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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 26. Feb.

Dem Hund mehr Sicherheit geben

Huhu liebe Leute, Meine Hundedame Zora und ich sind ein ganz gutes Team, allerdings habe ich oft das Gefühl ihr nicht genug Sicherheit zu geben. Zora spielt an sich gerne mit anderen Hunden, allerdings hat sie auch oft komische Verhaltensmuster wo sie aus dem nichts an der Leine zieht und andere Hunde anbellt und diese dauerhaft fixiert. Ich denke dann oft ich gebe ihr nicht genug Sicherheit und sie muss das irgendwie "regeln". Ich muss aber auch dazu sagen, dass sie beim "Züchter" ihre ersten 4, fast 5 Lebensmonate nur in einem Raum eingesperrt war und sie ein total ängstlicher Hund war. Bei Hundebegegnungen nehme ich sie auf die andere Seite (damit ich dazwischen bin) mache einen Bogen und gebe ihr Leckerchen um sie abzulenken oder ihr halt ein positives Erlebnis zu bescheren, damit es in Zukunft entspannter läuft. Habt ihr vielleicht noch Ideen was ich machen könnte bevor ich einen Hundetrainer dazu hole? Vielen Dank schon mal 😊🌻
 
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26. Feb. 01:23
Falls der oder die eine hier das noch mitliest: Ich habe heute vermehrt mit Zora das Kommando "hier" geübt. Bei diesem Kommando läuft sie neben, schon fast eher hinter mir und achtet auf mich. Das haben wir hier und da beim Spaziergang verstärkt geübt um es mehr und mehr zu verinnerlichen. Wir begegneten dann einem Hund... mir ging schon die Pumpe, aber versuchte gefasst und selbstsicher zu handeln. Ich sagte das Kommando "hier" und Zora war so auf mich fixiert, dass sie den anderen hund zwar wahrgenommen hat, aber selbst auf das ständige Gebelle von ihm nicht einmal eingegangen ist 😊 💪🏻 Zur Belohnung gab es natürlich viel Lob und Leckerchen 😁 Was ich damit sagen will: nochmal vielen, vielen, vielen Dank für die Tipps, denn offensichtlich bringen diese schon enorm was 😊 Ich wünsche allen ein schönes Wochenende 🌻
 
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24. Feb. 16:33
Sind es denn bestimmte Hunde bei denen sie dieses Verhalten zeigt? Also welche mit langem Haaren zb die sie nicht gut lesen kann. Oder Welpen? Hunde, die von ihrem Halter nicht klar geführt werden und rum hampeln? Läufige Hündinnen?
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 16:41
Sind es denn bestimmte Hunde bei denen sie dieses Verhalten zeigt? Also welche mit langem Haaren zb die sie nicht gut lesen kann. Oder Welpen? Hunde, die von ihrem Halter nicht klar geführt werden und rum hampeln? Läufige Hündinnen?
Das ist das kuriose, es ist völlig unabhängig welches Geschlecht oder Rasse das ist.. allerdings wenn man merkt dass die anderen Hunde nicht so positiv gestimmt sind dann neigt sie eher dazu zu bellen und sich in die Leine zu hängen. Wenn die anderen Hunde auch etwas unsicherer sind, wie sie, dann spielt sie auch gerne
 
