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Erika
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Anzahl der Antworten 189
zuletzt 28. Juli

Fremder Hund kommt zu Themba

Hier habe ich mal ein Video aufgenommen, wo ein fremder Hund bzw. Hündin auf Themba zu kam. Was würdet ihr dazu sagen? Hätte gerne eure Meinung ? War alles richtig?
 
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Jochen
25. Juli 12:09
Du übersiehst aber doch das die Hündin von Anfang an die Kontakt suchende war und nicht nur bei dem Rüden(Themba)! Siehe Aufklärung der TE. Sie schwarzer Hund hat aktiv den kontakt gesucht. Und beide HH haben nach 30sec die Stuation aufgelöst.
Ist Snow eigentlich dein erster Hund, Sigi?
Bei vielen Hunden ist das Hinwollen Strategie, eine Art Flucht nach vorne um die Kontrolle zu gewinnen. Denke an die vielen Hunde, die sich hinlegen, um dann kurz vor der Begegnung loszupreschen. Oder meine Lotta, jammerte rum an strammer Leine Richtung Fremdhund, um diesen dann bei Erreichen erstmal platt zu machen (ohne zu beißen mit reiner Körperlichkeit) (auch im Freilauf)… wenn das geklärt war, konnte es freundlich weiter gehen, aber das war ihre erfolgreiche Strategie für ihre Unsicherheit.
 
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Sigi
25. Juli 12:14
Ist Snow eigentlich dein erster Hund, Sigi? Bei vielen Hunden ist das Hinwollen Strategie, eine Art Flucht nach vorne um die Kontrolle zu gewinnen. Denke an die vielen Hunde, die sich hinlegen, um dann kurz vor der Begegnung loszupreschen. Oder meine Lotta, jammerte rum an strammer Leine Richtung Fremdhund, um diesen dann bei Erreichen erstmal platt zu machen (ohne zu beißen mit reiner Körperlichkeit) (auch im Freilauf)… wenn das geklärt war, konnte es freundlich weiter gehen, aber das war ihre erfolgreiche Strategie für ihre Unsicherheit.
Nein Jochen mein vierter! Und nicht jeder derer hat sich freiwillig für ihn unangenehme Stuationen gestürzt.
Zusatz:
Einem Hund sollte unter Aufsicht bei Hundebegegnungen schon zugestaden werden zu lernen!
 
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Franziska
25. Juli 12:55
Dass ich mal vollkommen Katrins Meinung bin, ist ein Novum 😀, ich kann ihre Kommentare nur unterschreiben. Wie schon Joe meinte, so empfinde ich die unterschiedliche Interpretation der Situation spannend, aber auch erschreckend. Ich weiß auch nicht, warum der Film ohne Zeitlupe gesehen werden möchte. Enorm viel an Hundekommunikation findet im Millisekundenbereich statt. Wollt ihr das unbedingt übersehen, damit es harmloser wirkt? Für mich „schreit“ das Unwohlsein und die Verzweiflung der Hündin aus allen Bildern. Sie spielt fast das komplette Programm auf der Beschwichtigungsklaviatur, ich weiß nicht wie man das nicht sehen kann. Auch versucht sie einige Lösungsstrategien, sitzt, guckt weg, erstarrt, dreht sich weg, fiddelt, flüchtet, sucht Schutz, macht große Augen etcpp. Die gesamte Körperhaltung ist submissiv und der Schwerpunkt zurückverlagert. Es ist auch sehr „lustig“, dass wohl alle gerufen hätten: „Der Hund braucht mehr Individualdistanz, er ist großem Stress ausgesetzt“ usw., wenn sie gepöbelt hätte oder vorgegangen wäre. „Leider“ ist sie aber nicht der Typ dazu, hat einfach einen anderen Charakter. Aber der Stress dürfte sich auf ähnlichem Level befinden. Viele Hunde leiden, weil sie nicht aggressiv reagieren, denn dann gibt es -wie hier auch schön zu lesen ist- ja kein Problem. Dann müssen sie plötzlich „da durch“ um zu lernen mit der Situation umzugehen, bleiben auf sich gestellt. Das ist sehr traurig. Mir fiele auch nichts ein, was sie noch an Hundekommunikation lernen müsste, sie kommuniziert sehr deutlich, es wird bloß von allen Beteiligten -einschließlich dem Rüden- ignoriert. Einen anderen Charakter kann man nicht „lernen“. Ich sehe die Begegnung nicht als traumatisch für die Hündin, sie ist nur alles andere als „gewinnbringend/spaßig“ für sie. Dem Rüden kann ich auch gar nichts vorwerfen, er ist ein freundlicher aufdringlicher Macho mit dicken Eiern, der sehr gut seine körperliche Präsenz kennt und ausnutzt. Er hat nur leider noch nicht gelernt, sich zu benehmen.
Das bringt es gut auf den Punkt.
Persönlich finde aber auch die Normalzeit interessant. Ich konnte da die Energie und Geschwindigkeit besser einschätzen. Auch wie viel Reaktionszeit (vom Menschen) eigentlich da war. Für Analyse ist Slowmotion immer besser.
 
