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Karin
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Anzahl der Antworten 35
zuletzt 24. Juni

Hund mit Autotrauma

Mein Hund Sammy (2 Jahre) stammt aus Rumänien und fährt kein Auto, was im Alltag zu erheblichen Problemen führt. Schon beim Griff zur Heckklappe oder zur Autotür gerät er in Panik. Verschiedene Hundetrainer und eine Verhaltenstherapeutin konnten bisher nicht helfen. Letztere hat das Problem sogar noch wesentlich verschlimmert: Innerhalb von 4 Minuten hatte sich der Hund einen Zahn abgesplittert und eine stabile Autobox zerlegt. Hinzu kommt, dass Sammy Allergiker ist (u.a. gegen Gräser) und ich häufiger mit ihm zum Tierarzt muss, was jedes Mal ein Fußmarsch von 10 km ist. Dem zurzeit starken Pollenflug hier kann er kaum entgehen. Hundewiesen,  -strände oder Wälder sind für mich zu Fuß unerreichbar. Ohne Leine mit anderen Hunden in sicherer Umgebung spielen, ist somit für ihn kaum möglich, was wieder zu anderen Problemen führt. Das macht sich inzwischen auch schon in seinem Wesen bemerkbar. Obwohl ich jeden Tag zusammengerechnet mehr als drei Stunden mit ihm spazieren gehe, versuche mit ihm zu spielen und ein bisschen den Grundgehorsam trainiere, wirkt er frustriert und unglücklich.  Sammy wird sehr schnell nervös und ist dann kaum noch zu bändigen. Dann ist er auch mit Leckerlis etc. nicht zu beruhigen/abzulenken. Auch an Spielen/Spielzeug hat er kein wirkliches Interesse. Ihn (fast 60 cm/ca. 30 kg) körperlich und mental richtig auszulasten, ist somit nicht so einfach. Zu Hause ist er ruhig und ausgeglichen. Seine Impulsekontrolle und Frustrationstoleranz haben sich im Laufe der Zeit sehr verbessert, aber in manchen Situationen vergisst er alles. Ich versuche seit Dezember 2021 das Problem zu lösen, aber jede falsche Bewegung, jedes kleine Missverständnis wirft mich auf Anfang zurück. Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Probleme gehabt und gelöst? Für jede praktikable Anregung, die irgendwie zum Erfolg führen könnte, wäre ich wirklich dankbar und Sammy hätte dann vielleicht das glückliche Hundeleben, das ich mir für ihn wünsche. P.S. Sammy geht ins Auto und er geht auch in seine Autobox. Nicht begeistert, aber er geht. Bevor das Disaster mit der Therapeutin passierte, konnte ich sogar die Box hinter ihm schließen und er blieb ruhig liegen. Aufgeregt war er schon immer, deshalb hatte ich mir, um bloß nichts falsch zu machen, professionelle Unterstützung geholt. Aber erst seit diesem Vorfall dreht er im Auto völlig durch, sobald man an die Tür oder Klappe fasst.
 
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Marie
24. Juni 12:08
❤️ lichen Dank für Deine Antwort! Es ist immer tröstlich zu lesen, dass es auch mit traumatisierten Hunden klappen kann, wenn man einen langen Atem hat.
Mit ganz viel Verständnis und Liebe schafft ihr das!
 
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Karin
24. Juni 12:15
Noch ein Aspekt, um die Zeit und Strecke zum TA z. B. zu überbrücken: wie wäre es für Euch, ihr nehmt / trainiert alternativ das Fahrrad, mit Anhänger o. ä.?
Leider bin ich eine sehr schlechte Radfahrerin und Sammy ein sehr stürmischer Hund. Ich werde trotzdem darüber nachdenken.
 
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Cornelia
24. Juni 12:36
Danke für die Tipps dazu. Werde ich auch mal ausprobieren.
Jepp... die Sendung habe ich auch gesehen ... Wuffi war aber auch noch zu wenig ausgelastet ... müsste so ne Woche oder zwei her sein ...
 
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Cornelia
24. Juni 12:45
Hi, Leider kann ich Dir - bis auf den Verweis auf Rütter - nicht raten. Aber mich würde interessieren wie Du mit der Verhaltenstherapeutinverfahren bist ... kaputte Box, abgebrochenen Zahn ... was hat sie denn dazu gesagt? Lg🙋‍♀️🐕🦴❤🍀😁
 
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Karin
24. Juni 14:04
Nichts! Der Hund war danach so traumatisiert, dass ich sie nicht mehr in Anspruch genommen habe. Heute weiß ich, dass so ungefähr alles, was sie mir zum Umgang mit dem Hund geraten hat, ziemlicher Mist war. Damals wollte ich bloß nichts verkehrt machen. Keiner meiner früheren Hunde war auch nur annähernd so kompliziert wie Sammy. Inzwischen kenne ich meinen Hund und höre mehr auf mein Bauchgefühl.