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Andrea
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Anzahl der Antworten 113
zuletzt 19. Juli

Ist das (noch) Spiel?

Ich hätte gerne Eure Einschätzung:. Ist das (noch) Spiel? Ich hatte mir Sorgen gemacht wegen des "Schnappens". Der Große ist ein Weibchen, der Kleine ein Rüde.
 
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Stephanie
10. Juli 20:52
Wenn er den Umgang mit größeren Hunden nicht so gewöhnt ist kann ihn das natürlich gestresst haben, auch wenn es für den großen Hund nur Spiel war. Du kennst deinen Hund am besten und solltest da auf dein Bauchgefühl hören. Mein Rüdiger (Zwergdackel) signalisiert immer dadurch, dass er auf den Arm will, wenn es ihm zu viel wird. Und dann gibt's ne Auszeit für alle.
Rüdiger ist ja ein richtig cooler Name 👍👍🐶
 
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Ivonne
10. Juli 20:56
Wenn er den Umgang mit größeren Hunden nicht so gewöhnt ist kann ihn das natürlich gestresst haben, auch wenn es für den großen Hund nur Spiel war. Du kennst deinen Hund am besten und solltest da auf dein Bauchgefühl hören. Mein Rüdiger (Zwergdackel) signalisiert immer dadurch, dass er auf den Arm will, wenn es ihm zu viel wird. Und dann gibt's ne Auszeit für alle.
Ja genau, man kennt ja irgendwann seinen Hund und weiß, ab wann er überfordert ist.
Mein Großer klärt das schon selbst, wenns zuviel wird aber Ava hat so einen gewissen Ton im bellen, woran ich erkenne, das sie Hilfe möchte.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 21:10
Ja genau, man kennt ja irgendwann seinen Hund und weiß, ab wann er überfordert ist. Mein Großer klärt das schon selbst, wenns zuviel wird aber Ava hat so einen gewissen Ton im bellen, woran ich erkenne, das sie Hilfe möchte.
Rüdiger ist da mittlerweile auch sehr souverän. Ich glaube, der Umgang mit größeren Hunden hat ihm da auch sehr geholfen, was das Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein angeht.
Aber ich konnte ihn da mit meinem Bootsmann auch geschmeidig ran führen, weil der ganz entspannt und auch sehr vorsichtig mit kleinen Hunden ist.
 
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R
10. Juli 21:26
Bei einigen gehe ich mit, manche Urteile - der kleine sei nicht souverän , weil er keine ansagen macht , oder er kennt das Spiel mit großen nicht, finde ich zu gewagt. Die sind nett miteinander. Er versucht sich mitzuteilen. Er , ein 3 jähriger Rüde zu einer hübschen großen jungen Flitzebiene, die ihn ummöbeln könnte (was sie sicher nicht rauskriegen soll, ist ja ne Biene). Auf Dauer wird ihn das stressen, wenn sie nicht ruhiger wird , aber genauso könnten sie mehr kommunizieren. Direkt ein paar draus machen, halte ich für nicht so glücklich. Der Größenunterschied und der Schwung ist noch nicht kompatibel.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 21:27
Also stecke zwar noch in der Ausbildung so ziemlich am Ende. Aber habe auch schon einige Hunde und Co betreut und geschult sowie mich auf Hütis und eigenheiten der verschiedenen Rassen und Mixe dieser spezialisiert. Auch finde ich es super wichtig das groß mit klein lernt umzugehen und umgekehrt.
Aber wie gesagt im ersten Video fehlt mir das Setzen einer Grenze für den Großen. Denn ein gesundes Spiel auch wenn es ein jagdspiel ist sollte abwechselnd sein. Auch wenn es nur kurze Sequenzen manchmal sind sieht man ein hin und her.

Auch sind Bewegungen viel übertriebener ausgeführt und wirken meist schon schlagsig. Die große bewegt sich dafür zu fixiert und angespannt (auch im 2ten video), denke auch wie hier schon beschrieben das sie noch in der lernphase ist, aber gerade deshalb fehlt mir die Regelung vom Menschen hier um für beide ein gutes Maß zu finden.

