Stück gemeinsamen Weg. Ich halte das für sehr wichtig, den Hunden das zu ermöglichen. Von der Einstellung, dass Hunde mit ihren Menschen zufrieden sind und keine anderen Hunde brauchen oder bestenfalls 1 oder 2 Freunde, halte ich garnix. Wenn ein Hund das von sich aus entscheidet, dann ist es in Ordnung, aber meistens geht das ja vom Halter aus. So schafft man dann tatsächlich Hunde, die mit Artgenossen nicht klar kommen!
„Wenn ein Hund das von sich aus entscheidet.“ 👏🏻

Das ist ein toller Punkt. Offenbleiben für das was der Hund zeigt und möchte, (oder was er nicht möchte) und darauf Rücksicht nehmen, statt Pauschalaussagen.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 22:03
Ganz genau das meine ich ja. Einfach mal etwas zulassen und offen sein. Hunde die nicht aggressiv sind und keine Vorbelastungen ( Ängste ) mitbringen, die sollen sich doch kennenlernen dürfen, sofern Interesse besteht. Wenn man sich unterwegs trifft, dann ist das doch immer möglich. Ob sie spielen oder nicht ist doch nebensächlich. Da entscheidet die Chemie. Aber auch ein nebeneinander Laufen ist schon ein Gewinn. Und vielleicht lernt man dabei sogar noch nette Menschen kennen 😉
Jo oder mit einem nettem Hallo und kurzem Schnüffeln völlig entspannt aneinander vorbeigehen.

Ich deute tw tatsächlich anderen Freiläufern schon aus der Entfernung mit Hände hoch "hier auch, bitte nicht anleinen".

Ich hab in Hunderten Freilaufbegegnungen "in Bewegung" mit meinem Hund noch nicht eine aggressiv problematische erlebt (Zurechtweisungen und en passant Verjagen find ich nicht problematisch), im krassen Gegensatz zu an der Leine, wo viel eher Stress und Gepöbel entsteht.

Ich bin sicher, dass es die aus dem Nichts angreifenden Problemhunde gibt, aber sie müssen, gemessen an meinen unzähligen Erfahrungen, dennoch sehr selten sein.
 
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Michi
22. Jan. 22:10
Unsere Hunde waren alle im Erwachsenen Alter nicht mehr besonders an fremden Hunden interessiert. Möglichkeiten hätten sie alle, da sie mit am Stall waren. Ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass man das früher so exzessiv versucht hätte! Dieses zusammen im Rudel treffen und ständig irgendwelche Hunde treffen, das gibt es doch erst seit ein paar Jahren. Linus kann nach einigen schlechten Erfahrungen auf fremde Hunde verzichten. Der ist nachtragend und hat da keinen bock drauf. Und jetzt bin ich mal ehrlich. ICH habe da auch keinen Bock drauf! Ich will einfach nicht ständig mit anderen Leuten zusammen laufen. Mit einigen wenigen sehr gerne, aber ich bin nicht so scharf auf diese Rudel treffen! Und ja, das muss mein Hund mit leben, ich denke das ist auch mein gutes Recht. Natürlich sind Hunde damit glücklich, weil sie eben sehr anpassungsfähig sind. Jeder kann das doch machen wie er will. Ständig diese Forderung nach Hunde Kontakten finde ich neumodischen Kram 🤭🐾😬 Wer aber ständig neue Leute kennenlernen will, kann natürlich auch gut den Hund als Vorwand nehmen 😉👍
So gibt es unterschiedliche Sichtweisen.
Ich empfinde es als neumodischen Kram, ständig nur zu hören, dass man irgendwelche Hunde blockt und sich immerzu über Tutnixe aufregt.
Für mich gab es soetwas früher nicht, da waren alle deutlich entspannter.
Natürlich gab es da auch nicht diese Hundedichte, das ist schon klar.
Aber heutzutage ist es modern, jeden Schritt seines Hundes zu managen.
Auf Hundesprache oder Kommunikation wird wenig Wert gelegt, das übernimmt dann der Mensch...
 
