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Marita
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 45
zuletzt 13. März

Management-Hunde

Hallo zusammen, Diese Frage geht an alle Hundehalter, die „Management-Hunde“ habe, also keine „Mitläufer“. Zu welchem Zeitpunkt habt ihr akzeptiert, dass eure Hunde nie „normal“ im Alltag mitlaufen können, immer gemanagt werden müssen? Und was hat euch dabei geholfen, das zu akzeptieren? EDIT: Management: alles was permanent im Blick behalten werden muss / Sorge bereitet / potentiell auch mit Training nicht „perfekt“ wird und man immer 100% bei der Sache sein muss (der eigene Kopf muss immer an und bei der Sache sein); Hund hat eine. Knacks oder Sonderausstattung (Danke Sandra😊) Mitläufer: ohne Sorgen / Erziehung und Training sind abgeschlossen (Hund weis was bei welchem Signal getan werden muss), wird nur täglich wiederholt, damit es permanent abrufbar bleibt Liebe Grüße Marita mit Bella (Management-Hund) und Hermés (Mitläufer)
 
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Nadine
Beliebteste Antwort
4. März 19:05
Ich hatte meinen "Management" Hund erst auf Pflegestelle und konnte ihn damit bei Adoption gut einschätzen. Eigentlich haben wir da schon akzeptiert, dass er nie ein Mitläufer sein wird und wir (s)ein Leben lang managen und Kompromisse eingehen werden. Das war nach 2 Monaten. Ich bin aber auch ein großer Fan von Management. Sobald ich damit angefangen habe, wurde es so enorm viel stressfreier für uns alle und wir hatten trotz regelmäßiger Ausraster einfach Spaß miteinander. Natürlich wird weiterhin trainiert, aber auch viel gemanagt. Das tut uns allen gut, und mittlerweile ist es in Fleisch und Blut übergegangen 🙃
 
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Lina
4. März 18:29
Ich weiß jetzt nicht genau was du unter managen bzw Mitläufer verstehst, aber Erziehung ist ja nicht auf einmal fertig und bleibt dann ein Leben lang so, sondern ist tägliche „Arbeit“. Ich achte jeden Tag darauf dass meine Regeln und Kommandos sauber befolgt werden :)
 
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Nadine
4. März 19:05
Ich hatte meinen "Management" Hund erst auf Pflegestelle und konnte ihn damit bei Adoption gut einschätzen. Eigentlich haben wir da schon akzeptiert, dass er nie ein Mitläufer sein wird und wir (s)ein Leben lang managen und Kompromisse eingehen werden. Das war nach 2 Monaten. Ich bin aber auch ein großer Fan von Management. Sobald ich damit angefangen habe, wurde es so enorm viel stressfreier für uns alle und wir hatten trotz regelmäßiger Ausraster einfach Spaß miteinander. Natürlich wird weiterhin trainiert, aber auch viel gemanagt. Das tut uns allen gut, und mittlerweile ist es in Fleisch und Blut übergegangen 🙃
 
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Sandra
4. März 19:07
Hallo Marita, tolles Thema👍 Ich bin selbst auf die Antworten gespannt. Akzeptieren fällt mir noch schwer. Milow ist aus der Tötung, und hat diverse Baustellen. Das schlimmste ist sein sehr extremer Jagdtrieb. Milow ist in jeder Beziehung einfach nur unglaublich anstrengend. Ich motiviere mich mit den Fortschritten, die wir machen. Und sage mir immer immer wieder, dass er einfach nicht anders kann. Und versuche, mein schlechtes Gewissen Rosie und Fofito gegenüber nicht zu groß werden zu lassen.
 
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Ilona
4. März 19:09
Ich weiss, das ich mit Yuna nicht einfach so in die Innenstadt kann oder die öffentlichen benutzen werde. Das würde sie auch mit Management nicht schaffen. Ich akzeptier das erstmal, und hoffe auf den Faktor Zeit. Erziehung ist ja ein Prozess, früher musste ich viel mehr managen,bei Hundebegegnungen, sichtung von Menschen, radfahrern etc. Das ist so nicht mehr nötig, weil wir stetig daran trainieren. Ich weiss jetzt nicht, was bei euch das Problem ist, aber den Hund in die Kategorie Management zu stecken, finde ich nicht gut. Damit drückt man den Hunden ein Label auf, und das impliziert dann für mich auch,das kein Training geht.
 
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Sabine
4. März 19:13
Obelix 💖🐾 hat auch eine Managerin: mich! Er läuft im Alltag mit, dank des Managements. Ich leite und lenke sein Leben. Tut das nicht jeder Hundebesitzer?
 
