Juri glaubt, er wurde fürs Jagen bzw. Fährte verfolgen geboren! Ist im Wald ein (frischer) Wildgeruch oder bekannter Hund unterwegs, ist er kaum zu halten.
Darum funktioniert im Wald nur Schleppleine, in den entsprechend „gefährlichen“ Situationen ändere ich die Richtung/den Weg und lenke seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes, am besten ist dann körperliches Arbeiten in Verbindung mit Konzentration wie Klettern über Baumstämme oder unten durch laufen, etc.
Trotz dem immer wieder gepredigt wird, der Hund dürfe sich unter keinen Umständen selbst belohnen, indem er jagt, darf Juri regelmäßig „kontrolliert jagen“, indem ich ihn freigebe, wenn ich merke, dass er „los“ will, und die Umgebung (Feldweg) gerade passt und es eine Fährte ist, kein Tier.
Auf Pfiff bricht er schon zu 90% ab, rennt dann aber leider oft nochmal los. Das werden wir weiter intensiv üben, dazu muss er nach meiner Auffassung jedoch immer wieder „los“ gelassen werden.
Meine Belohnung bisher ist ein mental und physisch ausgeglichener Hund.
Das ist meines Erachtens nach unverantwortlich und ich hoffe inständig, dass er auf einer Fährte niemals an Wild gerät.
Das dein Vorgehen von Dir schön geredet und moralisch mit dem Wohlergehen deines Hundes begründet wird, ist schlichtweg rücksichtslos.
Es muß immer damit gerechnet werden, dass der Hund an sichtiges Wild gerät, welches man selbst nicht wahrgenommen hat.
So lange dein Hund nicht zu 100% abbrechbar ist, ist dein Vorgehen nicht akzeptabel.
Es ist auch kein Spaß und dient nicht der Lebensqualität des Hundes, diesen einfach mal eine Fährte arbeiten zu lassen, ohne ihn kontrollieren zu können.
Das Resultat ist ein Hund der irgendwann zB. auf ein Reh trifft und es verletzt oder tötet.
Ein verletztes Tier dann zu finden und zu erlösen ist keine schöne Aufgabe.
Die Panik der Halter, ob es jemand mitbekommen hat.
Das hektische Reinigen des blutigen Fanges.
Die Tränen und Bitten nicht die Polizei zu informieren.
Das ist keine Seltenheit, sondern Alltag.
Die Hunde können nichts dafür, dass sie an inkonsequente Halter geraten sind.
Was man alles an Ausreden, Leugnungen und Lügen in diesen Situationen von den Haltern hört, ist dann nur noch die Kirsche auf der Sahne.
Und die Basis ist immer: Ich hab doch geguckt.
Ich habs nicht gesehen.
Eigentlich hört er.
Er hat sowas noch nie gemacht.
Man stelle sich vor ein Triebtäter, dürfe für seine mentale und physische Ausgeglichenheit, seiner Natur nachgehen.
Das ist einfach nicht in Ordnung.