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Janina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 63
zuletzt 29. Dez.

Können Hunde sowas spüren ?

Habe mal eine Frage. Ich war gestern mit Thanos bei Fressnapf. Alles war schön und gut, hat sich auch von 3 Frauen streicheln lassen. Auf einmal lief eine andere Frau an uns vorbei und fandThanos wohl ganz toll. Auf einmal fing er an zu bellen, aber wie.. er fletschte sogar seine Zähne. Ich wusste absolut nicht, wo sein Problem lag. Das hat er noch nie gemacht, er ist absolut nicht aggressiv! Als ich raus gegangen bin, kam eine Verkäuferin mit raus und sagte, dass mein Hund so reagiert hat, weil die Frau wohl bösartig sei und alkoholabhängig sei. Meint ihr, es war wirklich deswegen und Hunde spüren wirklich sowas ? Der Gedanke lässt mich momentan nicht in Ruhe, aber ich bin gespannt auf eure Antworten.
 
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Tequila
16. Nov. 14:29
Ich finde Deine Überlegungen diesbezüglich höchst interessant! Meistens registriert man als "anderes Ende der Leine" zwar, daß unsere Fellnasen mit einigen Lebewesen absolut entgegen ihrer Gewohnheit und "normalem" Verhalten bestimmte Menschen/Tiere von der ersten Sekunde an ablehnen oder sogar aggressiv reagieren. Ich muss sagen, ich habe in der Beziehung sogar, ich mag es gar nicht aussprechen, Hunde erlebt, welche sozusagen "rassistisch" sortiert haben ☹️! Im Endeffekt vermute ich einfach, daß Tiere genauso wie Menschen in einem Bruchteil von Sekunden entscheiden müssen - "Freund / Feind", und es immer ein Gesammtpaket ist, wie neue Kontakte eingeordnet werden. Und JA, es gibt Hunde, die eine Alkoholfahne negativ beurteilen, vielleicht auch, wenn sie schlechte Erfahrungen mit alkoholisierten Menschen gemacht haben!
Eigentlich ist es wie bei Menschen auch eine Symphatie Entscheidung, denke ich.
 
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Petra
16. Nov. 17:11
Ich bin überzeugt, dass Hunde spüren, ob jemand falsch oder bösartg ist. Ich kannte vor ganz vielen Jahren eine Dobermann-Hündin, die einen Besucher des Hauses grundsätzlich von hinten in die Waden gezwickt hatte. Der fluchte, schimpfte und trat dann auch nach ihr. Ich verstand es zunächst nicht, denn ich kam mit ihr immer gut zurecht. Konnte sie kraulen und kuscheln.
Zu der Zeit hielt sich sowieso das hartnäckige Gerücht, dass die Rasse Dobermann falsch sei.
Als ich im Dunkeln über das Grundstück ging, kam diese Hündin auf mich zugeschossen, stellte sich mit den Vorderpfoten auf meine Schultern und ich bekam Angst um mein Leben, spürte schon die Zähne in meinem Hals. Da schlappte sie mir komplett das Gesicht ab und freute sich wie sonst was. Meine Erleichterung war natürlich groß.
Später stellte sich raus, dass der Typ wirklich absolut bösartig war, denn er drohte dem Hundebesitzer und auch meinem damaligen Freund sie umzubringen.
Das hat mir die Augen geöffnet, dass nicht der Dobermann falsch ist, sondern der Mensch.
 
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Lena
16. Nov. 18:40
geklaut von Thomas R. hier bei dogorama 😉
 
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Sandra
16. Nov. 19:31
Ich bin absolut davon überzeugt, dass die „Antennen“ unserer Hunde deutlich ausgeprägter sind als beim Menschen. Ist aber auch von Hund zu Hund verschieden.
Hatte Hunde, die zu allen grundsätzlich „freundlich“ waren und diese Antennen nicht auf diese Art nutzten, dafür dann aber halt anders. Kola z.B. mag einfach jeden. Er nutzt seine Antennen bei mir, z.B. gibt er Bescheid wann meine Herzrhythmusstörungen wieder loslegen, noch bevor ich selbst das bemerke. Niemand hat ihm das bewusst beigebracht. Wir mussten selbst erstmal herausfinden was dieses spezielle Verhalten auslöst.

Andere wiederum, wie mein Bilbo, nutzt die Antennen, hat jedoch anscheinend nicht unbedingt einen Plan, was das Ganze bedeutet und liegt auch mal daneben mit seiner Einschätzung.

