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Doreen
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zuletzt 28. Aug.

Hund entwickelt "plötzlich" angst vor Besitzer

Hallo, Wir sind vor ca. 5Monaten im Haus umgezogen. Da unsere Hündin auf Veränderungen stark mit fiepen und Unruhe reagiert, haben wir sie 10 Tage "in den Urlaub" bei meiner Mutter gegeben, um es für alle so angenehm wie möglich gestalten zu können.. Gleichzeitig kam meine Schwangerschaft raus. Als wir sie wieder abgeholt haben, war alles wie immer. Sie war, warum sollte es auch anders sein, unverändert. Klar musste sie sich neu orientieren, hatte aber riesen Freude an den gewonnen Garten und großzügig Platz im allgemeinen.. Nach ca. einem Monat fing es jedoch an. Sie spielte nicht mehr mit mir (ist ein totaler Ball Junkie) und zeigte vermehrte Angst meinem Partner gegenüber.. Das hat sie hin und wieder Mal, da sie schon immer, wegen schlechter Haltung auf Männer reagiert.. Nun war es aber so stark, dass sie plötzlich auch Angst vor mir hatte. Sie ist aus dem Garten abgehauen und ließ sich nicht mehr abrufen - das ist wirklich noch nie passiert! Sie ist noch nie weggelaufen und ist immer von mir abrufbar, selbst in Stresssituationen! Ich würde meine Hand für sie ins Feuer legen. Nachdem sie dann nach langem gut zureden, dann doch nicht weiter Weg lief sondern langsam auf mich zu kam, konnte ich sie ohne Probleme einfangen.. wir sind zurück in den Garten.. mein Partner stand nur in der Terrassen Tür und sie wollte wieder weglaufen. Ich konnte ihr den Weg versperren. Leider wurde ich dann auch voller Unverständnis wütend.. und habe sie entsprechend Reingeschick. Sie lief rein, machte einen Bogen und rannte hinten zum Garten wieder raus und war wirklich für 20min komplett weg. Wir haben die Umgebung abgesucht und mit leckerchen und Halsband gerufen.. nichts.. iwann stand sie dann plötzlich hinter mit.. als ich sie total erleichtert fragte, was sie denn macht und wo sie war, wollte sie wieder Fersengold geben.. könnte sie nur gerade noch so einfangen.. Es war nie was passiert, mein Partner hat ihr nie was getan und ist gerade jetzt wo es immer schlimmer wird nie mit ihr alleine gewesen.. also wirklich total untypisch und verständnislos.. Seitdem hat sie natürlich Leinenpflicht auch im Garten.. Zwischenzeitlich läuft alles super und dann von jetzt auf gleich kommt wieder so eine Phase.. Ich war alleine mit ihr auf einer Lichtung, da spielen wir gerne Ball, da sie das ja entsprechend gerade nicht mit mir macht, sind wir einfach wieder zurück.. und plötzlich wieder aus dem Nichts, hatte sie Angst vor mir? Sie zog vom Weg runter, weil sie in die Büsche wollte, Schwanz eingeklommen, machte sich klein und zittert.. ich hatte nicht Mal mit ihr gesprochen, dass man hätte einen falschen Ton treffen können.. Es sind immer wieder so kleine Angst Phasen.. hauptsächlich gegen meinen Partner.. daran haben wir uns leider inzwischen gewöhnt. Jetzt wird es mir gegenüber aber auch immer mehr und wir verstehen es nicht. Allerdings, wenn er Arbeiten ist, ist sie noch ein ganz anderer Hund. Sie spielt und bewegte sich freier, frisst ohne Probleme und kann auch ohne angekettet (aber mit Geschirr) im Garten entspannen.. Trotzdem richtet sich die Angst aber nicht speziell gegen ihn. Sie freut sich trotzdem wenn er kommt.. wenn er sich klein macht, begrüßt sie ihn auch.. wenn er stillt sitzt, will sie mit ihm spielen, kuscheln und ist ein total ausgeglichen fröhlicher Hund.. sobald er sich bewegt, ist er Feind Nummer eins 🙄 Jetzt ist es so, dass sie eben auch die Angst vermehrt gegen mich richtet, was noch nie der Fall war. Sie verweigert dann ihr fressen und frisst erst wenn sie alleine ist, kommt nicht mehr mit ins Schlafzimmer und zittert sobald man sich bewegt.. hauptsächlich lebt sie dann nur in ihrem Körbchen.. das ist ihre Sicherheit und haben früh angefangen, allen bei zubringen, dort darf sie auch keiner "ungefragt" stören. Soweit so gut.. aber es wird eben immer belastender. Es zerbricht mir das Herz, dass sie ständig Angst hat und wir ihr nicht helfen können, da nichts beängstigend da ist.. zudem es auch sehr nervenraubend ist, das friedlich auszusetzen, wenn sie vor Angst mir den Weg versperrt oder mir zwischen den Füßen her rennt, sodass ich drohe zu fallen.. Wir haben erst vermutet, es liegt an den ganzen Stress.. der Umzug, meine Hormone.. ihr alter? Aber es wird eben nicht besser und die Belastung für alle wird nicht weniger.. Ein Tiertrainer hat auch die Vermutung geäußert, aufgrund ihres Alters und des wechselnden Verhaltens, ob das nicht Anzeichen von Demenz ist.. Wie können wir ihr helfen, dass sie sich bei uns auch wieder sicher zu fühlt? Sie hat ja Angst vor uns aber die richtete sich nicht explizit gegen uns, da sie auch immer wieder Schutz sucht und Nähe.. ich hoffe man kann das iwie verstehen.. Ich bin momentan so am Ende, dass ich überlege sie abzugeben. Es scheint ihr mit uns nicht gut zu gehen und das belastet mich enorm.. sie ist seit 5 Jahren bei uns und war immer der Liebling von allen, verlässlich bis zum geht nicht mehr und jetzt, verstehen ich unseren Hund nicht mehr und wünsche mir Auszeit, da ich damit langsam nicht mehr umgehen kann 😭😭😭
 
