Bei Ella nutze ich auch die leise, beruhigende Stimme, hocke mich neben sie, und zusätzlich lege ich eine Hand auf ihren Rücken oder ihre Brust (je nach dem, wo ich gerade gut dran komme). In der Kombination Stimme und Berührung nimmt sie mich erstaunlich gut wahr. Ich erzähle ihr dann, wie interessant die Rehe sind, und wie schön es wäre, hinterher zu laufen. Sie findet es gut, nicht weggerufen zu werden oder ein Kommando ausführen zu müssen. Das würde sie auch nur überfordern.
Seit der ersten Rehsichtung im letzten Herbst ist Ella tatsächlich schon viel ruhiger geworden. Es hilft aber alles zusammen. Bindungsarbeit, Beruhigung, aber auch, dass ich ihr ab und zu eine Spur oder einen Liegeplatz oder auch ein verstecktes Reh im Feld zeige.
Besondere Leckerli kommen auch zum Einsatz, aber erst, wenn Ella wieder halbwegs ansprechbar ist.
Die Idee von Kirsten finde ich noch besser, das probiere ich auch mal. Allerdings auf keinen Fall mit Trillerpfeife oder Pfiff, sondern indem ich mich selbst aufgeregter gebe, und dann langsam mit ihr Rückwärts von 10 bis 0 zähle.
Es ist durchaus ein Bestärken, wenn man "mitmacht", aber das ist gewollt. Ich muss das Jagdverhalten loben, bevor ich es lenken kann. Und ein jagender Hund, der merkt, dass er nicht alleine jagt, orientiert sich automatisch an den Jagdgenossen.
Das ist bei uns ein wichtiger Punkt: Bei den meisten Spaziergängen sind alle 6 Hunde dabei. Lucy lässt sich von Ella's Aufregung anstecken, die anderen beobachten nur in aller Ruhe. Das wirkt sich sehr auf Ella aus, da sie zu den Meutehunden gehört.
Das Video zeigt das deutlich.