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Hannah
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zuletzt 22. Nov.

Hündin knurrt bei Leckerli weg nehmen..

Hallo ihr Lieben, unsere Hündin ist knapp 1 1/2 Jahre alt und hat mich heute das 2. Mal angeknurrt wo ich ihrem Kausnack zu nahe gekommen bin. Wir hatten nie Probleme mit sowas und sie macht sich aktuell auch klasse was Verhalten, Training und Orientierung angeht. Könnte es sein dass sie einfach nur testet oder sollte ich lieber Hilfe holen. Ich hab natürlich sofort konsequent gehandelt und den Kausnack habe ich dann ganz weggenommen. Vielleicht hat jemand das ja schon mal erlebt.
 
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Ute
14. Nov. 12:32
Mein Problem ist, dass viele hier hauptsächlich erklären, "dass ihr Hund sie nicht anzuknurren hat". Dass knurren als etwas böses dargestellt wird. Das ist es nicht! Mein Problem ist, dass viel darüber geredet wird, dass man so verhalten korrigiert, aber ohne konkrete Aussagen wie. Da kann jetzt jeder rein interpretieren was er will und seinen Hund fröhlich strafen. Mein Problem ist, dass in Nebensätzen erwähnt wird, dass man Tauschgeschäfte eingeführt hat oder an dem Problem gearbeitet hat, aber nicht konkret wie. Wie du zum Beispiel scheinbar nicht erklären willst, wie du tauschen aufgebaut hast, und lieber weiter erklärst, dass die Strafe, die du offenbar nicht beim Namen nennen willst, ja gar kein Problem für den Hund sei. Mein Problem ist, dass alle möglichen vermutlich gar nicht mit Hannahs Situation vergleichbaren Situationen heran gezogen werden, um Maßregelungen zu rechtfertigen. Und ihr das damit implizit (und oft genug explizit) empfohlen wird. Dabei hat etwas, was der Hund irgendwo findet, überhaupt nichts mit der Situation zu tun, wenn er aktiv etwas gegeben bekommt. Das kann der sehr wohl differenzieren. Mein Problem ist, dass hier sehr viele Dinge unterstellt werden, ohne überhaupt wirklich Infos zu haben. Die Überschrift "Hund knurrt bei leckerli weg nehmen" wird zum Beispiel in sehr vielen Kommentaren ignoriert und behauptet, sie wolle gar nicht ans leckerli. Und das als Tatsache hingestellt, ohne dass sie sich genauer dazu geäußert hat. Ich habe nichts dagegen, hin und wieder mal angemessene positive Strafe einzusetzen. Das mache ich auch und lässt sich realistisch betrachtet auch kaum vermeiden. Aber ich habe was dagegen, es als allerersten Schritt für ein Problem zu propagieren, das man nicht mal genauer eingegrenzt hat. Der erste Schritt sollte meiner Meinung nach sein, die Situation und die Motivation des Hundes - und das eigene Auftreten - zu hinterfragen.
Oh, das war jetzt viel Text mit vielen Problemen die Du wohl auch mit mir hast. Man sollte generell nichts hineininterpretieren sondern nachfragen was gemeint ist, machst Du ja auch. Nehms mir nicht krumm wenn ich nicht auf alles eingehe, ich kann mir nichtmal alles merken.
Also, für mich hat die TE richtig reagiert. Ich zumindest hätte an der Stelle (erstmaliges Knurren) auch das Leckerchen weg genommen, damit der Hund sieht, dass es sich nicht lohnt. Aus und tauschen hab ich nicht speziell aufgebaut, das bekommen sie schnell mit, dass sich das lohnt und handeln dann aus eigenem Antrieb heraus.
Meine Ansage besteht aus einem strengen "ey, so nicht". Im schlimmsten Fall darf Bonnie nicht mehr aufs Sofa bevor sie nicht beschwichtigt
 
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Silke
14. Nov. 12:38
Oh, das war jetzt viel Text mit vielen Problemen die Du wohl auch mit mir hast. Man sollte generell nichts hineininterpretieren sondern nachfragen was gemeint ist, machst Du ja auch. Nehms mir nicht krumm wenn ich nicht auf alles eingehe, ich kann mir nichtmal alles merken. Also, für mich hat die TE richtig reagiert. Ich zumindest hätte an der Stelle (erstmaliges Knurren) auch das Leckerchen weg genommen, damit der Hund sieht, dass es sich nicht lohnt. Aus und tauschen hab ich nicht speziell aufgebaut, das bekommen sie schnell mit, dass sich das lohnt und handeln dann aus eigenem Antrieb heraus. Meine Ansage besteht aus einem strengen "ey, so nicht". Im schlimmsten Fall darf Bonnie nicht mehr aufs Sofa bevor sie nicht beschwichtigt
Es gibt aber Hunde die das tauschen mühsam lernen müssen. Knurren ist meiner Meinung nach auch ok um bescheid zu geben das irgendwas an der Situation gerade nicht in Ordnung ist. Aber dann hat der Rückzug zu erfolgen. Dafür lobe ich dann auch weil der Hund sich dann in der Situation richtig verhalten hat.
 
