Niemand stellt die Arbeit, die Erfahrungen und Kompetenzen in Frage?
Einige Kommentare tiefer , wird ATS Tierschützern nachgesagt, dass die 10 jährige glückliche Strassenhunde jagen, fangen, nach D verschleppen und verscherbeln. Deren Engagement und Haltung wurde mit albernen Vergleichen, dass wenn sie Strassenhunde retten, ja auch Füchse, Ratten und Mäuse fangen, in Käfige sperren und an Kinder verschenken müssen, ins lächerliche gezogen.
Der ATS wird immer wieder undifferenziert in einem Atemzug mit Vermehrerei genannt und ihm wird mindestens eine Mitschuld (bis hin zu einer tragenden Rolle) an der Tierheimkrise zugesprochen. Usw. Usf.
Passiert ja nicht nur hier im Thread alle 100 Posts , sondern immer wieder bei Problemlagen jeder Art.
Darauf kann ein Mensch, der die Materie von innen heraus kennt, seit Jahren engagiert ist und echte, fundierte Erfahrungen (über Einzelfallwissen weit hinausgehend) im ATS vorweisen kann, nun nur adäquat reagieren, indem er oder sie Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse liefert?
Nur dann kann der Mensch glaubhafte Argumente gegenüber diesen teilweise hanebüchenen Behauptungen und Meinungen vorbringen?
Und im Gegenzug bleiben die Behauptungen, Despektierlichkeiten und Vorwürfe dann unkritisiert stehen? Da reicht als Diskussionsgrundlage Einzelfallwissen, wenn man mal im Tierheim Hunde Gassi geführt hat oder eine Freundin hat, die mit einem HSH aus einer unseriösen Vermittlung auf die Nase gefallen ist?
Und gibt es denn eine wissenschaftliche Bestätigung dafür, dass seriöse ATS Vereine die Tierheimkrise verschärfen?
Von Studien weiß ich nichts, aber von Leuten, die in dem Bereich arbeiten und viel Expertise haben, siehe Andershunde oder Hellhound Foundation, die die sich um die Hunde kümmern, die durchs Raster fallen. Die selber ein Tierheim bzw. eine ähnliche Organisation leiten bzw. geleitet haben. Die dementsprechend mindestens genauso viel Wissen und Einblick haben wie Michi. Und ja diese Leute sagen einstimmig, dass der Auslandstierschutz reguliert gehört und die Probleme verschärft. Also ja, es gibt Belege dafür. Übrigens waren beide benannten Personen kürzlich beim Tierschutzkongress und im Austausch mit der Politik, weil sie umfassende Expertise in dem Bereich haben, der über ich helfe irgendwo weit hinausgeht.
Weil es hunderte Vereine gibt und jeder macht sein eigenes Ding, es ist unkontrolliert und für den Laien nicht erkennbar wie gut der Verein ist. Weil jede Woche neue Hunde ins Land kommen.
Wo ist denn der Unterschied zwischen einer Maus auf der Straße, die Angst haben muss vergiftet zu werden und einem Hund auf der Straße, der Angst haben muss weggefangen zu werden… wo ist der Unterschied, außer dass ein Tier als Ungeziefer gesehen wird und eins als bester Freund des Menschen, sowie die Größe. Die einen werden „gerettet“, die anderen selbst in Deutschland vergiftet. Das Leben das sie führen ist das gleiche. Es ist glasklar, dass man die Maus von der Straße nicht als Haustier hält, aber der Hund von der Straße, kein Problem.
Und nur weil man das als Verein einträgt, heißt das nicht das alles Gold ist was glänzt. Wenn ein eingetragener Verein Hunde im Dunklen an einer Raststätte übergibt, am Nackenfell gegriffen und dann die neuen Besitzer dem Hund erstmal das Geschirr außerhalb des geschlossenen Autos anziehen… wo ist da die Grenze zum Welpenhandel und den übergaben dort. Die Vereine, die die Hunde nicht zurücknehmen usw. Nur weil da Verein drinsteht, heißt das nicht, dass die Arbeit mit dem Hund stimmt, sondern nur das Finanzielle.
Ich habe mich auch übrigens nie gegen ATS ausgesprochen, sogar die Arbeit von Pflegestellen sowie vor Ort gelobt und deren Wichtigkeit hervorgehoben, aber die Einfuhr per Click im Internet ohne den Hund zu kennen und zu wissen ob es in das Leben des Menschen passt, gehört verhindert. Und es gehört ein genauerer Blick darauf, welche Tiere nach Deutschland vermittelt werden und ob man diesen damit wirklich einen Gefallen tut.
Und übrigens kostet der Transport von Bulgarien nach Deutschland 80€. Übernahmegebühr liegt in der Regel um die 400€. Impfen, Gesundheitscheck, Kastration nochmal 100€ (Tierarztkosten sind dort deutlich günstiger und zum Teil ehrenamtliche Arbeit), Futter sagen wir nochmal 100€. 280€ von 350€. Klar Rücklage falls ein Tier krank ist und damit mehr kostet und Finanzierung von Kastrationsprojekten und der Arbeit vor Ort, aber die Vermittlung nach Deutschland ist kein Minusgeschäft.