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Barbara
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Anzahl der Antworten 25
zuletzt 22. Aug.

Besteigen des eigenen Hundes

Hallo ich hab eine Frage, wie geht ihr damit um wenn ein anderer Hund euren Hund permanent „besteigt“ ihn stalkt und am Hinterteil schnüffelt? Euer Hund sehr deutlich gemacht hat, durch Knurren, bellen und letztendlich auch durch schnappen( ohne den anderen Hund zu berühren) das er das nicht möchte, der andere Hund aber einfach nicht ablässt. „ Hunde regeln das selber“ hört man ja dauernd, aber auch über einen längeren Zeitraum und bei der Deutlichkeit, wenn der andere Hund auf kein Signal des eigenen Hundes reagiert? Geht ihr dazwischen? Danke schon mal.
 
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Mona
2. Juli 20:18
Auf jeden Fall würde ich dazwischen gehen! Meine Hündin vertraut mir, ich helfe ihr wenn sie Hilfe benötigt
 
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Alissa
2. Juli 21:42
Also da gehe ich sofort dazwischen wir haben das leider oft das besonders unkastierte Rüden meine Mädels extrem belästigen und spätestens nachdem das erste Warnzeichen meiner Mädels ignoriert wurde gehe ich sofort dazwischen 🤓
 
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Sil
3. Juli 20:16
Aufreiten gehört zum Verhalten von Hunden, kann viele Gründe haben und ist erstmal nichts negatives. Das Problem liegt meist beim Halter, der "so ein Verhalten" nicht dulden kann. Die wenigsten sind in der Lage, sowas erstmal laufen zu lassen und den Hunden die Chance zu geben, selber eine Lösung zu finden. Greife ich immer sofort ein, lernt z.B. meine Hündin nicht, sich durchzusetzen. Ebenso sollte ein aufdringlicher Rüde die Erfahrung machen, dass es sehr unangenehm werden kann. Im Rudel ist es nicht unnormal, dass dadurch der Status betont wird. Auf Hundewiesen, wo sich unerzogene, frustrierte und hypersexuelle Hunde treffen, sieht es anders aus. Da würde ich, sofern kein Molosser einen Zwergpudel bedrängt, gut abwägen ob ich eingreife oder abwarte. Im Zweifel gehe ich dazwischen. Hilfreich wäre, wenn sich Hundehalter generell mit Hundekommunikation beschäftigen würden 😏
 
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Katharina
3. Juli 20:46
Ja natürlich man muss sich das ja nicht so lange anschauen bis es knallt. Höflich wäre es wenn der Besitzer des aufdringliche Hundes ihn aus der Situation rausholt und ihn anleint. Oder wenn möglich es unterbindet.
 
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R
3. Juli 21:15
Jup, hat der ein oder andere bei Akira versucht... Es war jedem peinlich , sogar so peinlich, sich besser nicht darum zu kümmern- kastriert macht ja nichts...icke ziemlich sauer- "der Schubbert nicht auf den Bandscheiben meiner Maus Rum !"Und bäm - bevor man einen rückenschaden zahlen dürfte, passiert wohl doch was. Und ja ...Akira damals 7kg muss keine 12 kg auf dem rücken haben. Auch nicht permanent eine Labradorpfote oder einen schäferhundkopf. Das sind definitiv auch gründe, dass so viele Kontaktunlust bekommen...das einfach rumramponiert wird. Besonders bei junghunden.. aber naja - auch psychisch nicht fein dieses aufreiten, aber wenn es wegen Kastration nichts macht,ist der Besitzer eh taub dafür.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juli 15:13
Aufreiten gehört zum Verhalten von Hunden, kann viele Gründe haben und ist erstmal nichts negatives. Das Problem liegt meist beim Halter, der "so ein Verhalten" nicht dulden kann. Die wenigsten sind in der Lage, sowas erstmal laufen zu lassen und den Hunden die Chance zu geben, selber eine Lösung zu finden. Greife ich immer sofort ein, lernt z.B. meine Hündin nicht, sich durchzusetzen. Ebenso sollte ein aufdringlicher Rüde die Erfahrung machen, dass es sehr unangenehm werden kann. Im Rudel ist es nicht unnormal, dass dadurch der Status betont wird. Auf Hundewiesen, wo sich unerzogene, frustrierte und hypersexuelle Hunde treffen, sieht es anders aus. Da würde ich, sofern kein Molosser einen Zwergpudel bedrängt, gut abwägen ob ich eingreife oder abwarte. Im Zweifel gehe ich dazwischen. Hilfreich wäre, wenn sich Hundehalter generell mit Hundekommunikation beschäftigen würden 😏
So einfach ist das auch nicht, ich kann aus eigner Erfahrung sagen. Mein Rüde ( intakt)ist sehr geduldig, aber wenn’s ums Aufreiten geht, legt er sich auch locker mit Rottweiler und Dobermann an. Da er das selbst überhaupt nicht macht und nicht duldet.Und da ich keine Lust auf toten Hund habe unterbinde ich das schon im Ansatz.Auch bitte ich die Besitzer auch ein Auge darauf zu haben , wenn ihre Hunde Neigungen dazu haben.Meist reagiert der aufreitende Hund dann noch aggressiver als meiner wenn er sich wehrt bei nicht eingreifen. Und wie sollte ein 7 kg Hund sich beim aufreiten 15 kg oder mehr wehren ?
 
