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Simone
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zuletzt 1. Aug.

Jagdtrieb Golden Retriever

An alle Besitzer von Golden Retrievern, Ich würde gerne mehr über den Jagdtrieb eurer Fellnasen wissen. Meine Indira ist jetzt 15 Monate alt und der Rückruf funktioniert schon sehr gut. Leider noch etwas abhängig von der Intensität des jeweiligen Jagdreizes. Lässt das mit zunehmendem Alter nach? Ich weiß, dass der Jagdtrieb nicht abtrainiert, sondern nur kontrollierbar werden kann.
 
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Dogorama-Mitglied
31. Juli 11:38
Juri glaubt, er wurde fürs Jagen bzw. Fährte verfolgen geboren! Ist im Wald ein (frischer) Wildgeruch oder bekannter Hund unterwegs, ist er kaum zu halten. Darum funktioniert im Wald nur Schleppleine, in den entsprechend „gefährlichen“ Situationen ändere ich die Richtung/den Weg und lenke seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes, am besten ist dann körperliches Arbeiten in Verbindung mit Konzentration wie Klettern über Baumstämme oder unten durch laufen, etc. Trotz dem immer wieder gepredigt wird, der Hund dürfe sich unter keinen Umständen selbst belohnen, indem er jagt, darf Juri regelmäßig „kontrolliert jagen“, indem ich ihn freigebe, wenn ich merke, dass er „los“ will, und die Umgebung (Feldweg) gerade passt und es eine Fährte ist, kein Tier. Auf Pfiff bricht er schon zu 90% ab, rennt dann aber leider oft nochmal los. Das werden wir weiter intensiv üben, dazu muss er nach meiner Auffassung jedoch immer wieder „los“ gelassen werden. Meine Belohnung bisher ist ein mental und physisch ausgeglichener Hund.
Das ist meines Erachtens nach unverantwortlich und ich hoffe inständig, dass er auf einer Fährte niemals an Wild gerät. Das dein Vorgehen von Dir schön geredet und moralisch mit dem Wohlergehen deines Hundes begründet wird, ist schlichtweg rücksichtslos. Es muß immer damit gerechnet werden, dass der Hund an sichtiges Wild gerät, welches man selbst nicht wahrgenommen hat. So lange dein Hund nicht zu 100% abbrechbar ist, ist dein Vorgehen nicht akzeptabel. Es ist auch kein Spaß und dient nicht der Lebensqualität des Hundes, diesen einfach mal eine Fährte arbeiten zu lassen, ohne ihn kontrollieren zu können. Das Resultat ist ein Hund der irgendwann zB. auf ein Reh trifft und es verletzt oder tötet. Ein verletztes Tier dann zu finden und zu erlösen ist keine schöne Aufgabe. Die Panik der Halter, ob es jemand mitbekommen hat. Das hektische Reinigen des blutigen Fanges. Die Tränen und Bitten nicht die Polizei zu informieren. Das ist keine Seltenheit, sondern Alltag. Die Hunde können nichts dafür, dass sie an inkonsequente Halter geraten sind. Was man alles an Ausreden, Leugnungen und Lügen in diesen Situationen von den Haltern hört, ist dann nur noch die Kirsche auf der Sahne. Und die Basis ist immer: Ich hab doch geguckt. Ich habs nicht gesehen. Eigentlich hört er. Er hat sowas noch nie gemacht. Man stelle sich vor ein Triebtäter, dürfe für seine mentale und physische Ausgeglichenheit, seiner Natur nachgehen. Das ist einfach nicht in Ordnung.
 
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Katrin
31. Juli 11:49
Juri glaubt, er wurde fürs Jagen bzw. Fährte verfolgen geboren! Ist im Wald ein (frischer) Wildgeruch oder bekannter Hund unterwegs, ist er kaum zu halten. Darum funktioniert im Wald nur Schleppleine, in den entsprechend „gefährlichen“ Situationen ändere ich die Richtung/den Weg und lenke seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes, am besten ist dann körperliches Arbeiten in Verbindung mit Konzentration wie Klettern über Baumstämme oder unten durch laufen, etc. Trotz dem immer wieder gepredigt wird, der Hund dürfe sich unter keinen Umständen selbst belohnen, indem er jagt, darf Juri regelmäßig „kontrolliert jagen“, indem ich ihn freigebe, wenn ich merke, dass er „los“ will, und die Umgebung (Feldweg) gerade passt und es eine Fährte ist, kein Tier. Auf Pfiff bricht er schon zu 90% ab, rennt dann aber leider oft nochmal los. Das werden wir weiter intensiv üben, dazu muss er nach meiner Auffassung jedoch immer wieder „los“ gelassen werden. Meine Belohnung bisher ist ein mental und physisch ausgeglichener Hund.
Frei geben? Meinst du damit ein erlaubtes Fährte abgehen an der Leine oder lässt du den Hund dann in den Freilauf? Letzters wäre alles andere als okay.
 
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Arno
31. Juli 13:15
Frei geben? Meinst du damit ein erlaubtes Fährte abgehen an der Leine oder lässt du den Hund dann in den Freilauf? Letzters wäre alles andere als okay.
Auch ersteres wäre laut Bundesjagdgesetz Wilderei („Nachstellen von Wild“) und damit eine Straftat.
 