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Nadine
14. Nov. 12:39
Ich habe das Gefühl, du verwechselst bei uns Erziehung mit Strafe. Ich kann nur von mir reden, aber Mila ist ein etwas unsicherer Hund und dazu noch Schäferhund. Ich muss ihr Regeln aufstellen und die Welt für sie regeln. Es ist meine Aufgabe, beim Klingeln als erster zur Haustüre zu gehen und den Besuch reinzulassen. Es ist auch meine Aufgabe, wenn ihr draußen was nicht geheuer ist, sie auf die andere Seite zu nehmen und an der Situation in Ruhe vorbei zu führen. Das sind jetzt nur zwei Beispiele, aber wenn ich Mila das alles regeln lassen würde, hätte ich ein Riesen Problem. Sie hat sich nur so gut entwickelt, weil wir die Dinge für sie regeln. Deshalb vertraut sie uns und muss uns nicht anknurren. Und Mila ist als Malimix super sensibel. Sie könntest du nie mit Härte erziehen. Ich nenn es bei uns mal liebevoll aber konsequent. Und für uns klappt das wunderbar, deshalb gebe ich das auch gerne so weiter. Das muss natürlich nicht für jeden richtig sein, aber man kann doch in so einem Forum gerne darüber reden und natürlich auch verschiedener Meinung sein 😊.
Ich habe kein Problem mit Regeln. Wir haben hier auch Regeln, tatsächlich machen wir das alles ziemlich ähnlich wie du beschreibst und genau so finde ich es richtig.

Ich finde auch genau den Punkt "sie vertraut uns und muss uns nicht anknurren" sehr wichtig und versuche eigentlich genau das rüber zu bringen: Dass der Hund nicht knurrt, wenn er keinen Grund dazu hat. Dass man es aber andererseits erst mal reflektieren sollte, wenn er es tut, und nicht pauschal korrigieren.
Wenn der Hund beim Fressen knurrt, wenn ich mich ihm nähere (oder wie im Threadtitel beschrieben, das leckerli weg nehme), muss ich mich erst mal fragen, warum er das tut. Und beim Leckerli weg nehmen frage ich mich dann schnell, warum der Mensch das tut. Aus Hundesicht ergibt das nämlich überhaupt keinen Sinn.
Zuerst mal sehe ich hier ein Beziehungs- statt Erziehungsproblem.

Und mich triggern dann so Sätze wie:
"Es sollte unterbunden werden"
"Ein Hund hat nicht zu knurren, wenn der Besitzer neben seiner Ressource ist"
"Tut der Hund das, wird derjenige nicht ernst genommen"
"Meine Hunde haben mich grundsätzlich nicht anzuknurren. Tun sie es doch, wird korrigiert"
"Massregeln im Sinne von anknurren lasse ich mich nicht"

Denn, ich widerhole mich, damit wird Knurren als etwas böses betitelt, was der Hund nicht tun soll und darf. Diese Sätze bleiben (jedenfalls bei mir) am ehesten hängen und die ganze Frage nach dem Grund für das Knurren (die ja einige hier wohl schon für sich beantwortet haben und keine anderen Möglichkeiten zulassen) wird vergessen, denn DER HUND DARF NICHT KNURREN! Und wenn man das entsprechend "unterbindet", bekommt man im schlimmsten Fall einen Hund, der nicht mehr knurrt. Aber dafür direkt beißt. Und ich sage dir aus Erfahrung, das ist alles andere als witzig.
Vielleicht reagiere ich auch aus dem Grund so allergisch darauf, weil mein Hund hier ankam und überhaupt nicht geknurrt hat und es erst mühsam wieder lernen musste. Und das wünsche ich wirklich keinem.
 
