Ich bin nicht sicher, was du damit meinst.
Ja natürlich versteht ein Hund, zu wem er selbst gehört.
Ich geh auch stark davon aus, dass er weiss, dass andere Hunde und Menschen zusammengehören.
Was ich aber nicht glaube ist, dass er ein konkretes Konzept hat von "fremder Mensch muss sich um seinen Hund kümmern".
Da frag ich mich schon alleine, warum Hund überhaupt denken sollte, dass Mensch sich um alles kümmern soll, wo Hund sich doch um vieles selbst kümmern kann - incl darum, einem Kollegen zu vermitteln, dass er sich zurücknehmen soll.
Dass Mensch in letzter Konsequenz vollumfänglich für ihn verantwortlich ist, kann Hund ja schwerlich bewusst sein, weil das ein künstlich geschaffenes Konstrukt ist.
Und obendrein sehe ich nicht, wie das dann auch noch in eine abstrakte Aufforderung umgewandelt werden sollte...🤔🤔🤔
Ich kenne tatsächlich einen Hundehalter, der öfter erzählt hat, dass wenn es seinem Hund zu viel wird, dieser gezielt zum Besitzer des anderen Hundes läuft –nach dem Motto: „Hier, dein Hund. Mach was.“
Da habe ich aber nie weiter drüber nachgedacht. Jetzt, beim Wiederlesen, denke ich allerdings, dass es aus lerntheoretischer Perspektive vielleicht gar nicht so abwegig scheint.
Wenn ein Hund mehrfach erlebt hat, dass in der Nähe bestimmter Menschen – hier vor allem der Bezugsperson des anderen Hundes – eine Regulation stattfindet (z. B. Abruf, Blocken oder Eingreifen), kann er beginnen, gezielt dorthin zu steuern, um die Situation zu beeinflussen.
Das erfordert kein symbolisches Verständnis von Verantwortung, sondern ist strategisches Verhalten, das sich auf gelernte Kontingenzen stützt.
Im Prinzip heißt das: „Wenn ich da hingehe, steigt die Chance, dass etwas passiert, das mir hilft.“
Solche erfahrungsbasierten Strategien zeigen durchaus soziale Differenzierungsfähigkeit, aber ohne, dass man dem Hund komplexe Zuschreibungen wie Besitz oder Zuständigkeit unterstellen müsste.
Eventuell meinte Franziska das so?