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Jessica
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 204
zuletzt 1. Sept.

Hunde an der Leine

Hallo ihr lieben Mich würde es mal interessieren, wie ihr das seht. Und zwar wenn ihr mit eurem Hund an der Leine, einem anderen Hund an der Leine begegnet, lasst ihr euren Hund zum anderen Hund hin? Ich persönlich mach das nicht und finde es auch nicht gut. Da sie an der Leine nicht die Möglichkeit haben so zu reagieren wie ohne Leine. Ich gehe mit meinen Hunden den anderen Hunden aus dem weg wenn alle an der Leine sind. Und ich werde deswegen immer mal wieder als unfreundlich hin gestellt. Und ich verstehe das einfach nicht, warum Menschen das nicht akzeptieren können.
 
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Antje
11. Dez. 18:13
Meine laufen fast immer frei. Und dabei dürfen sie (gegenseitiges Einverständnis vorausgesetzt) auch mit Fremdhunden spielen.
Nur an der Leine halt nicht. Ich verstehe nicht, wieso man daraus folgt das die Hunde ständig helikoptert werden.
 
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Anna
11. Dez. 18:20
Danke für die kritische Nachfrage, damit ich das noch mal klarstellen konnte. Ich nehme so überhaupt nicht für mich in Anspruch, irgendwelche definitiven Wahrheiten oder auch nur Weisheit zu predigen. Ich habe halt so meine Meinung und möchte dafür nicht als unverantwortlich oder zwingend inkompetent hingestellt werden. TOBEN an der Leine ist natürlich nervig wegen des Gewusels und in mehrererlei Hinsicht auch verletzungs-gefährlich, deswegen muss das echt nicht sein. Aber für ein gut sozialisiertes Mensch-Hund-Team sind Leinen Begegnungen mit Kontakt (nur aus meiner Sicht!) durchaus möglich und insbesondere für manche Hunde vielleicht auch durchaus förderlich. Ist halt so das Gegenteil von "direkt auf den Arm genommen werden". Für mich gilt da: Vertrauen gegen Vertrauen. Allein dem Sicherheits-Gedanken folgend könnte und sollte man sowas und dann konsequenterweise noch ganz viel mehr unterbinden wie z.b. Freilauf oder Kontakt überhaupt. Kein Treffen, kein Freilauf und am besten nur alleine im eingezäunten Garten oder drinnen in der gesicherten Festung bleiben ist am Ende natürlich am sichersten, keine Frage. Aber wo bleibt denn da die Lebensqualität und die Möglichkeiten, Erfahrungen zu machen und sich weiter zu entwickeln?
Kein Problem, ich denke, da sind wir insgesamt eigentlich schon mal auf einem guten Nenner...

Nur zum Ende denke ich, wurde ein wenig zu weit gedacht - der Sicherheitsgedanke ist ja nur einer von vielen, der in die Überlegung: "Kontakt an der Leine, ja/nein?" mit hineinspielt und in den wenigsten Fällen so ins Extreme geht, wie in deinem Beispiel dargestellt.

Für mich persönlich ist es z.B. nicht einmal der ausschlaggebende Grund, keinen Kontakt an der Leine zu wollen, obwohl es auch bei uns tatsächlich Ausnahmen gibt.
 
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Katrin
11. Dez. 18:28
Moin Katrin, Ich denke mal, deine Suki ist ziemlich sozialkompatibel, kann auch mal mit Einschränkungen umgehen und du selbst vielleicht sogar auch... 😁😇 Aber bist du echt noch nie gemaßregelt worden dafür, dass du selbst das überhaupt zulassen würdest von Leuten, die jetzt augenscheinlich echt nicht wirklich Ahnung haben und gerade in der Hundeschule gelernt haben, dass das total verboten ist? Wenn das jemand für sich oder seinen Hund nicht MÖCHTE, dann komme ich damit total gut klar. Wenn der andere Hund das einfach NICHT KANN komme ich damit auch gut klar. Muss ja nicht unbedingt sein, kann ich akzeptieren. Aber diese oft dabei mit schwingende, schlaumeierische Überheblichkeit bei der Ablehnung bringt mich manchmal auf die Palme. Kennst du das oder hast du das gar nicht so erlebt? Oder bin ich selbst nur einfach nicht gechillt genug, um da einfach souverän drüber weg zu gehen?
Hallo Tom, ich kenne einige Ersthundebesitzer die alles 1 zu 1 umsetzen was denen in der Huschu beigebracht bekommen haben und sich daran festklammern als wären es die heiligen Gebote der Hundehalter. Da denke ich mir dann meinen Teil. Das sind die die dann in Panik geraten wenn mal etwas nicht nach Schema f läuft (ist bei uns so gut wie immer der Fall😅).
 