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Grzekan
14. Nov. 12:42
Wisst ihr eigentlich, daß so etwas im echten Leben schwerwiegende Konsequenzen haben kann?
Warum hat sie denn geknurrt und was heißt denn "Nahe"? Im gleichen Raum oder 5 cm macht schon einen Unterschied.
Klar solltet ihr euch bei trainieren statt dominieren umschauen, bevor das Verhalten zu einem richtigen Problem wird. Und das kann, je nach Hund verstärkt werden durch Wegnahme (Hund lernt, daß der Mensch zu blöd ist Warnungen zu verstehen und kann die dann beim nächsten Mal einfach übergehen. Hund lernt daß er keine Ruhe hat beim kauen und der Mensch ihm wahllos Dinge wegnimmt.....).
Kannst du denn auch damit leben, wenn dein Hund ganz konsequent zubeißt?
Aus Hundesicht übrigens Normal. Testen würde ich es höchstens nennen, wie weit muss ich gehen, damit der Mensch rafft, daß ich Ruhe brauche.

Du schreibst knurren gab's vorher nicht, gab's denn andere Signale (wird häufig übergangen) wie Pfote drauflegen, beschwichtigen (zügeln), whale eye 👀?
 
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Ute
14. Nov. 12:49
Das bestimmt. Aber hierfür kann ich keine Anleitung geben, weil ich das eben nie trainieren musste. Ansonsten ganz wichtiger Punkt: Rückzug (Beschwichtigen) immer belohnen. Das Positive eben bestärken.
 
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Mirja
14. Nov. 12:50
Ich habe kein Problem mit Regeln. Wir haben hier auch Regeln, tatsächlich machen wir das alles ziemlich ähnlich wie du beschreibst und genau so finde ich es richtig. Ich finde auch genau den Punkt "sie vertraut uns und muss uns nicht anknurren" sehr wichtig und versuche eigentlich genau das rüber zu bringen: Dass der Hund nicht knurrt, wenn er keinen Grund dazu hat. Dass man es aber andererseits erst mal reflektieren sollte, wenn er es tut, und nicht pauschal korrigieren. Wenn der Hund beim Fressen knurrt, wenn ich mich ihm nähere (oder wie im Threadtitel beschrieben, das leckerli weg nehme), muss ich mich erst mal fragen, warum er das tut. Und beim Leckerli weg nehmen frage ich mich dann schnell, warum der Mensch das tut. Aus Hundesicht ergibt das nämlich überhaupt keinen Sinn. Zuerst mal sehe ich hier ein Beziehungs- statt Erziehungsproblem. Und mich triggern dann so Sätze wie: "Es sollte unterbunden werden" "Ein Hund hat nicht zu knurren, wenn der Besitzer neben seiner Ressource ist" "Tut der Hund das, wird derjenige nicht ernst genommen" "Meine Hunde haben mich grundsätzlich nicht anzuknurren. Tun sie es doch, wird korrigiert" "Massregeln im Sinne von anknurren lasse ich mich nicht" Denn, ich widerhole mich, damit wird Knurren als etwas böses betitelt, was der Hund nicht tun soll und darf. Diese Sätze bleiben (jedenfalls bei mir) am ehesten hängen und die ganze Frage nach dem Grund für das Knurren (die ja einige hier wohl schon für sich beantwortet haben und keine anderen Möglichkeiten zulassen) wird vergessen, denn DER HUND DARF NICHT KNURREN! Und wenn man das entsprechend "unterbindet", bekommt man im schlimmsten Fall einen Hund, der nicht mehr knurrt. Aber dafür direkt beißt. Und ich sage dir aus Erfahrung, das ist alles andere als witzig. Vielleicht reagiere ich auch aus dem Grund so allergisch darauf, weil mein Hund hier ankam und überhaupt nicht geknurrt hat und es erst mühsam wieder lernen musste. Und das wünsche ich wirklich keinem.
Ich verstehe was du meinst, und wenn man dann noch solche Erfahrungen gemacht hat wie du mit deinem Hund ist man da wahrscheinlich besonders sensibel. Ich denke auch, dass wir in Bezug auf Hundeerziehung gar nicht so weit auseinander liegen, es ist aber auch immer sehr schwer, hier nur darüber zu schreiben, als wenn man sich drüber unterhalten könnte. Schade eigentlich. Ich hoffe für die TE, dass sie für ihren Hund den richtigen Weg findet 🙏🏻.
 
