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Tom
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zuletzt 21. Dez.

Diebische Elster...Essen klauen....wie damit umgehen?

Kennt ihr das? Bei uns ein ungelöstes Problem. Man kommt in die Küche oder ins Esszimmer, hat fahrlässig was stehen lassen oder der Mülleimer wurde raus gezogen und geplündert? Zumindest kriegt sie inzwischen tupperware auf, ohne das komplett kaputt zu machen. Sämtlicher Trainer-Talk mich nicht nur überhaupt nicht vorwärts gebracht sondern war für mich auch nicht plausibel. Von mir aus kann jeder behaupten, dass ein schlechtes Gewissen nicht der hundischen Psychologie entspricht und dass das nicht vorkommt. Meine Beobachtung ist ne andere. Sie versteckt seine Beute unter dem Kissen und wenn ich reinkomme, habe ich manchmal noch nicht bemerkt was los ist aber Hund schleicht schon mit angelegten Ohren herum und ist direkt ganz ganz klein und macht sich möglichst unsichtbar .... KANN kein Reaktion auf mich sein, weil ich die Situation noch gar nicht erkannt habe und folglich noch gar keine Meinung dazu Kommunizieren konnte. Die weiß ganz genau, dass das nicht in Ordnung war, was sie gemacht hat. Und zwar bevor ich das überhaupt bemerkt habe. Das Hunde ihrer eigenen Logik und Denkweise nach kein schlechtes Gewissen haben können, ist ein schönes und halbwegs plausibeles Postulat. Aber Meine Erfahrungen sind da irgendwie völlig anders. Wie würdet ihr reagieren? Nett sein und unkommentiert weg räumen (wie bei fehlender Stubenreinheit) oder ne Ansage machen, dass das definitiv nicht in Ordnung ist? Obwohl Hund vorab schon körpersprachlich signalisiert hat, dass sein Verhalten nicht okay ist und er im Vorhinein schon erwartet, dass man sauer ist. Sobald man es dann überhaupt erst bemerkt.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Dez. 23:31
Wir haben ganz klar die erste Sorte und zusätzlich noch mit echter Gangster-Genetik, vielleicht direkte Nachkommin des Hundes von Al Capone oder Bonnie & Ckyde. Deshalb räumen wir weg. Auf frischer Tat ertappen ist möglich, aber dann muss ich das konstruieren, also gezielt ne Falle stellen, wo sie dann drauf rein fällt und die ich nur aufgestellt habe, um sie danach anmeckern zu können. Is auch nicht so schön und man kommt sich als Halter dabei auch fies und schäbig vor, sowas gezielt zu arrangieren, oder? Ich selbst zumindest schon. Aber sonst kommt man eben auch nicht just in time... Also geht es irgendwie nicht
Sind nicht fast alle Trainingssituationen gezielt arrangiert? Wenn ich meinem Hund beibringen möchte, in der Stadt leinenführig zu sein, fahre ich mit ihm in die Stadt. Wenn ich ein Antigiftködertraining mache, lege ich essbare Dinge aus. Wenn ich Hundebegegnungen üben möchte, wähle ich Zeit und Ort der Gassirunde so, dass ich Hunden begegne oder treffe mich bewusst mit jemanden. Darum geht es ja beim Training. Situationen werden bewusst ans Training angepasst und durch Wiederholungen lernt der Hund.
 
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Rolf
17. Dez. 23:36
Wenn man nen Hund böse anknurrt, dann werden die meisten wahrscheinlich kleinlaut werden und beschwichtigen wollen, was dann aus Menschen Sicht vielleicht nach schlechtem Gewissen aussieht oder so interpretiert wird. Aber wie begründest du die Annahme, dass das ganze auch richtig und zutreffend verknüpft wird mit einem Fehlverhalten, was schon länger zurück liegt? Kann ja auch sein, dass der Hund das völlig unabhängig davon macht als rein spontane Reaktion und überhaupt nicht kapiert, worum es eigentlich grad geht. Nur wahrnimmt, dass der Halter grad agro drauf ist, das zwar merkwürdig findet und allein deshalb kleine Brötchen backt, am Ende dabei aber überhaupt nichts dazu gelernt hat. Is ne offene und ehrlich gemeinte Frage. Vielleicht ist beides möglich, aber das letzte erscheint mir dabei einfach wahrscheinlicher.
Stimmt, ist missverständlich. Gemaßregelt habe ich natürlich nur in der unmittelbaren Situation.
Käme ich später dazu, würde ich ohne Ansprache aufräumen, dabei aber meinen Unmut vor mich hinmeckern und grummeln. Das mögen sie nicht und ziehen sich zurück.
 
