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Andrea
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zuletzt 19. Juli

Ist das (noch) Spiel?

Ich hätte gerne Eure Einschätzung:. Ist das (noch) Spiel? Ich hatte mir Sorgen gemacht wegen des "Schnappens". Der Große ist ein Weibchen, der Kleine ein Rüde.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 10:39
Ich würde das auch nicht mehr als Spiel beurteilen. Für ein Spiel ist es zu einseitig. Es fehlen aber immer wieder die Übergänge im Video. Der Große ist sehr übergriffig und der Kleine etwas überfordert. Er hat wenig Möglichkeiten. Bewegt er sich, wird er gejagd, bewegt er sich nicht, wird er "aufgescheucht". Da ist mir zu viel Jagdverhalten drin für ein Spiel. Wäre einer davon meiner, würde ich ihn rausnehmen. Den Großen, damit sich so ein Verhalten nicht manifestiert und den Kleinen um ihm den Stress zu ersparen. PS er schaut sich auch immer um. Ein Hund im Spiel ist i.d.R auf den Spielpartner konzentriert und schaut nicht in so vielen Sequenzen (hilfesuchend) nach seinem Besitzer.
 
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Trekkingpartner mit Hund
11. Juli 10:44
Spiel.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 10:56
Eine Frage bitte noch: Er ist nach dem letzten kleinen Video angekommen und mir auf den Schoß gesprungen. Da habe ich dann den größeren Hund weg gehalten und nach einigen Minuten wollte meiner von sich aus dann wieder runter. Hätte ich nicht solange warten sollen? Wäre es besser gewesen, hinzugehen, als er sich hinlegte und sich umschaute? 🤔
Noch besser wäre, ihn zu Dir einzuladen und den anderen Hund dann mal wegschicken. Damit er lernt in stressigen Situationen zu Dir zu kommen.
 
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Kyra
11. Juli 11:10
Ich würde das auch nicht mehr als Spiel beurteilen. Für ein Spiel ist es zu einseitig. Es fehlen aber immer wieder die Übergänge im Video. Der Große ist sehr übergriffig und der Kleine etwas überfordert. Er hat wenig Möglichkeiten. Bewegt er sich, wird er gejagd, bewegt er sich nicht, wird er "aufgescheucht". Da ist mir zu viel Jagdverhalten drin für ein Spiel. Wäre einer davon meiner, würde ich ihn rausnehmen. Den Großen, damit sich so ein Verhalten nicht manifestiert und den Kleinen um ihm den Stress zu ersparen. PS er schaut sich auch immer um. Ein Hund im Spiel ist i.d.R auf den Spielpartner konzentriert und schaut nicht in so vielen Sequenzen (hilfesuchend) nach seinem Besitzer.
Jedes Hundespiel ist eine Jagd oder eine Rang kapf übung, damit lernen die Welpen wichtige Grundlagen zum Überleben im Rudel. Im Wolfsrudel verwächst sich dieses verhaltrn oft im Alter, dieses welpenhafte sich gegenseitig "jagen" und rangeln, wird dann seltener von den Alttiere ausgeübt.
Unsere Haushunde bleiben eher in dieser Junghund Rolle und spielen oft bis ins hohe Alter sehr ausgelassen. Dafür lieben wir sie ja auch so😇
Je nach Hunderasse kommen Rasse typische Spiel/Jagt formen zum Einsatz.
Ein Hütehund zum Beispiel zwickt im Spiel gerne Mal in die Beine des anderen, da er es auch beim treiben von Schafen oder so macht.
Während einige andere wie Schutz und Wachhunde eher weniger auf so eine Spiel Idee kämen. Terrier springen gerne an anderen Hunden hoch und Rackern in die Ohren oder Wangen während wieder andere eher sogar mit dem ganzen Körper den anderen Hund einfach gerne umlaufen.
Deshalb ist es so wichtig seinen Hund manchmal in seinen Spielweisen etwas zu bändigen und zu bremsen da eben nicht jeder mit der Spielweise des anderen harmoniert. Der Hund muss individuelle lernen mit wem er wie spielen kann.
Denn jeder Hund spielt anders. Aber jedes "Spiel" ist eine Übung für den "Ernstfall", klingt hart ist aber so. Es sind nun mal Raubtiere.

