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Marita
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 45
zuletzt 13. März

Management-Hunde

Hallo zusammen, Diese Frage geht an alle Hundehalter, die „Management-Hunde“ habe, also keine „Mitläufer“. Zu welchem Zeitpunkt habt ihr akzeptiert, dass eure Hunde nie „normal“ im Alltag mitlaufen können, immer gemanagt werden müssen? Und was hat euch dabei geholfen, das zu akzeptieren? EDIT: Management: alles was permanent im Blick behalten werden muss / Sorge bereitet / potentiell auch mit Training nicht „perfekt“ wird und man immer 100% bei der Sache sein muss (der eigene Kopf muss immer an und bei der Sache sein); Hund hat eine. Knacks oder Sonderausstattung (Danke Sandra😊) Mitläufer: ohne Sorgen / Erziehung und Training sind abgeschlossen (Hund weis was bei welchem Signal getan werden muss), wird nur täglich wiederholt, damit es permanent abrufbar bleibt Liebe Grüße Marita mit Bella (Management-Hund) und Hermés (Mitläufer)
 
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Beggi
5. März 10:43
Nachdem ich den Ursprung ihrer "sonderausstattung" verstanden habe. Mira wurde noch vor ihrer ersten läufigkeit kastriert, konnte sich psychisch also kaum und schon gar nicht fertig entwickeln. Ein biologischer Prozess den ich mit dem besten Training nicht ersetzen kann. Bei Sora ist es noch unklar woher ihr dünnes Nervenkostüm stammt, wir gehen aber von Stress in der Trächtigkeit der Muttertiers aus, weil die Geschwister ähnliche verhaltensweisen, verschieden stark ausgeprägt zeigen. Aber damit kann man ja tatsächlich noch arbeiten und das machen wir auch, aber mir ist klar: sie wird nie ein ausgeglichener ruhiger hund wie zb ein Zuchtwelpe der unter kontrollierten Umständen geboren und aufgewachsen ist, also kann ich auch nicht das gleiche Ergebnis erwarten.
 
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Alex
5. März 10:43
Ich habe es oben in der Beschreibung nochmal ergänzt. Unter Management verstehe ich zum Beispiel ‚der Hund läuft permanent an der Schleppleine / nur in bekannten und übersichtlichen Gebieten im Freilauf weil ein extremer Jagdinstinkt vorhanden ist‘; ‚es muss permanent die Umgebung gescannt werden, weil irgendwo trigger lauern können, die den Trainingsstand zurück werfen‘; der Hund hat eine Vorgeschichte, die ihn so verändert hat, dass man mit seinem Verhalten ihm gegenüber aufpassen muss‘. Mitläufer sind für mich das Gegenteil: vernünftige Sozialisierung vorhanden, „perfekt“ abrufbar weil noch kein Jagderfolg, …
Also mein Hund läuft auch permanent an der Schleppleine und nur in übersichtlichen Gegenden im Freilauf. Ich finde das ist aber normal und sollte bei den meisten Hunden so gehandhabt werden. Zu viele Hunde im Freilauf die dann nicht abrufbar sind. Jeder Hund hat seine Trigger, das ist auch normal. Vielleicht solltest du mal ein Beispiel schildern damit man besser versteht was dir Sorge bereitet.
 
