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Katy Jenfer
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Anzahl der Antworten 15
zuletzt 22. Juni

Angsthund und seine Phasen

Hallo zusammen, da ich in meinem Umkreis niemanden kenne, der einen Angsthund hat, möchte ich euch gerne um eure Erfahrungen bitten. Fly (2 Jahre alt) lebt seit April letzten Jahres bei uns, kam aus Russland und war ein Häufchen Elend. Sowohl körperlich als auch seelisch. Er hat sich super schnell eingelebt, wird immer mutiger, hat immer öfter auch wirklich gute Laune und vor allem Lebensfreude. Viel Hundekontakte und Freilauf genießt er sehr. Es gibt aber immer noch Tage, da ist er sehr zurück gezogen, frisst manchmal auch nicht. Als wenn er Zeit braucht um bestimmte Dinge zu zu verarbeiten. Danach macht er meist einen kleinen Schritt nach vorne. Bestimmte Dinge machen ihm immer noch Angst, unter anderem der Weg zu unserer Haustür, warum auch immer. Laute Geräusche und die Straße ist auch immer noch ein Problem. Sorgen machen mir diese Rückzüge. Er signalisiert aber gsd sehr deutlich, daß er seine Ruhe will und die bekommt er natürlich. Unterstützend bekommt er Globuli und die helfen auch tatsächlich. Vielen Dank für eure Gedanken und Erfahrungen dazu.
 
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Dogorama-Mitglied
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19. Juni 15:28
Erstmal großes Kompliment für das, was ihr schon alles geschafft habt 👍👍👍 Die Rückzüge werden mit der Zeit immer weniger werden, wenn sie überhaupt vom Trauma kommen. Ich finde das jetzt nicht so wahnsinnig dramatisch , wenn Hunde sich mal zurückziehen. Das machen unsere auch ab und zu und von 5 hat nur einer wirklich traumatische Erfahrungen gemacht. Ich denke gerade, dass er möglicherweise einfach nur mal seine Ruhe haben möchte? Unserer hat seine Traumata eher mit Aggression verarbeitet, nicht gegen uns, aber gegen Menschen, mit denen er irgendwas verbindet. Menschen mit Stock, mit Rucksack, mit Warnweste, überhaupt die Farbe gelb. Aber es ist mit den Jahren kontinuierlich besser geworden, bei Rucksackträgern leinen wir schon nicht mehr an. Mach dir nicht zuviel Sorgen, bin sicher, dass er alles verarbeiten und immer sicherer wird. Drücken alle Daumen und Pfoten 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juni 15:28
Erstmal großes Kompliment für das, was ihr schon alles geschafft habt 👍👍👍 Die Rückzüge werden mit der Zeit immer weniger werden, wenn sie überhaupt vom Trauma kommen. Ich finde das jetzt nicht so wahnsinnig dramatisch , wenn Hunde sich mal zurückziehen. Das machen unsere auch ab und zu und von 5 hat nur einer wirklich traumatische Erfahrungen gemacht. Ich denke gerade, dass er möglicherweise einfach nur mal seine Ruhe haben möchte? Unserer hat seine Traumata eher mit Aggression verarbeitet, nicht gegen uns, aber gegen Menschen, mit denen er irgendwas verbindet. Menschen mit Stock, mit Rucksack, mit Warnweste, überhaupt die Farbe gelb. Aber es ist mit den Jahren kontinuierlich besser geworden, bei Rucksackträgern leinen wir schon nicht mehr an. Mach dir nicht zuviel Sorgen, bin sicher, dass er alles verarbeiten und immer sicherer wird. Drücken alle Daumen und Pfoten 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾
 
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Melanie
19. Juni 15:47
Da habt ihr schon einiges hinter euch gebracht. Respekt. Meine Hündin aus dem Tierheim hatte furchtbare Angst vor Menschen und vielen anderen Dingen. Was ihr sehr gut geholfen hat und viel Sicherheit gab, war viel viel viel Training. Je mehr sie konnte, desto sicherer wurde sie. Wir haben täglich mindestens 5 Stunden in Gassi zusammen mit Training investiert. Stimme war irgendwann nicht mehr notwendig, sie folgte super auf nur Handzeichen. Überwiegend nur über positives Bestärken. Das gab ihr sehr viel Sicherheit.
 
