Ich denke das ist total Situationsabhängig. Ich belohne durchaus auch einmaliges Aufregungsbellen. Oder Leine ziehen. Wenn mein Hund nämlich vom anderen Hund weg zieht und ihm dabei vor lauter Stress ein Beller raus rutscht. Das ist nämlich 1000x besser, als wenn er pöbelnd in Richtung Hund in der Leine hängt. Oder in unserem Fall, mit den Zähnen in meiner Hose (wir hatten mit rückgerichteter Aggression zu kämpfen, als er zu mir kam.)
Aber auch da ist die Frage, wie ich belohne. Stimmliches Lob und schnelles weitergehen und vom anderen Hund entfernen ist in dem Fall die deutlich hochwertigere Belohnung als stehen bleiben und ihm n Leckerli ins Maul zu schieben, das er gerade nicht mag. Das würde er in dem Fall vielleicht sogar als Strafe empfinden. Und ich finde es aber gut, dass er lieber auf Abstand geht, auch wenn das gerne das nächste Mal geordneter zugehen darf - und auch wird, wenn ich ihn nicht in die überfordernde Situation bringe!
Was soll denn das kommando "leise" in diesem Fall bringen? Ziel sollte ja sein, dass der Hund entspannt ist und nicht nur leise. Also frühzeitig vorm bellen reagieren ja, aber meiner Ansicht nach nicht mit einem kommando, sondern indem ich die Bedürfnisse meines Hundes nach Abstand wahrnehme und nach Möglichkeit erfülle. Dabei kann ein kommando zwar hilfreich sein (meiner fühlt sich im Fuß auf der abgewandten Seite in engen Begegnungen zum Beispiel deutlich wohler), müsste dann aber meiner Meinung nach eine Handlungsanweisung beeinhalten. Und "leise" sagt ja nur aus, was der Hund nicht tun soll...
Deshalb schrieb ich ja, das man die Ursache heraus finden muss, ohne das ist jedes Kommando sinnlos. Und ich lobe nicht fürs wegziehen.
Er fragt den Richtungswechsel an da alles andere zu gefährlich ist(auch 15kg die in Panik ziehen können einen zu Fall bringen, aber das ging nicht von heute auf morgen auch logisch).
Und das Kommando "Leise" ist ja erst dann sinnvoll wenn man den Hund lesen kann und alles schon mega sitzt. Einfach ein Kommando für; ich hab's gesehen, alles gut, nicht bellen.
Das mit Bogen laufen, Abstand etc schrieb ich auch und setze ich vorraus, da das der Grundstein ist.
Dieses Beispiel war auch nur wie es bei uns klappt, jeder kann das für sich aufbauen mit ganz anderen Worten. Im Übrigen arbeite ich mit Handzeichen und Körpersprache da er das besser versteht und ohnehin immer zu mir schaut um anzufragen etc.
Alles sehr komplex und da man den Hund nicht kennt wird auch nicht jeder Rat der hier gegeben wird so anwendbar sein.