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Caro
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zuletzt 14. Sept.

Lucy und das Jagdgeschrei

Hallo ihr Lieben! Seitdem Lucy bei uns ist, arbeiten wir an ihrem starken Jagdtrieb. Anfangs war noch jeder Vogel oder alles (und jeder 🫣) was sich schnell bewegt potenzielle Beute Das ist schon sehr, sehr viel besser geworden. So gut, dass Lucy an bestimmten Stellen auch frei laufen kann, da sie selbst bei Katzen gut auf das Abbruchsignal reagiert. Wir arbeiten weiterhin an Impulskontrolle etc, um Antijagdtraining soll es hier auch gar nicht gehen! Zum Problem: Laufende Rehe sind der absolute Endgegner. Stehen die Rehe, fixiert sie zwar, bleibt aber ansprechbar und lässt sich auch ablenken. Laufen die Rehe aber los, setzt das große Halali ein. Lucy bleibt inzwischen sogar sitzen oder bei Fuß stehen, aber sie kreischt derartig los, dass jedem im Umkreis von 5 Kilometern die Ohren klingeln. Ich kann davon kein Video machen, in dem Moment aufs Handy konzentrieren geht nicht, aber schreit doch mal so hoch und laut ihr könnt "JAJAJAJAJA!", dann habt ihr es ungefähr 😅 Das ist unangenehm. Es hört sich an, als wäre sie in eine Bärenfalle getreten oder als würde ich sie gerade schwer misshandeln. Ich will gar nicht wissen, was die Leute so denken 🫣. Außerdem interessiert mich der Sinn dieses Gekreisches... das Wild in der gesamten Umgebung ist gewarnt und sucht das Weite. Die gesichteten Rehe laufen noch schneller. Welchen Ursprung und Sinn hat das? Kann man etwas dagegen tun, außer im Gewerbepark spazieren zu gehen? Wenn Lucy ins Kreischen verfällt, ist sie nicht mehr ansprechbar und weiter gehen geht auch nicht. Ich halte sie dann in der Hocke zwischen meinen Knien und einem Arm vorne um die Brust. Das kürzt den "Anfall" ab und sie beruhigt sich so weit, dass wir einigermaßen gesittet weiter gehen können. Danke schonmal fürs Lesen! 🧡
 
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Heike
27. Feb. 13:07
Ahhh, also definitiv Spur- oder Sichtlaut. War sicher eine Erfahrung, die sich eingebrannt hat 😄 Ihr macht das schon, manches dauert halt ☺️ Freilauf, ja schon. Ich lasse die Leine schon mal dort ab, wo ich die Wildlage gut kenne, dort treffen wir auch viele unserer Hundebekanntschaften. Auf unserer Hausrunde geht das gut. Grundsätzlich bietet uns die Schlepp aber einfach enorm viele Vorteile, gerade weil sie dafür sorgt, dass Mira jagdliche Ambitionen ausleben kann. Hat sie ohne Leine eine Spur, muss ich erst einklinken, bevor es losgehen kann, das finde ich mittlerweile zunehmend hinderlich bis störend. Ohne Leine zu Fährten, ist mir aktuell noch deutlich zu unsicher, hat aber für mich auch keine besondere Priorität. Ohne Leine braucht es besonders an den „heißen Stellen“ viel mehr Aufmerksamkeit meinerseits, ich bin schlichtweg gezwungen sehr viel jagdlichen Kram auszubremsen, den ich mit Leine dran problemlos laufen lassen kann, ohne das sich negative Folgen ergeben und ich rutsche ohne Leine insgesamt auch stärker ins ständige Kontrollieren, was sich unterschwellig auch ein bisschen negativ auf die Gemeinsamkeit während des Spaziergangs auswirkt. Gerade in den letzten 3 Monaten ist mir meine Schleppleine zunehmend mehr ans Herz gewachsen, und ich hab’s nicht mehr so eilig, das Ding dauerhaft loszuwerden. Sie ermöglicht uns eine sehr gute Zeit und ich hadere nicht mehr ständig mit dem Gedanken, wann ich das Teil endlich weglassen kann. Je mehr ich die Vorteile meines passioniert jagenden Hundes annehmen kann und merke viel Freude man mit diesen wundervollen Eigenschaften haben kann, desto mehr gerät für mich in den Hintergrund, ob wir das nun mit oder ohne Leine tun. Hauptsache wir tuns gemeinsam ❤️
Genau so geht’s mir auch 👍
Ich habe Suki mit 5 Jahren übernommen, gelernt hatte sie beim Vorbesitzer nichts, lief halt so mit…
Nun habe ich sie seit 4 Jahren, es war schon bei Übernahme klar, dass sie starken Jagdtrieb hat.
Sie hat viel gelernt in den Jahren, aber das Thema Freilauf, besonders in fremder Umgebung, habe ich als nicht möglich abgehakt.
Sie bleibt an der Flexi oder an der Schleppleine, das ist für uns beide die beste Lösung.
Auf der Hausrunde lasse ich sie auch mal laufen, habe dann aber auch den ständigen „Überwachungsstress“, aber in bestimmten Bereichen und dann mit einem Spiel oder Dummy, dann kann sie auch mal flitzen. Außerdem nehme ich sie häufiger mal am Fahrrad mit auf eine Runde (an der Flexi), da kann sie zwischendurch richtig Gas geben.
Nun ist sie 9, wir wandern beide gerne, auch größere Strecken und sie macht keinen unausgelasteten oder unglücklichen Eindruck 🤷🏼‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 13:22
Uh, Geschrien wird hier auch gerne, besonders bei unseren Skatern und beim Treffen von Lieblingsmenschen und Hundefreunden.