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24. Feb. 16:48
Das ist das kuriose, es ist völlig unabhängig welches Geschlecht oder Rasse das ist.. allerdings wenn man merkt dass die anderen Hunde nicht so positiv gestimmt sind dann neigt sie eher dazu zu bellen und sich in die Leine zu hängen. Wenn die anderen Hunde auch etwas unsicherer sind, wie sie, dann spielt sie auch gerne
Hm, das kann jetzt natürlich Unsicherheit sein, weil die anderen Hunde in dem Moment ein starkes Auftreten haben. Kann aber auch an den Rassen liegen die drin stecken, dass sie dich gerne vor solchen "starken" Hunden beschützen würde. Was davon zutrifft ist schwer zu sagen ohne den hund zu sehen. Versuch doch mal bei einer Begegnung etwas an den Rand zu gehen, damit auf jeden Fall Abstand gegeben ist, sie dann hinter sich zu nehmen und dich wirklich vor ihr (in blickrichtubg zun fremden hund) aufzubauen, nach dem Motto "ich Regel das jetzt hier"
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 16:57
Hm, das kann jetzt natürlich Unsicherheit sein, weil die anderen Hunde in dem Moment ein starkes Auftreten haben. Kann aber auch an den Rassen liegen die drin stecken, dass sie dich gerne vor solchen "starken" Hunden beschützen würde. Was davon zutrifft ist schwer zu sagen ohne den hund zu sehen. Versuch doch mal bei einer Begegnung etwas an den Rand zu gehen, damit auf jeden Fall Abstand gegeben ist, sie dann hinter sich zu nehmen und dich wirklich vor ihr (in blickrichtubg zun fremden hund) aufzubauen, nach dem Motto "ich Regel das jetzt hier"
Das kann natürlich gut sein. Sie ist an sich halt recht unsicher und teils sehr schreckhaft aufgrund ihrer Vergangenheit. Aber das könnte ich mal probieren, bisher war sie immer an der Seite, aber davor gestellt habe ich mich bisher noch gar nicht. probiere ich sonst mal aus :)
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 18:19
Jep, hab n paar Ideen. Sie hinter dir laufen lassen und führen. Hunde Kontakt stark kontrollieren: sie muss ja nicht mit jedem Hund können. Dh. erstmal Halter abchecken, damit mein ich halt sprechen, wenn Kontakt stattfinden soll. Oder wenn ein unangeleinter Hund ankommt, nicht hinlassen. Solltest du merken, dass sie steif wird oder Haare aufstellt dann halt DU den anderen Hund ab. Mit Körpersprache, oder wie dus halt möglichst souverän hinkriegst. Deine Hündin soll das Gefühl kriegen, dass du draußen alles unter Kontrolle hast und die Dinge regelst auf Hundesprache sozusagen. Damit kannst di sie beeindrucken, wenn sie realisiert, dass du das kannst. Das mit den Leckerchen in dem Moment finde ich schwierig weil es so schwer ist, das richtige Timing zu finden. Du musst praktisch immer schon ein Stück voraussehen, bevor sie hoch fährt oder es zu Gebellt kommt. Einen Höflichkeitsbogen um Hunde machen ist auch ne gute Möglichkeit, wenn gleich schon absehbar ist, dass sie nicht positiv reagiert.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 19:21
Hi Johanna, zum einen find ich es schon sehr gut, dass du deine Hündin bei Begegnungen ohnehin schon immer auf die andere Seite nimmst und sie abschirmst. Das vermittelt schon viel Sicherheit, sofern die Hundeschulter nie weiter vor dir ist als deine Zehnspitzen, sonst läuft sie doch wieder recht weit vor. Auch, dass du einen Bogen machst, zeigt deinem Hund, dass auch du sie nicht in eine Konfrontation zwingen willst. Was ich überdenken würde, ist die Sache mit der Ablenkung durch Leckerchen, auch wenn ich den Gedanken total verstehen kann. Aber durch das Verabreichen der Kekse bist nämlich auch du abgelenkt und wenn dein Hund das merkt, dann kann sie zu dem Schluss kommen, dass du diese Gefahr nicht ernst genug nimmst und da bröckelt dann die Sicherheit. Ich würde mich in der Situation auf den entgegenkommenden Hund konzentrieren und darauf, selbst entspannt zu bleiben. Ich weiß, das ist schwierig, wenn man sich eig permanent fragt, was der eigene Hund gerade wohl tut, ob er Anzeichen von Stress oder Unsicherheit zeigt, aber viele Hunde schätzen es, wenn man sich in dem Moment weniger Sorgen um sie macht als darum, auf sie aufzupassen. Wenn du nämlich zu viel zu ihr schaust, kann ihr das das Gefühl vermitteln, dass du dich an ihr orientierst und dich bei ihr rückversicherst. Und damit sind unsichere Hunde total überfordert. Das Leckerchen kannst du nach dem Passieren der Entgegenkommenden immer noch geben, wenn die Gefahr aus Sicht deiner Hündin also gebannt ist. Ansonsten noch eine Frage: Habt ihr ein Signal fürs Weitergehen? Wenn sie sich zB irgendwo festgeschnüffelt hat und du willst langsam mal weitergehen? Bei uns gibt es dafür 'Weiter' und ich nutze es kurz vor Begegnungen auch, um meine Hündin daran zu erinnern, dass wir einfach nur ruhig weitergehen wollen. Einfach, damit sie weiß, was ich von ihr erwarte. Und wenn du merkst, dein Hund fixiert, versuch sie da zu unterbrechen. Sprich sie an, hol dir die Aufmerksamkeit, lauf durch die Blickachse, damit der Blickkontakt unterbrochen wird und lotse sie weiter. Fixieren ist unhöflich, das macht man nicht, da darfst du das ruhig unterbinden, wie Eltern deren Kinder auf fremde Leute zeigen 😉 Bringt ja nur blöde Erfahrungen, wenn andere Hunde darauf dann steil gehen. Da bewahrheitet sich dann ja die negative Erwartung nur. Hier macht evtl das Kommando 'Schau' Sinn, dass sie dich daraufhin anguckt. Click fur Blick wird da auch oft empfohlen, das hab ich selbst aber noch nicht gemacht. Das sind nur Ideen. Gerade da du einen Hund mit doch recht extremer Vorgeschichte hast, empfehl ich da die Vorstellung bei einem Profi vor Ort, kann auch eine Hundeschule sein. So etwas kann auch DIR noch einmal mehr Sicherheit geben, die du dann an deinen Hund weitergeben kannst.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Feb. 19:40
Lotta war anfangs auch so pöbelig an der Leine. Ich habe sie ebenfalls auf die andere Seite genommen und abgeschirmt. Keine Leckerlies. Bogen gehen, wenn möglich. Allerdings habe ich mich immer auf SIE konzentriert, auf den anderen Hund nur am Rande. Mir war halt wichtig IHR Verhalten voll im Blick zu haben. Sobald sie anfing hochzufahren, habe ich direkt eingegriffen in dem ich sie mit 2 Fingern leicht in die Seite gestubst habe und ruhig aber bestimmt "Lotta lass es!" gesagt habe. Später reichte dann "Lass es". Heute muss ich mich nur räuspern falls sie mal anfangen möchte zu pöbeln. Meistens passiert aber gar nichts mehr, geht einfach am anderen Hund vorbei, auch wenn der pöbelt. Sie hat gelernt, dass ihr Verhalten nicht gewünscht ist, und ich das für sie regel.
 