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Katrin
31. Juli 14:05
Auch ersteres wäre laut Bundesjagdgesetz Wilderei („Nachstellen von Wild“) und damit eine Straftat.
Da sind unsere Jäger gelassener. Eine Fährte ist ja erstmal nur eine Duftspur die ja auch von anderen Hunden, deren Haltern oder Reitern sein könnte. Da kommt es dann darauf an wo die Fährte langführt. Quer Feld ein oder mitten durch dem Wald mache ich das auch nur wenn mich der Jäger mal begleitet. Schon aus Sicherheitsgründen. Mag nicht am Ende auf ein Wildschwein treffen. An Wegen entlang ist okay solang der Hund an der Leine ist und auf mich hört.
 
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Katrin
31. Juli 14:08
Da sind unsere Jäger gelassener. Eine Fährte ist ja erstmal nur eine Duftspur die ja auch von anderen Hunden, deren Haltern oder Reitern sein könnte. Da kommt es dann darauf an wo die Fährte langführt. Quer Feld ein oder mitten durch dem Wald mache ich das auch nur wenn mich der Jäger mal begleitet. Schon aus Sicherheitsgründen. Mag nicht am Ende auf ein Wildschwein treffen. An Wegen entlang ist okay solang der Hund an der Leine ist und auf mich hört.
Ausnahme natürlich bei eigenen gelegten Fährten obwohl ich die auch so lege das ich möglichst nicht auf Wildschweine stoße😅
 
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Tanja
31. Juli 14:38
Auch ersteres wäre laut Bundesjagdgesetz Wilderei („Nachstellen von Wild“) und damit eine Straftat.
Bitte nicht aufregen, hier mit Straftat zu drohen, unfassbar. Juri ist der 5. Golden mit Jagdtrieb. Ich rede maximal von etwaigen treffen auf (fliegende) Vögel und rennen n e b e n einem (Feldweg), Hund nicht außer Sicht. Einige glauben hier tatsächlich, anderen etwas vorschreiben zu müssen und grauenhafte Szenarien werden erdacht😱. Ich rede überhaupt nichts schön, wir trainieren auf jeder Runde daran, bis er es kann. Mehr werde ich hierzu nicht schreiben.
 
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Heike
31. Juli 14:56
Suki ist auch aus der Abteilung Jagdtrieb. Aus meiner Erfahrung kann man sich definitiv nicht darauf verlassen das Wild früh genug zu sehen. Meistens sehe ich die Tiere bevor Suki sie sieht oder eine Fährte aufnimmt, aber ich bin schon auch ab und zu fast auf einen Hasen getreten, der sich so abduckt, dass er im Gras nicht zu sehen ist und dann zwei Meter vor einem plötzlich losspurtet. Gestern ist gerade ein Reh drei Meter vor uns aus dem bewachsenen Graben gesprungen, ich habe nichts vorher gesehen🤷🏼‍♀️ Ohne Sicherung an der Leine hätte ich da keine Chance Suki in solch einem Moment aufzuhalten. Das was noch funktioniert ist, wenn ich sehe, sie hat was in der Nase und wird aufgeregt, da ist sie noch ansprechbar, aber auch nur in den ersten 5 sec. Natürlich lasse ich sie aus diesem Grund nicht in den Freilauf, fahre statt dessen regelmäßig mit ihr mit dem Fahrrad los (an der Flexi als Notsicherung), so dass sie auch mal richtig flitzen kann. Sie wird diesen Monat 8 und ich habe bisher nicht festgestellt, dass der Jagdtrieb nachlässt.
 
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Simone
31. Juli 16:43
Es dauert einfach echt lange. In der Pubertät ist manchmal zuviel Chaos im Hirn um sowas richtig festigen zu können. Was wichtig ist wäre weiter an der Bindung zu arbeiten, Unterordnung, und am Abbruchkommando und dem Rückruf zu arbeiten. Jagdersatztraining sollte individuell ausgewählt werden. Bei uns hat Reizangeltraining geholfen, tut es aber nicht bei jedem. Dummytraining ist eigentlich immer hilfreich.
Hallo Katrin, was nimmst du als Dummy, einen Futterbeutel? Daran verliert Indi seltsamerweise ganz schnell die Lust. Weiß auch nicht, warum.
 
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Dogorama-Mitglied
31. Juli 17:00
Hallo Katrin, was nimmst du als Dummy, einen Futterbeutel? Daran verliert Indi seltsamerweise ganz schnell die Lust. Weiß auch nicht, warum.
Wie benutzt du den Futterbeutel denn? Sitz - bleib - Wurf - apport? Solche stupiden Sachen finden viele Hunde schnell langweilig. Hier im Forum gibt es einen tollen Dummythread mit vielen abwechslungsreichen Ideen, den Dummy einzusetzen.
 
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Katrin
31. Juli 17:05
Hallo Katrin, was nimmst du als Dummy, einen Futterbeutel? Daran verliert Indi seltsamerweise ganz schnell die Lust. Weiß auch nicht, warum.
Ich nutze alles möglich. Futterbeutel wenn ich sie irgendwo verstecken will zum Beispiel bei einem Holzstapel. Ansonsten nutze ich gerne 500g Dummys. Die lassen sich gut werfen. Bin nämlich eine miese Werferin. Aber auch andere Dinge lass ich apportieren wie Handschuhe, Spielzeuge, Leckerlibeutel, Knirps etc.