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Jana
5. März 11:49
Ich habe einen sehr reaktiven Hund, der einige Probleme mit sich gebracht hat und in seiner Prägungsphase im Tierheim war. Ich dachte eine sehr lange Zeit, dass ich einen „Management-Hund“ habe und bin auch heute noch sehr eingespannt durch ihn. Derzeit ist er 1 Jahr alt und ein halbes Jahr waren für ihn stressige Umgebungen nicht möglich. Wir hatten einige „Probleme“ die wir gut haben bewältigen können. Anfangs hatte ich mich damit abgefunden, einen Hund zu haben der mich sehr deutlich einspannt und hatte zudem mehrere Trainer ausprobiert, worunter es leider einige gibt die nicht sehr kompetent sind. Jetzt besuche ich die Martin Rütter Hundeschule und bin hellauf begeistert! Wir sind an allen alltäglichen Situationen dran am arbeiten und bereits letzten Sonntag waren mein Mann und ich in der Stadt einen Kaffee trinken, unser Nino lag auf dem Boden und schlief, andere Hunde, Kinder oder andere Ablenkungen waren ihm völlig egal. Mit dem richtigen Trainer, der nötigen Ruhe und dem Durchhaltevermögen, ist nichts unmöglich. Es kommt immer mal ein Tief aber man muss die Fortschritte die man macht auch betrachten. Ich habe gelernt immer dran zu bleiben. 🥰
 
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Mirle
5. März 12:03
Ich habe einen sehr reaktiven Hund, der einige Probleme mit sich gebracht hat und in seiner Prägungsphase im Tierheim war. Ich dachte eine sehr lange Zeit, dass ich einen „Management-Hund“ habe und bin auch heute noch sehr eingespannt durch ihn. Derzeit ist er 1 Jahr alt und ein halbes Jahr waren für ihn stressige Umgebungen nicht möglich. Wir hatten einige „Probleme“ die wir gut haben bewältigen können. Anfangs hatte ich mich damit abgefunden, einen Hund zu haben der mich sehr deutlich einspannt und hatte zudem mehrere Trainer ausprobiert, worunter es leider einige gibt die nicht sehr kompetent sind. Jetzt besuche ich die Martin Rütter Hundeschule und bin hellauf begeistert! Wir sind an allen alltäglichen Situationen dran am arbeiten und bereits letzten Sonntag waren mein Mann und ich in der Stadt einen Kaffee trinken, unser Nino lag auf dem Boden und schlief, andere Hunde, Kinder oder andere Ablenkungen waren ihm völlig egal. Mit dem richtigen Trainer, der nötigen Ruhe und dem Durchhaltevermögen, ist nichts unmöglich. Es kommt immer mal ein Tief aber man muss die Fortschritte die man macht auch betrachten. Ich habe gelernt immer dran zu bleiben. 🥰
Die Empfehlung der Rütter Hundeschule, in meinem Fall in Dürkheim, kann ich nur unterschreiben. Auch mein Hund, inzwischen 3 Jahre ist sehr stressanfällig und reaktiv. Es ist inzwischen viel besser geworden, aber bleibt anstrengend. Ich muss immer wieder auch auf mich achten, weil mir sonst die Puste ausgeht. Meine beiden Vorgängerhunde waren einfache und liebe Mitläufer. Wenn ich Balou als ersten Hund gehabt hätte, hätte ich mir nie wieder einen angeschafft.
 
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Marita
5. März 13:06
Also mein Hund läuft auch permanent an der Schleppleine und nur in übersichtlichen Gegenden im Freilauf. Ich finde das ist aber normal und sollte bei den meisten Hunden so gehandhabt werden. Zu viele Hunde im Freilauf die dann nicht abrufbar sind. Jeder Hund hat seine Trigger, das ist auch normal. Vielleicht solltest du mal ein Beispiel schildern damit man besser versteht was dir Sorge bereitet.
Mmm mir geht es gar nicht so sehr um eine bestimmte Situation. Bella habe ich mit 4 Jahren übernommen, sie hatte eigentlich nur Baustellen. Egal ob Leinenführigkeit, Orientierung, fremde Menschen, Hunde, Jagdinstinkt, … Ich würde sagen 80% haben wir erfolgreich in den Griff bekommen. Sie ist jetzt 8 Jahre, da ist sie in machen Dingen einfach so festgefahren, das immernoch 20% bleiben, bei denen ich mich damit abfinden muss, dass wir die nie in den Griff bekommen und sie immer auf Management angewiesen ist. Sie ist kein Hund, den ich unbedenklich meinen Eltern zum Aufpassen geben könnte. Eben weil sie diese Baustellen hat und ihr Leben lang damit umgehen muss. An manchen Tagen läuft alles wie am Schnürchen, ich kann Zeiten abpassen, bei denen keine anderen Hunde unterwegs sind, … Andere Tage werden einfach immer herausfordernd bleiben, bis hin zu einem Punkt, an dem ich hin und wieder das Hundehalter-Dasein in Frage stelle.
 