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28. Aug. 13:53
Ach und erlaube mir alten Frau (54) noch eine Anmerkung. Du hast gesagt, dass Euer Hund seit 5 Jahren Euer Liebling ist, eine Abgabe wäre emotional kaum zu verkraften. Das Leben wird immer mal wieder Wendungen nehmen, die man nicht möchte..Auch mit einem Kind ist es nicht immer leicht, da ist Aufgeben auch keine Option. Du wirst in die neue Rolle hineinwachsen, nur Mut🍀🍀🍀
 
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28. Aug. 13:32
Hallo liebe Doreen, erstmal herzlichen Glückwunsch zum erwarteten Nachwuchs und alles Gute. Hat der Trainer die Situation bei Euch und das Verhalten der Hündin sehen können? z.B. zur Einordnung des Verhalten in Angst oder Verunsicherung? Es hat sich durch den Umzug und auch durch Deine Schwangerschaft ja doch einiges verändert bzw. wird sich verändern. Du bist wahrscheinlich auch anders als vorher, eine Schwangerschaft bringt emotionale Turbulenzen mit sich - positiv wie negativ. Ich würde möglichst viel Ruhe in die Situation bringen und ggf. Beratung vor Ort durch einen Trainer in Anspruch nehmen. Vielleicht kannst Du auch für Dich eine kleine Auszeit organisieren..Stress und Anspannung spürt der Hund und ist auch für den Babybauch nicht gut...
 
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Dogorama-Mitglied
28. Aug. 13:53
Ach und erlaube mir alten Frau (54) noch eine Anmerkung. Du hast gesagt, dass Euer Hund seit 5 Jahren Euer Liebling ist, eine Abgabe wäre emotional kaum zu verkraften. Das Leben wird immer mal wieder Wendungen nehmen, die man nicht möchte..Auch mit einem Kind ist es nicht immer leicht, da ist Aufgeben auch keine Option. Du wirst in die neue Rolle hineinwachsen, nur Mut🍀🍀🍀
 