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Jochen
25. Juli 13:04
Nein Jochen mein vierter! Und nicht jeder derer hat sich freiwillig für ihn unangenehme Stuationen gestürzt. Zusatz: Einem Hund sollte unter Aufsicht bei Hundebegegnungen schon zugestaden werden zu lernen!
Ja klar, dagegen sagt ja keiner was.
 
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Lisa
25. Juli 14:05
Sieht so aus, als wenn Thremba ihre Zyklusphase checkt. Sie lässt das zu, friert bisschen ein am Anfang im Sitzen, aber läuft auch wieder zu ihm hin nachdem sie bei ihrem Besitzer war. Ich tippe auf unkastrierte Hündin, die wohl heiß war, und ihm über das permanente Sitzen zeigt, stopp, da gibt es nichts zu riechen.
 
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Lisa
25. Juli 14:13
Sieht so aus, als wenn Thremba ihre Zyklusphase checkt. Sie lässt das zu, friert bisschen ein am Anfang im Sitzen, aber läuft auch wieder zu ihm hin nachdem sie bei ihrem Besitzer war. Ich tippe auf unkastrierte Hündin, die wohl heiß war, und ihm über das permanente Sitzen zeigt, stopp, da gibt es nichts zu riechen.
Die Hündin genießt wohl die Aufmerksamkeit von Thremba, sonst würde sie nicht wieder zu ihm hin springen! ( in einigen Tagen sind die Freunde. Wenn sie dann heiß wird, ist die Gefahr der Paarung stärker, weil sie sich schon kennen)
 
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Jens
25. Juli 14:20
Dass ich mal vollkommen Katrins Meinung bin, ist ein Novum 😀, ich kann ihre Kommentare nur unterschreiben. Wie schon Joe meinte, so empfinde ich die unterschiedliche Interpretation der Situation spannend, aber auch erschreckend. Ich weiß auch nicht, warum der Film ohne Zeitlupe gesehen werden möchte. Enorm viel an Hundekommunikation findet im Millisekundenbereich statt. Wollt ihr das unbedingt übersehen, damit es harmloser wirkt? Für mich „schreit“ das Unwohlsein und die Verzweiflung der Hündin aus allen Bildern. Sie spielt fast das komplette Programm auf der Beschwichtigungsklaviatur, ich weiß nicht wie man das nicht sehen kann. Auch versucht sie einige Lösungsstrategien, sitzt, guckt weg, erstarrt, dreht sich weg, fiddelt, flüchtet, sucht Schutz, macht große Augen etcpp. Die gesamte Körperhaltung ist submissiv und der Schwerpunkt zurückverlagert. Es ist auch sehr „lustig“, dass wohl alle gerufen hätten: „Der Hund braucht mehr Individualdistanz, er ist großem Stress ausgesetzt“ usw., wenn sie gepöbelt hätte oder vorgegangen wäre. „Leider“ ist sie aber nicht der Typ dazu, hat einfach einen anderen Charakter. Aber der Stress dürfte sich auf ähnlichem Level befinden. Viele Hunde leiden, weil sie nicht aggressiv reagieren, denn dann gibt es -wie hier auch schön zu lesen ist- ja kein Problem. Dann müssen sie plötzlich „da durch“ um zu lernen mit der Situation umzugehen, bleiben auf sich gestellt. Das ist sehr traurig. Mir fiele auch nichts ein, was sie noch an Hundekommunikation lernen müsste, sie kommuniziert sehr deutlich, es wird bloß von allen Beteiligten -einschließlich dem Rüden- ignoriert. Einen anderen Charakter kann man nicht „lernen“. Ich sehe die Begegnung nicht als traumatisch für die Hündin, sie ist nur alles andere als „gewinnbringend/spaßig“ für sie. Dem Rüden kann ich auch gar nichts vorwerfen, er ist ein freundlicher aufdringlicher Macho mit dicken Eiern, der sehr gut seine körperliche Präsenz kennt und ausnutzt. Er hat nur leider noch nicht gelernt, sich zu benehmen.
Findest du es nicht seltsam, dass deine Interpretation der Gestik diametral zu meiner steht?