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Silke
14. Nov. 12:54
Ich habe kein Problem mit Regeln. Wir haben hier auch Regeln, tatsächlich machen wir das alles ziemlich ähnlich wie du beschreibst und genau so finde ich es richtig. Ich finde auch genau den Punkt "sie vertraut uns und muss uns nicht anknurren" sehr wichtig und versuche eigentlich genau das rüber zu bringen: Dass der Hund nicht knurrt, wenn er keinen Grund dazu hat. Dass man es aber andererseits erst mal reflektieren sollte, wenn er es tut, und nicht pauschal korrigieren. Wenn der Hund beim Fressen knurrt, wenn ich mich ihm nähere (oder wie im Threadtitel beschrieben, das leckerli weg nehme), muss ich mich erst mal fragen, warum er das tut. Und beim Leckerli weg nehmen frage ich mich dann schnell, warum der Mensch das tut. Aus Hundesicht ergibt das nämlich überhaupt keinen Sinn. Zuerst mal sehe ich hier ein Beziehungs- statt Erziehungsproblem. Und mich triggern dann so Sätze wie: "Es sollte unterbunden werden" "Ein Hund hat nicht zu knurren, wenn der Besitzer neben seiner Ressource ist" "Tut der Hund das, wird derjenige nicht ernst genommen" "Meine Hunde haben mich grundsätzlich nicht anzuknurren. Tun sie es doch, wird korrigiert" "Massregeln im Sinne von anknurren lasse ich mich nicht" Denn, ich widerhole mich, damit wird Knurren als etwas böses betitelt, was der Hund nicht tun soll und darf. Diese Sätze bleiben (jedenfalls bei mir) am ehesten hängen und die ganze Frage nach dem Grund für das Knurren (die ja einige hier wohl schon für sich beantwortet haben und keine anderen Möglichkeiten zulassen) wird vergessen, denn DER HUND DARF NICHT KNURREN! Und wenn man das entsprechend "unterbindet", bekommt man im schlimmsten Fall einen Hund, der nicht mehr knurrt. Aber dafür direkt beißt. Und ich sage dir aus Erfahrung, das ist alles andere als witzig. Vielleicht reagiere ich auch aus dem Grund so allergisch darauf, weil mein Hund hier ankam und überhaupt nicht geknurrt hat und es erst mühsam wieder lernen musste. Und das wünsche ich wirklich keinem.
Wenn man solche Situationen selbst erlebt hat hat man natürlich viel feinere Antennen dafür und reagiert dementsprechend.😉
Aber trotzdem finde ich es ganz wichtig zu üben das man dem Hund jederzeit alles wegnehmen kann. Der Hund kann ja auch immer mal was erwischen was gefährlich ist. Das muss ja nicht nur draußen sein. Auch im Haushalt gibt es genug Sachen die nicht ganz unproblematisch werden können. Da habe ich gleich wieder ein Bild vor Augen wie Captain eine Barbie von meiner Tochter erwischt hat und die langen blonden Haare an ihm wehten als er stolz damit an uns vorbei galoppiert ist. Ich war in der Sekunde etwas perplex aber mein Mann hat schnell reagiert und er konnte die Barbie retten bevor sie Blessuren abbekommen hat.😂

Bei Futter oder Kausnacks hatte ich mit Captain das Problem übrigens mal anders rum. Ihn musste ich zeigen das es ok ist das er in meiner Gegenwart frisst. Und das als völlig unbeschwerter Welpe der nie schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das war mal eine Herausforderung der anderen Art.😂
 
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Sylvia
14. Nov. 12:56
Ich habe geschrieben Bei mir geben es eine Korrektur und Kaustange abgenommen. Dannach würde ich es trainieren Kaustange ihr geben und abnehmen macht sie nichts wird extra belohnt Lob und Kaustange macht sie was Korrektur und Kaustangen Abnahme. Usw. Der Hund lernt auch hier, dass was ich weggenommen bekomme bekomme ich zurück mit doppelter Bestätigung. Positive Verknüpfung. Korrektur für unerwünschtes verhalten, so wie Hunde auch kommunizieren. Das ist ein Art Tauschgeschäft. Mit Futterressourcen Verteidigung hatte ich z.b. nie Probleme gehabt. Es waren andere Ressourcen. Futterressourcen musste ich nur zwischen den 3 regeln, aber nie unter mir und den Hunden. Genauso wenig hatte ich das Problem bei Spielzeug. Und wir sprechen nicht vom abnehmen der Ressourcen sondern von nähern das ist ein Schritt der schon vor Abnahme erfolgt. Wenn man sich nicht nähern darf und es als gut angesehen wird. Dann bitte. Aber ich möchte mich frei in meiner Wohnung bewegen können. Weil es meine Wohnung ist. Meine Regeln. Ich sehe meine Hunde und mich nicht auf einer Stufe. Was nicht bedeutet, dass ich die 3 nicht lieb hab. Aber es gibt Grenzen, so wie bei Kindern auch.
Ich habe nur geschrieben, weil du u.a. die Schäferhundleute angesprochen hast, um zu bestätigen, daß sie eine starke und konsequente Hand brauchen ( mehr als manch andere Rasse . Dies kann ich für meine nicht bestätigen. Das war es schon🤷‍♀️🤗
 