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Vanessa
6. Juli 15:33
Nicht abgesprochene Kontakte unterbinde ich sowieso sofort und lasse den fremden Hund erst garnicht an meinen ran. Ich kann dann einfach nicht einschätzen wie die Situation verläuft und weder ich noch mein Hund wollen gebissen werden oder sonst irgendeine Komplikation durchstehen müssen. Was ich mir dafür hier schon anhören durfte… . Höhepunkt war der fixierende 50 cm vor mir stehende Riesenschnautzer-Dobermann-Mix, der sein nicht umzäuntes Grundstück anscheinend verteidigen wollte, aber der tut ja nix. Ich habe uns schon wegen Bisswunden in der Klinik gesehen. Zum Glück war der Hund dann doch passiv. Belästigungen unter Hunden unterbinde ich auch sofort und nehme den „Opfer-Hund“ in Schutz, wenn dieser sich nicht selbst aus der Lage befreien kann. Hier muss man, finde ich, die Hunde allerdings auch mal kurz machen lassen, vielleicht löst sich die Situation von alleine (Vorausgesetzt es findet keine kopflose Prügelei statt). Auch wenn mein Hund derjenige ist, der unangemessenes Verhalten zeigt versuche ich das zu unterbrechen. Beispiel: mein Hund und eine ältere bekannte Hündin sind im Freilauf. Mein Hund springt die Hündin immer wieder an und will kampeln, die Hündin hat offensichtlich die Nase voll, hat es aber nicht geschafft ihm die Grenze zu setzen. Die Hündin lief neben mir, mein Hund kam angepeest. Ich bin dann eingeschritten, habe ihm den Weg Blockiert und mit einem starken „Schluss jetzt, mach dich ab“ in die andere Richtung verwiesen, bevor das Verhalten der Hündin kippt, weil es ihr so richtig reicht. Er ist dann schnüffeln gegangen und das ganze verlief ruhiger. Auch die Besitzerin der Hündin ist mal eingeschritten. Meistens ist es ganz gut wenn man den „Täter-Hund“ kurz fest hält und guckt ob der „Opfer-Hund“ überhaupt noch Bock auf den Kontakt hat. Wenn ja kann es weiter gehen, wenn nicht wird der Kontakt beendet. Der „Täter-Hund“ soll einfach nicht lernen, dass es fetzt andere Hunde zu bedrängen und der „Opfer-Hund“ soll nicht lernen, dass er auf sich allein gestellt ist sondern durchaus auf seinen Besitzer zählen kann. Zumal sowas bei den „Opfer-Hunden“ mit den „die regeln das unter sich-Besitzern“ auch mal dazu führen kann, dass der Hund lernt, dass Angriff die beste Verteidigung ist und dann sind die vermeintlich aggressiv. Natürlich müssen Hunde auch lernen, dass es in einer sozialen Welt regeln gibt und dass man Grenzen setzen kann, aber sowas lernt man von (älteren) sehr sozialkompetenten Hunden im kontrollieren Umfeld. Man muss auch bedenken, dass Hunde wie wir individuelle Charaktere sind vom Draufgänger bis um für immer eher Zurückhaltendem. Wenn man nach Bauchgefühl und etwas logischem denken handelt findet man eigentlich immer die richtige Lösung. :)
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 15:50
Den Besitzer/ Besitzerin freundlich darauf hinweisen das er seinen aufdringlichen Hund bitte an die Leine nimmt…
 