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Tom
11. Dez. 18:39
Kein Problem, ich denke, da sind wir insgesamt eigentlich schon mal auf einem guten Nenner... Nur zum Ende denke ich, wurde ein wenig zu weit gedacht - der Sicherheitsgedanke ist ja nur einer von vielen, der in die Überlegung: "Kontakt an der Leine, ja/nein?" mit hineinspielt und in den wenigsten Fällen so ins Extreme geht, wie in deinem Beispiel dargestellt. Für mich persönlich ist es z.B. nicht einmal der ausschlaggebende Grund, keinen Kontakt an der Leine zu wollen, obwohl es auch bei uns tatsächlich Ausnahmen gibt.
Ich denke auch, dass wir nicht sooo weit von einander entfernt sind.
Das Ende meines Postings war halt natürlich etwas überspitzt und vielleicht auch provokativ dargestellt. Hatte von mir aus vielleicht auch mit einer parallel verlaufenden, aktuellen Diskussion mit meiner Tochter (16 J.) zu tun. Bei ihr kommt unser Hund so überhaupt gar nicht von der Leine.
Wegen Liebe und weil es sicherer ist.
An der Leine und ohne Kontakt ist natürlich immer sicherer als Freilauf, deswegen gibt es bei ihr nicht, was ich eigentlich schade finde.
Die Maus hat dann einfach weniger Spaß nur deswegen, weil sie geliebt wird.
Gleichzeitig fragt sie (Tochter) , ob sie am Samstag raus gehen darf und Party machen und ob sie bis 11, 12 oder 1 Uhr weg bleiben kann.
Je länger, desto besser, is ja klar.
Bei dieser zufällig parallel verlaufenden Diskussion habe ich sie darauf aufmerksam gemacht, dass ich sie sehr Liebe und dass es für sie am SICHERSTEN wäre, wenn sie eigentlich gar nicht rausgeht oder wenigstens möglichst früh zu Hause wäre. Aber Erfahrung und Lebensqualität bleibt dann halt auf der Strecke...
Ich glaube tatsächlich, dass sie verstanden hat, was ich meine...
 
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Anna
11. Dez. 18:40
Das größte Problem bei der ganzen Sache ist, soweit ich das hier herausgelesen habe, noch nicht einmal das "Angeleint Kontakt ja/nein?" per se, sondern dass man als Halter häufig von Fremden entmündigt wird, indem entweder keine Gelegenheit gegeben wird, NEIN zu sagen, oder ein NEIN bewusst überhört/ übergangen/ nicht ernst genommen wird.

Letzten Endes wollen wir alle nur eine schöne Zeit mit unseren Hunden verbringen und nicht hören, wir hätten keine Ahnung oder würden unseren Hund quälen - egal, von welcher Seite man kommt.

Ich bin der festen Überzeugung, dass sowohl pro- als auch kontra-Leinenkontakt Hundeleute super miteinander auskommen können, wenn man sich vorher abspricht und ein "Nein" akzeptieren kann, ohne gleich die ganze Weltsicht und Kompetenz des anderen an diese eine Frage/ Antwort zu knüpfen.
 
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Selina
11. Dez. 18:40
Ich denke auch, dass wir nicht sooo weit von einander entfernt sind. Das Ende meines Postings war halt natürlich etwas überspitzt und vielleicht auch provokativ dargestellt. Hatte von mir aus vielleicht auch mit einer parallel verlaufenden, aktuellen Diskussion mit meiner Tochter (16 J.) zu tun. Bei ihr kommt unser Hund so überhaupt gar nicht von der Leine. Wegen Liebe und weil es sicherer ist. An der Leine und ohne Kontakt ist natürlich immer sicherer als Freilauf, deswegen gibt es bei ihr nicht, was ich eigentlich schade finde. Die Maus hat dann einfach weniger Spaß nur deswegen, weil sie geliebt wird. Gleichzeitig fragt sie (Tochter) , ob sie am Samstag raus gehen darf und Party machen und ob sie bis 11, 12 oder 1 Uhr weg bleiben kann. Je länger, desto besser, is ja klar. Bei dieser zufällig parallel verlaufenden Diskussion habe ich sie darauf aufmerksam gemacht, dass ich sie sehr Liebe und dass es für sie am SICHERSTEN wäre, wenn sie eigentlich gar nicht rausgeht oder wenigstens möglichst früh zu Hause wäre. Aber Erfahrung und Lebensqualität bleibt dann halt auf der Strecke... Ich glaube tatsächlich, dass sie verstanden hat, was ich meine...
😂😂😂😂😂😂
Wenn die Hundeerziehung bei der Kindererziehung hilft... oder umgekehrt?😂👍👍
 