Wenn es eine echte Jagd wäre, wäre das "Beutetier" fixiert (wie in allen ernst gemeinten Außenandersetzungen, wie Rangkämpfen, Angriff und Verteidigung oder auch Jagt/Beutefang)
Zudem ist er Körper des fixierenden Hund, der es ernst meint, ganz steif seine Rute Schnurgrade das Rückgrad entlang nach Hintern und ohne große wedel Bewegungen. Die Bewegungen deutlich bedachter und voller Muskelanspannung.
Solange der Hund noch locker im Rückgrat und mit der Rute ist, meint er es nicht ernst.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 11:30
Jedes Hundespiel ist eine Jagd oder eine Rang kapf übung, damit lernen die Welpen wichtige Grundlagen zum Überleben im Rudel. Im Wolfsrudel verwächst sich dieses verhaltrn oft im Alter, dieses welpenhafte sich gegenseitig "jagen" und rangeln, wird dann seltener von den Alttiere ausgeübt. Unsere Haushunde bleiben eher in dieser Junghund Rolle und spielen oft bis ins hohe Alter sehr ausgelassen. Dafür lieben wir sie ja auch so😇 Je nach Hunderasse kommen Rasse typische Spiel/Jagt formen zum Einsatz. Ein Hütehund zum Beispiel zwickt im Spiel gerne Mal in die Beine des anderen, da er es auch beim treiben von Schafen oder so macht. Während einige andere wie Schutz und Wachhunde eher weniger auf so eine Spiel Idee kämen. Terrier springen gerne an anderen Hunden hoch und Rackern in die Ohren oder Wangen während wieder andere eher sogar mit dem ganzen Körper den anderen Hund einfach gerne umlaufen. Deshalb ist es so wichtig seinen Hund manchmal in seinen Spielweisen etwas zu bändigen und zu bremsen da eben nicht jeder mit der Spielweise des anderen harmoniert. Der Hund muss individuelle lernen mit wem er wie spielen kann. Denn jeder Hund spielt anders. Aber jedes "Spiel" ist eine Übung für den "Ernstfall", klingt hart ist aber so. Es sind nun mal Raubtiere. Wenn es eine echte Jagd wäre, wäre das "Beutetier" fixiert (wie in allen ernst gemeinten Außenandersetzungen, wie Rangkämpfen, Angriff und Verteidigung oder auch Jagt/Beutefang) Zudem ist er Körper des fixierenden Hund, der es ernst meint, ganz steif seine Rute Schnurgrade das Rückgrad entlang nach Hintern und ohne große wedel Bewegungen. Die Bewegungen deutlich bedachter und voller Muskelanspannung. Solange der Hund noch locker im Rückgrat und mit der Rute ist, meint er es nicht ernst.
Denke das ist jedem hier klar. Wie Du selbst schön schreibst, ist das aber ein "gegenseitiges" Jagen. Das fehlt mir hier. Um sich in eine echte Jagd reinzusteigern, löst der Kleine das noch zu geschickt immer wieder auf. Kommt aus der Nummer aber auch nicht raus. Würdest Du den "Kleinen" hier durch z.b. ein Windspiel ersetzten, sähe die Sache nochmal gefährlicher aus. Die stoppen das Gegenüber weniger und rennen mehr....machen sich also eher zur "Beute".
Jeder hat eigene Erfahrungen und ne eigene Schmerzschwelle. Ich persönlich würde es so nicht wollen. Bin aber auch kein Experte.
 
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Anna
11. Juli 11:55
Also wenn das meine Hunde gewesen wären und sich diese Sequenz aus einem an sich schönen Spiel entwickelt hätte, hätte ich vermutlich die ersten 12 Sekunden mit einem Gesichtsausdruck zugeschaut, der diesem hier sehr nahe kommt: 🤨

Danach (also bei dem sich ablegen) wäre für mich der Kipppunkt gewesen, wo der größere Hund sich entweder von alleine zurücknimmt, oder ich als Halter eben einschreite bzw. ihn einmal ermahne.

Funktioniert das und das Spiel wird wieder weniger einseitig, kann man es weiter laufen lassen, ansonsten würde ich die Hunde zumindest vorerst trennen und eine kurze Pause verordnen - dem kleinen zum Durchatmen und dem Großen zum Runterfahren.
 
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Andrea
11. Juli 12:00
Noch besser wäre, ihn zu Dir einzuladen und den anderen Hund dann mal wegschicken. Damit er lernt in stressigen Situationen zu Dir zu kommen.
Ich kenne die Leute mit dem Whippet nicht näher, daher ist das mit dem Einladen so eine Sache 🥴

Sonst in der Spielstunde kommt meiner zu mir, wenn er Pause braucht oder nicht mehr will.
Entweder er geht hinter mir in Deckung oder springt an mir hoch und will auf den Schoß oder auf den Arm. Er fordert das dann deutlich.
Daher bin ich da jetzt nicht eingeschritten, obwohl mir mulmig war.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 12:12
Ich kenne die Leute mit dem Whippet nicht näher, daher ist das mit dem Einladen so eine Sache 🥴 Sonst in der Spielstunde kommt meiner zu mir, wenn er Pause braucht oder nicht mehr will. Entweder er geht hinter mir in Deckung oder springt an mir hoch und will auf den Schoß oder auf den Arm. Er fordert das dann deutlich. Daher bin ich da jetzt nicht eingeschritten, obwohl mir mulmig war.
Vertrau Deinen Gefühl. Lieber ein mal zu oft einen Cut reingemacht, als einmal den Einsatz verpasst. Im Zweifel ist es eben eine Übung den Hund aus dem Spiel abrufen zu können. Unterschwellig nimmst Du die Signale Deines Hundes ja wahr, auch wenn sie bewusst nicht immer klar lesbar sind.
 
