Ich meine, ein Schritt der vollkommen schief läuft, ist das Erlernen der hündischen Körpersprache und Kommunikation. Die Menschen sehen einfach nicht, welche Bedürfnisse und Empfinden die Hunde in dem Moment haben oder interpretieren die Körpersprache sogar vollkommen falsch. So wird Fiddeln gerne als lustige Spielaufforderung gesehen oder Freeze als allgemeines Interesse...
Auch meine ich, dass viele Menschen ihre eigenen Interessen vor die der Hunde stellen. Die Menschen wollen Kontakt, die Menschen wollen beweisen, wie toll der eigene Hund ist oder sie wollen ihrem Hund die Möglichkeit bieten, mal "Hallo" zu sagen. An dieser Stelle fehlen häufig Respekt, Feingefühl und Höflichkeit.
Die Hunde selbst kommunizieren ja oft schon auf entsprechender Distanz, dass sie keinen Kontakt wollen, mehr Abstand brauchen oder sie handeln bereits beschwichtigend. Oft wird Schnüffeln, Abdrehen, Bogen gehen oder Umkehren dann durch den Menschen unterbunden (nicht einmal bewusst). Da ist es dann wichtig frontal aufeinander zuzugehen, direkt aneinander vorbeizugehen etc. Den Hunden wird also das natürliche Verhalten genommen und abtrainiert. Das ist für die Hunde keine Hilfe und bringt sie in Situationen, die sie ohne Menschen sicher anders gelöst hätten. Da ist einfach viel zu häufig die Individualdistanz unterschritten, sodass die Hunde in Bedrängnis geraten und dann entsprechend handeln. Da ist einfach noch sehr viel Aufklärung nötig und auch ein gesellschaftlicher Wandel (weg vom Ego, hin zu Empathie).
Gut zusammengefasst, damit ist glaub ich der größte Teil abgedeckt. Die meisten müssten sich von dieser "nur mal Hallo sagen" Mentalität lösen, das ist es nunmal nicht. Auch finde ich, so Sachen wie hormonelle Umstellung, seis die Pubertät oder die Läufigkeit, tragen auch dazu bei dass sich der Status ändert. Vom einstigen Spielgefährten zum Rivalen. Die Genetik spielt, finde ich, auch mit, meine Hündin hat andere territoriale Ansprüche als vielleicht der Malteser oder ein Labbi, man sollte das große Ganze ein bisschen mehr hinterfragen und die gegebenen Umstände. Dann versteht man vielleicht besser wieso sie gerade keinen Bock auf Begegnung haben.