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Julia und
6. Juli 20:11
Aufreiten gehört zum Verhalten von Hunden, kann viele Gründe haben und ist erstmal nichts negatives. Das Problem liegt meist beim Halter, der "so ein Verhalten" nicht dulden kann. Die wenigsten sind in der Lage, sowas erstmal laufen zu lassen und den Hunden die Chance zu geben, selber eine Lösung zu finden. Greife ich immer sofort ein, lernt z.B. meine Hündin nicht, sich durchzusetzen. Ebenso sollte ein aufdringlicher Rüde die Erfahrung machen, dass es sehr unangenehm werden kann. Im Rudel ist es nicht unnormal, dass dadurch der Status betont wird. Auf Hundewiesen, wo sich unerzogene, frustrierte und hypersexuelle Hunde treffen, sieht es anders aus. Da würde ich, sofern kein Molosser einen Zwergpudel bedrängt, gut abwägen ob ich eingreife oder abwarte. Im Zweifel gehe ich dazwischen. Hilfreich wäre, wenn sich Hundehalter generell mit Hundekommunikation beschäftigen würden 😏
Ich sehe das tatsächlich ähnlich wie du. Ich denke das Aufreiten ist für Menschen deutlich schlimmer, als manchmal (nicht immer) für die Hunde, weil Menschen etwas unanständiges oder vulgäres darin sehen. Aufreiten ist nicht unanständig oder vulgär, es gehört zum Verhaltensrepertoire von Hunden und ist auch nicht immer sexuell motiviert. Gerade für die männlichen Zweibeiner scheint es ein riesen Ego Problem zu sein, wenn bei ihrem Rüden aufgeritten wird und dieser sich zu allem Übel dann nicht wehrt. Hab gesehen wie Männer da regelrecht aggressiv und beleidigt wurden. Ich bin aber auch dagegen, Hunde das untereinander klären zu lassen. Ich würde meinem Hund einen Moment und die Chance geben, sich selbst zu wehren und wenn er das nicht tut, hole ich den Aufreiter runter. Aber ohne Wut oder sonstige Emotionen, runter und wegschicken. Ich finde es durchaus wichtig, auch für das Selbstwertgefühl eines Hundes, ihm die Möglichkeit zu geben soziale Konflikte selbst zu lösen. Wenn er das nicht nicht kann wird natürlich unterstützt. Aber jede Interaktion oder Konflikte zu micromanagen halte ich langfristig auch nicht für produktiv. Mein Rüde hat aktuell einen "großen Bruder" aus dem TS, der ihm Nachhilfe im Sozialverhalten gibt. Und ja meiner versucht ab und an Mal bei ihm aufzureiten. Er bekommt sofort eine konkrete Ansage und macht sich aus dem Staub, bevor er sich dann unterwürfig wieder einschleimt. Der Rüde reagiert absolut souverän und selbstsicher, weil er ganz genau weiß, wie er das zu unterbinden hat (er wartet nämlich nicht ab, bis meiner schon drauf ist sondern erkennt die Absicht und erstickt sie sofort im Keim, sehr deutlich und hart, aber ohne unnötige Eskalation). Finde ich sehr faszinierend und überaus interessant zu beobachten. Ich würde mir natürlich wünschen, dass meiner das auch irgendwann mal kann. Wer einen alten oder verletzten Hund hat oder der Größenunterschied kritisch ist muss da natürlich mehr auf der Hut sein.
 
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Sina
6. Juli 22:57
Bei meiner Hündin gehe ich recht schnell dazwischen, sie wehrt sich selbst nicht und sucht dann ohnehin schnell Schutz bei mir. Würde ich sie in der Unsicherheit alleine lassen, wäre das nicht fair. Mein Rüde kommuniziert selbst sehr klar und deutlich, wenn ihm was nicht passt. Deshalb lasse ich ihn das erst mal selbst machen. Meistens versteht der andere das recht schnell, und lernt ja auch nur so , was sich unter Hunden gehört. Meiner hat so gelernt sich selbst zu behaupten und für sich einzustehen, weshalb er da auch sehr souverän reagiert. Wenn trotz mehrerer Versuche von meinem zu verjagen der andere noch nicht aufgibt, dann gehe ich aber spätestens auch da dazwischen.