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Anna
11. Juli 12:36
Vielleicht auch einfach mal ein Gegenbeispiel zur Veranschaulichung, wie wirklich schönes Spiel mit ähnlichem Größenunterschied aussieht:
Zwischen Sam und Holly liegen auch ca. 20 Kilo Gewichtsdifferenz

Meist spielen sie so, wie in dem ersten Video, d.h. er legt sich hin, damit sie "auf Augenhöhe" spielen können - für mich eigentlich mitunter die schönste Spielvariante zwischen groß und klein denn: Der Zwerg muss nicht befürchten, über den Haufen gebrettert zu werden und sollte es dem Großen zu wild werden, kann er das Spiel jederzeit unterbrechen, indem er einfach aufsteht.

Ich hab jetzt auf die schnelle trotzdem noch zwei Clips gefunden, in denen sie auch mal auf vier Pfoten spielen 😜
Und ich finde schon, dass man da einen deutlich Unterschied zum Video der Threaderstellerin sieht:

1. Ist die Energie eine ganz andere
2. Wechselt sich das Spiel ab
3. Sieht man sehr schön, wie Sam sich immer wieder zurück nimmt und wieder mehr Raum lässt.

Man kann z.B. bei dem Video mit der Frisbee am Wasser super beobachten, wie er abbremst und regelrecht wartet, um Holly die Gelegenheit zu geben nicht ins Wasser ausweichen zu müssen.

Gleiches Spiel im Wald: Es wird immer ein Stückchen vor dem Zwerg abgebremst, damit der nicht über den Haufen gebrettert wird. Und bei den anschließenden Wendungen und Richtungswechseln lässt er ihr immer einen kleinen "Vorsprung", bevor er ihr wieder hinterherflitzt... bzw. hinterherhoppelt - Flitzen sieht noch mal anders aus 🤭🤭
(Und wenn er doch mal zu schnell zu dicht kommt, korrigiert er sich i.d.R. selbstständig und es geht ganz entspannt weiter - auch das sieht man in dem Video)

Umgekehrt lockert aber auch Holly zwischenzeitlich durch Schütteln, Schnüffeln und Bögen laufen die Situation auf, bevor SIE den nächsten "Angriff" startet...
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 12:49
Also ich sehe hier kein Spiel und auch keine freundliche Aufforderung sondern forsches treiben von dem anderen (der sichtlich erregt ist und Frust hat als deiner anhält deshalb das schnappen mit bellen dann kommt). Bei deinem Unsicherheit und Überforderung besonders in dem Schnappmoment sehe da mehr Flucht aus der Situation die deiner hier versucht. Finde es arg übergriffig vom großen und mit dem betrachten was da drinnen steckt hätte ich hier meine Malinois Hündin gebremst bei so einem Verhalten. Stehe aber anscheinend damit auf weiter Flur alleine. Wenn ich das Video verlangsame gibt es selbst beim rennen abbremsen und co Sequenzen die zeigen das der kleinere gerade nicht das Gefühl hat zu spielen. Und der kleine hat einen langen Geduldsfaden kenne einige die hätten hier schon eine klare Ansage gemacht dem großen.
Diese Videosequenz ist eindeutig zu kurz um das Verhalten wirklich genau zu beurteilen...

Die Hündin, das ist n Windhund. (oder Windi-Mischling), Silken Windsprite?
Die Hündin ist doch total freundlich! Schau mal, wie sie mit den Vorderpfoten tappst..
Die ganze Körpersprache sagt "Spiel", der Oberkörper ist immer recht tief.
Das "Schnappen" ist ne reine Spielaufforderung, damit weiter gerannt wird.. andere Hunde bellen oder stupsen den Partner an.

Wichtig wäre zu wissen, wie es weitergeht, ob der kleine Hund auch mal die Hűndin gejagt hat.
Ihm dagegen scheint die Situation nicht ganz so angenehm.
Wenn nur er der Gejagte ist und nicht auch mal der Jagende, würde ich ihn rausnehmen, um ihm Ruhe zu verschaffen.

Reines Spiel ists eh meistens nicht auf dem Hundeplatz... da wird der Umgang miteinander. geklärt.😉