Hey Jacqueline, ich habe mir das Video angesehen und mir fällt auf, dass du sie durch dein Hinterhergehen antreibst und sie somit zum Weiterlaufen gedrängt wird.
Für eine Jagdsequenz ist das insofern ungünstig, weil sie nicht genug Zeit zum Beobachten erhält und mit abnehmender Distanz impulsiver handeln könnte. Für sie fühlt es sich vermutlich so an, als würdest du durch dein Handeln von ihr verlangen, dass sie derart vorgeht. Und aus dieser Sicht heraus macht sie einen guten Job.
Ich würde dir erst einmal empfehlen eine Schleppleine zu nutzen, bis das Verhalten wieder abgenommen hat. Auch würde ich dringend davon abraten, so hinterher zu gehen. Eher auch stehen bleiben, hinhocken oder im Bogen laufen. Besser aber wäre natürlich, würdet ihr den Rückruf generalisieren und evtl. mit Click für Blick derartige Sichtungen positiv belegen.
Andere zum "Spielen" auffordern verbunden mit diesen Verhaltensweisen klingt eher nach Fiddeln. Belies dich dazu mal, vielleicht hilft dir das :)
Durch deine Freigabe fühlt sie sich übrigens vermutlich vorgeschickt und geht ihrer Aufgabe nach, der sie nachgehen soll.
Wenn sie andere Hunde nicht aus den Augen lassen kann, muss sie diese vermutlich abchecken. Das deutet u.a. darauf hin, dass sie ihm nicht traut und eben sicher gehen möchte, dass dieser zum einen nichts tut und zum anderen auf Distanz bleibt.
Nimm ihr die Aufgabe, die du ihr unbeachbsichtigt gegeben hast ;-) Sonst wird das nur intensiver und sie immer selbstständiger in ihrem Handeln.
Und ja, es kann mit deiner Schwangerschaft zu tun haben. Du bist jetzt sicher auch vorsichtiger und aufmerksamer. Da macht sie mit :) Ich glaube, sie fühlt sich dieser Aufgabe nur nicht so ganz gewachsen.
Auf diese Art solltest du sie sich nicht nähern lassen. Haltet gemeinsam an, geht ein Stück weg, beobachtet in Ruhe... Aber stellt niemandem nach und fangt auch nicht an, andere zu hüten, zu treiben oder zu (ver-)jagen.
Hey!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! 🤗
Ja, in der Situation hab ich das tatsächlich ein bisschen "provoziert", damit man gut erkennen kann, was ich meine.
Mittlerweile hab ich mir angewöhnt, stehen zu bleiben, sie zu mir zu rufen und sie ruhig zu belohnen, wenn sie bei mir ist, sich hinsetzt und zu mir Blickkontakt aufnimmt.
Gehen wir dann aber weiter, geht das fixieren wieder los.
Das mit der Schleppi ist eine Idee. Werd ich ausprobieren.
Was hältst du davon, einfach stehen zu bleiben und den anderen Hund "passieren" zu lassen, indem ich sie immer wieder auf mich konzentriere? Macht das Sinn? Oder steigert das die Aufregung nur noch mehr?
Das mit dem Fiddeln hab ich mir durchgelesen (hab ich tatsächlich vorher noch nie was davon gehört, also danke erstmal für die Erleuchtung 😅).
Bei ihr ist es aber tatsächlich "echtes" Spielverhalten.
Mir kommt es auch eher so vor, als könnte sie auf die Ferne nicht richtig erkennen, ob der, der da kommt, eine Gefahr ist oder eben nicht.
Und kurz bevor derjenige dann bei ihr ist und sie ihn "erkennt", löst sie sich aus dieser starren Haltung, freut sich und geht gleich zu einem freundlichen Spiel über.
Nein, der Aufgabe ist sie definitiv nicht gewachsen... Da ist sie gar nicht der Hund dafür und ich will natürlich nicht, dass sie sich in diese Rolle "gedrängt" fühlt.
Vielleicht wäre auch noch eine Idee, das ganze umzulenken und ein Spiel draus zu machen?
Sie sieht einen Hund, ich rufe sie zu mir und es startet ein tolles Ballspiel o. Ä.?