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Anna
11. Dez. 18:51
Ich denke auch, dass wir nicht sooo weit von einander entfernt sind. Das Ende meines Postings war halt natürlich etwas überspitzt und vielleicht auch provokativ dargestellt. Hatte von mir aus vielleicht auch mit einer parallel verlaufenden, aktuellen Diskussion mit meiner Tochter (16 J.) zu tun. Bei ihr kommt unser Hund so überhaupt gar nicht von der Leine. Wegen Liebe und weil es sicherer ist. An der Leine und ohne Kontakt ist natürlich immer sicherer als Freilauf, deswegen gibt es bei ihr nicht, was ich eigentlich schade finde. Die Maus hat dann einfach weniger Spaß nur deswegen, weil sie geliebt wird. Gleichzeitig fragt sie (Tochter) , ob sie am Samstag raus gehen darf und Party machen und ob sie bis 11, 12 oder 1 Uhr weg bleiben kann. Je länger, desto besser, is ja klar. Bei dieser zufällig parallel verlaufenden Diskussion habe ich sie darauf aufmerksam gemacht, dass ich sie sehr Liebe und dass es für sie am SICHERSTEN wäre, wenn sie eigentlich gar nicht rausgeht oder wenigstens möglichst früh zu Hause wäre. Aber Erfahrung und Lebensqualität bleibt dann halt auf der Strecke... Ich glaube tatsächlich, dass sie verstanden hat, was ich meine...
Ich bin in der Diskussion doch genau so vorbelastet - ich habe zwar keine 16. Jährige Tochter, mit der ich diskutieren könnte, habe aber dafür all die blöden Situationen vor Auge, die durch andere Halter entstanden sind und absolut vermeidbar gewesen wären, wenn man nur ein Minimum an Rücksichtnahme hätte walten lassen.

Ein paar davon hatte ich ja glaube ich schon genannt, aber da könnte ich echt Romane mit füllen - und mit einer Bibliothek voll schlechter Erinnerungen im Gepäck neige vielleicht auch ich mal zum Übertreiben und provokant darstellen... damit bist du also schon mal nicht alleine 😉
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 19:02
Das größte Problem bei der ganzen Sache ist, soweit ich das hier herausgelesen habe, noch nicht einmal das "Angeleint Kontakt ja/nein?" per se, sondern dass man als Halter häufig von Fremden entmündigt wird, indem entweder keine Gelegenheit gegeben wird, NEIN zu sagen, oder ein NEIN bewusst überhört/ übergangen/ nicht ernst genommen wird. Letzten Endes wollen wir alle nur eine schöne Zeit mit unseren Hunden verbringen und nicht hören, wir hätten keine Ahnung oder würden unseren Hund quälen - egal, von welcher Seite man kommt. Ich bin der festen Überzeugung, dass sowohl pro- als auch kontra-Leinenkontakt Hundeleute super miteinander auskommen können, wenn man sich vorher abspricht und ein "Nein" akzeptieren kann, ohne gleich die ganze Weltsicht und Kompetenz des anderen an diese eine Frage/ Antwort zu knüpfen.
Genau!

Und ohne das gleich, wie hier jetzt auch schon so oft, gleich von den ARMEN Hunden gesprochen wird, die sicher NIE Sozialkontakte haben und diese doch so dringend brauchen! Und von unfähigen Hund-Halter Teams, die das nur nicht machen aus reiner Inkompetenz weil sie Hunde nicht lesen könnten (sonst würden sie das ja an der Leine machen können) und blöderweise vielleicht auch noch mal nachvollziehbare Tipps von Profis beherzigen und keine intuitiven Alleskönner und geborene Hundeflüsterer sind. Die nie Erfahrungen sammeln WOLLEN und nur total übervorsichtig sind.