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Katy Jenfer
19. Juni 15:55
Erstmal großes Kompliment für das, was ihr schon alles geschafft habt 👍👍👍 Die Rückzüge werden mit der Zeit immer weniger werden, wenn sie überhaupt vom Trauma kommen. Ich finde das jetzt nicht so wahnsinnig dramatisch , wenn Hunde sich mal zurückziehen. Das machen unsere auch ab und zu und von 5 hat nur einer wirklich traumatische Erfahrungen gemacht. Ich denke gerade, dass er möglicherweise einfach nur mal seine Ruhe haben möchte? Unserer hat seine Traumata eher mit Aggression verarbeitet, nicht gegen uns, aber gegen Menschen, mit denen er irgendwas verbindet. Menschen mit Stock, mit Rucksack, mit Warnweste, überhaupt die Farbe gelb. Aber es ist mit den Jahren kontinuierlich besser geworden, bei Rucksackträgern leinen wir schon nicht mehr an. Mach dir nicht zuviel Sorgen, bin sicher, dass er alles verarbeiten und immer sicherer wird. Drücken alle Daumen und Pfoten 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾 🐾
Ob er ein Trauma hat, ist gar nicht sicher. Zwar hat er Angst vor Menschen, aber die handvoll Menschen, die er kennst, sind voll knorke. Da überschlägt er sich vor Freude. Er läuft im Freilauf gerne mal Menschen nach, aber wehe es dreht sich einer um 😆 Er deeskaliert, ist freundlich, aber eben sehr scheu. Seine Ruhe bekommt er, nur manchmal ist er so ruhig, daß man denkt, ihm fehlt was. Am nächsten Tag kommt er dann wieder an und guckt, als wenn er sagen will: und Frauchen, was fressen wir heute aus? 😁 Ist aber auch irgendwie logisch. Wer so mit lernen beschäftigt ist, der muss auch ruhen und träumen. Ich dachte dir!
 
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Katy Jenfer
19. Juni 16:00
Da habt ihr schon einiges hinter euch gebracht. Respekt. Meine Hündin aus dem Tierheim hatte furchtbare Angst vor Menschen und vielen anderen Dingen. Was ihr sehr gut geholfen hat und viel Sicherheit gab, war viel viel viel Training. Je mehr sie konnte, desto sicherer wurde sie. Wir haben täglich mindestens 5 Stunden in Gassi zusammen mit Training investiert. Stimme war irgendwann nicht mehr notwendig, sie folgte super auf nur Handzeichen. Überwiegend nur über positives Bestärken. Das gab ihr sehr viel Sicherheit.
Vielen Dank für deine Worte. Training ist ist immer tagesformabhängig bei uns. Manchmal hält er 10 Minuten Straße aus, dann ist er allerdings so kaputt, wie nach einer Stunde Freilauf und manchmal geht es keine 2 Minuten ohne Angst. Er macht es uns wirklich einfach zu erkennen, wie der Tag wird. Morgens gute Laune und fressen, dann kann man was tun. Wenn nicht, dann wird es ein ruhiger Tag 🤷‍♀️ Das Glück, das der Hund so klar ist, hat bestimmt nicht jeder.... Alles Gute auch dir/euch.
 
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Melanie
19. Juni 16:05
Vielen Dank für deine Worte. Training ist ist immer tagesformabhängig bei uns. Manchmal hält er 10 Minuten Straße aus, dann ist er allerdings so kaputt, wie nach einer Stunde Freilauf und manchmal geht es keine 2 Minuten ohne Angst. Er macht es uns wirklich einfach zu erkennen, wie der Tag wird. Morgens gute Laune und fressen, dann kann man was tun. Wenn nicht, dann wird es ein ruhiger Tag 🤷‍♀️ Das Glück, das der Hund so klar ist, hat bestimmt nicht jeder.... Alles Gute auch dir/euch.
Da hast du Glück, dass er es so deutlich zeigt. 🙂 Denke, du machst da schon sehr vieles richtig. Hörst auf den Hund und auf dein Gefühl. Hab Geduld, ihr seid auf einem ganz tollen Weg. Die Angst vor Menschen wird nie ganz verschwinden, aber man bekommt es mit viel Arbeit hin, dass sich der Hund so stark an dir orientiert, dass er den Druck aushält. Wichtig ist eben, dass du ihn in schwierigen Situationen beschützt, ohne ihn zu betüddeln. Also für ihn der Fels in der Brandung wirst. 🙂
 
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Katy Jenfer
19. Juni 18:21
Da hast du Glück, dass er es so deutlich zeigt. 🙂 Denke, du machst da schon sehr vieles richtig. Hörst auf den Hund und auf dein Gefühl. Hab Geduld, ihr seid auf einem ganz tollen Weg. Die Angst vor Menschen wird nie ganz verschwinden, aber man bekommt es mit viel Arbeit hin, dass sich der Hund so stark an dir orientiert, dass er den Druck aushält. Wichtig ist eben, dass du ihn in schwierigen Situationen beschützt, ohne ihn zu betüddeln. Also für ihn der Fels in der Brandung wirst. 🙂
Das klappt auch ganz gut. Wenn ihn was gruselt, sucht er meine Nähe und wir trotzen zusammen der Gefahr 😆 Er macht das super. Ich sehe schon, meine Geduld ist gefragt. Vielen Dank für deine Worte 👍
 