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Yvonne
22. Jan. 22:32
In unserer immer wechselnden Hundegruppe spielen nur die Jüngeren, so bis zum Alter von 3 Jahren, im Sinne von bisschen rennen und raufen.
Der Rest hat genug mit Schnüffeln und Markieren, zu tun.
Ansonsten latschen wir einfach nur durch die Gegend und gucken, was kommt 🤷🏻‍♀️

Ich denke, Du machst nichts verkehrt, wenn Du Deinen Hund nimmst, wie er ist. Bzw. ihr es auf euren Spaziergängen nehmt, wie es kommt.
Ich würde da nichts erzwingen oder unbedingt wollen. Dein Hund weiß es letztlich selber am besten, ob er Kontakt möchte und wenn ja, wie der aussehen sollte.

Man macht sich vielleicht manchmal auch zu viele Gedanken 😅
 
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Stephanie
22. Jan. 22:36
So gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Ich empfinde es als neumodischen Kram, ständig nur zu hören, dass man irgendwelche Hunde blockt und sich immerzu über Tutnixe aufregt. Für mich gab es soetwas früher nicht, da waren alle deutlich entspannter. Natürlich gab es da auch nicht diese Hundedichte, das ist schon klar. Aber heutzutage ist es modern, jeden Schritt seines Hundes zu managen. Auf Hundesprache oder Kommunikation wird wenig Wert gelegt, das übernimmt dann der Mensch...
Aber sei doch mal ehrlich.
Du suchst doch Gesellschaft!
Dein Hund ist auch glücklich mit dir wenn du in einer einsamen Waldhütte lebst. Er würde dann vielleicht genau das genießen.
Die Menschen suchen Kontakte und das ist auch völlig okay!
Und über die Hunde lassen sich hervorragend Kontakte knüpfen. Allerdings sollte man auch dazu stehen und anderen nicht predigen das Hunde das unbedingt brauchen.
Ich will ausgesuchte Kontakte und das muss mein Hund mit mir leben.
Ganz einfach.
 
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Michi
22. Jan. 22:45
Aber sei doch mal ehrlich. Du suchst doch Gesellschaft! Dein Hund ist auch glücklich mit dir wenn du in einer einsamen Waldhütte lebst. Er würde dann vielleicht genau das genießen. Die Menschen suchen Kontakte und das ist auch völlig okay! Und über die Hunde lassen sich hervorragend Kontakte knüpfen. Allerdings sollte man auch dazu stehen und anderen nicht predigen das Hunde das unbedingt brauchen. Ich will ausgesuchte Kontakte und das muss mein Hund mit mir leben. Ganz einfach.
Nö, ich suche keine Gesellschaft, ich komme sehr gut mit mir alleine klar...schon immer.
Und wenn ich Gesellschaft suchen würde, dann brauche ich meinen Hund nicht dazu.
Ich habe nämlich auch Freunde, Kunden, Kollegen, etc.
Aber ich laufe auch vor den Menschen nicht weg und wenn ich nette Leute treffe, dann freue ich mich auch.
Wichtig ist mir, dass mein Hund unter Hunde kommt, weil er das möchte.
Und nein, mein Hund wäre nicht so glücklich wie jetzt, wenn er in einer einsamen Hütte mit mir leben müsste , weil er andere Hunde vermissen würde.
Nicht wenige Leute von Dogorama kennen ihn ja.
Und es geht auch nicht um meinen Hund sondern um genau diese Einstellung, dass der Hund nichts weiter braucht als seinen Menschen. So wie du es kommuniziert hast.
Das mag bei einigen Hunden so stimmen. Auf die Mehrzahl trifft es allerdings überhaupt nicht zu. Und die offenen, kontaktfreudigen Hunde tun mir sehr leid, wenn sie einen Halter haben, der das genauso lebt !
 