Unlängst über eine Strecke von ca 2 km hysterisches Hyänengeplärr.

Ich hab so ziemlich alles versucht, am Besten hilft bisher eine Mischung aus einfach zackig vorwärts marschieren, ruhig Sein belohnen, aktiv beruhigen und zwischendurch mal "halt's Maul!" schimpfen, als Alternative dazu, ihm den Kragen umzudrehen 😉😉

Auch bei uns gucken natürlich die Leute, aber wenn ich die dann schief angrinse und die Augen rolle, verstehen sie, dass da nur einer rumspinnt.

Edit: hab festgestellt, dass das jetzt nicht so ganz zum Jagdschwerpunkt der Diskussion passt, weil das bei uns eben auch generelle Aufregung ist.

Wobei ich in Bezug auf das Skater-Thema durchaus auch was aus den Beiträgen mitnehme.
 
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Phillip
27. Feb. 13:40
In dieser Situation wirst du sie nicht raus holen können ohne weiters. Dieses ist der absolute Endboss des Stress Abbaus. In dieser Phase nehmen die meisten Hunde nicht einmal mehr den Besitzer war und kann im schlimmsten Fall zu einem biss führen bei Berührung. (Dieses ist nur sehr selten der Fall aber möglich.)
Hier würde ich dir empfehlen mit sehr ruhiger und leiser Stimme zu versuchen zu korrigieren oder ansprechen und dabei von den dem Ort zu lösen.( das bedeutet ein kleines Stück weg gehen und sie dabei beruhigte und gezielt ansprechen) keine hektischen Bewegungen und co. (So würde ich es lösen)

Eine Alternative zu dem ganzen Kram ist jetzt wird es ein wenig bescheuert aber mehr als versuchen und im schlimmsten Falle behält man recht im besten Falle bringt es was.

Besorgt euch eine Reh atrappe oder Fell. Macht es fahrbar wie mit einem ferngesteuertem Spielzeug Auto etc. Und lass das mal fahren. Wenn sie dort genauso durch dreht könnt ihr das für weiter trainings Zwecke verwenden. Und unterumständen sie so daran "gewöhnen"
 
