Der Pinscher ist ursprünglich mal als Wachhund gezüchtet worden. Daher ist diese hohe Reizempfänglichkeit total rassetypisch und wird man nie ganz verbieten können.
Du kannst deinem Hund aber erklären, dass es zuerst deine Aufgabe ist, das Grundstück zu bewachen und er in zweiter Reihe warten muss.
Erstmal ist es gut, wenn der Hund zuverlässig auf einen Platz geschickt werden kann und auch gelernt hat, dort zu warten.
Besucher würde ich immer vor dem Hund begrüßen und das Tier erst freigeben, wenn ich den Besuch hereingelassen habe.
Sollte der Hund doch zur Tür oder draußen zum Gartenzaun stürmen, würde ich ihn ziemlich deutlich körpersprachlich stoppen. Pinscher sind oft sensibel und daher in der Regel so schnell beeindruckbar.
Im Endeffekt bekommst du das aber nur in den Griff, wenn du den Geräuschen, auf die der Hund bislang reagierte, nachgehst.
Das ist aus Menschensicht völlig bescheuert. Aber man kann einem Hund keine Sicherheitsmaßnahme verbieten, die so tief im genetischen Programm verankert ist, wenn kein anderer sie übernimmt.
Natürlich könnte man den Hund auf ein Geräusch traumatisieren, um ihm das Bellen zu verbieten. Aber das fände ich ehrlich gesagt nicht fair.
Wir haben einen Zwergschnauzer, da sind die Anlagen dem Pinscher ja sehr ähnlich. Wir haben es genauso in den Griff bekommen, wie Judith sagt, wichtig ist wirklich, selbst nachzuschauen, was los ist, und ihm vorher durch Körpersprache zu zeigen, dass man seine Warnung gehört hat, er aber nicht zuständig ist, und das alles sehr früh. Darauf hat unser Trainer deutlich hingewiesen, dass wir anfangs fast immer zu spät waren. Unserer wufft immer bevor er bellt, und noch davor gehen die Ohren in Richtung Tür, der Kopf streckt sich vor, manchmal mit einem Knurren. Das ist dann schon der Moment zu reagieren, nicht erst beim bellen. Und eins noch vielleicht: er hat vorher gerne auf dem Teppich direkt an der Wohnungstür gelegen, das darf er jetzt nicht mehr.