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Stephanie
22. Jan. 22:52
Nö, ich suche keine Gesellschaft, ich komme sehr gut mit mir alleine klar...schon immer. Und wenn ich Gesellschaft suchen würde, dann brauche ich meinen Hund nicht dazu. Ich habe nämlich auch Freunde, Kunden, Kollegen, etc. Aber ich laufe auch vor den Menschen nicht weg und wenn ich nette Leute treffe, dann freue ich mich auch. Wichtig ist mir, dass mein Hund unter Hunde kommt, weil er das möchte. Und nein, mein Hund wäre nicht so glücklich wie jetzt, wenn er in einer einsamen Hütte mit mir leben müsste , weil er andere Hunde vermissen würde. Nicht wenige Leute von Dogorama kennen ihn ja. Und es geht auch nicht um meinen Hund sondern um genau diese Einstellung, dass der Hund nichts weiter braucht als seinen Menschen. So wie du es kommuniziert hast. Das mag bei einigen Hunden so stimmen. Auf die Mehrzahl trifft es allerdings überhaupt nicht zu. Und die offenen, kontaktfreudigen Hunde tun mir sehr leid, wenn sie einen Halter haben, der das genauso lebt !
Was ich meine ist, dass Hunde sich anpassen!
An den jeweiligen Menschen.
Und wenn ihre Bedürfnisse erfüllt werden dann sind sie happy.
Für mich ist das auch okay das wir da komplett unterschiedliche Meinungen haben!
 
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Michi
22. Jan. 22:56
Was ich meine ist, dass Hunde sich anpassen! An den jeweiligen Menschen. Und wenn ihre Bedürfnisse erfüllt werden dann sind sie happy. Für mich ist das auch okay das wir da komplett unterschiedliche Meinungen haben!
Kann ich so nicht bestätigen.
Mein vorheriger Hund war weder kontaktfreudig, noch hat er gespielt. Ganz im Gegenteil.
Sie wäre in der einsamen Hütte zufrieden gewesen. Ich würde eher sagen, dass ich mich dem Hund anpasse.
 
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Stephanie
22. Jan. 23:03
Kann ich so nicht bestätigen. Mein vorheriger Hund war weder kontaktfreudig, noch hat er gespielt. Ganz im Gegenteil. Sie wäre in der einsamen Hütte zufrieden gewesen. Ich würde eher sagen, dass ich mich dem Hund anpasse.
Also ich würde viel für meinen Hund machen.
Aber das ich mein Naturell an ihn anpasse das geht mir zu weit.
Ich gehe natürlich auch mal gerne ein Stück mit netten Hunden und Leuten.
Aber das ich das mache um meinem Hund Kontakte zu ermöglichen wäre für mich der Horror.
Ich hätte eben einfach keine Lust auf so viele verschiedene Kontakte.
Da mussten alle meine Hunde mit leben.
 
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Michi
22. Jan. 23:07
Aber sei doch mal ehrlich. Du suchst doch Gesellschaft! Dein Hund ist auch glücklich mit dir wenn du in einer einsamen Waldhütte lebst. Er würde dann vielleicht genau das genießen. Die Menschen suchen Kontakte und das ist auch völlig okay! Und über die Hunde lassen sich hervorragend Kontakte knüpfen. Allerdings sollte man auch dazu stehen und anderen nicht predigen das Hunde das unbedingt brauchen. Ich will ausgesuchte Kontakte und das muss mein Hund mit mir leben. Ganz einfach.
Mindestens die Hälfte der Gruppe hat sich vorher noch nie gesehen. Es sind immer wieder neue Leute dabei. Eine Beißerei gab es noch nie. Wer spielen will, der spielt, wer schnüffeln will, der schnüffelt, mal wird mit dem Einen Kontakt aufgenommen, mal mit dem anderen. Mancher nimmt auch keinen Kontakt auf. Alles ok und immer friedlich.