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Doris
5. März 13:37
Bezüglich Jagdtrieb muss ich beide Pudel managen. Ich bin da allerdings auch sehr vorsichtig unterwegs. Die Pudelhündin aus dem Tierheim hat einige Verhaltensweisen mitgebracht die vermutlich nicht mehr zu ändern sind. Dh. Management bei Fell und Krallenpflege teilweise mit Maulkorb. Alleine bleiben ist auch eher schwierig. Das wir mit solchen Themen konfrontiert werden, war uns bewusst. Wir arbeiten an den Themen, machen uns aber keine Illusionen was noch möglich ist.
 
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Silvia
5. März 14:02
Ich habe definitiv einen "Managment-Hund". Leider nicht nur draussen, sondern auch drinnen. Akzeptiert hab ich es noch immer nicht ganz, also ich hoffe, dass manches noch besser wird. Besonders schlimm finde ich immer die Leute drum herum, die nicht verstehen/wollen, dass meiner halt nicht "normal" ist und jetzt nicht gestreichelt werden will, oder eben nicht einfach so mitlaufen kann.... das macht es mir immer zusätzlich schwer. Da kann ich den Hund sichern und managen wie ich will- auf die Menschheit drum herum musste besser aufpassen als auf ein Kleinkind 🫣
 
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Johanna
5. März 14:26
Ich habe auch eher einen Management-Hund, zumindest draußen. Drinnen ist sie inzwischen relativ entspannt und läuft nebenher, Menschen sind kein Problem. Draußen ist das ganz anders. Sie hat sehr ausgeprägten Jagdtrieb und muss ständig gesichert, oder in ruhiger Umgebung genauestens beobachtet werden. Es ist zwar mit Training besser geworden, dass sie nicht bei jeder Fährte in die Leine springt, ohne Leine (oder nicht 100% bei der Sache) geht trotzdem nicht. Der zweite große Punkt sind Hundebegegnungen, theoretisch kann sie es, wenn sie die anderen Hunde nicht mag will sie aber nicht immer, auch da muss man ganz bei der Sache sein um die Anzeichen zu erkennen und abzubrechen.
 
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Sylvi
5. März 14:28
Ich habe definitiv einen "Managment-Hund". Leider nicht nur draussen, sondern auch drinnen. Akzeptiert hab ich es noch immer nicht ganz, also ich hoffe, dass manches noch besser wird. Besonders schlimm finde ich immer die Leute drum herum, die nicht verstehen/wollen, dass meiner halt nicht "normal" ist und jetzt nicht gestreichelt werden will, oder eben nicht einfach so mitlaufen kann.... das macht es mir immer zusätzlich schwer. Da kann ich den Hund sichern und managen wie ich will- auf die Menschheit drum herum musste besser aufpassen als auf ein Kleinkind 🫣
Das kennen wir auch 😅 Die meisten Hunde wollen nicht einfach so belästigt werden. Da passieren einem manchmal die dollsten Dinger. 🙄 Letztens kam ein Mann frontal nach vorne gebeugt pfeifend auf unseren Hund direkt zu gelaufen. Als wäre er ein Vogel. Da hab sogar ich mich bedroht gefühlt 😅😂
 
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Anke
5. März 14:30
Du sprichst mir aus der Seele. Sehr schnell sind Baustellen die man glaubt beseitigt zu haben wieder vorhanden. Manchmal reicht wirklich eine kleine Abweichung von dem täglichen Prozedere. Aber man muss am Ball/hund bleiben denn oft weiß man nicht was die fellnasen schon alles erlebt haben.