Tasha hingegen war absolut unschlagbar exakt und ich konnte ihrer Einschätzung des anderen komplett vertrauen. Auch bei ihr war es am Anfang ein Rätsel warum sie manche Leute sofort mochte und andere absolut nicht ausstehen konnte. Nachdem dann Gerüchte im Dorf auftauchten warum der Hermes Fahrer nicht mehr kommt, angeblich Kündigung wegen wiederholter Wut-und Gewaltausbrüche, haben wir uns die Personen mit denen sie nicht klar kam genauer angeschaut und nachgeforscht. Alles zur Gewalt, extremen Wutausbrüchen neigende Menschen und Koleriker.

Joy hat übrigens auch intensiv auf Alkoholgeruch reagiert, allerdings mit Angst und Flucht. Sie kam als Welpe zu uns von einem alkoholkranken „Züchter“.

Ich denke nicht, dass es eine Frage ist OB unsere Hunde sowas wahrnehmen, sondern WAS sie wahrnehmen und wie es auf die Hunde wirkt, z.B. bedrohlich, beängstigend usw
 
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Andrea
16. Nov. 19:53
Alkohol bedeutet nicht gleich Böse, aber das nur nebenbei.

Ansonsten 100% Zustimmung für die Menschenkenntnis der Hunde 👍🏻

Unserer ist ein ganz lieber, freundlicher Hund. Aber bei einem bestimmten Nachbarn tickt er aus, bellt, knurrt, will uns unbedingt warnen.
Ich dachte immer "ach wer weiß, was ihn an dem stört" bis ich vor einigen Monaten erfahren habe, dass es wirklich ein Mensch ist, der böses Verhalten zeigt.

Ich denke, dass wir längst nicht alles wissen, was Hunde wahrnehmen können.
 
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Alicia
16. Nov. 19:57
Klar merken die Hunde das😁
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 07:22
Ja aber 100% spüren sie das! Da kannst eigendlich stolz sein😊
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 07:43
Kaum jemand hier geht darauf ein, wie unsagbar gut die Hundenase doch funktioniert. Hunde riechen ja nicht nur Alkohol oder andere Drogen, sondern auch hormonelle Veränderungen, Krankheiten, Gefühlszustände und und und... Ich persönlich denke, das ist in solchen Fällen einfach von besonderer Aussagekraft. Kombiniert mit der Fähigkeit auch die menschliche Körpersprache überaus gut deuten zu können, kann ein Hund Menschen auch entsprechend gut einschätzen. Ich würde es deshalb nicht als 'Spüren' im unerklärlichen Sinne bezeichnen, sondern vielmehr als Verstehen und Einordnen ;-) Und genau das macht Hunde ja auch so verlässlich. Es sei denn, sie tragen ein Trauma in sich und finden fortan jegliche Personen mit schwarzer Mütze bedrohlich ^^
Eine Trainerin, die ich sehr schätze, sagt im Bezug auf die Hundenase gerne "Vertrauen Sie darauf, denn Ihr Hund hat immer Recht."
 
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Dogorama-Mitglied
17. Nov. 08:02
Kaum jemand hier geht darauf ein, wie unsagbar gut die Hundenase doch funktioniert. Hunde riechen ja nicht nur Alkohol oder andere Drogen, sondern auch hormonelle Veränderungen, Krankheiten, Gefühlszustände und und und... Ich persönlich denke, das ist in solchen Fällen einfach von besonderer Aussagekraft. Kombiniert mit der Fähigkeit auch die menschliche Körpersprache überaus gut deuten zu können, kann ein Hund Menschen auch entsprechend gut einschätzen. Ich würde es deshalb nicht als 'Spüren' im unerklärlichen Sinne bezeichnen, sondern vielmehr als Verstehen und Einordnen ;-) Und genau das macht Hunde ja auch so verlässlich. Es sei denn, sie tragen ein Trauma in sich und finden fortan jegliche Personen mit schwarzer Mütze bedrohlich ^^ Eine Trainerin, die ich sehr schätze, sagt im Bezug auf die Hundenase gerne "Vertrauen Sie darauf, denn Ihr Hund hat immer Recht."
Danke, gerade wollte ich es schreiben.
Hier geht es nicht um Spüren, sondern um Riechen und Körpersprache und Mimik lesen.
Gleichzeitig sollte ein Hund Vertrauen genug zum Halter haben, sich in solchen Situationen an diesen zu wenden, statt, wie beschrieben, die Sache selbst regeln zu müssen. Das kann sonst mal nach Hinten losgehen.
 
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Angelika
17. Nov. 08:11
Naja Alkohol können sie auf alle Fälle riechen, und meist môgen Hunde das nicht, sowie sie auch das schnelle, überstürzte und oft von vorne oben Rübergebeugte nicht wollen…. Hunde sind sowieso viel sensibler, wenn es um die Gefühlslage um uns Menschen geht, sie beobachten sie na genau und können Kleinigkeiten schon dadurch erkennen