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Dogorama-Mitglied
28. Aug. 13:55
Hallo Doreen, wie kann ich mitfühlen. Unsere Candy ist auch eine Angsthündin aus Spanien. Wir sind vor drei Monaten vom Niederrhein nach Ostfriesland gezogen. Es war der Supergau für sie, alles was ihr bisher Sicherheit gab ist mit einem Mal weggebrochen. Ich muss sagen wir hatten am Niederrhein einen super Tierarzt, der mir auch jetzt zur Seite steht. Er hat mir extra für sie Globulis hergestellt und nun geht es ganz langsam wieder aufwärts. Es gibt Tage da macht sie Schritte zurück, aber sie werden weniger. Ich denke das es für deine Hündin sehr schlimm war alles auf einmal anders zu sehen. Ich glaube auch das sie die Veränderungen in deinem Körper bemerkt. Und das du wütend wurdest, ist ganz menschlich. Weil irgendwann weis man nicht mehr wie man helfen kann und steht absolut hilflos da. Versuche wieder ganz normale Struckturen in den Alltag zu bringen. Zur ungefähr gleichen Zeit gassi gehen, Futtet geben usw. Das gibt Sicherheit. Und zur Unterstützung kannst du Star of Bethlehem, Bachblüte, geben. Sie hilft bei seelischem Kummer, Trauer, Unsicherheit.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Aug. 14:17
Hallo Doreen, wie kann ich mitfühlen. Unsere Candy ist auch eine Angsthündin aus Spanien. Wir sind vor drei Monaten vom Niederrhein nach Ostfriesland gezogen. Es war der Supergau für sie, alles was ihr bisher Sicherheit gab ist mit einem Mal weggebrochen. Ich muss sagen wir hatten am Niederrhein einen super Tierarzt, der mir auch jetzt zur Seite steht. Er hat mir extra für sie Globulis hergestellt und nun geht es ganz langsam wieder aufwärts. Es gibt Tage da macht sie Schritte zurück, aber sie werden weniger. Ich denke das es für deine Hündin sehr schlimm war alles auf einmal anders zu sehen. Ich glaube auch das sie die Veränderungen in deinem Körper bemerkt. Und das du wütend wurdest, ist ganz menschlich. Weil irgendwann weis man nicht mehr wie man helfen kann und steht absolut hilflos da. Versuche wieder ganz normale Struckturen in den Alltag zu bringen. Zur ungefähr gleichen Zeit gassi gehen, Futtet geben usw. Das gibt Sicherheit. Und zur Unterstützung kannst du Star of Bethlehem, Bachblüte, geben. Sie hilft bei seelischem Kummer, Trauer, Unsicherheit.
Und bitte nicht abgeben, das wäre für sie der Dolchstoß ins Herz. Sie wird wieder ganz die alte, sie braucht Zeit und sie braucht euch.
 
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Rita
28. Aug. 14:59
Hallo Doreen, vielleicht hat sie wirklich Demenz, so wie es der Trainer vermutet. Das würde auch ihre Angstphasen erklären. Denn bei einer beginnenden Demenz hätte sie immer klare Momente in denen sie dich erkennt und dann wieder Momente in denen sie in ihre Welt abtriftet in der sie früher gelebt hatte. Veränderungen sind ja leider nicht zu vermeiden aber für demente Hunde ist das eine Katastrophe und kann eine Demenz schneller verschlimmern . Vielleicht kann ja ein Tierarztbesuch Klarheit bringen....
 
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Dogorama-Mitglied
28. Aug. 15:12
Hallo Doreen. Das ist ja eine dramatische Geschichte. Ganz aus dem Bauch heraus. Dein Hund ist krank und sieht evt. nicht mehr richtig. Bedeutet, dass alles über die Nase geht und sie dich jetzt wahrscheinlich geruchlich nicht mehr oder nicht immer erkennt. Das mit den Augen ist beim Hund eine ganz schwierige Angelegenheit, man merkt es eigentlich nicht, erst wenn schon alles zu spät ist. Ich habe jetzt den 2. fast blinden Hund und man muss sehr genau hinsehen um an seinem Verhalten etwas zu erkennen. Auffallend war aber bei beiden Hunden , dass sie im Wesen sich stark verändert haben,bis sich alles eingespielt hat. Abgeben... Ja ich kann dich verstehen, zumal das Baby ja dann nochmals Stress bedeutet. Frage ... Wenn sie bei deinen Eltern in der Umzugsphase war, war sie dort normal ? Könnten deine Eltern den Hund übernehmen ?
 