Auch im 2ten Video sieht man das es kein Spiel ist auch hier sind die Bewegungen und Aufforderung zu genau gesetzt. Der kleine erschrickt sich bei der Bewegung von ihr und ist auch hier unsicher kurz. So ganz geheuer ist es ihm nicht.

Wir haben von klein auf einen Yorki Chihuahua Mix von Freunden mit denen wir uns treffen der Hund wiegt gerade mal um die 3-4 kg Rocket 20 kg die Pfote von unserem ist 3/4 des Körpers vom anderen und die beiden jagen sich sehr gerne. Es ist aber immer so das Rocket genauso Hase ist wie Gizmo und auch beim Spiel liegt mein Border auf dem Rücken während Gizmo gefühlt den Mount Everest besteigt. Auch das schnappen und Bellen ist anders wie mit größeren und Rocket hüpft oft bei Seite wenn Gizmo unter ihm verschwindet beim laufen. Auch wenn Gizmo sich hinlegt fordert Rocket nicht weiter, ganz im gegenteil bei größeren, hier ist Gizmo meist der der nach einer Weile wieder beginnt. Und das ist auch gut so denn die Ausdauer in betracht von Distanz für den einen und den anderen ist doch enorm gefordert beim kleinen.
 
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Ari
10. Juli 21:43
Habe auch das Gefühl, dass es dem kleinen zu viel wird. Ist nur eine kurze Sequenz, deswegen lässt sich schwer beurteilen, ob es mal Wechsel gab und er auch mal jagen durfte, oder ob nur die große hinterher war. Er setzt sich aber hin und wendet den Kopf ab, um die Dame zu beschwichtigen und leckt sich kurz übers Maul. Das signalisiert, dass es ihm zu viel wird.

Gerade im zweiten Video kann man gut erkennen, dass er sie beschwichtigt, indem er sich hinlegt, den Kopf wegdreht und ihr signalisiert, dass es ihm zu viel wird und er eine Pause braucht. Das versteht sie dann auch und antwortet beschwichtigend, indem sie über den Boden schnüffelt.

Solange sie auf seine Signale reagiert (wie in der zweiten Videosequenz), finde ich es noch im Rahmen. Zeigt er, dass es ihm zu viel wird und sie rückt immer weiter nach und lässt ihn nicht in Ruhe, würde ich eingreifen.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 22:28
Der kleine Hund läuft vor dem großen weg, geht oft in T-Stellung, bremst ab und rennt dann (nach schneller Annäherung des großen) weiter, macht beim Rennen hektische Bewegungen, hält abrupt (um eine Pause einzufordern), läuft rückwärts und hält den großen im Blick, weicht dem Schnappen aus, blickt sich zu Menschen um, zeigt beim Schnappen des großen Hundes ein Stressgesicht (Ohren hinter gelegt, Maulspalte hochgezogen, Hecheln, große Augen) und rennt dann wieder weg (in Richtung der Menschen). Ich meine auch kurzzeitig eine eingeklemmte Rute zu sehen, ansonsten wird diese steif und unbeweglich getragen.

Der große Hund läuft dem kleinen zügig hinterher, die Rute wedelt hektisch, die Muskulatur wirkt eher angespannt, er wirft die Vorderpfoten in Richtung des kleinen Hundes, springt fast auf ihn herauf, behält ihn stets im Blick, schnappt in die Luft (in Richtung des kleinen Hundes, als dieser stehen bleibt), sieht sich um, hat nach hinten gelegte Ohren, tänzelt mit den Vorderpfoten, bellt in Richtung des kleinen Hundes, als dieser verharrt, schwingt intensiv mit der Rute und rennt ihm direkt wieder nach. Das Schnappen übrigens wirkt nach einer Art Übersprunghandlung (evtl. auch aufgrund von Frust und Überforderung).

Dies ist kein Spiel. Die Hunde machen keine Pausen, bei denen beide Seiten einwilligen, es werden offensichtlich Grenzen überschritten, Rollenwechsel sind keinerlei erkennbar und die Erregungslage wirkt zu hoch. Die Bewegungen der Hunde sind steif und hektisch, es werden auf beiden Seiten Stresssignale gesendet und Spaß ist nicht erkennbar. Wenn man messen wollte, welcher Hund mehr Spaß hat, dann der große, denn er wird weniger bedrängt, kommt in den 'Genuss' zu hetzen und seine Bedürfnisse werden vom anderen Hund nicht übergangen. Dennoch wirkt der große Hund nicht sonderlich erfreut, sondern eher gestresst, aufgeregt und frustriert. Der kleine Hund hingegen wirkt vorwiegend gestresst, überfordert, bedrängt und hilflos.