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Marita
4. März 19:26
Ich habe es oben in der Beschreibung nochmal ergänzt. Unter Management verstehe ich zum Beispiel ‚der Hund läuft permanent an der Schleppleine / nur in bekannten und übersichtlichen Gebieten im Freilauf weil ein extremer Jagdinstinkt vorhanden ist‘; ‚es muss permanent die Umgebung gescannt werden, weil irgendwo trigger lauern können, die den Trainingsstand zurück werfen‘; der Hund hat eine Vorgeschichte, die ihn so verändert hat, dass man mit seinem Verhalten ihm gegenüber aufpassen muss‘. Mitläufer sind für mich das Gegenteil: vernünftige Sozialisierung vorhanden, „perfekt“ abrufbar weil noch kein Jagderfolg, …
 
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Sylvi
4. März 19:29
Wir haben auch einen Management Hund (Shitzu männlich aus dem Tierschutz) und eine Hündin Havaneser vom Züchter. Emmi ist von Anfang an eigentlich einfach zu händeln wenn man weiß wie. Sie ist andern Hunden gegenüber freundlich und ganz gut sozialisiert mit Geräuschen, Fernseher, Menschen usw. Bei Kristian war das anders. Er kommt aus einer Welpenbeschlagnahmung und war dann direkt 5 Monate in Quarantäne. Er hat somit in den ersten wichtigen Monaten nix und niemand kennengelernt. Er war nie Gassi kannte keine Tiere keinen Fernseher usw... Das war und ist manchmal ne Herausforderung. Es hat etwas gedauert bis wir verstanden haben das er nur in der Lage ist in kleinen Schritten zu lernen. Deshalb ist parallel natürlich viel Management gefragt um es uns und ihm zu erleichtern. Wie zum Beispiel Fernsehen ist einfach zu stressig für ihn. Damit er trotzdem bei uns sein kann liegt er jetzt immer neben dem Sessel wo er nix sehen kann. Und somit ist Ruhe. So managen wir viele Dinge die er einfach noch nicht schafft. Manches akzeptieren wir. Haben aber für vieles schon gute Lösungen für uns gefunden. Wir haben gemerkt je langsamer wir laufen um so besser kann er Dinge verarbeiten und gerät viel weniger in Stress. Also machen wir vieles einfach langsamer und in kleinen Schritten. Ich freue mich über jeden kleinen Erfolg gemeinsam und es macht mich irgendwie auch stolz was wir gemeinsam schaffen. Vielleicht hilft es uns einfach auch mal wieder die kleinen Dinge zu sehen und etwas weniger Druck zu machen. Ebenfalls niemals die Hunde vergleichen. Denn das baut Stress und Unzufriedenheit auf. Ist ja auch Quatsch denn wir sind ja auch nicht alle gleich und haben unsere Macken.
 
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Sandra
4. März 19:30
Ich weiss, das ich mit Yuna nicht einfach so in die Innenstadt kann oder die öffentlichen benutzen werde. Das würde sie auch mit Management nicht schaffen. Ich akzeptier das erstmal, und hoffe auf den Faktor Zeit. Erziehung ist ja ein Prozess, früher musste ich viel mehr managen,bei Hundebegegnungen, sichtung von Menschen, radfahrern etc. Das ist so nicht mehr nötig, weil wir stetig daran trainieren. Ich weiss jetzt nicht, was bei euch das Problem ist, aber den Hund in die Kategorie Management zu stecken, finde ich nicht gut. Damit drückt man den Hunden ein Label auf, und das impliziert dann für mich auch,das kein Training geht.
Ich wage zu behaupten, dass du dann kein Management Hund hast. Es geht hier nicht um Erziehung oder Training. Es geht hier wohl eher um einen „Knacks oder eine Sonderausstattung“ den du mit viel Training und Arbeit einigermaßen in den Griff bekommst, aber nie so, dass du dich entspannen könntest.
 
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Marc
4. März 19:42
Ich geh mit meiner Jagdhündin nur mit Leine durch die Haustür, weil die Nachbarskatzen manchmal etwas lebensmüde sind. Wenn die Katzen nicht da sind gehe ich ein Stück und leine sie ab. Sonst kommen wir gut zurecht, aber die Raubwildschärfe ist bei ihr wirklich extrem. Ich akzeptiere das, ist ja bei einem Jagdhund auch eine erwartete Eigenschaft. Ich könnte sie vermutlich auch abbrechen, aber riskieren will ich es nicht und die Katzen sitzen manchmal sehr nah an der Tür, da müsste ich auch noch sehr schnell sein. Dann lieber einfach die Leine dran. 😄
 
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Marita
4. März 19:43
Ich weiss, das ich mit Yuna nicht einfach so in die Innenstadt kann oder die öffentlichen benutzen werde. Das würde sie auch mit Management nicht schaffen. Ich akzeptier das erstmal, und hoffe auf den Faktor Zeit. Erziehung ist ja ein Prozess, früher musste ich viel mehr managen,bei Hundebegegnungen, sichtung von Menschen, radfahrern etc. Das ist so nicht mehr nötig, weil wir stetig daran trainieren. Ich weiss jetzt nicht, was bei euch das Problem ist, aber den Hund in die Kategorie Management zu stecken, finde ich nicht gut. Damit drückt man den Hunden ein Label auf, und das impliziert dann für mich auch,das kein Training geht.
Das ist korrekt. Je nach dem, was ein Hund in seinem Leben bereits erlebt hat ist bringt dich Training nur bis an einen bestimmten Punkt. Darüber hinaus muss ein Leben lang gemanagt werden. Beispiel Freilauf: einen Hund, der bereits Jagderfolge hatte, kann ich Niemeier ohne guten Gewissens ohne Absicherung in den Freilauf schicken. Dafür ist mir die Wahrscheinlichkeit, dass der Rückruf nicht klappt, zu hoch.