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Doreen
28. Aug. 16:54
Hallo liebe Doreen, erstmal herzlichen Glückwunsch zum erwarteten Nachwuchs und alles Gute. Hat der Trainer die Situation bei Euch und das Verhalten der Hündin sehen können? z.B. zur Einordnung des Verhalten in Angst oder Verunsicherung? Es hat sich durch den Umzug und auch durch Deine Schwangerschaft ja doch einiges verändert bzw. wird sich verändern. Du bist wahrscheinlich auch anders als vorher, eine Schwangerschaft bringt emotionale Turbulenzen mit sich - positiv wie negativ. Ich würde möglichst viel Ruhe in die Situation bringen und ggf. Beratung vor Ort durch einen Trainer in Anspruch nehmen. Vielleicht kannst Du auch für Dich eine kleine Auszeit organisieren..Stress und Anspannung spürt der Hund und ist auch für den Babybauch nicht gut...
Dankeschön 🥰 Leider ist sie, sobald jmd da ist, ein komplett normaler Hund.. selbst wenn ich Nachbarn und Familie von ihrem Verhalten erzähle, könnte man mir fast nicht glauben, da sie sich sonst total normal gibt.. selbst wenn fremde da sind. Ja, dann ist sie villt kurz zurückhaltend, aber taut schnell auf. Auch wie sie sich uns gegenüber verhält, als ob nie was wäre 😞 Wenn es mir zu viel wird, trenne ich mich auch räumlich von Luna, damit ich Luft holen kann und sie nichts negatives abbekommt, das klappt soweit ganz gut. Jedenfalls freut sie sich beim wiederkommen immer, auch wenn sie unsicher im Körbchen wartet. Aber ich kann sie dann zu mir rufen und positiv bestärken, ob durch kraulen, raus gehen oder doch kleine Spielansätze..
 
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Doreen
28. Aug. 16:57
Ach und erlaube mir alten Frau (54) noch eine Anmerkung. Du hast gesagt, dass Euer Hund seit 5 Jahren Euer Liebling ist, eine Abgabe wäre emotional kaum zu verkraften. Das Leben wird immer mal wieder Wendungen nehmen, die man nicht möchte..Auch mit einem Kind ist es nicht immer leicht, da ist Aufgeben auch keine Option. Du wirst in die neue Rolle hineinwachsen, nur Mut🍀🍀🍀
Ich würde sie auch niemals abgeben wollen! Würde es, wenn ausschließlich nur ihr zu lieben machen. Mir scheint der Eindruck, dass ihr alles zu viel ist.. den kann ich ihr wenig nehmen, Vorallem, wenn das Baby dann da ist. Es wird Mal lauter, Mal total wuselig.. aber es bleibt Familienalltag.. und ich weiss nicht ob ihr das villt auch zu viel ist, mit den ganzen Veränderungen und ihrem Alter.. 😕
 
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Doreen
28. Aug. 17:02
Hallo Doreen, wie kann ich mitfühlen. Unsere Candy ist auch eine Angsthündin aus Spanien. Wir sind vor drei Monaten vom Niederrhein nach Ostfriesland gezogen. Es war der Supergau für sie, alles was ihr bisher Sicherheit gab ist mit einem Mal weggebrochen. Ich muss sagen wir hatten am Niederrhein einen super Tierarzt, der mir auch jetzt zur Seite steht. Er hat mir extra für sie Globulis hergestellt und nun geht es ganz langsam wieder aufwärts. Es gibt Tage da macht sie Schritte zurück, aber sie werden weniger. Ich denke das es für deine Hündin sehr schlimm war alles auf einmal anders zu sehen. Ich glaube auch das sie die Veränderungen in deinem Körper bemerkt. Und das du wütend wurdest, ist ganz menschlich. Weil irgendwann weis man nicht mehr wie man helfen kann und steht absolut hilflos da. Versuche wieder ganz normale Struckturen in den Alltag zu bringen. Zur ungefähr gleichen Zeit gassi gehen, Futtet geben usw. Das gibt Sicherheit. Und zur Unterstützung kannst du Star of Bethlehem, Bachblüte, geben. Sie hilft bei seelischem Kummer, Trauer, Unsicherheit.
Ich werde unseren TA wohl auch nochmal kontaktieren müssen und Mal schauen was dann raus kommt und welche Möglichkeiten wir haben.. Unsere Strukturen haben sich nicht verändert, um ihr so viel halt wie möglich zugeben.. wobei sie eben gerade ihre fresszeiten gerade selbst bestimmt, Indem sie es stehen lässt, bis nachts komplette Ruhe eingekehrt.. selbst wenn sie alleine zu Hause ist, rührt sie es kaum an.
 
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Doreen
28. Aug. 17:06
Und bitte nicht abgeben, das wäre für sie der Dolchstoß ins Herz. Sie wird wieder ganz die alte, sie braucht Zeit und sie braucht euch.
Wir wollen sie ja auch nicht abgeben.. es wäre der letzte Ausweg, um ihr wieder ein hundefreundliches leben zu ermöglichen.. ich möchte nämlich nicht, dass sie ständig Angst haben muss 😩