Meinem Gefühl nach, ist der größere Hund noch recht jung und unerfahren. Zu seinen Vorlieben würde ich spontan Hetzen, Jagen und Rennen zählen und ich würde sogar schätzen, dass seine Reizschwelle eher niedrig ist. Würde mich sehr interessieren, ob die Hundemenschen dem zustimmen würden.
Auch wenn seine Bewegungen groß und teils auch weich wirken, ist seine Erregung einfach schon sehr hoch. Er scheint vieles spielerisch zu meinen, kann dies aber nicht fair umsetzen und ist auch selbst einfach ein wenig zu aufgeregt.

Der kleinere Hund scheint schon erfahrener zu sein, weiß sich aber in dieser Situation nicht recht zu helfen. Auf seinen fragenden Blick in Richtung Menschen hin, erhält er leider kein Feedback und auch schon während der Pause, die er einfordert, weiß er sich nicht zu retten. Der andere Hund ist einfach viel zu aufgeregt und scheint dadurch die Signale des kleineren Hundes weitgehend zu übersehen und dadurch zu übergehen.

Meine Hündin zählt leider eher in die Kategorie 'aufgeregt und übergriffig' (so wie hier der große) und ich helfe ihr und den anderen Hunden, indem ich solche Begegnungen freundlich pausiere oder gar beende. Dabei lernt nämlich kein Hund etwas sinnvolles. Die Emotionen sind viel zu unangenehm, als dass die Hunde einen Mehrwert davon haben. Für den Kleinen wäre es wichtig mehr Sicherheit zu erfahren und für den Großen, zu lernen, mehr Ruhe zu bewahren und die Bedürfnisse anderer zu erkennen und zu akzeptieren.

Meine Einschätzung :)
 
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Andrea
11. Juli 09:54
Eine Frage bitte noch:

Er ist nach dem letzten kleinen Video angekommen und mir auf den Schoß gesprungen.
Da habe ich dann den größeren Hund weg gehalten und nach einigen Minuten wollte meiner von sich aus dann wieder runter.

Hätte ich nicht solange warten sollen?
Wäre es besser gewesen, hinzugehen, als er sich hinlegte und sich umschaute? 🤔
 
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Barbara
11. Juli 10:17
Eine Frage bitte noch: Er ist nach dem letzten kleinen Video angekommen und mir auf den Schoß gesprungen. Da habe ich dann den größeren Hund weg gehalten und nach einigen Minuten wollte meiner von sich aus dann wieder runter. Hätte ich nicht solange warten sollen? Wäre es besser gewesen, hinzugehen, als er sich hinlegte und sich umschaute? 🤔
Ich achte immer drauf, dass es ein " geben und nehmen" ist. Was mich bei beiden Videos gestört hat ( wie andere hier auch) ist die Einseitigkeit, Deiner macht keine Anstalten auch mal in die Rolle des Jägers zu gehen.
Ich hätte das sonst auch gerade beim zweiten Video gefragt, wie es danach weiter gegangen ist, das hätte von der Bewegung her dann ja auch seinerseits ein auf die Hündin zulaufen und jagen sein können. Wenn er aber da zu Dir auf den Schoß springt, sehe ich das schon klar als Schutz suchen und Pause brauchen.
 
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Kyra
11. Juli 10:26
Schau auf die Körperhaltung, beide Hunde sind weich im Körper, die Schwänze wirbeln um den Hund und auch die Blicke sind nicht fixiert.
Somit ja das ist Spiel 😇

Natürlich muss man schauen wenn es eine große Differenz im großen oder Kräfte Verhältnis gibt, oder ein Hund besonders ängstlich ist das man dann Mal etwas bremst aber da beide ja gut gelaunt dabei sind und es jetzt auch nicht so aussieht als wäre einer deutlich zerbrechlicher als der andere ist alles okay 👍