Also ich glaube mein Exemplar ist Deinem sehr ähnlich.
Haley ist seit 1 Jahr bei mir, war bereits 2,5 Jahre alt und weder körperlich noch seelisch in gutem Zustand. Jede Menge körperliche Baustellen samt 2 Operationen an den Hinterläufen, insgesamt apathisch bis ängstlich. Die Hündin hatte sich scheinbar wirklich aufgegeben.
Es war sehr schwierig. Sie benahm sich niemals daneben oder Dergleichen. Sie war stattdessen irgendwie gar nicht da, ohne Lebensfreude, ohne Interesse. Was macht man mit einem Hund der an nichts Interesse zeigt?
Raus wollte sie absolut nicht, da herrschte Angst und Panik. Monatelang. Sie hat nicht einmal das Wohnzimmer verlassen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie maximal 1x in 24 Stunden gepinkelt oder ihr Geschäft verrichtet. So etwas hatten wir noch nie erlebt.
Nun sind wir 1 Jahr Später schon wesentlich weiter...
Bei ihr ist es heute jedoch ähnlich. Es gibt immer Phasen in denen sie riesen Fortschritte macht, lebensfroh ist, mutiger wird, mit anderen Hunden tobt und spielt..Anhänglich und verschmust ist... . und dann ist sie plötzlich wieder in sich zurückgezogen, fast schon apathisch. Ignoriert alles und jeden, ist völlig desinteressiert an ihrer Umwelt.
Heute ist wieder so ein Tag. Und ich weiß wie schwer das ist. Wie sich das anfühlt, den geliebten Hund so zu sehen.
Ich sage dann immer "Sie denkt wieder nach"... Denn obwohl sich Haley kein Stück bewegt oder motivieren lässt, beobachtet sie mich an solchen Tagen durchgehend. Draussen verhält sie sich dann plötzlich wieder genauso ängstlich wie zu Anfang. Mittlerweile weiß ich, daß solche Phasen immer wieder kommen.
Morgen ist ein neuer Tag. Wir wissen meist nicht was die Hunde erlebt haben, wichtig ist, daß ihr konsequent und stabil bleibt in euren Abläufen. Ich lasse Haley dann auch in Ruhe.