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Caro
27. Feb. 14:04
In dieser Situation wirst du sie nicht raus holen können ohne weiters. Dieses ist der absolute Endboss des Stress Abbaus. In dieser Phase nehmen die meisten Hunde nicht einmal mehr den Besitzer war und kann im schlimmsten Fall zu einem biss führen bei Berührung. (Dieses ist nur sehr selten der Fall aber möglich.) Hier würde ich dir empfehlen mit sehr ruhiger und leiser Stimme zu versuchen zu korrigieren oder ansprechen und dabei von den dem Ort zu lösen.( das bedeutet ein kleines Stück weg gehen und sie dabei beruhigte und gezielt ansprechen) keine hektischen Bewegungen und co. (So würde ich es lösen) Eine Alternative zu dem ganzen Kram ist jetzt wird es ein wenig bescheuert aber mehr als versuchen und im schlimmsten Falle behält man recht im besten Falle bringt es was. Besorgt euch eine Reh atrappe oder Fell. Macht es fahrbar wie mit einem ferngesteuertem Spielzeug Auto etc. Und lass das mal fahren. Wenn sie dort genauso durch dreht könnt ihr das für weiter trainings Zwecke verwenden. Und unterumständen sie so daran "gewöhnen"
Was soll ich denn mit ruhiger und leiser Stimme sagen, wenn der Hund aus Leibeskräften schreit? 😂
Erstens kann sie mich dann nicht hören und zweitens nimmt sie mich wie du schon sagst gar nicht großartig wahr. Vom Ort des Geschehens lösen kann ich sie erst, wenn die Rehe außer Sicht sind. Alternative wäre weiterzerren, was ich nicht mache und was auch kontraproduktiv wäre.

Die Idee mit dem Felldummy kam ja schon von Ilona, allerdings zum Umlenken. Impulskontrolle üben wir natürlich.
 
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Phillip
27. Feb. 14:11
Was soll ich denn mit ruhiger und leiser Stimme sagen, wenn der Hund aus Leibeskräften schreit? 😂 Erstens kann sie mich dann nicht hören und zweitens nimmt sie mich wie du schon sagst gar nicht großartig wahr. Vom Ort des Geschehens lösen kann ich sie erst, wenn die Rehe außer Sicht sind. Alternative wäre weiterzerren, was ich nicht mache und was auch kontraproduktiv wäre. Die Idee mit dem Felldummy kam ja schon von Ilona, allerdings zum Umlenken. Impulskontrolle üben wir natürlich.
Dieses habe ich nicht gesehen das der Vorschlag schon kam mit dem Dummy entschuldige bitte.

Die meisten Besitzer werden da denn sehr laut und hysterisch was den Hund noch mehr an stachelt noch mehr Gas zu geben deswegen das mit der leisen stimmen. Denn meine Erfahrung nach fangen 90 Prozent der Besitzer denn an so zu reagieren mit schreien , kreischen oder den Hund weg zerren.
 
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Ilona
27. Feb. 14:12
Genau so geht’s mir auch 👍 Ich habe Suki mit 5 Jahren übernommen, gelernt hatte sie beim Vorbesitzer nichts, lief halt so mit… Nun habe ich sie seit 4 Jahren, es war schon bei Übernahme klar, dass sie starken Jagdtrieb hat. Sie hat viel gelernt in den Jahren, aber das Thema Freilauf, besonders in fremder Umgebung, habe ich als nicht möglich abgehakt. Sie bleibt an der Flexi oder an der Schleppleine, das ist für uns beide die beste Lösung. Auf der Hausrunde lasse ich sie auch mal laufen, habe dann aber auch den ständigen „Überwachungsstress“, aber in bestimmten Bereichen und dann mit einem Spiel oder Dummy, dann kann sie auch mal flitzen. Außerdem nehme ich sie häufiger mal am Fahrrad mit auf eine Runde (an der Flexi), da kann sie zwischendurch richtig Gas geben. Nun ist sie 9, wir wandern beide gerne, auch größere Strecken und sie macht keinen unausgelasteten oder unglücklichen Eindruck 🤷🏼‍♀️
Oft glauben viele, das der Hund immer und ständig Freilauf braucht, um glücklich zu sein. Freilauf ist nur ein Baustein
Von vielen, die einen zufriedenen Hund aus machen. Gerade Jagdlich motievierte Hunde kann man eben nicht überall frei laufen lassen.
Ich hab mir letztens auch Gedanken darum gemacht, ob wir jemals soweit kommen, das Yuna überall frei laufen kann. Und die Antwort, die ich mir gab war : Nein. Yuna ist ne Fährtensau. Sobald sie was in der Nase hat, ist sie im Tunnel. Teilweise kann ich sie abrufen, aber enen nicht immer. Daher bleibt die Leine dran, und wir sind entspannt. Das ist auch stressig und anstrengend für Beide, wenn nan ständig korrigierend im Freilauf einschreiten muss. Dann bleibt sie eben an der Leine, kann dafür aber mit mir die Fährten abgehen etc. Wir haben ja auch Orte, wo sie frei laufen darf, aber eben nicht überall und jederzeit.
 