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Yukari
24. Feb. 20:21
Das machst du schon mal super, lobe sie wenn sie ruhig dran vorbei geht.Wenn Hunde viel erleben auf einem Spaziergang fehlt ihnen dann die Impuls Kontrolle. Daher gehe nach ein zwei Erlebnissen die ihr hoffentlich toll gemacht habt zurück, so kann sich das gute abspeichern..
 
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24. Feb. 20:45
Warum nennst du einen Mensch der einen Welpen 4 oder 5 Monate in einen Raum einsperrt, ZÜCHTER???
 
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Dogorama-Mitglied
25. Feb. 11:54
Vielen Dank für alle ausführlichen Antworten 😊 Ich hab alle durchgelesen und werde die Tipps beim Spazierengehen mit Zora berücksichtigen und ausprobieren. Vorallem werde ich mit ihr üben, dass sie in solchen Momenten Blickkontakt zu mir hält und ich mich mehr durchsetze und ihr zeige, dass ich die Sicherheit gebe um einen entspannten Spaziergang zu haben, da habe ich nämlich gemerkt, dass ich da doch eher Zora die Kontrolle gebe, da ich manchmal zu überfordert bin. Irgendwie bekommen wir das schon in den Griff 😊 Und nebenbei wird dann schon mal nach einem Hundetrainer geschaut 🙈 Danke auf jeden Fall an alle 🌻