Die Empfehlungen und Erklärungen von erfahrenen Profis (die das beruflich machen), die eben eher in Richtung „Nein“ gehen, gibt es ja dazu.

Und wer es machen will oder meint, es tut dem Hund doch gut und es geht doch, so what. Muss ja jeder selber wissen!

Aber während die, die das an der kurzen Leine nicht wollen, eigentlich nur in Ruhe gelassen oder mindestens gefragt werden wollen (und nicht nur rhetorisch), wird das von den Befürwortern dann erfahrungsgemäß selten einfach kommentarlos sofort akzeptiert und eingehalten.

Erst mal sollte halt gelten, nur nach Rücksprache, denn Erklärungen warum es idR nicht so gut und sinnvoll ist, gibt es ja.
Trotzdem gibt es aber natürlich immer mal Ausnahmen.
Es sind ja begründete Empfehlungen, keine gesetzlichen Verbote. Wer trotzdem will oder wo der Hund das möchte (und nicht Freude mit allem anderen verwechselt wird…) soll das doch dann gerne machen! Aber mich doch nicht zwingen wollen und direkt unterstellen der Hund hätte ja deswegen zB keine Sozialkontakte, der ARME Hund... Das nervt einfach.
 
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Tom
11. Dez. 19:11
Vielleicht ist tatsächlich der Haupt Unterschied, dass wir selbst gar keine Bibliothek von schlechten Erfahrungen mit uns rum schleppen. Sonst würde ich das vielleicht auch ganz anders sehen.
Dabei achte ich halt streng darauf, dass wir selbst auch für keinen Eintrag in der "miese-Erfahrungen-Sammlung" von anderen Menschen und Hunden sorgen.
Aber das hat bisher glaub ich ganz gut geklappt.
Zumindest denke ich, niemand der uns kennt hasst uns deswegen und möchte uns nie wieder begegnen 😇
 
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Tom
11. Dez. 19:25
😂😂😂😂😂😂 Wenn die Hundeerziehung bei der Kindererziehung hilft... oder umgekehrt?😂👍👍
Ja, tut es tatsächlich, zumindest bei mir und im Moment und eher zufällig,weil es sich grad ganz gut passt ...

Aber habe ich es von dir richtig verstanden, dass du Leinen Kontakte und Freilauf Kontakte zulässt auch wenn sie mal ruppig sind, einfach zu Trainings und Sozialisierungs Zwecken?
Das finde ich richtig cool und am Ende auch sinnvoll. Und ich denke auch, dass du es mit Augenmaß machst.

Meine Halb-Windhund-Maus mit 62 cm Schulterhöhe ist halt oft die Größere und fast immer die Schnellere .
Manchmal macht es ihr Spaß, den anderen gegenüber im Freilauf vorne zu bleiben etwas ruppig zu sein und die manchmal auch einfach über den Haufen zu rennen. Vielen Kleinen, gerade Welpen macht das auch einfach total Spaß. Die greifen oft von selbst sofort wieder an, jagen sie und landen dann zum 5. oder 10. Mal auf dem Rücken und werden schon wieder ma kurz freundlich und kitzlig abgeschlabbert.
Wenn es offensichtlich für beide Hunde und für beide Halter völlig okay ist... So what..?
Is doch besser direkt als auf Mamas Arm zu müssen.

Manche wenige mögen das halt auch nicht so gerne.
Dafür haben wir ein Kommando (Brendy, laaaangsam!), was im Großen und Ganzen auch ganz gut funktioniert. Wenn sie nicht ein bis zwei Gänge zurück schaltet und gemütlich wird, dann kommt sie erstmal an die Leine und die Kleinen dürfen weiter sausen. Auch zu ihr kommen. Ist nie ein Problem. Damit soll sie auch klar kommen und ist auch nicht schlimm für sie. Außer dass sie grad nen time out hat und nicht mit sausen darf.

Keiner soll sich von ihr bedrängt oder fies über den Haufen gerannt fühlen, und wenn sie für mich oder für die anderen zu wild wird, muss sie zurück schalten und etwas ruhiger und gemütlicher werden.
Das klappt ganz gut und ist gut für meine Maus und aus meiner Sicht auch ganz schön für die anderen auch.