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Dogorama-Mitglied
14. Nov. 12:57
Ich habe kein Problem mit Regeln. Wir haben hier auch Regeln, tatsächlich machen wir das alles ziemlich ähnlich wie du beschreibst und genau so finde ich es richtig. Ich finde auch genau den Punkt "sie vertraut uns und muss uns nicht anknurren" sehr wichtig und versuche eigentlich genau das rüber zu bringen: Dass der Hund nicht knurrt, wenn er keinen Grund dazu hat. Dass man es aber andererseits erst mal reflektieren sollte, wenn er es tut, und nicht pauschal korrigieren. Wenn der Hund beim Fressen knurrt, wenn ich mich ihm nähere (oder wie im Threadtitel beschrieben, das leckerli weg nehme), muss ich mich erst mal fragen, warum er das tut. Und beim Leckerli weg nehmen frage ich mich dann schnell, warum der Mensch das tut. Aus Hundesicht ergibt das nämlich überhaupt keinen Sinn. Zuerst mal sehe ich hier ein Beziehungs- statt Erziehungsproblem. Und mich triggern dann so Sätze wie: "Es sollte unterbunden werden" "Ein Hund hat nicht zu knurren, wenn der Besitzer neben seiner Ressource ist" "Tut der Hund das, wird derjenige nicht ernst genommen" "Meine Hunde haben mich grundsätzlich nicht anzuknurren. Tun sie es doch, wird korrigiert" "Massregeln im Sinne von anknurren lasse ich mich nicht" Denn, ich widerhole mich, damit wird Knurren als etwas böses betitelt, was der Hund nicht tun soll und darf. Diese Sätze bleiben (jedenfalls bei mir) am ehesten hängen und die ganze Frage nach dem Grund für das Knurren (die ja einige hier wohl schon für sich beantwortet haben und keine anderen Möglichkeiten zulassen) wird vergessen, denn DER HUND DARF NICHT KNURREN! Und wenn man das entsprechend "unterbindet", bekommt man im schlimmsten Fall einen Hund, der nicht mehr knurrt. Aber dafür direkt beißt. Und ich sage dir aus Erfahrung, das ist alles andere als witzig. Vielleicht reagiere ich auch aus dem Grund so allergisch darauf, weil mein Hund hier ankam und überhaupt nicht geknurrt hat und es erst mühsam wieder lernen musste. Und das wünsche ich wirklich keinem.
Ja das sehe ich auch so. Die Beziehung und nicht die Erziehung oder Training sind hier der Schlüssel.
In einer guten Beziehung gibt es für den Hund keinen Grund zu Knurren.
Nicht, weil er dafür bestraft wird, aber genauso wenig, weil man ihn einfach in Ruhe lässt und aus dem Weg geht.
Solange man nicht an Vertrauen und Sicherheit arbeitet, wird das Problem in unterschiedlichen Formen und Situationen wieder auftauchen.

(Und bevor es einer falsch versteht, natürlich sind Erziehung und Training wichtig in der Hundehaltung)
 
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Silke
14. Nov. 12:57
Ich verstehe was du meinst, und wenn man dann noch solche Erfahrungen gemacht hat wie du mit deinem Hund ist man da wahrscheinlich besonders sensibel. Ich denke auch, dass wir in Bezug auf Hundeerziehung gar nicht so weit auseinander liegen, es ist aber auch immer sehr schwer, hier nur darüber zu schreiben, als wenn man sich drüber unterhalten könnte. Schade eigentlich. Ich hoffe für die TE, dass sie für ihren Hund den richtigen Weg findet 🙏🏻.
Es kommt ja darauf an wie ausgeprägt das ganze ist. Danach richtet sich der Trainingsaufbau. Kann man gleich mit tauschen anfangen oder sollte man am Anfang eher was dazu geben bevor man das tauschen anfangen kann... sooo viele Faktoren die da eine Rolle spielen.🙈