Analyse & Interpretation von Verhalten

Der kleinere ist etwas steif. Ich würde sagen, er ist nicht ganz abgeneigt, mit Wayne zu kommunizieren, möchte aber doch lieber ein bisschen Abstand 🤔

Danke für eure Interpretationen 😊

Ich finde Wayne tatsächlich etwas unsicher, wenn auch deutlich sicherer als der kleine. Er ist zwar ziemlich imponierend unterwegs, rennt auch auf den Kleinen zu (evtl ein bisschen von mir "getrieben", weil ich da gerade auf sie zu komme?), weiß dann aber nicht mehr wirklich weiter und sucht bei mir Schutz. Als dann der Kleine dazu kommt, gehen die Ohren nach hinten und als der Kleine ihn beschnüffeln will, weicht er dem aus.
Das ist jedenfalls meine Interpretation, ich finde das bei Wayne immer recht schwer, da er Unsicherheit gerne über Machogehabe kaschiert.

Der Kleine ist generell sehr unterwürfig, auch bei uns Menschen. Die Ohren sind fast dauerhaft zurück gelegt und der Rutenansatz unten, wenn er Kontakt aufnimmt.

Der untere Teil vom Garten ist übrigens "unser" Abschnitt, den Wayne mittlerweile sehr gut kennt. Wir achten darauf, dass er nicht nach oben geht. Die anderen Hunde bewegen sich aber frei (meist ohne die Besitzer), es ist ja schließlich ihr Garten. In dem Fall kam er auch zu uns und hat den Kontakt aufgenommen - da war mein Freund aber gerade alleine mit Wayne draußen. Ich kam dann 1-2 Minuten später dazu und hab das Video gemacht.

Die Spielaufforderung von deinem ging daneben und dein Hund kommt zu dir, weil es vielleicht ein Leckerlie gibt, bzw. mit dem anderen 'nix los' ist. Kriegt er sonst eins wenn er kommt?

Der kleine wirkt auch wie Strassenhund, da er auch in der Hoffnung auf ein Leckerlie schon mal vorsorglich sitz macht (bei Zweibeinern klappt das eigentlich immer).

Insgesamt wirken beide so, als ob sie mit sich untereinander nichts anzufangen wissen (obligatorisches Beschnuppern) und bei dir Abwechslung (z.B. Ball werfen) suchen.
Oder hattest du eine Hand in der Tasche - da machen meine auch sofort Sitz? :-)

Ich hätte das nicht als Spielaufforderung interpretiert, sondern eher als dominantes Klarstellen, dass der Kurzhaarige da zu bleiben hat - was er dann auch erst mal tut.

Der kurze wohnt da. Der kennt soviele Besucherhunde, dass er gelernt hat, devot aufzutreten. Daher ja auch meine Vermutung mit dem Sitz->Leckerlie. Ein Großteil der Besucher wird ihm was geben, aber nur wenn's kein Stress gibt.

Ratonero Bodeguero Andaluz sind in Begegnungen sehr zurückhaltend.
Mein Boyo hätte diese Begegnung genauso gemacht.
Sie spielen nur mit einem bestimmten Hundetyp. Entspricht er diesem nicht, sind sie sehr zurückhaltend, introvertiert.
Sie mögen keine forschen Artgenossen.
Hab mehrere kennen lernen dürfen, verhalten sich alle gleich.

Treffen sie aber auf Gleichgesinnte geht die Post ab.

Verhalten wird auch durch Rasse beeinflusst.

Das ständige gucken zu dir ist denke ich eurem intensiven Training in Hundebegegnungen geschuldet, ich vermute er prüft ab ob du Anleitung gibst. Als du das wohl nicht tust rennt er einmal auf den Kleinen zu, an ihm vorbei (ich interpretiere das als holprige Spielaufforderung). Darauf geht der Kleine nicht ein (Gründe wurden ja schon mehrere erwähnt) und als Wayne dann zu dir kommt kommt der Kleine mit, was ich da dann von beiden sehe würde ich definitiv als nett interpretieren, aber wie schon jemand sagte, sie wissen nicht so viel miteinander anzufangen.

Wayne hat dich die ganze Zeit im Auge und sein Macho/Imponiergehabe macht er um dich zu beeindrucken. Guck her, was für ein toller Macker bin ich. Ich mach hier die Raumverwaltung! Trotzdem, das wir hier die Fremden sind. Hast du das gesehen, Frauchen?
Den Kleinen lässt er auch nicht an dich ran. Den hätte er vermutlich abgewatscht , wenn er es versucht hätte.

Kann es evtl. sein, das Wayne dich als seine Ressource betrachtet?

Das ist ein interessanter Gedanke

Hui, hier war ja ganz schön was los. Danke für die vielen Antworten und vielen Ansätze, ich finde es immer toll, wie viel man in so einer kurzen Sequenz sehen kann 😊

Eine Spielaufforderung sehe ich auch nicht, dafür ist Wayne mir zu steif. Vielleicht trotzdem Richtung fiddeln? 🤔 Leckerli bekommt Wayne nicht immer fürs kommen, meistens nur ein Lob oder ein Lächeln. Leckerli gibt's nur ganz selten.
Beide sind aus dem Tierschutz, der Kleine aus Spanien, Wayne aus Rumänien von der Straße. Von der Vergangenheit vom Kleinen weiß ich nichts, er kam wohl verletzt hier an, aber mehr konnte die Besitzerin auf englisch nicht erklären (und das war schon Rätselraten). Leckerli hat er noch nie von uns bekommen und er setzt sich da zwar hin, aber sonst hüpft er einen immer wie ein Flummi an. Wenn ich das körpersprachlich korrigiere, "unterstützt" Wayne mich dabei auch - er will uns schon beschützen (könnte evtl an dem Anteil HSH liegen, den er ziemlich sicher hat?). Wenn der Hund aber freundlich ankommt, "darf" ich ihn auch streicheln und Wayne interessiert es wenig. Als mein Freund den Kleinen gestreichelt hat, hat er allerdings mal leicht geknurrt.

Es kann gut sein, dass Wayne bei mir Anleitung sucht - die bekommt er sonst in sämtlichen Begegnungen auch, aber hier war ich sicher, er schafft das auch alleine. Das interpretiere ich dann mal als gutes Zeichen für unseren Trainingsfortschritt 😊

Hand in der Tasche hatte ich nicht. Die Ferienwohnung gibt es übrigens höchstens 2 Monate und ich vermute, wir sind der erste Besuch mit Hund. Die Gastgeber waren jedenfalls anfangs recht unbeholfen und wir haben dann um ein Kennenlernen gebeten, damit Wayne es nicht erst als sein Territorium sieht und es dann später Stress gibt. Es gibt auch noch einen zweiten Hund, der ist nicht so devot. Beide Hunde hier begrenzen uns auch oft in T-Stellung (oder versuchen es jedenfalls).

Es gab zwischen den beiden Hunden auch schon kurze Rennsequenzen, aber Wayne ist auch nicht so der Spieler und kann mit fremden Hunden erstmal nix anfangen.