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Rim
18. Dez. 11:17
Ja, kann man. Du legst was leckeres hin und verbietest es. Dann gehst du ganz kurz für eine Sekunde aus dem Raum und kommst sofort wieder rein und belohnst den Hund; aber nicht mit dem, was verboten ist. Tabu ist tabu. Dann dehnst du die Zeit immer weiter aus. Wenn du dir nicht sicher bist, ob die Zeit zu lang ist und der Hund nicht doch dran geht, kannst du das Essbare in eine Drahtkugel (z. B. ein Teesieb oder im Garten ein Sieb mit Heringen im Boden befestigen) packen, sodass der Hund nicht dran kommt, es aber sieht und riecht. Als zweite Übung legst du irgendwo etwas Essbares hin ohne dass der Hund weiß, dass du es absichtlich für ihn hingelegt hast, also auf den Tisch oder die Arbeitsplatte o. ä.. Dann stellst du ein Walkie talkie oder ein zweites Smartphone in den gleichen Raum, verlässt das Haus und beobachtest den Hund z. B. durch eine Kamera oder per zweitem Smartphone. Sobald der Hund dran gehen will, sagst du durch das Walkie Talkie oder Smartphone dein Abbruchkommando.
Danke für deine Rückmeldung!
Als unsere Vicky klein war, hat sie einmal auf der Decke rumgekaut, als sie alleine war. Das Abbruchsignal kannte und befolgte sie, wenn ich zu Hause war. Ich konnte in einem anderen Raum, mit geschlossener Tür dazwischen, vor der Tür im Treppenhaus stehen, sie wusste, dass ich da bin und reagierte. Das eine Mal, als ich im Büro war und das Abbruchsignal über die Kamera gegeben habe, hat sie die Kamera angeschaut, dann zur Tür, kurz gewartet, ob ich doch gleich komme, und dann einfach weiter gemacht. Es war eine einmalige Sache, eine Stresssituation, war natürlich was anderes. Aber ich habe die Sprechfunktion der Kamera seitdem nicht mehr benutzt. Ich wollte es mir nicht ganz versauen, indem ich ein weiteres negatives Erlebnis habe.
An dieser Stelle ist vielleicht wichtig zu sagen, dass man das Ausführen von Kommandos über Kamera auch sehr kleinschrittig üben sollte, bevor man dann tatsächlich weggeht. Das habe ich nämlich nicht gemacht 🙈
Und ob es bei uns dann auf Distanz tatsächlich funktioniert, weiß ich nicht. Vicky weiß genau, wann ich "eingreifen" kann und wann nicht (wenn ich nicht da bin).
Und noch eine Sache fällt mir noch in Bezug auf Essbares ein. Wie grenze ich für den Hund nachvollziehbar und unmissverständlich ab, wann Essbares erlaubt ist und wann nicht? Beispiele:
- Wir haben einen Schnüffelteppich. Oder ich verstecke Leckerli in der Wohnung. Manchmal übersieht Vicky 1-2 Leckerlis und findet und isst diese später. Wenn sie nichts ohne Freigabe essen darf, dann müsste ich entweder jedes gefundene Leckerli freigeben oder übersehene Leckerli wegräumen. Ich gehe mit ihr durch die Wohnung und wir checken, ob sie alles gefunden hat. Beim Schnüffelteppich habe ich das bisher nicht gemacht, müsste ich aber. Oder?
- Vicky darf nichts aufnehmen, was auf den Boden fällt. Wir haben einen Ball, aus dem Leckerli rausfallen, wenn sie diesen rollt. Eigentlich müsste ihr bei jedem rausgefallenem Leckerli die Freigabe erteilen, damit sie versteht, dass absolut nichts, was runterfällt, aufgenommen werden darf. Richtig? Mir ist mal beim Befüllen des Balls ein Leckerchen runtergefallen. Abbruchsignal. Vicky rührte das Leckerli nicht an. Aufgehoben und weggelegt, nicht in den Ball. Als ich den Ball auf den Boden legte und freigab, fing sie an diesen zu rollen. Als ein Leckerli rausfiel, traute sie sich nicht mehr das zu nehmen. Was mache ich an dieser Stelle? Hätte ich das Leckerli freigeben sollen? Der Hund war offensichtlich irritiert, ob erlaubt oder nicht.
- Manche lassen das Futter stehen, weil ihre Hunde schlecht essen. Wir machen das auch, während der Scheinträchtigkeit, weil sie sonst überhaupt nichts fressen würde. Das ist dann auch kontraproduktiv bei dem Training, weil der Hund was ohne Freigabe isst?
Es gibt sicher noch mehr Beispiele, die eine Rolle spielen könnten, dem Hund beizubringen, nichts in Abwesenheit zu essen. Ich tue mich da echt schwer, was alles den Erfolg des beschriebenenTrainings beeinflussen könnte..
Sorry für den langen Text 😊🤷
P. S. Unsere Vicky kommt an nichts Essbares ran, wenn wir nicht da sind. Sie ist eher klein und nur der Boden spielt eine Rolle bei uns. Trotzdem wäre es schön, wenn das funktionieren würde. Dankeschön 😊
 