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Melanie
19. Juni 18:24
Das klappt auch ganz gut. Wenn ihn was gruselt, sucht er meine Nähe und wir trotzen zusammen der Gefahr 😆 Er macht das super. Ich sehe schon, meine Geduld ist gefragt. Vielen Dank für deine Worte 👍
Sehr sehr gerne und wirklich auch jederzeit. 😊 denke immer daran ihr beide werdet an jeder einzelnen Herausforderung wachsen und vor allem auch zusammen wachsen. Du hast das richtige Gefühl für ihn, vertrau dem. Ihr werdet ein unschlagbares Team 😊
 
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Dogorama-Mitglied
19. Juni 18:35
Hey, also ich hab auch eine unsichere Hündin & uns helfen Ruhetage sehr & sie nimmt sie auch an. Wir haben einen Garten & an Ruhetagen, passiert nichts ausser in den Garten zu gehen, wenn sie möchte & schlafen. Also erachte ich das bei deinem ebenfalls als ganze normal :) Was uns gerade auch hilft, sind social walks & meine findet inzwischen Menschen akzeptabel die einen Hund haben, ohne mag sie die noch immer nicht 😅
 
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Katy Jenfer
20. Juni 07:15
Hey, also ich hab auch eine unsichere Hündin & uns helfen Ruhetage sehr & sie nimmt sie auch an. Wir haben einen Garten & an Ruhetagen, passiert nichts ausser in den Garten zu gehen, wenn sie möchte & schlafen. Also erachte ich das bei deinem ebenfalls als ganze normal :) Was uns gerade auch hilft, sind social walks & meine findet inzwischen Menschen akzeptabel die einen Hund haben, ohne mag sie die noch immer nicht 😅
Huhu, da sagst du was! Menschen mit Hunden sind tatsächlich weniger schrecklich, als ohne. Besonders Walker mit Stöcken sind doof, aber er flüchtet jetzt nicht mehr, sondern sucht sich eine sichere Beobachtungsstation und schaut sich das an und dann wird gelobt und weiter. Kann nur besser werden 👍 Heute ist auch wieder gut. Das waren jetzt 2 Tage und heute ist er wieder gut drauf 🤷‍♀️ Vor nem halben Jahr haben solche Phasen noch eine Woche gedauert. Da sind wir ja auf dem richtigen Weg 😁
 
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Marion
22. Juni 17:23
Hallo! Auch ich hatte einen Angsthund aus dem Tierschutz Ungarn. Die kl.Hündin war dort 3 Jahre. Man hat sie erst nicht vermitteln können, weil sie vor lauter Angst gebissen hat. Sie war von den Virbesitzern misshandelt und später alleine zurückgelassen worden als die auszogen. Das hat tiefe Spuren hinterlassen. Ich habe sie jetzt gut 3 Jahre und sie hat sich sehr gut entwickelt. Meine anderen Hunde haben auch viel bei ihr bewirkt, da sie sehr sozial sind und ihr viel gezeigt haben. Es ist erstaunlich, was sie inzwischen alles gelernt hat. Ich kann sie jetzt überall mit hin nehmen und sie beherrscht alle gängigen Kommandos und geht gerne auf den Hundeplatz. Ich hatte schon zuvor schwierige Hunde, aber noch keinen,der so schwer traumatisiert war.Alles kann man nicht löschen, aber es ist ein lustiger Hund aus ihr geworden und hat Freude am Leben.Es brauchte aber unendliche Geduld meinerseits!Ein Streichelhund wird wohl nie aus ihr. Menschliche Hände haben ihr so schweren Schaden zugefügt, dass sie das einfach nicht genießen kann. Sie liebt mich, zeigt das aber halt anders. Zum Beispiel wenn ich mich herunter beuge um mir die Schuhe zu binden, dann leckt sie mir blitzschnell über die Nase. Bürsten kann ich sie halt nur wenn sie an der Leine ist, sonst haut sie ab.Beim Tierarzt benimnt sie sich sehr gut-aber auch angeleint. Sie würde nicht mehr beißen, wohl aber stiften gehen, wenn sie könnte. Sie kann sehr gut entspannen-aber gedauert hat das schon lange!Das 1.Jahr war sehr anstrengend. Ich habe sehr lange Erfahrung mit Hunden-einem Anfänger würde ich aber nicht zu einem solchen Angsthund raten.