Danke für deine Rückmeldung!
Als unsere Vicky klein war, hat sie einmal auf der Decke rumgekaut, als sie alleine war. Das Abbruchsignal kannte und befolgte sie, wenn ich zu Hause war. Ich konnte in einem anderen Raum, mit geschlossener Tür dazwischen, vor der Tür im Treppenhaus stehen, sie wusste, dass ich da bin und reagierte. Das eine Mal, als ich im Büro war und das Abbruchsignal über die Kamera gegeben habe, hat sie die Kamera angeschaut, dann zur Tür, kurz gewartet, ob ich doch gleich komme, und dann einfach weiter gemacht. Es war eine einmalige Sache, eine Stresssituation, war natürlich was anderes. Aber ich habe die Sprechfunktion der Kamera seitdem nicht mehr benutzt. Ich wollte es mir nicht ganz versauen, indem ich ein weiteres negatives Erlebnis habe.
An dieser Stelle ist vielleicht wichtig zu sagen, dass man das Ausführen von Kommandos über Kamera auch sehr kleinschrittig üben sollte, bevor man dann tatsächlich weggeht. Das habe ich nämlich nicht gemacht 🙈
Und ob es bei uns dann auf Distanz tatsächlich funktioniert, weiß ich nicht. Vicky weiß genau, wann ich "eingreifen" kann und wann nicht (wenn ich nicht da bin).
Und noch eine Sache fällt mir noch in Bezug auf Essbares ein. Wie grenze ich für den Hund nachvollziehbar und unmissverständlich ab, wann Essbares erlaubt ist und wann nicht? Beispiele:
- Wir haben einen Schnüffelteppich. Oder ich verstecke Leckerli in der Wohnung. Manchmal übersieht Vicky 1-2 Leckerlis und findet und isst diese später. Wenn sie nichts ohne Freigabe essen darf, dann müsste ich entweder jedes gefundene Leckerli freigeben oder übersehene Leckerli wegräumen. Ich gehe mit ihr durch die Wohnung und wir checken, ob sie alles gefunden hat. Beim Schnüffelteppich habe ich das bisher nicht gemacht, müsste ich aber. Oder?
- Vicky darf nichts aufnehmen, was auf den Boden fällt. Wir haben einen Ball, aus dem Leckerli rausfallen, wenn sie diesen rollt. Eigentlich müsste ihr bei jedem rausgefallenem Leckerli die Freigabe erteilen, damit sie versteht, dass absolut nichts, was runterfällt, aufgenommen werden darf. Richtig? Mir ist mal beim Befüllen des Balls ein Leckerchen runtergefallen. Abbruchsignal. Vicky rührte das Leckerli nicht an. Aufgehoben und weggelegt, nicht in den Ball. Als ich den Ball auf den Boden legte und freigab, fing sie an diesen zu rollen. Als ein Leckerli rausfiel, traute sie sich nicht mehr das zu nehmen. Was mache ich an dieser Stelle? Hätte ich das Leckerli freigeben sollen? Der Hund war offensichtlich irritiert, ob erlaubt oder nicht.
- Manche lassen das Futter stehen, weil ihre Hunde schlecht essen. Wir machen das auch, während der Scheinträchtigkeit, weil sie sonst überhaupt nichts fressen würde. Das ist dann auch kontraproduktiv bei dem Training, weil der Hund was ohne Freigabe isst?
Es gibt sicher noch mehr Beispiele, die eine Rolle spielen könnten, dem Hund beizubringen, nichts in Abwesenheit zu essen. Ich tue mich da echt schwer, was alles den Erfolg des beschriebenenTrainings beeinflussen könnte..
Sorry für den langen Text 😊🤷
P. S. Unsere Vicky kommt an nichts Essbares ran, wenn wir nicht da sind. Sie ist eher klein und nur der Boden spielt eine Rolle bei uns. Trotzdem wäre es schön, wenn das funktionieren würde. Dankeschön 😊
Das ist natürlich clever von deiner Hündin, dass sie erst mal checkt, ob du zur Tür rein kommst. Vielleicht kannst du so tun als ob du weggehst, die Treppe dann aber wieder hoch gehen und vor der Wohnungstür warten ohne dass sie es mitbekommt.
Zum Schnüffelteppich: wenn mein Hund mit dem Schnüffelteppich fertig ist, schüttel ich ihn aus und alles, was raus fällt, darf er dann noch nehmen. Dann kommt der Teppich weg.
Leckerlis verstecken: ich merke mir wie viel und wo ich sie versteckt habe. Wenn er etwas nicht gefunden hat, schicke ich ihn nochmal suchen. Wenn ich etwas "verstecke" bevor ich das Haus verlassen, dann so, dass er es ganz sicher findet. Dann gibt es z. B. mal eine Leckerlispur zu einem größeren Kausnack oder so.
Mittlerweile verstecke ich allerdings selten noch etwas, wenn ich zu Hause bin. Da machen wir eher Zielobjektsuche.
Zum Futterball: bei uns gilt die Freigabe für das gesamte Spielen mit dem Ball.
Leckerlis fallen weg: eine Freundin hat auch so einen Hund, der blitzschnell ist, wenn etwas herunterfällt. Fällt es in ihre Nähe, stellt sie schnell den Fuß drauf. Kullert es weiter weg, gibt sie schnell das Freigabekommando, damit er es nicht unerlaubt frisst. Bei mir war es genau umgekehrt. Fällt mir etwas weg, habe ich am Anfang immer das Abbruchkommando gesagt und Mr. Hund ist nicht dran gegangen. Mittlerweile brauch ich das Abbruchkommando nicht mehr. Er wartet von allein. Manchmal gebe ich das Weggefallene frei, manchmal hebe ich es wieder auf. Das könntest du üben, indem du den Hund ins Bleib bringst und Leckerlis vor seiner Nase fallen lässt. Erst mit Abstand und vom Hund weg, dann immer näher und auch mal Richtung Hund. Notfalls könntest du erst eine Leine zur Hilfe nehmen.
Als deine Hündin irritiert war als das Leckerli aus dem Ball gefallen ist und sie nicht wusste, ob sie es nehmen darf, hätte ich es nicht explizit freigegeben, sondern mich gefreut, dass etwas rausgefallen ist und es ihr angeboten, wenn sie es nicht von allein nimmt.
Fressen aus dem Napf sollte immer ohne Freigabe erlaubt sein, finde ich. Abgesehen davon, dass ich nichts davon halte, den Hund vorm Napf ins bleib zu bringen, ist es nicht kontraproduktiv zum Rest, weil der Napf der Napf ist und nicht Essbares auf dem Boden. Hunde können da schon unterscheiden.