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Kurt
18. Dez. 12:36
Wir haben ganz klar die erste Sorte und zusätzlich noch mit echter Gangster-Genetik, vielleicht direkte Nachkommin des Hundes von Al Capone oder Bonnie & Ckyde. Deshalb räumen wir weg. Auf frischer Tat ertappen ist möglich, aber dann muss ich das konstruieren, also gezielt ne Falle stellen, wo sie dann drauf rein fällt und die ich nur aufgestellt habe, um sie danach anmeckern zu können. Is auch nicht so schön und man kommt sich als Halter dabei auch fies und schäbig vor, sowas gezielt zu arrangieren, oder? Ich selbst zumindest schon. Aber sonst kommt man eben auch nicht just in time... Also geht es irgendwie nicht
''Gangster-Genetik'' eine interessante Beschreibung. 😀
 
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Annett
18. Dez. 15:42
Hab jetzt hier nicht alles gelesen, aber das mit dem schlechten Gewissen würde ich auch sofort unterschreiben.
Ich würde versuchen, sie auf frischer Tat zu ertappen. Alles andere bringt glaube ich nicht viel. Ich hatte damals, als Mailo noch neu war, ein ähnliches Problem, was ich anfangs nicht mal bemerkt habe. Wenn keiner da war, ist Mailo in der Küche auf die Eckbank gesprungen und hat die Krümel und Reste von den Tellern gefressen. Keine Ahnung, wie oft schon, denn es sah ja alles trotzdem ordentlich aus. Mein Mann hat dann später die Teller in den Spüler geräumt und nichts bemerkt. Ich bin dann darauf gekommen, weil in den bunten Kinderplastiktellern von Ikea Zahnabdrücke zu sehen waren. Bei uns ist die Gästetoilette gegenüber der Küchentür. Mein Mann hat noch geschlafen und ich habe, mit einer Zeitung bewaffnet, so getan, als ob ich arbeiten gehe, habe mich aber im Gästeklo hinter der einen Ritz geöffneten Tür versteckt. Etwa 3 Minuten, nachdem ich die Eingangstür lautstark geschlossen hatte, hörte ich es tapsen. Mailo marschierte schnurstracks in die Küche, sprang auf die Bank und begann sein Werk. Ich bin sofort raus, habe mir die Zeitung ordentlich auf meine Hand geklatscht und habe lautstark „pfui“ gerufen. Mailo ist ordentlich erschrocken und sofort in sein Bett verschwunden. Das Erlebnis war für ihn offensichtlich so einprägsam, dass er das nie wieder gemacht hat.🤪😂😂
Bei meinem ersten Hund damals habe ich es auch so gemacht. Im Wohnzimmer stand ein Teller auf dem Tisch und ich habe extra ein Stück Fleisch am Rand rausgucken lassen und hinter der Tür mit der Zeitung gewartet. Er sprang auf das Sofa und ich habe ihn in dem Moment erwischt, als er sich das Stück gönnen wollte. Auch er hat es nie mehr versucht. Um das hier vorsichtshalber nochmal zu betonen, ich habe nicht den Hund mit der Zeitung geschlagen, sondern diese nur auf meine Hand geschlagen. Dabei entsteht ein lautes, offensichtlich sehr wirksames Geräusch. 🤪
 