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Caro
27. Feb. 14:16
Dieses habe ich nicht gesehen das der Vorschlag schon kam mit dem Dummy entschuldige bitte. Die meisten Besitzer werden da denn sehr laut und hysterisch was den Hund noch mehr an stachelt noch mehr Gas zu geben deswegen das mit der leisen stimmen. Denn meine Erfahrung nach fangen 90 Prozent der Besitzer denn an so zu reagieren mit schreien , kreischen oder den Hund weg zerren.
Nein hab ich ja geschrieben was ich mache. Hinhocken, halten, abwarten und dann ruhig weiter gehen. Sonst kreischen wir ja zu zweit im Wald rum.🙉
 
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Ilona
27. Feb. 14:18
Was soll ich denn mit ruhiger und leiser Stimme sagen, wenn der Hund aus Leibeskräften schreit? 😂 Erstens kann sie mich dann nicht hören und zweitens nimmt sie mich wie du schon sagst gar nicht großartig wahr. Vom Ort des Geschehens lösen kann ich sie erst, wenn die Rehe außer Sicht sind. Alternative wäre weiterzerren, was ich nicht mache und was auch kontraproduktiv wäre. Die Idee mit dem Felldummy kam ja schon von Ilona, allerdings zum Umlenken. Impulskontrolle üben wir natürlich.
In einer Podcastfolge zum Thema jagen, wurde folgende Zahl genannt: 70 bis 80 % des Gehirn des Hundes ist voll im Jagdgeschehen, für die Ansprechbarkeit bleiben max. 20 %. Das ist ni ht wirklich viel. Mit leiser Stimme wird das sicherlich nichts. Mir kam gerade der Gedanke, ob man nicht einen Trillerpfiff als Abbruchsignal oder umorientierung nutzen könnte. Sowas ist ja lauter. Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit?
 
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Ilona
27. Feb. 14:19
Nein hab ich ja geschrieben was ich mache. Hinhocken, halten, abwarten und dann ruhig weiter gehen. Sonst kreischen wir ja zu zweit im Wald rum.🙉
Ich stelle es mir gersde vor, wie du kreischend neben deinen Hund stehst....🤣
 
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Dogorama-Mitglied
27. Feb. 14:19
Was soll ich denn mit ruhiger und leiser Stimme sagen, wenn der Hund aus Leibeskräften schreit? 😂 Erstens kann sie mich dann nicht hören und zweitens nimmt sie mich wie du schon sagst gar nicht großartig wahr. Vom Ort des Geschehens lösen kann ich sie erst, wenn die Rehe außer Sicht sind. Alternative wäre weiterzerren, was ich nicht mache und was auch kontraproduktiv wäre. Die Idee mit dem Felldummy kam ja schon von Ilona, allerdings zum Umlenken. Impulskontrolle üben wir natürlich.
Bekommst du sie da garnicht in Bewegung?
Also könntest du sie zB so hütimässig "herden" oder "treiben"?
Das mach ich, wenn ich Guinness von etwas, wo er partout hin will, weglenken will.

Ich persönlich würde schon auch an einem "Weitergehen" als Alternative zum Sitzen und Schreien arbeiten wollen, und wenn es Anfangs nur ein paar Schritte zur Seite wären.

Quasi wieder proaktiv, in dem kurzen Moment zw Sichtung und Hinsetzen einen Ausfallschritt auf ihre Seite, wo sie mit muss.
Loben, dann als Belohnung Sitzen und Schreien - und das sukzessive um Schritte und Richtung erweitern, sodass du mit der Zeit ein wenig Einfluss darauf gewinnst, wann geguckt wird bzw du sie im Notfall eben auch noch ein Stück weiter bringst...?

Das ist jetzt nur so spontan eine Idee, muss nicht exakt so klappen aber vielleicht ist es ein Gedankenanstoss...