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Jody
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 49
zuletzt 5. Apr.

Futterneid

Hallo, seit kurzem fängt unser Hund an wenn er seine Fressschüssel bekommt an zu knurren und es zu verteidigen aber ohne das er uns beißt. Egal ob wir nur vorbei gehen oder uns zu nah am Futter befinden hat jemand Tipps? Danke im Vorraus
 
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Jody
2. Apr. 18:21
Jody, verstehe mich bitte nicht falsch. Du hast einen tollen Hund und er kommuniziert mit dir! Das ist super!!! Aber, da muss tatsächlich eine Verhaltensänderung her. Um da aber Tipps zu geben, muss man euch gemeinsam mal sehen und schauen, wie dein Hund sonst so drauf ist. Das ist alles machbar :) Aber das hier im Forum zu machen, halte ich wirklich für gefährlich.
Ja ich möchte sein Verhalten ja auch ändern keine Frage
 
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Steffi
2. Apr. 23:39
Eine Frage habe ich an Ulli und Steffi Wenn ihr sagt der Hund fühlt sich unangenehm Oder er soll beim Füttern alleine sein Findet ihr es richtig dass der Hund sein Futter verteidigt ???? Und es mit euren Empfehlungen sogar noch dem Hund bestätigt?
Ja, ich finde es überaus wichtig die Bedürfnisse eines Hundes ernst zu nehmen. Knurren und Bellen sind Teil der hündischen Kommunikation, die von Menschen viel zu häufig missgedeutet und/oder negativ verknüpft werden. Derlei Verhaltensweisen treten als Reaktion auf eine andere Aktion auf und der Hund möchte im Grunde ausdrücken, dass Unbehagen in ihm vorhanden ist. Es ist ganz normal, dass ein Hund sein Futter verteidigt. Dies tut ein Hund aber nur, wenn ihm das nötige Vertrauen fehlt. Ein Hund, der seinen Menschen voll und ganz vertraut, der wird dies nicht tun. Dadurch, dass das Futter in Ruhe zu sich genommen werden kann, wird sein Verhalten nicht bestätigt, sondern ihm die nötige Sicherheit gegeben, die ihm derzeit fehlt. Wird jedoch ständig an ihm vorbei gegangen, er berührt, gestört, sein Futter weggenommen, er gemaßregelt etc., so wird ihm das nötige Vertrauen genommen und sein Futter gewinnt an Bedeutung. Er kann es nicht in Ruhe zu sich nehmen und gerät in eine unangenehm Situation, die ganz leicht vermieden werden kann. Versetzt euch doch kurz in seine Lage, so schwer ist das nicht nachzuvollziehen. Das ist vorwiegend ein Vertrauensthema und hat weniger etwas mit Erziehung zu tun. Denn wenn man da jetzt rumdoktort und ihm ständig irgendwelche Regeln überstülpt, macht man es im besten Falle noch schlimmer und stört zudem die Bindung, die anscheinend ja eh gerade angekratzt ist.
 
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Svenja
3. Apr. 00:19
Mir wurde gesagt wenn er anfängt mit knurren wenn er frisst soll ich es wegnehmen und somit ihm zeigen das es kein gutes Verhalten ist und es ihm erst wieder hin stellen wenn er sich beruhigt hat und nicht knurrt wenn ich ihm die Schüssel wieder hin stelle und zbsp.ihn streichel möchte Von der vorbesitzerin kennt er nur Schüsselfutter wir sind dann umgestiegen auf Handfutter um ihn zu trainieren und gehorsam bei zu bringen. Jetzt hatt es die letzten 3 Wochen prima geklappt und wir haben angefangen ihm 1x pro Tag Schüsselfutter zu geben + Habdfutter
Wenn er knurrt und du die Schüssel trotzdem wegnimmt, läufst du Gefahr dass er beim nächsten Mal zu beißt. Ich würde erstmal in ganz anderen Situationen ein "Tabu" erlernen. Sprich im Grunde erstmal Frusttrationstoleranz und Impulskontrolle lernen. Dann kannst du ihm beispielsweise ein Leckerchen vor die Füße legen und das Tabu geben, hält er sich dran, bekommt er dafür ein extratolles Leckerchen. So merkt er, dass du über die Ressourcen bestimmst. Aber vermutlich sind im Alltag generell ein paar Standpunkte noch nicht eindeutig zugeordnet und macht sich in der Futtersituaton nur am deutlichsten bemerkbar..?
 