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Annett
18. Dez. 15:49
Herrlich dieser Thread 😊🐕 Wir haben hier den dreistesten, hinterlistigsten und schamlosesten Terrier der Welt rumlaufen 🙈🤭 Der weiß genau es ist verboten und riskiert einen Anschiss! Ich hatte immer Hunde die mein und dein akzeptiert haben. Bei Linus helfen nur Kinder Gitter zur Küche. Er würde alles klauen und sich umbringen 🐕🧐 Er würde ohne Probleme auf die Arbeitsplatte und Herd hüpfen! Auch peinlich wenn Besuch da ist. Hier heißt es beim Essen immer: Achtung ⚠️ Jeder passt auf sein Essen selbst auf!! Er ist ansonsten gehorsam wie ein kleiner Soldat, aber eben auch mega verfressen. Er bekommt auch 4 oder 5 Mahlzeiten, aus gesundheitlichen Gründen. Wir haben uns damit abgefunden und sind sehr ordentlich und achtsam 🐕😉
😂😂😂Auch praktisch, wenn der Hund die Familie zur Ordnung erzieht.👍👍
 
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Annett
18. Dez. 15:55
Meine hat sich selber beigebracht Schubladen zu öffnen. Nach einer Packung Kokosraspeln während ich arbeiten war habe ich ein Hundegitter im Flur angebracht, so kann sie weder in die Küche noch zur Haustür. Das Gitter kann ich komplett flach an die Wand schwenken so dass es 0 stört wenn ich zu Hause bin und ich nicht durch eine enge Öffnung stolpern muss😁 Mittlerweile bringt sie mir Sachen und "fragt" ob sie das haben kann. Bei einer Tüte Leckerchen die sie aus der Einkaufstasche holt ist das ja ok..... Gestern saß ich auf der Coch und sie stand so vor mir- fragender aber auch schuldbewusster Blick 🙈
😂😂😂👍👍Und? Habt ihr es ihr nicht erlaubt und das Brot doch selber gegessen?🤪😂😂😂
 
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Dogorama-Mitglied
18. Dez. 16:06
Wenn doch aber der Hund von Ann das sogar auch noch ERSTMAL bringt und VORZEIGT, dann ist das doch schon mal ne prima Sache. Ob und in wieweit der jetzt ausgelastet ist, wissen wir wohl nicht und ich wäre erstmal optimistisch, dass das passt. Deshalb verstehe ich im Moment deine Kritik Punkte gar nicht.
Der Hund lernt wie er den Menschen animieren kann. Das bleibt nicht bei einer Situation. Das Bringholz oder den Dummy wird geholt wenn der Mensch wirft. Es entstehen Baustellen und Situationen in denen der Hund sich dann auch verselbstständigt. Und der Mensch weiß nicht warum der Hund so ist. Unsicherheiten und Überforderungen sind das nächste. Ein ruhiger Galgo kann den Umgang vielleicht so ab. Ein Apportierhund eher nicht.
 
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Tom
18. Dez. 18:23
Der Hund lernt wie er den Menschen animieren kann. Das bleibt nicht bei einer Situation. Das Bringholz oder den Dummy wird geholt wenn der Mensch wirft. Es entstehen Baustellen und Situationen in denen der Hund sich dann auch verselbstständigt. Und der Mensch weiß nicht warum der Hund so ist. Unsicherheiten und Überforderungen sind das nächste. Ein ruhiger Galgo kann den Umgang vielleicht so ab. Ein Apportierhund eher nicht.
Was genau meinst du damit?
Ein ruhiger Galgo?
Draußen?
Abgeleint?
Das mag es geben auf der Welt, aber die meisten Galgo Halter (viele auch in Deutschland haben davon 2,3 oder noch mehr) würden in so nem Fall wahrscheinlich erstmal zum Tierarzt sausen und sich Sorgen machen... 😥.
Galgos sind mit etwas Aufwand durchaus erziehbar und wenn sie nicht in Spanien zu lange beim Jäger waren sogar auch abrufbar. Viele leider nicht.
Drinnen sind die schon ruhig, da ist Sofa, viele Kissen, Kuschel-Decke und extreme Gemütlichkeit angesagt.
Aber Ruhe draußen mit oder ohne Reiz-Einfluß liegt da so überhaupt nicht in der Genetik.
 
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Claudia
18. Dez. 19:46
Diese Situation kenne ich auch bis vor einem halben Jahr hätte Nox die vergessene Butter noch gefressen, inzwischen bringt er mir die Butter oder den vergessenen Käse, dafür bekommt er dann auch was, kann leider nicht genau sagen warum er das jetzt so macht, weil er wirklich ständig am betteln war, hatte ich es irgendwann mit, bring was, in Verbindung gebracht, jetzt muss ich halt aufpassen das nicht zu viel rumliegt😂