Es gibt hier keinen Interpretationsspielraum. Ich hole gern mein "Ausdrucksverhalten beim Hund" raus wo die Körpersprache erklärt ist.

Sorry dass ich das so klar sagen muss aber: Ein beachtlicher Teil der Poster hier hat offenbar keine Ahnung von Körpersprache beim Hund.
 
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Mayla
25. Juli 14:22
😉
 
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Erika
25. Juli 14:34
Ich finde es plausibel, dass ein Hund einfach dort Schutz sucht, wo er positive Lernerfahrung gemacht hat. Wenn wiederholt nicht beim eigenen Menschen, dann einfach bei dem anderen zur Verfügung stehenden Menschen. Was mich aber stutzig macht ist das "samt Störenfried" bzw in den anderen Beiträgen das "hier dein Hund - kümmere dich drum". Das impliziert ja, dass der Schutz suchende Hund den anderen absichtlich "mitbringt" bzw ihn in irgendeiner Art und Weise animieren muss ihm zu folgen. Und an der Stelle steige ich dann wieder aus. Das halte ich so für eher unwahrscheinlich. Dass der Hund der bedrängt mitläuft ist ja klar, das ist ja Teil des Bedrängens. Aber dass der Schutz suchende Hund aktiv und absichtlich den Hund "mitnimmt" um ihm dem Schutz bietenden Menschen quasi zu bringen/vorzuführen und dann eine Handlung einzufordern, ist schon sehr abstraktes und komplexes Verhalten.
Ich muss einfach noch sagen, das der schwarze Hund eine Hummel oder wie sagt man eine Wibbelfut gewesen ist.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Juli 14:37
Dass ich mal vollkommen Katrins Meinung bin, ist ein Novum 😀, ich kann ihre Kommentare nur unterschreiben. Wie schon Joe meinte, so empfinde ich die unterschiedliche Interpretation der Situation spannend, aber auch erschreckend. Ich weiß auch nicht, warum der Film ohne Zeitlupe gesehen werden möchte. Enorm viel an Hundekommunikation findet im Millisekundenbereich statt. Wollt ihr das unbedingt übersehen, damit es harmloser wirkt? Für mich „schreit“ das Unwohlsein und die Verzweiflung der Hündin aus allen Bildern. Sie spielt fast das komplette Programm auf der Beschwichtigungsklaviatur, ich weiß nicht wie man das nicht sehen kann. Auch versucht sie einige Lösungsstrategien, sitzt, guckt weg, erstarrt, dreht sich weg, fiddelt, flüchtet, sucht Schutz, macht große Augen etcpp. Die gesamte Körperhaltung ist submissiv und der Schwerpunkt zurückverlagert. Es ist auch sehr „lustig“, dass wohl alle gerufen hätten: „Der Hund braucht mehr Individualdistanz, er ist großem Stress ausgesetzt“ usw., wenn sie gepöbelt hätte oder vorgegangen wäre. „Leider“ ist sie aber nicht der Typ dazu, hat einfach einen anderen Charakter. Aber der Stress dürfte sich auf ähnlichem Level befinden. Viele Hunde leiden, weil sie nicht aggressiv reagieren, denn dann gibt es -wie hier auch schön zu lesen ist- ja kein Problem. Dann müssen sie plötzlich „da durch“ um zu lernen mit der Situation umzugehen, bleiben auf sich gestellt. Das ist sehr traurig. Mir fiele auch nichts ein, was sie noch an Hundekommunikation lernen müsste, sie kommuniziert sehr deutlich, es wird bloß von allen Beteiligten -einschließlich dem Rüden- ignoriert. Einen anderen Charakter kann man nicht „lernen“. Ich sehe die Begegnung nicht als traumatisch für die Hündin, sie ist nur alles andere als „gewinnbringend/spaßig“ für sie. Dem Rüden kann ich auch gar nichts vorwerfen, er ist ein freundlicher aufdringlicher Macho mit dicken Eiern, der sehr gut seine körperliche Präsenz kennt und ausnutzt. Er hat nur leider noch nicht gelernt, sich zu benehmen.
Und wie erklärst du, dass es die Hündin war, die wiederholt aktiv in den Kontakt mit dem Rüden gegangen ist, sowohl initial wie zwischendurch und nochmal als der Rüde bereits am Weggehen war?

Wie passt das zur Interpretation von einer verzweifelten Hündin, die nur beschwichtigt und flüchtet?

Könntest du vielleicht die konkreten Passagen benennen, in den du diese Verzweiflung siehst?