Also für die Studie kann ich es sehr leicht beantworten, was sie auch einfach replizierbar macht für Deutschland.
Die Studie unterscheidet zwischen:
Normales hündisches Verhalten: Verhaltensweisen, die für Hunde typisch und ihrem natürlichen Ausdruck entsprechen (z. B. Bellen, Buddeln).
Problematisches Verhalten: Verhalten, das für den Halter oder die Umgebung störend ist, aber noch im Rahmen des “normalen Hundeverhaltens” liegt (z. B. exzessives Bellen, Leinenziehen).
Verhaltensauffälligkeiten: Verhalten, das auf ein tieferes Problem hinweist, sei es genetisch, medizinisch oder durch falsche Erziehung bedingt (z. B. extreme Angstreaktionen, Aggressivität gegenüber Menschen oder Hunden).
Datenquelle:
Die Forscher nutzten standardisierte Fragebögen, die von den Hundehaltern ausgefüllt wurden. Diese Fragebögen enthielten detaillierte Fragen zu verschiedenen Verhaltensweisen der Hunde, deren Häufigkeit, Intensität und Kontext. Wer ihn auch machen will, es ist der C-BARQ. Sie haben den aber noch ergänzt.
Einstufung der Intensität:
Jede Verhaltensweise wurde auf einer Skala von 1 bis 4 bewertet:
1 = Mild
2 = Moderat
3 = Moderat schwer
4 = Schwerwiegend
Verhaltensprobleme wurden dann anhand dieser Skala kategorisiert.
Objektive Kriterien:
Um subjektive Unterschiede in der Wahrnehmung zu minimieren, wurden die Fragebögen mit klar definierten Verhaltensbeispielen ergänzt. So konnten Halter besser einschätzen, wie sie das Verhalten ihres Hundes einordnen sollten.
Herausforderungen in der Bewertung:
Die Studie erkennt an, dass es schwierig ist, Verhaltensauffälligkeiten objektiv zu definieren, da:
Halter unterschiedliche Toleranzschwellen haben
Fremdeinschätzung schwierig ist
Normales vs. auffälliges Verhalten schwer zu trennen ist
Wie die Studie versucht hat, diese Probleme zu minimieren:
Verhaltensprobleme wurden auf Basis wissenschaftlicher Literatur und standardisierter Verhaltenskataloge definiert.
Die Daten stammen von über 10.000 Hunden, was die Ergebnisse repräsentativer macht und individuelle Ausreißer relativiert.
Die Fragebögen fragten explizit nach den Umständen des Verhaltens, z. B. ob das Problem nur in bestimmten Situationen auftritt oder kontinuierlich vorhanden ist.
Den C-Barq habe ich auch schon gemacht. Super Tool, aber z.B. die Frage „mein Hund bellt fremde Hunde an“ oft-selten-nie (ich glaube es waren 5 Abstufungen). Aus meiner Erfahrung mit Suko heraus, dass jeder Hund massiv angepöbelt wird, ist einmal am Tag wenig, für jemand anderes wäre einmal am Tag viel und unerwünscht…
Aufgrund der schieren Masse an dort erfassten Hunden gleicht sich das wieder aus und C-BARQ ist generell recht aussagekräftig, aber man merkt wie individuell die antworten sind.