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Susanne
3. Apr. 00:24
Er bekommt draußen zum Training nur "Handfutter" und selbst bei einem Tag aussetzen reagiert so. Wenn ich es ihm während des Fressens weg nehme fängt er an zu Schlingen und knurren. Wenn das Futter dann weg ist bzw wenn er es bekommt ist er sehr nervös und zittert am ganzen Körper
Wieso nimmst Du ihm das Essen weg, während er frisst?
 
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Jenny
3. Apr. 01:26
Also ganz ehrlich. Als Hundehalter sollte man IMMER in der Lage sein dem Hund alles aus dem Maul zu nehmen ohne das er mich anknurrt oder gar nach mir schnappt Es ist gut das ihr daran arbeitet. Würde euch einen Hundetrainer empfehlen. Es gibt da verschiedene Ansätze. Ressourcenverteidigung ist halt echt nicht so toll. Bei einigen Trainer geht es schon damit los das kein Spielzeug zur freien Verfügung einfach herumliegt. Ich drücke euch echt die Daumen das ihr es schafft :)
 
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Jenny
3. Apr. 01:28
Eine Möglichkeit wäre beispielsweise das du das Futter neben ihm aufgeteilt nach und nach in die Schüssel hinzugibst. So wird sein essen quasi "mehr" wenn du da bist ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
3. Apr. 08:18
Ja, ich finde es überaus wichtig die Bedürfnisse eines Hundes ernst zu nehmen. Knurren und Bellen sind Teil der hündischen Kommunikation, die von Menschen viel zu häufig missgedeutet und/oder negativ verknüpft werden. Derlei Verhaltensweisen treten als Reaktion auf eine andere Aktion auf und der Hund möchte im Grunde ausdrücken, dass Unbehagen in ihm vorhanden ist. Es ist ganz normal, dass ein Hund sein Futter verteidigt. Dies tut ein Hund aber nur, wenn ihm das nötige Vertrauen fehlt. Ein Hund, der seinen Menschen voll und ganz vertraut, der wird dies nicht tun. Dadurch, dass das Futter in Ruhe zu sich genommen werden kann, wird sein Verhalten nicht bestätigt, sondern ihm die nötige Sicherheit gegeben, die ihm derzeit fehlt. Wird jedoch ständig an ihm vorbei gegangen, er berührt, gestört, sein Futter weggenommen, er gemaßregelt etc., so wird ihm das nötige Vertrauen genommen und sein Futter gewinnt an Bedeutung. Er kann es nicht in Ruhe zu sich nehmen und gerät in eine unangenehm Situation, die ganz leicht vermieden werden kann. Versetzt euch doch kurz in seine Lage, so schwer ist das nicht nachzuvollziehen. Das ist vorwiegend ein Vertrauensthema und hat weniger etwas mit Erziehung zu tun. Denn wenn man da jetzt rumdoktort und ihm ständig irgendwelche Regeln überstülpt, macht man es im besten Falle noch schlimmer und stört zudem die Bindung, die anscheinend ja eh gerade angekratzt ist.
Und genau aus dies Grunde arbeite ich mit der Löffelmethode. Vertrauen dass er Futter von mir bekommt, Akzeptanz dass er wartet und Respekt dass er Abstand hält Und bei dieser Methode über den Futtertrieb nur positiv. Und bei muss in der Not jeder Hund vom Futter weg laufen wenn ich das will. Derzeit erarbeite ich das meiner Junghund. Keine Ahnung was die erlebt hat, die inhaliert alles. Sie macht es aus Unsicherheit und es steckt ganz tief in ihr. Als wir den 8 jährigen übernommen haben, der hat die Zähne gefletscht. Egal wie Jody die Sache angeht, sie muss es auf jeden Fall regeln.
 
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Isabella
5. Apr. 08:50
Ich finde Ferndiagnosen immer sehr schwierig. Holt euch einen guten Hundetrainer, der zu euch nach Hause kommt. Findet mit ihm zusammen heraus, warum er das Verhalten zeigt und dann könnt ihr gezielt daran arbeiten.
 
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Bernadette
5. Apr. 08:54
Ich würde es eine Zeit lang versuchen, dass immer wenn er frisst und du vorbei gehst, landet was leckeres in seinem Napf (ein Stück Käse z. B.)… so haben wir bei unserem Hund die Futteraggression komplett weg bekommen